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Alt 31.03.2013, 22:19
*Andi* *Andi* ist offline
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Registriert seit: 13.03.2013
Ort: Kempten/Allgäu
Beiträge: 25
Standard ...was ich Dir noch sagen wollte

Lieber Papa,

das hier ist der zweite Brief, den ich Dir schreibe und auch der Zweite den Du nicht bekommen wirst.
Den ersten hab' ich geschrieben nachdem Du operiert wurdest und im Koma lagst. Als Du wieder wach warst habe ich mich nicht getraut, Dir den Brief zu geben, weil ich dachte, das sei kindisch (naja... Du kennst mich ja...). Und diesen Brief hier, den würde ich Dir auf jeden Fall geben, aber jetzt ist es leider viel zu spät.

Du bist vor 5 Tagen für immer von uns gegangen. Einfach eingeschlafen, ganz allein im Krankenhaus. Wir haben ja noch eine halbe Stunde vorher telefoniert und ich glaube in diesem Moment wußten wir BEIDE, dass es soweit ist. Ich bin ganz stolz darauf, dass ich diejenige sein durfte, die das letzte Mal mit Dir gesprochen hat. Und ich werde mich immer an Deine Worte erinnern.

Die letzten Worte von Dir waren: "Sag an Alle viele Grüße" und das hab' ich auch gemacht. Ich habe auch Deiner Enkeltochter einen dicken Kuß gegeben, so wie Du es gesagt hast. Nur leider konnte ich ihr noch nicht sagen, was mit dem Opi ist - sie ist doch erst 3.

Ansonsten versuchen wir irgendwie durch den Tag zu kommen. Die Anteilnahme hier ist unglaublich groß und immer wieder kommt jemand vorbei. Das tut auch Mama gut.
Keine Angst, wir kümmern uns um sie. So wie ich jeden Tag nach Dir gesehen habe, sehe ich jetzt nach Mama und so wie wir uns jeden Tag unterhalten haben, rede ich viel mit ihr.
Du kennst ja Deine Frau, sie ist unheimlich stark!!!

Jetzt mal was ganz anderes: Dein Schwiegersohn hat ein Lied für Dich geschrieben. Ich kann Dir sagen, es ist soooo schön geworden. Das hätte Dir bestimmt gefallen.

Ich merke schon jetzt dass Du an allen Ecken und Enden fehlst. Leider habe ich die Befürchtung, dass es noch schlimmer werden wird. Dabei sind erst ein paar Tage vorbei.

Du warst ein toller Ehemann für Mama, ein super Papa für uns und natürlich der beste Opa, den man sich für seine Kinder nur wünschen kann.

Ich weiß, dass Du so gegen diese Krankheit gekämpft hast, aber ich weiß auch, dass Dein Körper einfach keine Kraft mehr hatte. Für mich ist es ein kleiner Trost, dass Du einfach einschlafen konntest und keine Schmerzen hattest.
Die Krankenschwester im KH hat gesagt, Du hattest einen friedlichen Gesichtsausdruck und das Handy war noch neben Deiner Hand im Bett...
Und ich durfte noch mit Dir sprechen....

Papa, wir werden sich so sehr vermissen

Ich liebe Dich
Dein kleiner Spatz
Andi
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