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  #1  
Alt 14.08.2009, 07:20
Benutzerbild von Graci
Graci Graci ist offline
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Standard Kritik am Verstorbenen?

Hallo an Alle,
ich bringe jetzt ein Thema, was ich so hier noch nicht gesehen habe.
20 Jahre war ich mit meinem Mann zusammen, bis er an Krebs starb.
Erst heute, nach 1,5 Jahren, sehe ich, das unser Leben sehr auf meine Kosten ging, finanziell, kräftemäßig etc.
Ich habe ihn abgöttisch geliebt, aber heute sehe ich, das ich völlig auf der Strecke blieb.
Ist mein Denken falsch?
Hat jemand ähnliche Gefühle?
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  #2  
Alt 14.08.2009, 08:10
Benutzerbild von snowflower
snowflower snowflower ist offline
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Standard AW: Kritik am Verstorbenen?

Hallo Graci, ich glaube, dieser Gedanken brauchst Du Dich nicht zu schämen! Aber ich bin auch der Meinung, zur damaligen Zeit zu Deinem Mann zu stehen, war auch die richtige Entscheidung!
Ich vertrete nach wie vor die Meinung, wenn Menschen bescheidener wären und sich auf die wesentlichen Dinge des Lebens konzentrieren, wären sie zufriedener. Zur damaligen Zeit war es wichtig, Deinem Mann beizustehen, finanzielle Dinge sollten da in den Hintergrund treten.

@ jogilein
Ich bin erstaunt, wenn jemand sagt: "entscheide du mal über mein Leben"....derjenige war, glaub ich, noch nicht in dieser Situation. Aber ich kann sie nachvollziehen. Vor 2 Jahren, als meine Mutter schwer erkrankte, mußte auch ich entscheiden, mein Vater war zu gar nichts mehr in der Lage! Sicher, die Zeit, die ihr verblieb, war kurz bemessen. Aber ich grübel bis heute darüber nach, dass ich eigentlich über ihren Tod entschieden habe, weil ich mich dafür eingesetzt habe, dass keine weiteren Untersuchungen erfolgen, um nicht noch das Sterben zu verlängern.

Darum rate ich auch jedem, unbedingt eine Patientenverfügung zu erstellen, um diese Last nicht anderen aufzubürden!

Liebe Grüße
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  #3  
Alt 14.08.2009, 10:04
Bremensie Bremensie ist offline
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Standard AW: Kritik am Verstorbenen?

Hallo Graci,
nein dein Denken ist nicht falsch. Auch ich habe ähnliches erlebt mit meinem zweiten Mann. Mein Mann ist nun schon 8 Jahre Tot. Er hatte damals eine sehr schwere Heroperation und starb dann den plötzlichen Herztot. Ich liebe ihn heute noch und er wird immer einen Platz in meinem Herzen haben. Es gibt sehr viele Situationen da vermisse ich ihn sehr. Und wenn nun jamand sagt: Mensch dein Mann ist doch nun Tot da kannst du doch nicht so über deinen Mann redenso kann ich nur sagen ich stelle mich ja nun nun nicht auf den Marktplatz und posaune diese andere ja sagen wir mal nicht so obtimale Seite in die Welt hinaus. Das Leben mit einem Menschen hat aber itrotz allem zwei Seiten. Und auch die andere Seite die etwas dunklere darf ich in meine Gedanken mit einbeziehen. Wenn ich über die schönen die tollen und hellen Seite erzählen sollte wäre ich morgen noch nicht fertig. So geht es mir auch mit meinem im letzten an Krebs verstorbenen Lebensgefährten.
Einen schönen Tag wünscht euch Erika
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  #4  
Alt 14.08.2009, 11:11
Benutzerbild von Graci
Graci Graci ist offline
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Standard AW: Kritik am Verstorbenen?

Hallo Erika,
ich glaube, Du hast den Punkt getroffen.
Natürlich war nicht alles schön und hell, viele Dinge erkennt man auch erst nach einer gewissen Zeit,
aber ist es falsch, hell und dunkel zu sehen?
Ich bin doch übrig, und mein Leben geht weiter, also muß ich doch auch die vergangenen Jahre für mich aufarbeiten, keiner will doch in die nächste Falle tappen.
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  #5  
Alt 14.08.2009, 11:55
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Kritik am Verstorbenen?

Hallo Graci,

deine Gefühle sind ganz natürlich, egal von wem man Hintebrliebene(r) bleibt.

Zu Beginn ist die Trauer übermächtig, oft wird der Verstorbene dann im schönsten Licht bedacht. Unser eigener Schutzmechanismus hilft dabei, zuerst das eine, dann erst die vielen anderen Dinge, die uns während eines gemeinsamen Lebens belasteten, aufzuarbeiten. Nur darüber offen zu reden vermögen die wenigsten, weil man "Tote nicht beschmutzt", wie es so heißt. Aber glaube mir, jeder der einen Menschen verliert arbeitet auf, packt das eine oder andere Paket aus und denkt viel nach. Denkt, hier oder dort hätte ich anders reagieren sollen/können. Aber damals war die Situation eine Andere, und somit für damals alles richtig.

Schreibst du gerne? Da du jetzt keinen Ansprechspartner für die vielen Gedanken hast, könnte es dir vielleicht helfen, mal all die Gedanken und Gefühle zu Papier zu bringen. Unsortiert, ohne Korrektur, einfach losschreiben. Nach einiger Zeit es dann wieder lesen, und evtl. dich auf das eine oder andere tiefer einzulassen? Vielleicht wächst daraus dann auch ein guter Weg für deine Zukunft?
__________________
Jutta
_________________________________________




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  #6  
Alt 17.08.2009, 03:00
Benutzerbild von HelmutL
HelmutL HelmutL ist offline
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Daumen hoch AW: Kritik am Verstorbenen?

Hallo Graci,

scheint wirklich ein Tabu-Thema zu sein. Viele lesen und nur sehr wenige haben sich getraut was zu schreiben.

GsD ist es so, dass man sich nur an die schönen Dinge erinnert. Und wie Jutta geschrieben hat, gibt es ja noch dieses ungeschriebene Gesetz, dass man Toten nix Böses nachsagt. Es fällt auf, dass eigentlich alle ihre Verstorbenen posthum praktisch "in den Himmel" heben. Dabei war garantiert bei niemandem immer blos Friede-Freude-Eierkuchen.


nächtliche Grüsse

Helmut
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  #7  
Alt 17.08.2009, 22:23
Kessyda Kessyda ist offline
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Standard AW: Kritik am Verstorbenen?

Hallo Leute
Finde ich echt gut, das dieses Thema auf den Tisch kommt.
ABER: Das ist auch der Punkt, an dem jeder mal über sich selbst, sein Verhalten und den Umgang mit anderen nachdenken sollte.
Da gewinnt der Spruch "Nobody is perfect" wieder gewaltig an Bedeutung, oder?
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  #8  
Alt 17.08.2009, 22:36
Matze2 Matze2 ist offline
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Standard AW: Kritik am Verstorbenen?

ich finde ja, dass es auch sehr von dem jeweiligen Partner abhängt.
Jedenfalls momentan schließe ich es für mich völlig aus, "schlecht" über meine Frau zu reden, wenn sie es doch eines Tages nicht schaffen sollte.
Es gibt einfach keinen einzigen Grund, der mir zu diesem Thema einfallen würde.
Als Tabu würde ich es gar nicht bezeichnen wollen, es gibt nur nichts...

Wenn ein anderes Familienmitglied sterben würde (Alkoholiker), dann würde ich andererseits keinen Grund sehen nicht darüber zu reden, dass er sich tot gesoffen hat.
Also immer offen, aber immer auch mit Grund.
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  #9  
Alt 17.08.2009, 23:15
Benutzerbild von IreenS
IreenS IreenS ist offline
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Standard AW: Kritik am Verstorbenen?

Hallo Graci,

deine Gedanken sind nicht verkehrt.

Ich kämpfe auch - in gewisser Hinsicht- mit dem "Nachlass".

Es war z.B. bei uns eben alles auf ein Leben nach dem "Erwerbsleben" ausgerichtet.

Und mein Mann war selbständig, da geht auch manches etwas anders.

Ich bin für mich froh, die gedankliche Linie gekannt zu haben
und denke auf dieser Basis werde ich meinen weiteren wirtschafltichen Weg
finden - also ich trage da nichts nach.

Eigentlich denke ich manchmal:
hättest du (also ich) dich da mehr gekümmert und dich nicht nur drauf verlassen.
Es war auch immer logisch und auch sehr bequem.

Und mit diesen Umständen, die das Leben dermaßen umkrempeln,
damit haben wir beide nicht gerechnet.

Also: kein schlechtes Gewissen - es ist eben so - warum auch immer.


Ireen
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Wolfgang *03.04.1947 - +18.10.2008

Christel *17.05.1950 - +12.04.2011
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  #10  
Alt 18.08.2009, 13:40
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HelmutL HelmutL ist offline
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Daumen hoch AW: Kritik am Verstorbenen?

@ Alle,

die Gelegenheit, über das eigene Leben und die eigenen Fehler nachzudenken, hatte man bereits vorher. Wir haben das noch gemeinsam gemacht und Bilanz gezogen. Wichtig dabei ist was überwogen hat, welche Lehren man daraus zieht und ob man sie umsetzen kann.

Als Hinterbliebene/r hat man es da schwerer. Man kann es nicht mehr gemeinsam tun. Was noch hinzu kommt ist dieses ungeschriebene Gesetz: niemals schlecht über einen Toten reden! Ein Tabu, das auch hier im KK anscheinend nicht gebrochen wird. Warum eigentlich? Es geht doch dabei nicht um üble Nachrede, sondern lediglich um die Feststellung, dass auch unsere Verstorbenen nicht zu allen Zeiten die reinsten Engel waren, sondern Menschen wie alle anderen auch. Mit guten und auch mit manchmal weniger guten Seiten.

In welcher Ehe gab es keine Zeiten, wo man sich nicht verstand? Wo man sich auch mal so richtig gefetzt hat? Welcher Mensch war nicht auch mal weniger lieb zu seinen Mitmenschen? Egoismus, Neid, Hass, Wut, Gleichgültigkeit: menschliche Gefühle, die auch ihnen durchaus nicht fremd waren. Gefühle, die durchaus schonmal auf den Partner, die Partnerin, Vater, Mutter, Bruder, Schwester, Sohn oder Tochter gerichtet sein konnten. Das ist das ganz normale, tobende Leben und bleibt nicht aus und sei es auch nur in Gedanken.

Warum sind alle Menschen plötzlich nur noch lieb und gut gewesen, nur weil sie verstorben sind? Schon oft hat sich mir der Magen umgedreht, wenn ich an Beerdigungen die "Lobeshymnen" von der Kanzel hörte. Muss das sein? Jeder der Anwesenden (fast jeder) wusste, dass da gelogen wird dass sich die Balken biegen. Kann man nicht auch anders, ganz normal über Tote reden? Oder ist das ein bisschen Beweihräucherung des eigenen Egos?

Es gibt einen einzigen Grund, den ich akzeptiere, es nicht zu tun: unsere Verstorbenen können sich nicht mehr dagegen wehren! Auch wir könnten sie ja falsch einschätzen. Nur, sie mit übertriebem Glanz und Gloria in den Himmel heben, das müssen wir auch nicht. Über ihre kleinen Ecken und Kanten vernünftig reden, das dürfen wir, mit Vorsicht.


Liebe Grüsse

Helmut
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  #11  
Alt 18.08.2009, 14:59
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AndreaS AndreaS ist offline
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Standard AW: Kritik am Verstorbenen?

Hallo an Alle!

Ich weiß nicht mehr wo ich es gelesen hatte, aber ich habe es nie vergessen, denke heute sehr oft darüber nach: Es ist ein Unterschied mit einem Lebenden zu leben oder mit einem Verstorbenen. Es ist wichtig und notwendig für das eigene Weiterleben, dem Toten einen „neuen Platz“ zu geben. Ich denke, diesen Platz zu finden, der dem geliebten Verstorbenen würdig ist und doch das eigene Weiterleben nicht verhindert gehört zu dem was wir Trauerarbeit nennen. Und den Platz kann man erst im Laufe der Zeit finden. Bis dahin durchleben wir so viele verschiedene Ebenen der Trauer so lange, bis unser geliebter Mensch ganz allmählich wieder komplett wird in unserer Erinnerung.

Ich persönlich habe nicht deshalb nicht schlecht über meinen Mann gesprochen, weil „man es nicht tut“, sondern weil mir zu Beginn tatsächlich nichts, aber überhaupt nichts Negatives in den Sinn kam. Ich habe ausschließlich seine positiven Eigenschaften gesehen und vermisst, hatte Panik davor wie ich eben genau ohne diese leben können soll. In meiner Erinnerung war ich alleine Schuld an allem was in unserer Ehe schief lief. Mein Mann war perfekt. Zahllose Gespräche mit anderen Hinterbliebenen, die mir auf meinem Weg der Himmel geschickt hat, veränderten auch die Erinnerungen, ließen im Laufe der Zeit meinen Mann wieder „ganz“ werden, d.h. mit all seinen guten Seiten, aber auch mit den Fehlern, die er zweifelsohne hatte. Kleinigkeiten, die mich in unserer Ehe wütend gemacht hatten, ganz allmählich wurden sie wieder lebendig und heute erinnere ich mich an meinen geliebten Mann mit all seinen Facetten, mit allem, was ihn ausgemacht hat. Er ist wieder komplett. Die Schubladen, die langsam in jedem Gespräch ein wenig mehr aufgegangen sind, die mich Päckchen packen ließen. Ein langwieriger Prozess.

Ich erinnere mich noch wie heute, als ich eines Tages meiner Freundin etwas Negatives über Claus erzählte. Als es mir bewusst wurde, war ich zunächst ziemlich erschrocken. Aber diese Wendung hatte etwas Befreiendes. Ganz allmählich bekam nämlich auch ich wieder die Stelle, die mir in meinem früheren Leben zustand. Nicht nur er hat mich glücklich gemacht, auch ich ihn. Nicht nur er hat den ein oder anderen Streit entschärft, auch ich. Nicht nur er war verantwortlich für das Gelingen unserer 28-jährigen Beziehung, sondern auch ich.

Heute, fast 5 Jahre auf meinem Weg, ist mein Mann in meiner Erinnerung wieder komplett. Hin und wieder „schimpfe“ ich mit ihm, oftmals lächle ich, wenn ich an seinen Blick denke, der mir all seine Verachtung ausdrücken konnte, wenn ich mich nicht so verhalten hatte, wie er es sich gerade in dem Augenblick gewünscht hat. Ich bin versöhnt mit ihm, das ist ganz wichtig. Und deshalb ist es mir auch erlaubt zu sagen: Mein Gott hat er mich manchmal genervt. Und ja, ich vermisse den ganzen Mann, den Mensch mit allem Guten, aber auch mit seinen Fehlern.

LG
Andrea
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Που να 'σαι τώρα που κρυώνω και φοβάμαι
και δεν επέστρεψες
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  #12  
Alt 18.08.2009, 16:50
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HelmutL HelmutL ist offline
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Daumen hoch AW: Kritik am Verstorbenen?

Hallo Andrea,

beim Lesen deines Beitrages musste ich unwillkürlich schmunzeln. Die gleichen Gedanken sind auch mir schonmal durch den Kopf gegangen. Nicht nur das: meine Töchter und ich, wir reden oft über sie. "Was hätte sie jetzt wieder die Augen verdreht oder geschimpft". Auch solche Sachen eben. Und hinterher lachen wir dann wieder darüber. Oder "wenn Blicke töten könnten". Natürlich auch, dass es schön wäre, sie könnte dies oder jenes noch mit uns gemeinsam erleben. Die Einschulung unserer ältesten Enkelin z.B.

Beides ist gegenwärtig, das Lachen und das Schimpfen. Najaaaa, manchmal hatte sie ja auch recht . Es ist, wie du sagst, der ganze Mensch, der uns verlassen hat. Mit seinen Ecken und Kanten in seiner ganzen Grösse. Wobei das immer eine sehr persönliche Empfindung ist. Jeder sieht den Anderen mit seinen eigenen Augen.

Soweit so gut. Nur, dann gibt es ja auch noch diese richtigen Ekelpakete, die ihrem Umfeld das Leben schwer gemacht haben. Selbst da sollte man mal das Kind beim Namen nennen dürfen.


Alles Liebe

Helmut
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  #13  
Alt 26.08.2009, 17:08
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Graci Graci ist offline
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Standard AW: Kritik am Verstorbenen?

Hallo an Alle,
ich will dann hier etwas erzählen, von dem ich nicht weiß, wie es aufgenommen wird.
Ich habe mein gesamtes Leben geändert, ich bin umgezogen, habe sämtliche Möbel neu angeschafft, eine zweite Katze adoptiert und mich inzwischen selbstständig gemacht.
Einen krasseren Wechsel hätte ich kaum vollziehen können.
Ist das normal oder bin ich gemein, weil ich alles wegwerfe?
Liebe Grüße
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  #14  
Alt 26.08.2009, 18:10
sheena sheena ist offline
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Standard AW: Kritik am Verstorbenen?

hallo graci

ich bewundere dich für deinen mut deine gefühle so zu beschreiben
auch ich habe nur für die familienfirma meinen mann und den sohn
gelebt bei uns hat es auch immer nur geheissen wenn wir älter sind
holen wir alles nach ich war mit meinem mann 24 jahre zusammen wir
hatten nie urlaub und waren immer für die firma da
2003 fiel meinmann durch organversagen ins wachkoma ich versuchte
die firma aufrechtzuerhalten er musste ins pflegeheim was enorme
kosten mit sich bracht heute würde ich ihn lieber zu hause pflegen
und die firma aufgeben
2005 ist er nach beidseitiger lungenentzündung verstorben
da die firma der schwiegermutter gehörte verkaufte sie diese und ich
stand ohne arbeit und ohne wohnung da (wohnung war über der firma)
bis heute bin ich noch nicht in der lage etwas auf die beine zu bringen
auch bei mir kam der hass auf ihn das er sich zu lebzeiten um nichts
gekümmert hat
entschuldige das es so lang geworden ist ich wollte dich doch nur
beglückwünschen das du dein leben ohne ihn so toll meisterst
meine hochachtung biggi
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  #15  
Alt 26.08.2009, 21:44
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HelmutL HelmutL ist offline
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Daumen hoch AW: Kritik am Verstorbenen?

Biggi,

es hat dich ja ordentlich erwischt. Tut mir leid. Deine Wut kann ich nur zu gut verstehen. Den Satz "...das machen wir später" habe ich schon hundert mal gehört. Das ist Blödsinn, was man jetzt nicht macht, macht man wahrscheinlich nie mehr.

Eine Frage am Rande: lässt deine Schwiegermutter ihren Enkel und ihre Schwiegertochter nun in der Luft hängen? War euer aller Leben nicht auf ihre Firma ausgerichtet? Sie streicht die Früchte eurer Anstrengungen ein. Du hast Anrecht auf einen Teil dieser Früchte. Zumindest moralisch.

Graci,

du bist weder gemein noch sonstwas. Dein Leben HAT sich geändert. Radikal geändert. Du hast das nicht gewollt, bist brutal hinein gestossen worden. Du musst für dich das Beste draus machen. Also lass dir kein schlechtes Gewissen einreden, von sogannten "Freunden". Ein Museum ist ein schlechter Ort, um das Leben neu zu beginnen.


Alles Liebe

Helmut
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