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  #1  
Alt 24.07.2009, 11:33
teich1 teich1 ist offline
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Registriert seit: 25.06.2008
Beiträge: 160
Standard Wieder der Verlust eines Menschen durch Krebs

Ich denke, dass ich mittlerweile schon besser mit Papas Tod zurecht komme.

Nun ist aber von einem Freund der Bruder an einem Gehirntumor gestorben im Alter von 41 Jahren. Wenn man überhaupt von "Alter" sprechen kann.
Seit drei Jahren hatte er einen Gehirntumor, 6 x ist er operiert worden in der Schweiz, war monatelang dort, und nun ist er gestorben.

Das macht alles wieder so deutlich, dass es weh tut.

Immer wieder trifft es Menschen, die man kennt und irgendwie kennt man immer mehr, die schlimme Krankheiten haben. Wenn ich überlege, dass ich Hautkrebs (Level I) habe, mein Mann hat Hautkrebs (Level III), mein Papa an einem Gehirmtumor gestorben ist, mein Opa an einem Gehirntumor gestorben ist, Bekannte Krebs haben, dass ist doch alles nicht mehr normal...

Wann findet man endlich etwas gegen diese furchtbare Krankheit?
Ich musste das einfach mal eben loswerden. Bin zutiefst traurig.
__________________

In liebevoller Erinnerung
(Foto 17.09.07)
Manfred 10.07.45-07.06.08


Leise kam das Leid zu dir, trat an deine Seite,
schaute still und ernst dich an, blickte dann ins Weite.
Leise nahm es deine Hand, ist mit dir geschritten,
ließ dich niemlas wieder los, du hast viel gelitten.
Leise ging die Wanderung über Tal und Hügel,
und uns war´s, als wüchsen still deiner Seele Flügel.


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  #2  
Alt 26.07.2009, 20:40
Schneekugel Schneekugel ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.07.2007
Beiträge: 86
Standard AW: Wieder der Verlust eines Menschen durch Krebs

Liebe teich1,

ich kann Deine Gedanken soooo gut verstehen. Bin jetzt 28 und frage mich nicht mehr OB es wieder jemanden von meinen Lieben trifft, sondern nur noch WANN.
Der Krebs kommt mir wie die Pest des 21.Jh´s vor. Sein letztes Opfer war mein Papa. Er ist im Alter von 60 Jahren am 1.April gestorben. Mittlerweile habe ich eine ganz unnatürliche Angst, weil ich so viele Menschen verloren habe. Wenn ich meine Mama anrufe und sie geht nicht ran, denke ich gleich das Schlimmste. Wenn ich meinem Freund eine SMS schicke und er antwortet nicht, rufe ich ihn gleich an und störe ihn auf der Arbeit. Verstehst Du was ich sagen will? Ich hab ganz schlimme Verlustängste. Hauptsächlich durch diese scheiß Krankheit bedingt. Sie hat mir schon so viele genommen und ich frage mich immer noch nach dem Sinn. Das Leben macht mir selbst nicht so viel Spaß wie es sollte. Es wird nur durch eine ständige Angst bestimmt und ich wünsche mir momentan nichts sehnlicher, als ein bíßchen unbeschwerte Kindheit nachzuholen. Mittlerweile entwickle ich sogar einen total ungerechten und fiesen neid, wenn Leute in meinem Alter mir erzählen, dass sie noch nie auf einer Beerdigung waren. Und richtig wütend werde ich, wenn man mir mit dem Satz "Das ist der Lauf des Lebens" kommt. DAS soll der Lauf des Lebens sein? Dass keiner mehr alt wird? Dass alle schwere Krankheiten bekommen und viel zu früh dran sterben? Wo sind all die menschen, die angeblich immer älter werden, so dass sogar das rentenalter angehoben wird? In meiner Familie jedenfalls nicht.
So einen Roman wollte ich gar nicht schreiben, aber manchmal muss die Wut auf das Unbekannte eben raus

Liebe Grüße

Irina
__________________
*1949 +2009
Mein lieber Papa durfte nur 60 Jahre jung werden

31.07.2008: Überweisung ins Krankenhaus
13.08.2008: Diagnose "Nasopharynx CA T4N2M0 G3". Chemo und Bestrahlung!
09.01.2009: 60.und letzter Geburtstag
02.02.2009: Diagnose "Frühprogression" und Einleitung einer Antikörpertherapie.
01.04.2009: Schlaganfall als Nebenwirkung der Antikörpertherapie. Papa hat Flügel bekommen

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  #3  
Alt 27.07.2009, 09:11
Bremensie Bremensie ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.11.2007
Beiträge: 758
Standard AW: Wieder der Verlust eines Menschen durch Krebs

Hallo,
die Geisel Krebs hat immer mehr Menschen im Griff. Ich denke einfachmal dass man noch immer kein richtiges Mittel gefunden hat liegt daran dass jeder Krebs verschieden ist und dann auch mit anderen Mitteln behandelt werden muss. Am schönsten wäre es wenn es irgendwann mal eine Vorsorgeimpfung geben würde. Aber auch da denke ich geht nicht weil die Krankheit so viele verschiedene Gesichter hat. Doch es gibt noch Leute die alt werden. Meine Mutter ist dieses Jahr 86 geworden und fitter als ich die erst 60 Jahre alt ist. Und da gibt es noch den ehemaligen Nachbarn meines an Krebs verstorbenen Lebensgefährten der mit 50 Jahren in Pension gegangen ist und nun den 100 Geburtstag gefeiert hat und für sein Alter fit wie ein Turnschuh ist.
So nun wünsche ich euch allen einen schönen Tag und dass euch das Trauertier nicht so arg pisakt.
Erika
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  #4  
Alt 27.07.2009, 09:23
teich1 teich1 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.06.2008
Beiträge: 160
Standard AW: Wieder der Verlust eines Menschen durch Krebs

Ihr Lieben,

vielen Dank für Eure Worte. Ich kenne natürlich auch andere Menschen,
die kerngesund und fit und alt sind, sprich: z.B. meine Schwiegereltern.
Schwiegermutter: 80, Schwiegervater: 86.

Als die beiden mit angesehen haben, wie mein Papa mit 62 (vorher auch topfit)
elendig an diesem Gehirntumor gestorben ist, haben sie auch immer gesagt: Es könnte unser Sohn sein.

Ich bin eigentlich ganz positiv eingestellt und habe nicht wirklich diese Verlustängste, aber ich habe panische Angst, wenn mein Mann Beschwerden hat und zum Arzt geht, denn ich muss immer daran denken, dass es Metastasen sein könnten. Bei mir selber ist der Hautkrebs nur Level I, also eigentlich mit der Nachoperation damals als geheilt eingestuft. Ich bekomme zwar fast jedes Jahr einige Muttermale entfernt, weil ich so viele habe und auch schon wieder eine entartete (aber noch nicht im Krebsbereich) hatte, aber da glaube ich nicht, dass noch einmal was kommt. Oder hoffe es.

Mich belastet irgendwie mehr das Schicksal der anderen Menschen, die man lieb hat... Meine Schwiegermutter hatte schon vor Jahren einen schönen Spruch (vielleicht auch ein bißchen makaber, aber nach dem Motto lebe ich jetzt): Genieß´das Leben ständig, Du bist länger tot als lebendig.
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Leise kam das Leid zu dir, trat an deine Seite,
schaute still und ernst dich an, blickte dann ins Weite.
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Leise ging die Wanderung über Tal und Hügel,
und uns war´s, als wüchsen still deiner Seele Flügel.


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  #5  
Alt 29.07.2009, 21:25
Bremensie Bremensie ist offline
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Registriert seit: 25.11.2007
Beiträge: 758
Standard AW: Wieder der Verlust eines Menschen durch Krebs

Hallo Teich,
das Gedicht deiner Schwiegermutter ist ein schönes und treffendes Gedicht.
Liebe Grüße von Erika
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  #6  
Alt 30.07.2009, 07:42
teich1 teich1 ist offline
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Beiträge: 160
Standard AW: Wieder der Verlust eines Menschen durch Krebs

Hallo Erika,

ja, meine Schwiegermutter hat recht mit ihrem Spruch.

Wenn mal überlegt, dass man manchmal mit jemanden nicht spricht (sei es auch nur ein paar Stunden), weil man eine Meinungsverschiedenheit hat
und eingeschnappt ist, dann sollte man sich ins Gedächtnis rufen, dass
es viel, viel schlimmere Sachen gibt.

Später weiß man, dass diese Zeit des Schweigens nicht rückgängig zu machen ist...
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  #7  
Alt 30.07.2009, 07:43
teich1 teich1 ist offline
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Beiträge: 160
Standard AW: Wieder der Verlust eines Menschen durch Krebs

Hallo Erika,

ja, meine Schwiegermutter hat recht mit ihrem Spruch.

Wenn mal überlegt, dass man manchmal mit jemanden nicht spricht (sei es auch nur ein paar Stunden), weil man eine Meinungsverschiedenheit hat
und eingeschnappt ist, dann sollte man sich ins Gedächtnis rufen, dass
es viel, viel schlimmere Sachen gibt.

Später weiß man, dass diese Zeit des Schweigens nicht rückgängig zu machen ist...
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