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  #1171  
Alt 11.04.2013, 20:41
Wangi Wangi ist offline
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Standard AW: Große Sorge um meinen Papa

Hallo Julia,

ist wohl wirklich das Wetter und der nicht stattfinden Frühling, ich bin auch nicht so gut drauf.
Zum Wochenende soll es besser werden, freuen wir uns drauf

Liebe Grüße
Wangi
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  #1172  
Alt 25.06.2013, 22:58
Benutzerbild von Juliaaa
Juliaaa Juliaaa ist offline
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Standard AW: Große Sorge um meinen Papa

Hallo ihr Lieben!

Ich wollte mich nur mal kurz melden!

Ich hoffe euch geht es soweit gut!

Bei uns passt soweit alles Leyla geht es gut, sie kann inzwischen schon laufen, 13 Monate ist mein kleiner Treibauf jetzt schon

Mir geht es im Moment nicht ganz so gut, er fehlt mir einfach so unbeschreiblich!

Ich wünsch euch allen was
Julia
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Er ist und bleibt mein Superheld, der beste Papa auf der Welt!

Geändert von Juliaaa (25.06.2013 um 23:38 Uhr)
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  #1173  
Alt 25.06.2013, 23:20
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Waldbaer Foerster 1 Waldbaer Foerster 1 ist offline
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Standard AW: Große Sorge um meinen Papa

Hallo Julia,

schön von dir zu hören.

Momentan ist in unserem Thread nicht viel los. Vielleicht ist das auch ein gutes Zeichen.

Hab ich dich richtig verstanden? Du hast dir deinen Fuß verstaucht, oder? Sollte es so sein wünsch ich dir natürlich gute Besserung.

Ich möchte mich nochmal bei dir bedanken, daß du mir im April als ich im KH war so schnell geschrieben hast. Inzwischen geht es mir auch schon wieder besser. Aber die OP am Tracheostoma war doch nicht so einfach wie gedacht.
Und mein HNO Arzt in Bayreuth war der Meinung daß eine Fistel gar nicht so leicht abzudecken ist. Sag dir ganz ehrlich, ich bin mir nicht sicher ob es dicht ist.

Aber so geht es mir ganz gut. Mein Enkel ist ja auch so alt wie deine Leyla.Die Kleinen sind einfach putzig.

Liebe Julia, wäre schön, wenn du dich jetzt wieder öfter meldest. Du gehörst einfach zu uns.

Liebe Grüße
Renate
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  #1174  
Alt 25.06.2013, 23:43
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Juliaaa Juliaaa ist offline
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Standard AW: Große Sorge um meinen Papa

Liebe Renate,

Oje mein Handy hat wieder etwas automatisch "verbessert".

Jetzt steht es richtig dort...hab mir zum Glück nix verstaucht....
Olles Handy

Oh man, so ne Fistel ist echt was blödes! Hab da schon oft gehört, dass die nicht so schnell nen Frieden geben!

Ich hoffe es wird noch besser! Schön das es dir sonst ganz gut geht! Freut mich

Ja ja für kleinen sind echt toll

LG und gute Nacht
Julia
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  #1175  
Alt 26.06.2013, 00:03
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Waldbaer Foerster 1 Waldbaer Foerster 1 ist offline
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Standard AW: Große Sorge um meinen Papa

Hallo Julia,

da bin ich aber froh, daß du dir nichts verstaucht hast.

Daß du deinen Papa vermißt ist normal und das wird noch oft passieren. Aber irgendwann kommt die Zeit da wirst du ruhiger. Auch wenn du ihn vermissen wirst so wird es dir aber nicht mehr so weh tun.

Liebe Grüße und bis bald

Renate
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  #1176  
Alt 26.06.2013, 10:29
schuetze1263 schuetze1263 ist offline
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Standard AW: Große Sorge um meinen Papa

Hallo Julia,

schön, dass du dich mal wieder meldest....deine kleine Leyla gehört ja wohl zu den ganz schnellen Zwergen, wenn sie jetzt schon läuft, obwohl sie doch zu früh kam, wenn ich mich recht erinnere :-).
Dass dir dein Papa fehlt, kann ich so gut verstehen....geht mir auch nach über 2 Jahren noch oft so.....eine besondere Begebenheit.....ein Erinnerungsstück von Mama.....und mir schießen die Tränen in die Augen.
Wir werden unsere Lieben wohl immer vermissen, auch wenn die Gedanken an sie im Trubel des Alltags manchmal untergehen.
Ich drück dich mal ganz fest.

Liebe und sonnige Grüße aus dem Saarland
Simone
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  #1177  
Alt 26.06.2013, 13:51
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wolfgang46 wolfgang46 ist offline
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Standard AW: Große Sorge um meinen Papa

Hallo Julia,
hallo liebe Fories,

welche Freude, dass wir mal wieder von Dir etwas lesen können.

Es ist doch gut, wenn Du gelegentlich traurig sein kannst. Es wäre nicht schön, wenn man seine Lieben so schnell vergisst.
Es ist doch sehr wichtig für jeden von uns, Erinnerungen zu haben und diese auch zu pflegen.

Du musst nur das negative der letzten Zeit verarbeiten und das viele Gute das darfst und sollst Du in Erinnerung behalten.

Ich wünsche Dir, dass Deine Tochter eines Tages genau so von Euch denkt und fühlt, wie Du es bei Deinem Vater tust.

Alles Liebe
Wolfgang
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  #1178  
Alt 23.10.2013, 19:34
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Juliaaa Juliaaa ist offline
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Standard AW: Große Sorge um meinen Papa

Hallo Ihr Lieben,

heute zum 1. Jahrestag von meine Papa, stelle ich mal meine Rede auf Papa ein. Der Pfarrer hatte diese für uns vorgelesen.

Dann wisst Ihr noch mehr wie Papa war.

Ich vermisse Ihn so unendlich!!!!!! Es vergeht kein Tag ohne Ihn, in meinen Gedanken!

Walter Bartsch geboren am 24.07.1947 in Großkonnreuth, als 2. Sohn von Mathilde und Herbert Bartsch, insgesamt hatte er 8 Geschwister, 7 Brüder und als jüngste der Bartsch Kinder seine Schwester Lucia. Zwei seiner Brüder musste er bereits in jungen Jahren, beide nach Unfällen, gehen lassen.
Er war nun der älteste große Bruder. Er hat seine Familie über alles geliebt. Mit seiner Frau Margret hatte er vier Kinder, auch hier gab es einen schweren Schicksalsschlag, mit nur drei Jahren verstarb 1981 ihr drittes Kind Alexander. Seine große Tochter Iris, sein Sohn Reiner und seine Tochter Julia waren neben seiner Frau sein Leben. Als er 2007 noch seinen Enkel Philip geschenkt bekam, wurde sein Leben noch schöner.
2009 holte Ihn das Schicksal erneut ein, er bekam die schwere Diagnose Krebs, er kämpfte und kämpfte und Mitte 2009 schien es so als hätte er den schweren Kampf gewonnen, mit vielen Nachwirkungen jedoch gewonnen, 2010 bekam er dann noch seinen zweiten Enkelsohn Paul dazu, er war auf Reha als er davon erfuhr, er konnte zu diesen Zeitpunkt noch nicht Trinken und Essen, er war ein leidenschaftlicher Esser, doch diese schöne Nachricht gab ihn weiter Aufschwung und er gab wieder alles und schaffte auch das, 2010 als Paul geboren wurde konnte er nahezu wieder ein normales Leben führen.
Er war leidenschaftlich in der Natur, sein Garten und seine Teiche waren neben der Familie das größte für Ihn. Dort verbrachte er sehr viele schöne Stunden unter Freunden. Auch beim Fussball im FSV war er immer voll dabei. Auch in seinen letzten Lebensmonaten verfolgte er stets die Ergebnisse auch wenn er leider selbst nicht mehr zu den Spielen gehen konnte.
Er erlernte mit bereits 14 Jahren den Beruf des Mauerers, über einige Umwege, wie Mainz, landete er dann bei der Firma Schott in Mitterteich, dort war er als Ofenbaumeister sehr glücklich, auch seine Arbeit brachte Ihn sehr viel Freude, er hatte jedoch immer die „Vision 2010“ wo er in Rente gehen wird und seine Rente dann mit seiner Familie, vor allem am Teich in Hohenwald mit seinen Enkeln, verbringen wird, jedoch kam alles anders und er wurde 2009 durch die Ersterkrankung aus seinen Arbeitsleben gerissen.
Ende 2011 erfuhr er dass er noch einmal Opa wird, er freute sich wieder sehr, doch langsam bekam er das Gefühl, das in seinem Körper etwas geschah.
Am 31.01.2012 erfuhr er dann, dass er zum zweiten mal, und diese mal unheilbar, an Krebs erkrankt ist. Er fing jedoch sofort wieder an mit einen erbitterten Kampf, im April 2012 dachte man dann, er würde seine 1. Enkeltochter Leyla nicht mehr erleben, doch er schaffte es, er war ein Kämpfer.
Seine letzten Lebenswochen waren voller Qualen, jedoch gab er nicht auf und kämpfte immer weiter, für seine Familie, seine Enkelkinder brachten ihn sogar immer wieder zum lächeln. Leider musste er am 23.10.2012 seiner Krankheit erliegen, jedoch war es dann nicht der Tod sondern sie Erlösung.
Auch wenn er viel Leid in seine Leben ertragen musste, hatte er, wie er selbst sagte ein schönes und erfülltes Leben. Er sagte noch ins seinen letzten Wochen, er ist nicht traurig gehen zu müssen, sondern nur das er seine Familie hinterlassen muss.
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24.07.1947 - 23.10.2012

Er ist und bleibt mein Superheld, der beste Papa auf der Welt!
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  #1179  
Alt 24.10.2013, 00:47
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Waldbaer Foerster 1 Waldbaer Foerster 1 ist offline
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Standard AW: Große Sorge um meinen Papa

Ach Julia,

da fehlen einfach die Worte.

Du weißt ja, daß mein Papa 1999 am 23.10. auch an Kehlkopfkrebs gestorben ist. Mein Mann ist 1987 mit 37 Jahren auch an Krebs gestorben.

Ich kann dir nur sagen: Mit der Zeit wird man ruhiger und erinnert sich gerne zurück.

Wie dein Papa schon gesagt hat, sein Leben war ein erfülltes, auch wenn er zu früh gehen mußte.

Mach dich nicht fertig, denke an dein Ungeborenes. Da würde sich dein Papa auch drüber freuen.

Liebe Grüße
Renate
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  #1180  
Alt 20.09.2017, 12:43
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Juliaaa Juliaaa ist offline
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Standard AW: Große Sorge um meinen Papa

Hallo Ihr Lieben,

ich denke immer noch oft an Euch alle und hoffe sehr das es Euch allen soweit gut geht.
Vielleicht liest dies ja der ein oder andere.

Liebe Grüße
Julia mit Leyla (inzwischen 5 und ein großes Vorschulmädchen) und Sara (auch schon eine große Maus mit 3)

PS: Papa ich liebe dich und denke immer an dich
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Er ist und bleibt mein Superheld, der beste Papa auf der Welt!
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  #1181  
Alt 19.02.2018, 10:22
zizebo zizebo ist offline
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Beiträge: 26
Standard AW: Große Sorge um meinen Papa

Hallo liebe Julia,

nach vielen Jahren bin ich nun wieder einmal in dieses Forum zurückgekommen. Was kann ich mich noch gut an die damalige Zeit erinnern. Gerade die Geschichte mit Deinem Vater und die von Klaus ging mir sehr nah. Was haben wir gemeinsam gehofft...

Deine kleine Maus ist super süß! Und inzwischen so groß... 2012 habe ich damals auch noch einmal Nachwuchs bekommen. Dieses Jahr kommt er in die Schule - Wahnsinn wie die Zeit vergeht...

Mein Vater hat damals ein Hypopharynxkarzinom mit einer Lymphknotenmetastase gehabt. Nach OP, einer Chemo und quälender Bestrahlung galt er im Frühjahr 2016 von dieser Krebsart als geheilt. Doch leider hat man bei dieser Abschlussuntersuchung ein kleinzelliges Bronchialkarzinom gefunden. Wieder Chemo, wieder Bestrahlung. Der Tumor ist geschrumpft und irgendwie hatten wir die Hoffnung, dass er es wieder schafft. Im Dezember 2016 war er endlich mit der Behandlung durch. Im Februar 2017 hat man bei der ersten Nachsorgeuntersuchung auch im zweiten Lungenflügel einen Tumor gefunden, eine Hirnmetastase und der Ursprungstumor war massiv gewachsen. Ich wusste bis dahin nicht, wie schnell und unbarmherzig Krebs einen Menschen zunichte machen kann. Mein Vater ist dann Ende April qualvoll gestorben. Wir standen völlig hilflos da, konnten ihm nicht helfen und mussten zusehen wie er leidet. Ich leide auch heute noch unter seinen letzten Stunden. Diese Erinnerungen sind noch so deutlich. Er fehlt mir so...

Das Leben kann manchmal so ungerecht und grausam sein.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie jedenfalls allles alles Liebe! Irgendwie schaffen wir es mit unserem Schicksal umzugehen. Der Prediger sagte mir:
Die Trauer ist der Schmerz derjenigen, die zurückbleiben.

Ich hoffe sehr, dass es unseren Vätern jetzt gut geht. Das es irgendetwas nach dem Leben gibt und sie in irgendeiner Weise doch noch bei uns sind...

Liebe Grüße
Christiane

(Vater, 12/1950-04/2017, Hypopharynxkarzinom 2010, kleinzelliges Bronchialkarzinom 2016)
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  #1182  
Alt 21.02.2018, 13:21
Töchterlein Töchterlein ist offline
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Standard AW: Große Sorge um meinen Papa

Ach ihr LIeben! Ich habe jetzt glaube ich eine knappe Stunde in diesem Thread gelesen. Es ist unfassbar, welche Leiden unsere Väter (und auch andere, es ging hier eben speziell um viele Väter) durchlitten haben. Auf der anderen Seite ist es unglaublich schön, wie viel Emotion von euch "Mitleidenden" zu spüren ist. Ich weiß nicht, ob ich es schon gebührend gelobt habe, aber dieses Forum ist wirklich eine ganz ganz tolle Einrichtung!! Danke an die, die es betreiben und an euch alle, die hier ihre Gedanken mit den anderen teilen!!

Uns steht auch gerade die schwierige "letzte Zeit" bevor. Ich bin jetzt vor allem einmal dankbar, dass mein Vater zumindest 10 Tage zu Hause sein konnte nach seinem letzten Spitalsaufenthalt, wo ihm eine PEG Sonde gelegt wurde. Auch wenn wir uns letztendlich "geschlagen" geben mussten, weil es wegen der immer häufiger werdenden Synkopen (er ist selbst im Liegen immer öfter kollabiert) mit der Zeit einfach nicht mehr gegangen ist. Auch bin ich froh, dass er keine Behandlungen mehr über sich ergehen lassen muss und wie es aussieht im Hospiz vor allem vom Personal her sehr gut aufgehoben ist.
Trotzdem ist es unfassbar hart, aber wem erzähle ich das. Ihm gilt mein erster Gedanke, wenn ich aufwache und der letzte, wenn ich einschlafe. Von den unzähligen während des ganzen Tages verteilt mal ganz abgesehen. Er wird mir unglaublich fehlen, das steht fest.

Da es bei ihm nach der KK-Entfernung bzw. vor allem der 2. OP, nachdem der Lappen beim 1. Mal nicht angeheilt ist, auch zu Wundheilungsstörungen gekommen ist, wurde bei ihm das ursprünglich 3-4 Monate danach geplante Sprechventil nie eingesetzt, d.h. seit 24. August kann er kein Wort mehr sprechen. Gerade jetzt, wo er oft zu schwach ist, etwas aufzuschreiben, macht das die Situation natürlich noch schwieriger.
Andererseits genügt oft ein Blick, den ich als "ich hab dich auch lieb" deute, denn viel mehr gibt es wohl auch nicht mehr zu sagen.

Ich frage mich manchmal, ob andere Töchtern (und Söhne), deren Elternteile "einfach so" (=ohne Krebs) sterben, wohl überhaupt jemals so intensiv empfinden wie "wir" in dieser Zeit. Ich fühle mich auf jeden Fall gerade sehr verbunden mit euch. Danke.
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  #1183  
Alt 21.02.2018, 14:24
zizebo zizebo ist offline
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Beiträge: 26
Standard AW: Große Sorge um meinen Papa

Ja, das ist wirklich eine ganz intensive Zeit. Bei uns haben die Ärzte leider nicht so klar kommuniziert, dass mein Vater nicht mehr lange zu leben hat. Es wurde sogar noch vier Tage vor seinem Tod eine Magenspiegelung durchgeführt. Erst danach wurde ihm gesagt, dass er sterben wird und es jetzt jeden Tag weiter bergab gehen würde. So sass ich an seinem Bett und weinte. Er schaute mich hilflos mit großen Augen an. Reden konnte er kaum noch. Das hat ihn viel zu sehr angestrengt und leider habe ich ihn auch meist nicht verstanden. Heute weiß ich, dass die Sterbephase schon zwei Wochen vorher eingesetzt hat. Mein Vater lag nur noch im Bett und schaute meist die Decke an. Er las keine Zeitung mehr, er schaute kein Fernseh mehr, hatte kein Interesse am Weltgeschehen und wollte auch nichts Essen. Das wäre der richtige Zeitpunkt der Ärzte gewesen, ihn und uns aufzuklären und die Palliativbetreuung einzuschalten.

Eine nette Dame von der Diakonie hat mir gesagt, dass ich das Thema Sterben ruhig bei meinem Vater ansprechen und nicht verschweigen soll. Und wenn ich ihm etwas sagen möchte, dann soll ich dies auch machen. Aber das war so schwer. Im Krankenhaus konnten wir uns noch über das Sterben austauschen, doch für die wichtigen persönlichen Worte war im Krankenhaus nie der richtige Zeitpunkt.
Donnerstags wurde er zum Glück nach Hause verlegt und Freitagmorgen kam das Palliativteam. Wir dachten, wir hätten noch soooo viel Zeit mit ihm. Am Mittag kam ich mit den Kindern zu Besuch. Er war so unruhig. Und als wir kurz den Raum verliesen, ist er ins Koma gefallen. Er ist nie mehr zu sich gekommen, sondern eine Stunde später gestorben. Ich habe einfach den Zeitpunkt verpasst ihm zu sagen wie lieb ich ihn habe... Das werde ich mir wohl nie verzeihen. Ob er mich im Koma gehört hat? Ich weiß es nicht...
Was will ich Dir damit sagen?! Erzähle Deinem Vater was Dir auf dem Herzen liegt. Er kann Dir zwar nur mit Blicken darauf antworten, aber er hört Dich.

Ach, es ist einfach so grausam. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft! Und vor allem Deinem Vater noch ein paar schöne und vor allem schwerzfreie Tage!

Ich schicke Dir ein dickes Kraftpaket durch die Ferne!

Viele Grüße
Christiane
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