Ich habe Angst

[Pueppy]

Heute bekam ich die Nachricht, daß ich einen bösartigen Tumor habe
Nach der Stanzbiopsie am Freitag hatte ich allerdings schon ein sehr ungutes Gefühl....keine Ahnung warum, aber irgendwie hab ich es geahnt.

Dabei sah der Befund der Mammographie im Februar gar nicht so schlimm aus. Mir wurde nach der Aufnahme der Bilder auch gesagt: Ist nicht weiter schlimm.

Tja und dann heute diese Botschaft.

Ich habe keine Ahnung wo mir der Kopf steht, meine Gefühle und Ängste laufen Amok....von total gefaßt bis zur völligen Machtlosigkeit spielt sich alles im 5 Minuten Takt bei mir ab.
Und eigentlich stellt sich mir immerwieder die Frage: Warum ich? Das Leben kann doch nicht so ungerecht sein.....

[Moonlady]

Liebe Pueppy,

das Gefühlschaos, das zurzeit in Dir herrscht, kennen die meisten von uns hier, weil sie es selbst nach der Diagnosestellung erlebt haben.

Und mir persönlich ist diese Fragestellung nach dem "Warum" auch gut bekannt. Nur leider gibt es auf diese Warum-Frage wohl nie eine Antwort ...

Bitte versuche jetzt - trotz der Belastung, der Du natürlich ausgesetzt bist - mit den Ärzten zu sprechen und zuzuhören, was sie Dir als Therapie weiter vorschlagen. Schreib Dir für die Gespräche alle Fragen auf, die Du hast, damit Du sie den Ärzten stellen kannst und anschließend wirklich weißt, was Sache ist. Und gehe am besten in Begleitung (Mann, Eltern, gute Freundin) zu den anstehenden Therapiegesprächen, denn vier Ohren hören mehr als zwei - und vor allem ist man als Betroffene oft so blockiert und schockiert, dass man vieles von dem, was die Docs sagen, am Ende des Gesprächs gar nicht mehr weiß.

Ganz liebe Grüße und viel Kraft


Barbara

[Kaschu]

Liebe Pueppy,

es tut mir leid, dass Du auch die schreckliche Diagnose Brustkrebs bekommen hast. Als ich damals den Anruf bekam, dass der Tumor bösartig war, hab ich nur geweint und gedacht, ich muss jetzt sterben und dabei bin ich noch so jung. Die ersten Arztgespräche sind sehr wichtig und werden Dir helfen einzuschätzen, was auf Dich zukommen wird. Von den Tumoreigenschaften hängt es ab, was als nächstes passiert. Selbst wenn am Anfang alles ganz furchtbar aussieht, so wirst Du sehen, dass man die Therapien überstehen kann und danach sein altes Leben zwar nicht komplett zurückbekommt, aber ein fast normales Leben führen kann.

Meine Diagnose war im September 2006 und aufgrund meiner Diagnose hatte ich OP, Chemo, Bestrahlung, Antikörpertherapie und (immer noch) Antihormontherapie. Mir geht es gut und wenn ich auf die Anfangszeit nach der Diagnose zurückblicke, dann merke ich, dass es mir sehr gut getan hat, mich hier in diesem Forum zu informieren.

Der Weg, der kommt, wird nicht einfach sein, aber Du wirst in Schritt für Schritt bewältigen. Ich wünsche Dir, dass Du liebe Menschen um Dich hast, die Dich unterstützen können.

Liebe Grüße

Kaschu

[Pueppy]

Vielen lieben Dank für eure Worte.

Leider habe ich niemanden, der mich zu Terminen begleiten kann....jedenfalls nicht mehr vor der OP. Da gibts aber auch keine Gespräche mehr, der Termin steht.
Für alles was danach kommt, hab ich meine Mutter im Schlepptau, die aus Berlin anreist um mich zu unterstützen. Partner in dem Sinne habe ich keinen, nur einen Freund, der die ganze Woche mit dem LKW auf Tour ist
Ansonsten bin ich hier ganz allein...quasi im Exil.

Das stimmt, daß man völlig blockiert ist. Von dem was mir die Ärzte am Dienstag erzählt haben, ist nicht wirklich was "angekommen" bei mir. Das einzige, was ich rausgefiltert habe war, daß es ein bösartiger Tumor ist...daß keine Metastasen in der Lunge sind, wie die OP ablaufen soll und das mit der Markierung des Wächter-Lymphknotens.
Ich war völlig unter Schock, stand total neben mir. Noch immer denk ich irgendwie, daß es nur ein böser Traum sein kann aus dem ich jeden Moment erwache.


Gerade war ich dabei mein Leben endlich wieder in "geregelte" Bahnen zu bekommen und dann das. Ich hab doch eigentlich gar keine Zeit für solch einen Mist

Schlimm finde ich, daß ich nicht weiß wie ich das alles auf die Reihe bekommen soll.....ich habe vier Hunde, die man ja nicht mal eben so irgendwo unterbekommt.
Meine Mutter wird mich zwar unterstützen, aber sie hat eigentlich keine Ahnung von Hunden, außer daß man mit ihnen kuscheln kann und sie auf Leckerchen stehen

Es ist alles so unwirklich....einfach unfaßbar.
Aber ich habe mir vorgenommen mir von so einem blöden Tumor nicht mein Leben versauen zu lassen, der soll zum Teufel gehen, wo er hingehört.

Werd mich sicher noch öfter ausheulen kommen.

Liebe Grüße Dani

[Biomausi_1981]

Hey Pueppy!

Komm dich ruhig ausheulen!!!! Das hilft.
Es ist sehr schade, das du niemanden hier so richtig hast, ich glaub allein wäre das alles für mich am Anfang zu viel gewesen.... Ich war da wirklich wieder "Kind" und total hilflos...
Ich hab auch einen Hund, aber der ist Gott sei Dank schon immer Familienhung und bleibt auch bei meinen Eltern oder Schwiegereltern, die sind alle Rentner, und da war das relativ unkompliziert! Aber ich versteh deine Sorge!

Wohin gehst du denn ins Krankenhaus? Bitte frag immer, wenn du Fragen hast! Am Anfang hab ich das alles immer gar nicht auf einmal alles Aufnehmen können, was man da so gesagt bekommt...

Ich wünsch dir alles Gute und bis bald-
die Biomaus

[IRssiger]

Liebe Pueppy,

Deine Angst und die Verwirrung ist vollkommen normal. Einen Schritt nach dem anderen und erst einmal die endgültigen Befunde abwarten. Es ist furchtbar so jung mit solchem Mist konfrontiert zu werden. Ich finde gut, dass Deine Mutti sich Zeit nehmen will, es ist gut, wenn einfach nur jemand da ist. Wo wohnst Du genau ? Ich wohne nämlich auch zwischen Dresden und Freiberg (bei Kesselsdorf).

Kopf hoch
Ines

[Pueppy]

Biomausi ich gehe nach Freiberg in die Klinik, die arbeitet eng mit dem Brustzentrum Mittweida zusammen. Der Sentinel wird in Chemnitz markiert.
Bleiben tun die Hunde auch ohne Probleme bei Menschen die sie kennen, aber sie sind draußen nicht so leicht zu händeln.....es sind Husky-Mischlinge. Aber ich glaube fest daran, daß alles gut wird......wenn ich dabei bin, sollten sie meiner Mutter ja nicht allzusehr auf der Nase rumtanzen

Ines ich bin in Neukirchen, von Kesselsdorf nicht soooooooo weit weg
Ja meine Mutter ist klasse, sie läßt alles stehen und liegen, dabei hat sie selbst genug um die Ohren und diverse Arzttermine (die sie halt verschiebt).

Wenn ich auch niemanden direkt hier bei mir habe, aber ich habe so viele liebe Menschen in meinem Leben die mir zuhören, bei denen ich mich ausheulen kann...das finde ich für mich schon verdammt wichtig.

Heute werde ich mir die Zeit mit arbeiten gehen vertreiben, dann denk ich nicht soviel nach, bzw. komm nicht so zum nachdenken. Morgen steht dann noch das Gespräch mit meiner Cheffin auf dem Plan

Dank euch für eure lieben Worte.

[IRssiger]

Liebe Pueppy,

na Neukirchen ist ja nicht weit von mir. Ich kenne sogar einige Leute aus Neukirchen. Vielleicht macht es Dir etwas Mut, wenn ich Dir sage, dass meine Biopsie schlimmer war als das tatsächliche pathologische Ergebnis. So etwas gibt es auch. Wichtig ist, dass Du in ein zertifiziertes Brustzentrum gehst (es klingt ja aber so, als wäre es das in Mittweida).Alles was danach kommt steht erst einmal wie eine Wand vor einem und ich habe die Erfahrung gemacht, eines nach dem anderen anzugehen (wobei ich der Chemo gerade noch entkommen war). Wichtig ist, dass Du Dir auch nochmal eine Zweitmeinung nach der histologischen Bestimmung des Tumors einholst. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten (Internet oder andere Klinik). Ich habe mir von meiner Frauenärztin noch eine Überweisung zu einem zweiten Onkologen geben lassen. Geholfen hat mir immer hier in das Forum zu schauen. In unseren Dresden und Umgebung-Treff hast Du Dich ja schon eingetragen. Das erste Treffen fand im Frühjahr statt (dank Organisation unserer Biomaus) und das nächste steht an. Stell Deine vielen Fragen, Du kannst auch jederzeit eine PN schicken.

Gruß
IRssiger

[Pueppy]

Es tut gut zu wissen, daß es euch "in meiner Nähe gibt".
Ja Mittweida ist ein zertifiziertes Zentrum, wobei die OP halt in Freiberg stattfindet. Der Befund wird aber in Chemnitz oder Mittweida ausgewertet. Beides sind Brustzentren.

Du meinst also, daß ich nach dem Krankenhaus mit dem Befund nochmal zu einem anderen Onkologen gehen soll?

Naja erstmal bring ich wohl meine OP hinter mich.
Es beruhigt ein wenig, daß der tatsächliche Befund am Ende weniger "dramatisch" war, da kann ich ja Hoffnung draus schöpfen.

Ich werde mich später sicherlich noch mit tausend Fragen an euch wenden.

[IRssiger]

Liebe Pueppy,

Du kannst Deinen Befund auch bei Dr.Glöckner unter der nachfolgenden Internetadresse einstellen und die Behandlung noch einmal hinterfragen. Du musst Dich nur im Forum anmelden.
http://www.onmeda.de/krankheiten/brustkrebs.html

ich bin ein sehr kritischer Mensch und prüfe lieber einmal mehr als zu wenig ob das immer gut ist sei zwar dahin gestellt. Mir hatte es einfach geholfen, dass sich alle einig waren, keine Chemo zu verabreichen.
Wann ist die OP geplant bei Dir?

Gruß
Ines

[Pueppy]

Der OP Termin ist am 26.5..

Danke für den Link, werde mir da mal ein Lesezeichen setzen

[Lizzy9]

Hallo Pueppy,

ich bin auch erst seit Kurzen in diesem Forum, die Diagnose kenne ich seit dem 30.04.. Zuerst habe ich auch nur geheult, mich aber auch gleich am ersten Abend an den PC gesetzt und Wissen gezogen. Vielen Dank dabei auch an die lieben Menschen in diesem Forum, die mir schon viel geholfen haben. So konnte ich im Brustzentrum auch halbwegs kompetent mitreden und erst mal eine OP planen. Es kommt die ganze Brust ab, da das invasiv duktale Ca. häufig an mehreren Stellen wächst und sich unsichtbar (und auch untastbar) ausbreitet. Dabei bleibt aber ein Teil der Haut stehen und es kommt ein Implantat rein, so dass ich später noch einen Aufbau aus Eigenmaterial machen kann, ohne vorher die Haut dehnen zu müssen. Was als adjuvante Therapie folgt, entscheidet sich dann nach der endgültigen pathologischen Betrachtung und nach Befund des Sentinel. Da mache ich mir aber noch keine Gedanken, immer eins nach dem anderen. Mein OP-Termin ist erst am 10.06., da kann ich vielleicht schon lesen, wie es Dir ergangen ist? Vielleicht hast Du dann ein paar Tips für mich? Ich war glücklicherweise noch nie in einem Krankenhaus und stelle mich etwas blöd an. Hatte im z. B. im Brustzentrum den falschen Überweisungsschein dabei.
Aktuell frage ich mich nun, was der Satz auf dem Einweisungsschein: "Legen Sie diesen Schein bei der Krankenkasse vor, .... sonst kann die Leistung nich übernommen werden,..." bedeutet. Die können doch nicht eine notwendige Behandlung einfach ablehnen? Habe vor, morgen meine KK zu kontaktieren.
Ächz!

Halt die Ohren steif!

[IRssiger]

Hallo Pueppy und Lizzy9,

heut steht in der SZ ein Artikel zum Thema Test macht Chemo überflüssig. Das Klinikum Pirna und Freital (beides Brustzentren) führen diesen gerade ein. Fragt in Euren Brustzentren danach bzw.überlegt nochmal wo Ihr hingeht.Nur so als kleiner Hinweis.

Schoenes WE (es ist ein kühler Mai)

Gruß

[Pueppy]

Danke für den Hinweis.
Meine Frage ist nun....soll ich nach der OP in einem Brustzentrum um eine zweite Meinung bitten???

Ich habe gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaar keinen Plan

[holiday1978]

Liebe Pueppy,

Geduld...Geduld..Geduld
Schreib, schrei....lass Deine Gefühle, Deinen Kummer, Deine Sorgen und Deinen Ärger hier....
Wir helfen Dir...so gut wie wir nur können

Drück Dir die Daumen für die OP
Alles Liebe
Holi

P.S. Ich bin auch beim WARTEN IN EILE....