Nierenkarzinom

[Waltrud]

Hallo,

heute habe ich meinen CT-Befund erfahren. Eine 3 cm große, zentral nekrotische Raumforderung rechte Niere, hintere Parenchymlippe, mehr caudal, hier hochgradig V.a. Nierenkarzinom. Des weiteren besteht Kontakt zur angrenzenden Rückenmuskulatur mit aufgehobener Fettlamelle, hier besteht V.a. kurzstreckige Infiltration. Der Nierenhilus wird erreicht, ohne überzeugende Weichteilkomponente. Am Do. muss ich mich im KH vorstellen.
Was mein Hausarzt sonst noch gesagt hat, habe ich garnicht mehr richtig wahrgenommen.
Meine momentanen Gefühle kann ich garnicht beschreiben. Die Ungewissheit was auf mich zukommt läst mich nicht zur Ruhe kommen.

[*Alex*]

Liebe Waltrud,
sei erstmal ganz herzlich willkommen hier in unserem Forum! Hört sich vielleicht komisch an, da Du schließlich nicht ganz freiwillig hier bist. Ich übernehme es gerne, Dich als erste hier zu begrüssen. Du bekommst aber ganz bestimmt noch ein paar Antworten.

Du bist hier auf alle Fälle richtig und sehr gut aufgehoben, das kann ich Dir versichern. Alle hier kennen sich gut mit dem Nierenzellkarzinom aus und helfen Dir sehr gerne weiter, egal worum es geht! Schön, dass Du uns so schnell gefunden hast und auch gleich schreibst, wo Du doch erst heute den Befund bekommen hast.

Dass Du jetzt komplett durch den Wind bist, kann ich gut verstehen. Bei mir war es damals ähnlich, ich glaube, das ist das normalste der Welt. Am besten schaltest Du ab jetzt erstmal auf Autopilot - Du hast ja nun einiges zu erledigen und es wäre wichtig, dass Du alles verstehst, was die Ärzte Dir sagen und dass Du die Fragen stellen kannst, die Dir wichtig sind. Vielleicht kann Dich auch jemand unterstützen? Und für alles, was Dir bei den Arztgesprächen durchgeht, kannst Du natürlich 24 Stunden rund um die Uhr hier posten!

Der Befund muss ja auch nach der OP noch histologisch bestätigt werden, auch wenn der Radiologe sich schon ziemlich klar geäußert hat. Ein 3cm-Karzinom ist recht klein und eigentlich eine "guter" Ausgangsbefund. Eine Infiltration ist natürlich eine Komplikation und nicht so schön, aber in Muskelgewebe nicht ganz so tragisch. Das machen die Chirurgen schon! Hab Vertrauen!

Verrätst Du uns, wie alt Du bist? Und war es - wie so oft - ein Zufallsbefund?

Ich grüße Dich ganz herzlich und wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit - und hab' Zuversicht, nach dem ersten Schock geht es tatsächlich auch wieder bergauf!!! Viele hier leben schon lange mit dem NZK!

Bitte halte uns auf dem Laufenden!

[Rudolf]

Hallo Waltrud,
willkommen im Club der Hoffnungsvollen!

Zunächst einmal das positive an Deinem Befund:
3 cm! Das ist wunderbar klein für einen Nierentumor. "Normal", d.h. häufiger sind 7 - 10 cm bei der Diagnose.
Zentralnekrotisch = das Ding ist dabei, sich von innen her aufzulösen. Die Hoffnung, daß er von selbst irgendwann völlig abstirbt, möchte ich daraus allerdings nicht ableiten.

Weniger schön ist, daß das Ding schon einen Rückenmuskel erreicht hat ("berührt").

In was für einem Krankenhaus sollst Du Dich vorstellen?
Ist das ein großes KH mit großer, erfahrener urologischer Abteilung? Z.B. eine Uni-Klinik? Würde ich eindeutig bevorzugen!

Ob eine Total- oder Teilresektion vorgeschlagen wird, läßt sich schlecht voraussagen. Einerseits sind 3 cm wenig genug für eine Teilresektion der Niere, dann würde ein gut funtionsfähiger Teil der Niere erhalten bleiben. Andererseits könne die Nähe des Hilus ("Stiel" u.a. mit Ausgang des Harnleiters) eine Totalresektion der Niere nötig machen. Aber auch mit nur einer Niere kann man wunderbar leben und sehr alt werden.

Es gibt eine Institution, die sich ausschließlich mit Nierenkrebs beschäftigt, viele Informationen hat und weitergibt, auch über erfahrene Urologen und Kliniken. Schau bitte in diesen Thread Infothread für Nierenkrebs-Patienten

Nicht wenige Menschen sind nach der Operation eines kleinen Tumors krebsfrei. Die meisten schreiben hier dann nicht mehr.

Alles Gute,
Rudolf

[Waltrud]

Hallo,
danke für Eure Antwort. Ich bin 52 Jahre alt, bin glücklich verheiratet und habe drei tolle erwachsene Kinder.
Vor zwei Monaten wurde festgestellt, dass ich eine Blutkrankheit habe und Bluter in leichter Form bin.
Seit 7 Jahren habe ich Blut im Urin, damals sagte mir der Urologe es gäbe Blasen die bluten und es wär nicht weiter schlimm.
Vor drei Wochen war ich zum Gesundheitscheck bei meinem HA, er schickte mich zur erneuten Abklärung zum Urologen. Dort war ich vor zwei Wochen und dieser sagte mir nach der Ultraschalluntersuchung das ich eine RF Niere hätte. Erklären wollte er es mir aber nicht und schickte mich zum CT.
Den Befund habe ich aber auch zum Hausarzt schicken lassen, da ich nichts gutes ahnte, nachdem ich RF im Intenet suchte und das Forum fand.
Gestern habe ich den Urologen angerufen und nachgefragt ob der Befund vom CT da ist. Die Antwort war das ich Donnertstag einen Termin hätte. Es stellte sich nach ein paar unfreundlichen Antworten der Schwester raus, dass man vergessen hatte mich anzurufen. Soviel zu meinem Urologen in DE, wo ich mit großer Wahrscheilichkeit nie wieder bin.
Zu meinem Hausarzt konnte ich sofort kommen, er hat mir auch den Befund erklärt und eine Krankenhauseinweisung für ein Krankenhaus in Dessau gegeben. Donnertstag muß ich dort zur Untersuchung sein und werde wahrscheinlich Montag operiert. Ich bin ersteinmal krankgeschrieben.
Gestern brach für mich alles zusammen.

[Ed1]

Hallo Waltraud, wenn alles so schnell gehen muss bis zur Operation stürzt auf einmal die ganze Welt zusammen. Ordne alles was du noch kannst, lenk dich ab und denke positiv - soweit es dir halt möglich ist in dieser belastenden Situation.

Wir wünschen Dir alle Gute und dass du alles gut übersteht. Melde dich wenn du wieder kannst....
Drücke Dir ganz fest die Daumen.

Auch ich warte auf meine Op am 29.8. und das warten macht es auch nict besser. Was das medizinische anbelangt, wurdest du sehr gut beraten von den vorangenenen Antworten. Ich habe zwar eine totale Nierenresektion, damit lässt es sich aber auch gut leben...

bis bald
Ed

[Siegi60]

Liebe Waltraut,

auch Dir werden alle Daumen gedrückt und alle guten Wünsche werden Dich begleiten. Das liest sich jetzt so wie eine "Geburtstagskarte" aber glaube wenn man weiß, wieviel Mitpatienten mit "unserer Diagnose" eigentlich gut leben und auch lange!!!, dann kann man sich schon mal etwas zurücklegen und die Dinge langsam an einen rankommen lassen. Wie schon meine Vorschreiber gsagt, lass Dir alles gut erklären und frage immer nach wenn Du was nicht verstanden hast.

Informiert sein ist sehr wichtig! Also Kopf hoch und nicht verrückt machen lassen, denn auch der Glaube das alles gut wird hilft Deinem Körper.

Liebe Grüße

Siegi

[Livia]

Liebe Waltraud,
alles Gute und Kopf hoch
wir erwarten dich alle hier wieder und bis dahin sind die Daumen gedrückt
LG
Sandra

[exbasy]

Hallo Waltraud,

auch von mir alles Gute und ich drücke Dir ganz fest die Daumen!

Achte darauf, dass im KH entweder vor oder kurz nach der OP alle wichtigen Untersuchungem zum Ausschluß einer Metastasierung laufen! Hierzu gehören CT Thorax, MRT Kopf, CT/MRT Abdomen (falls nicht schon erfolgt) und ggf. ein Skelettszinti!

LG

exbasy