Nach NZK jetzt Wirbelmetastase

[Bonbini09]

Hey, bin wieder da

ich melde mich mal einfach, mittlerweile ist mein Schwiegerpapa in der Uni-Klinik auf eine Pflegestation, morgen geht die Bestrahlung los, bis am 03.11. vorraussichtlich, die Betreuung ist sehr gut, auch das Essen schmeckt ihm da viel besser, irgendwie hat er mehr Appetit. Das Problem ist dass er einfach keine Kraft hat und das Gehen nur sehr mühsam möglich ist. Die Schmerzen hat man in Griff bekommen, nur habe ich das Gefühl dass er sehr erschöpft ist und ihn alles anstrengt.

Krankengymnastik ist geplant und danach eine AHB.

Die Diagnose lautet wie folgt:
Pathologische BWK 12-Fraktur bei Z.n. Tumornephroktomie
Nierenzell-Ca pT3c, L0, G3
Bekannte Thrombose der vena cava
Kompensierte Niereninsuffizienz
CVI - weiss nicht was das bedeutet

Medikation

Atacand, Ferrosanol, Pantozol, Novaminsulfon, Lyrica150, Amineurin 25, Movicol, Hydromorphin, Calcium Brause, Fortecortin, MCP, Zometa (alle 4 Wochen), Mono Embolex, Palladon bei Schmerzspitzen (gestern abend waren 1 x 4 (mg ?) und 1 x 16 (mg?)Tabletten.

Wir sind schon geknickt wenn wir ihn so sehen, abgemagert und irgendwie betäubt, aber wir haben auch Vetrauen dass es besser wird.

Lieben Dank für Eure Zeilen, man fühlt sich nicht so alleine.. manchmal braucht man einfach eine virtuelle Umarmung, Danke an Euch Alle

Adi

[Marion01]

Hallo Adi,

CVI = Chronisch Venöse Insuffizienz. Ursache wird wohl die Thrombose sein, hierdurch steigt der venöse Blutdruck. Dann hat Dein Schwiegervater vermutlich Probleme mit geschwollenen Beinen? Dem könnte man recht einfach durch Manuelle Lymphdrainage und Kompression entgegenwirken.
Ansonsten ist es doch schön, daß die Schmerzen besser sind. Habt Ihr einen Nierenkrebsspezialisten ausfindig machen können?

Gruß Marion

[Marita P.]

Liebe Adi, lass Dich mal ganz fest drücken.

Da bin ich aber froh, dass bei Deinem Schwiegervater schon was gemacht wurde. Das er sehr schwach ist, ist ganz normal. Er bekommt ja auch ein Eisenmedikament, da der Blutwert auch nicht hoch ist. Damit fühlt man sich auch immer schwach. Bestrahlungen schwächen auch. Ihr müsst nur alle daran glauben, dass es wieder besser wird. Wenn er selber noch gut mitmacht wird es sicher wieder besser.

Ich wünsche Euch viel Kraft für die nächste Zeit.

[Bonbini09]

Hallo Ihr Lieben,

da melde ich mich mal wieder, wir sind irgendwie ganz ernüchtert, waren wir vor Wochen noch so voller Hoffnung auf noch ganz viele gute Monate zusammen mit dem Schwiegervater, zuhause, oder sogar wieder mal im Auto unterwegs, also Hoffnung auf Genesung gehabt. Als sich die Brückenpflege meldete war ich schockiert und irgendwie auch sauer, die brauchen wir doch nicht für Paps, als wir dann den Pflegeantrag 2 gestellt haben, habe ich bitter geweint und gedacht, so weit wird es sicher nicht kommen.

Nun, was soll ich sagen, nach einem Gespräch mit dem Arzt sieht es so aus, er könnte wieder laufen oder auch nicht 50/50. Prognose ? Schwierig , aber sicher nicht Jahre, es kann alles sein von 3 Monate bis wenige!! Jahre.

Bestrahlung bekommt er insgesamt 40 Gray in 16 Portionen, je 2,5. Am Mittwoch ging ihm ganz schlecht, er hat oft gespuckt und sah ganz übel aus, hat fantasiert und die Augen verdreht, wir haben alle geweint. Nützt nichts, wissen wir, aber manchmal laufen die Tränen, wie auch hier im Forum bei manche Berichte und Kämpfe die verloren wurden...

Mut und Zuversicht wären schön, aber irgendwie gerade nicht unsere Stärken. Palliative Strahlentherapie, das klingt für mich nach Endtherapie, wird leicht anders erklärt aber das ist es doch, man heilt nichts mehr weil es nicht mehr geht, man lindert so gut es geht...

Der Gedanke fräst sich so langsam ein in unser Bewußtsein... wir haben wahrscheinlich doch nicht mehr viel Zeit zusammen. Knochenmetastasen sind unerbittlich, so habe ich das Gefühl... Man redet von Lebensqualität und ich habe das Gefühl ohnmächtig zu werden, genau so wie ich mich fühle.

Eine Reha kommt nur in Frage wenn er wieder gehen kann, ich hoffe immer noch dass er mehr als einem Schritt schafft.

So, jetzt genug gejammert, irgendwie geht es immer weiter...

Viele Grüße und Alles Gute

[Marita P.]

Liebe Adi,

es ist sicher ganz schrecklich wenn man mit ansehen muss, wie ein naher Angehöriger mit Krebs die verschiedensten Behandlungen durchlebt und erlebt.
Als Endlösung würde ich es nie sehen, da jeder Patient ja noch Hoffnung hat und meistens auch noch leben will.
Oft, wenn der Krebs schon so fortgeschritten ist, dann lindern manche Therapien die Schmerzen. Das ist aber auch schon was Besonderes, keine Schmerzen mehr zu haben.
Mit unserer Krankheit müssen wir uns bewusst sein, dass man sie nicht heilen kann. Mit den modernen Medikamenten kann man damit wie ein chronisch Kranker ganz gut leben.
Ich lebe ganz gut mit den Medikamenten, aber mit solchen Botschaften wie heute mit Willi bekomme ich auch Angst. Ich will keine Angst haben, aber im Unterbewustsein ist auch bei mir die Angst da. Ich bin dann auch ganz traurig. An solchen Tagen will auch ich dann bald meine Beerdigung regeln.

Ich wünsche Euch mit dem Schwiedervater und Vater noch schöne Monate oder Jahre.

[Bonbini09]

Die Nachricht über Marita´s Tod hat mich sehr bewegt, habe immer im Forum gelesen wie es Ihr geht und war voller Sorge über die Beschwerden. Es tut mir so leid...

Bei uns ist es leider so, dass mein lieber Schwiegerpapa gestern den Kampf verloren hat, knapp ein Jahr nach der Diagnose, er hatte schlimme Zeiten hinter sich und so schrecklich sich Hospiz anhörte anfangs für uns (wir wollten zunächst nichts davon hören), so dankbar sind wir für die Zeit die er dort verbringen konnte, er war von netten Menschen umgeben die sich gut um Ihn kümmerten, in eine schöne Umgebung mit den Rollstuhl gut zu erkunden. Die Schmerzen waren schwer in Griff zu bekommen, teilweise gelang es und wir hatten viele gute, schöne, intensive, gemeinsame Momente.

Dafür sind wir dankbar, und es schmerzt trotzdem sehr ein lieber Mensch nicht mehr zu sehen, sprechen oder einfach die warme Hand halten zu können...

Alles Gute

[Kaffeetante]

Lieber Adi

Es ist schön das Ihr euch so gut aufgehoben gefühlt habt.
Leider ist das "Warum" um so schlimmer.

Meine Aufrichtige Anteilnahme. Immer wenn jemand aus unsere Familie den Kampf verloren hat fühle Ich mich persönlich betroffen.

Dir und Deinen Lieben wünsche Ich die Kraft und den Glauben an ein Leben danach.

Einen stillen Gruss Gabi

[Siegi60]

Lieber Adi,

auchich schließe mich meiner Vorrednerin Gabi an. Herzliches Beileid und viel Kraft für die nächste Zeit. Ich kämpfe auch noch mit den Erinnerung an den Tod meiner Mutter und kann gut nachvollziehen wie schmerzlich es für Euch ist.

Alles Gute Siegi

[Silvia Z.]

Hallo Adi,
auch von mir aufrichtige Anteilnahme.
Gruß Silvia