Darf Ehepartner mit zur Kur?

Hallo.
Besser gesagt, übernimmt die Krankenkasse auch die Kosten für den Ehepartner?
Mein Vater hat nun Chemo und Bestrahlung hinter sich.
Nun wurde ihm zur Reha geraten, welche auch bereits beantragt wurde.
Wie schaut es mit meiner Mutter aus? Beim Antrag wurde zwar mit aufgeführt, dass es für Dad besser ist, wenn sie mit kommt und sie nicht getrennt werden, aber wer übernimmt die Kosten?
Vor einiger Zeit wurde mir gesagt, dass es bei Krebspatienten grundsätzlich so ist, dass der Ehepartner mit kann (auf Kosten der Krankenkasse bzw. des Rentenversicherers), stimmt das?

Mein Vater ist 65 und meine Mutter 60, beide sind Rentner.
Meine Mutter ist auch nicht gesund, hat u.a. Bypässe.
Wie stehen die Chancen, dass die Kosten übernommen werden und keine offene Badekur für sie draus gemacht werden muss, die sie dann selber zahlen muss?

Gruß Sandra

Hallo Sandra,
einen grundsätzlichen Anspruch auf Kostenübernahme von Begleitpersonen bei Krebserkrankungen gibt es nicht, da hat Dir jemand Unsinn erzählt.
Die Kosten für Deine Mutter wird die RV oder die Kasse nur übernehmen, wenn die medizinische Notwendigkeit für die Begleitung vorliegt, d.h. Dein Vater sich nicht selbst versorgen kann. Das muß vom Arzt im Antrag ausführlich begründet werden. In dem Fall ist aber fraglich, ob überhaupt Kur- und Reisefähigkeit bei Deinem Vater vorliegt bzw. ob überhaupt ein Rehaziel erreichbar ist. Kann aber klappen.
Die sinnvollste Lösung ist vermutlich, für Deine Mutter zeitgleich eine Reha zu beantragen (wg Streß, Bypässe etc) und bei der Beantragung mit der RV/Kasse gleich zu klären, daß das gleiche Haus zum gleichen Termin für beide belegt wird.
Viele Grüße
VeraD

Liebe Sandra,
1. nach einer Krebsbehandlung bekommt man keine Kur-Antrag von der Krankenkasse, sondern eine Reha vom Rentenversicheungsträger.

Vera hat in allen Punkten Recht, versucht es also über den o.g. Weg.

Deine Mutter kann entweder nur als Selbstzahlerin mitfahren oder sie könnte mit o.g. Argumenten für sich eine Kur bei der KAsse beantragen. Problem dabei ist, es muß eine Klinik gefunden werden, die vom RvTräger Deines Vaters mit der entsprechenden Krebsindikation und auch gleichzeitig von der Krankenkasse Deiner Mutter belegt wird. Eine solche Klinik zu finden ist nahezu unmöglich.

Ja klar geht das. Der beste Weg: deine Mutter stellt einen eigenen Kurantrag (Reha wird sie ja nicht bekommen).^Also Kurantrag stellen und psychische Belastungen durch die Krebserkrankung des Ehepartners als Grund angeben. Vielleicht muss Mutter dann zu einem Gutachter, aber das ist reine Formsache. Die Kur wird dann bewilligt. Wichtig ist, dass der Rentenversicherungsträger der Mutter (oder auch die Krankenkasse als Kostenträger) eine gemeinsame Kurklinik aussucht. Verschiedene Kostenträger (Vater zum Beispiel Knappschaft und Mutter LVA) tun sich schwer mit einer gemeinsamen Kur. Deshalb unbedingt die Auswahl der Klinik dem Kostenträger der MUTTER überlassen. Umgekehrt hatten wir enorme Probleme und dadurch verzögerte sich die Reha/Kur um satte 3 Monate. Erst als wir die Wahl dem RV-Träger des mitfahrenden Ehepartners überließen klappte es.
Tipp: Nicht locker lassen; evtl. sind einige Telefonate zu führen, aber davon lasst euch nicht abschrecken.
Viel Glück!

Hallo.
Danke für Eure Antworten.
Die Kur für meinen Dad (meine Mutter wollte dann doch nicht mit) wurde Anfang dieses Monats beantragt, der positive Bescheid ging meinen Eltern am Donnerstag zu, die Kur ist bewilligt.
Mein Vater fährt in den Harz in die Paracelsus Harzklinik in Bad Suderode.
Der Arzt hat als er von der Bewilligung erfuhr, voll den Freudentanz gemacht. - Ist es nicht mehr selbstverständlich das Leute nach Chemo und Bestrahlung eine Kur bekommen?

LG
Sandra

Liebe Sandra,
was ist das denn für ein Arzt? Freudentanz über eine bewilligte Reha beim Krebskranken???
Nee, verstehe ich überhaupt nicht. Nach Chemo und Bestrahlung ist das selbstverständlich.

Schönen Abend noch!

Da haben wir aber ganz andere Erfahrungen gemacht. 6 Monate Krankenhaus, 2 OP im Kopf, schwerste Chemo, jetzt einigermaßen stabil, aber Behinderung durch abgedrücktes Gesichtsfeld re. und li., Reha-Antrag vom Arzt mit Begleitung eingereicht. Antwort der BfA: abgelehnt!!!

Genau, so schaut´s aus, ich habe inzwischen auch schon einige kennen gelernt, wo es abgelehnt wurde. Der Arzt meines Vaters wird schon gewusst haben, wieso er sich darüber gefreut hat, eigenen Patienten von ihm wurde die Kur (auch ohne Begleitung) verwehrt.....
Mein Vater ist heute zur Kur gefahren und gleich beim ersten Gespräch wurde eine Verlängerung angesprochen.
Es wird leider (für meinen Vater jedoch zum Glück) mit zweierlei Maaß gemessen
Wehrt Euch gegen den negativen Bescheid und legt Widerspruch ein.

LG
Sandra

Der Hausarzt schüttelte nur den Kopf: "ja, ja die Gesundheitsreform...". Ich habe Einspruch eingelegt und Kopie ans Bundesgesundheitsministerium geschickt. Ebenso habe ich einen Leserbrief an die lokale Zeitung geschickt. Ich werde kämpfen!

Ja, kämpfe! Es ist eine Sauerei was da läuft, als wenn die Patienten nicht schon gestraft genug wären.....
Tipp von mir: schreibe an Vox, Sat1 (Akte 03) usw. an alle Sendungen bzw. Sender die Aufdeckungsreporte bringen, das hat schon in vielen Dingen so einiges bewegt. Toi toi toi! Wenn ich irgendwie helfen kann, dann maile mich an sporthunde@arcor.de

Liebe Grüße
Sandra