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  #1  
Alt 18.04.2007, 10:38
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo ihr Lieben!
Ihr glaubt gar nicht wie ich mich immer über eine Antwort von Euch freue.
An dieser Stelle: Danke dafür!

@Melikre: Toll, dass dein Studium gut läuft. Ärger dich nicht so über das Problem mit der Stipendiumstelle. Ist nur vergeudete Energie. Die Ärzte auf der Station sind alle nett, aber ich weiß nicht genau, ob ich bei der Hochdosis auf meiner Station bin.
Zu meinem Vater: Ich habe das Gefühl, dass ich gar keine Unterstützung von ihm erwarte. In der Regel tut er eigentlich nie etwas für mich, wenn man davon absieht, dass er mich ernährt. Ich will einfach meine Ruhe von ihm. Mir ist neulich aufgefallen, dass ich gar nicht weiß, welche Krebsart du hast. Vielleicht habe ich es auch wieder vergessen. Dann tut es mir leid.

@flyyy: Ich bin genau deiner Meinung. Ich kenne auch Männer die mir zuhören, obwohl ich stundenlang Monologe halte und schnell rede. Es wäre ja echt traurig, wenn mir niemand zuhören würde. Wenn ich einen Partner habe, ist mir die Fähigkeit zuzuhören nahezu am wichtigsten. Ich finde auch, dass die Unfähigkeit meines Vaters nicht mein Problem ist und er mal daran arbeiten könnte. Ich glaube, dass ich es meiner Umwelt auch nicht schwer mache, weil ich über meine Erkrankung spreche und auch über meine Ängste. Wenn mir mein Vater nicht zuhört, kann ich ja nichts dafür. Kurz vor meinem Rezidiv, sagte mein Vater, dass er immer nichts über mich weiß, weil ich nur dritt und viert Wichtiges erzähle, er deswegen abschaltet und deswegen das Wichtigste nicht mitbekommt. Vielleicht sollte ich ihm ein Handout mit dem Wichtigsten erstellen
Ach so, meine Behandlung: Meine Blutwerte sind oben, ich darf also "frei" herumlaufen. Ich fühle mich außer ein paar Bauchschmerzen ganz gut. Am 27.04.07 muss ich zum 2. Zyklus.

Liebe Grüße und viel Erfolg für euer Studium!
Kerstin
__________________
Morbus Hodgkin, II B mit Riskofaktor, ED 4/06, 8x BEACOPP eskaliert,Bestrahlung, 1. Rezidiv 03/07, 2x Chemo mit DHAP, 20.06.07 SZT; Bestrahlung;Reha, 2. Rezidiv, 18.04.08 allogene SZT, 03.06.08 komplette Remission , 2019: Knoten im Brustkorb, 03/19 ED Peripherer Nerventumor, 6 Zyklen Chemo, Bestrahlung, OP, bestätigte Remission 01/20
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  #2  
Alt 18.04.2007, 21:27
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo ihr Lieben!
Ich habe gerade im Angehörigen-Forum von jungen Frauen gelesen, die ihre Mutter verloren haben. Wenn ich das lese, werde ich richtig traurig. Ich bin zwar in meiner Umgebung die Krebskranke, aber wenn ich daran denke, dass meine liebste Mama vor mir sterben könnte, könnte ich mir die Augen ausheulen. Ich hab jetzt so einen Knoten im Hals. Durch meine Erkrankung ist meine Bindung zu meiner Mama noch stärker geworden. Ich weiß, dass es jetzt eigentlich keinen Anlass gibt, darüber nachzudenken, ich habe trotzdem gerade einen Schmerz in meiner Brust. Vielleicht verschiebe ich auch meine Todesängste, ich weiß es nicht.
Schlaft gut!
Kerstin
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Morbus Hodgkin, II B mit Riskofaktor, ED 4/06, 8x BEACOPP eskaliert,Bestrahlung, 1. Rezidiv 03/07, 2x Chemo mit DHAP, 20.06.07 SZT; Bestrahlung;Reha, 2. Rezidiv, 18.04.08 allogene SZT, 03.06.08 komplette Remission , 2019: Knoten im Brustkorb, 03/19 ED Peripherer Nerventumor, 6 Zyklen Chemo, Bestrahlung, OP, bestätigte Remission 01/20
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  #3  
Alt 18.04.2007, 21:49
Lisa87 Lisa87 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo Kerstin,
ich habe begreifen müssen, dass wir alle sterblich sind und dass es nicht in unserer Hand liegt, wann wir gehen müssen. Und es tut so weh. Weißt du, ich habe Angst vor meiner Mutter zu sterben, weil ich nicht will, dass sie diesen Schmerz durchleiden muss und ich habe auch Angst davor, dass sie sterben könnte. Sie hat Asthma und ist auch nicht so gesund... Ich glaube, alle Menschen haben irgendwann mal starke Angst vor dem Tod. Egal ob krank oder gesund. Du kannst ja einfach mal in dich reinhören, was dir mehr Angst macht. Dass deine Mutter vor dir sterben könnte, oder dass du vielleicht zuerst gehst. Beides ist schlimm, aber wer sozusagen das bessere Los hat, weiß nur Gott. Bist du eigentlich gläubig? Als mein Vater die Diagnose bekam und als er starb, wollte ich von Gott und Glauben nichts wissen. Mittlerweile denke ich, nicht Gott ist unfair, sondern der Krebs. Er nimmt keine Rücksicht auf Alter oder.... Du solltest nur aufpassen, dass deine Angst nicht zu stark wird und dich kontrolliert und beeinträchtigt. Sie raubt einem nämlich die Kraft und gerade die brauchst du... Alles Liebe, Lisa
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  #4  
Alt 19.04.2007, 08:51
flyyy flyyy ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Guten Morgen Kerstin
Habe den Eintrag im Angehörigenforum auch gelesen und es hat mich auch nachdenklich gemacht.
Ich habe ein ganz liebe Freundin deren Mutter an Krebs gestorben ist. Mich hat es extrem beeindruckt, wie sie damit umgeht. Ich glaube ich könnte das nicht! Und das obwohl ich zu meiner Mutter nicht ein so tolles Verhältnis habe.
Angehöriger zu sein ist auch sehr schwierig! Für meinen Freund war es zu viel. Zuerst war ich unendlich enttäuscht dass er nicht mit mir diese schwere Zeit durchgestanden hat. Aber im Nachhinein versteh ich ihn irgendwie. Obwohl ich fast sicher bin, dass ich anders reagiert hätte!

Mir haben einige Freunde gesagt sie haben Probleme mit meiner Krankheit weil sie nie wissen, wie es mir gerade geht und wie sie auf mich zugehen sollen. Soll man fragen? soll man einfach so tun als sei nichts? Manchmal weiss ich selbst nicht, was mir lieber ist. Wenn sie fragen bin ich gernervt, weil ich nicht dauernd über die Krankheit reden will. Wenn sie nicht fragen bin ich genervt, weil ich doch gerne hätte, dass sie Interesse zeigen.
Manchmal staune ich, dass gewisse Freunde immer noch zu mir halten.

So, fertig geklönt... Sollte noch ein wenig Arbeiten damit ich am Abend die Sonne geniessen kann.
Grüsschen
Christina
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  #5  
Alt 20.04.2007, 09:23
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo ihr Lieben!

@Lisa: Ich würde mich vielleicht nicht richtig als gläubig bezeichnen, aber ich bin ein fester Bestandteil in der Jugend meiner Gemeinde. Dort habe ich während meiner Krankheit sehr viel Rückhalt erfahren.

Ich rede einfach immer über meine Krankheit und soweiter und ich glaube, dass meine Umwelt daher in der Regel wenig Probleme mit meiner Krankheit hat.

Meine Haare sind immer noch nicht ausgefallen, was mich wundert. Gestern habe ich sogar im Internet nachgelesen, ob Haarausfall wirklich zu den Nebenwirkungen gehört bei meinen jetzigen Zytostatika. Ja, Haarausfall gehört eigentlich dazu. Wo bleibt meine Glatze?

Liebe Grüße
Kerstin
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  #6  
Alt 20.04.2007, 17:22
flyyy flyyy ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Liebe Kerstin
wollte Dir eigentlich guten Morgen sagen. Naja, nun ist schon fast Zeit nach Hause zu gehen. Also sage ich wohl besser guten Abend.
Wie war Dein Tag? Was machen die Haare? Als ich Chemo hatte wartete ich auch darauf, dass sie ausfallen. Jeden Morgen schaute ich zuerst aufs Kissen, ob dort Haare liegen. Irgendwie war ich beruhigt, als sie ausfielen da ich dann wusste, dass die Medikamente sich in meinem Körper verteilt haben, wo sie hoffentlich nicht nur meine Haare, sondern auch die Krebszellen angreifen.
Ich habe mit meinem Professor an der Uni über die Möglichkeit, eine Doktorarbeit zu schreiben gesprochen. Ich denke, das könnte mir Spass machen. Ich arbeite seit 2 Jahren als Teaching Assistant (=Mädchen für Alles) in der Gruppe. Daher kenne ich die Leute, die Abläufe schon. Die Arbeitskollegen wären nett, die Arbeit interessant. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, ich bin nicht schlau genug dafür. Anscheinend will mich aber der Professor, jedenfalls haben mich alle seine Assistenten bequatscht, dass ich das schon kann. Naja, da ich im Moment sowieso keine Lust habe einen Job zu finden, werde ich dem einen Versuch geben. Fange ich September an als Assistentin an der Uni zu arbeiten. Falls es mir nicht gefällt, kann ich immer noch in einem Jahr einen "richtigen" Job suchen.
Grüsschen aus der Schweiz
Christina
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  #7  
Alt 20.04.2007, 23:56
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo Christina!
Ist doch sehr toll, dass der Professor dir so viel zutraut. Ich habe gedacht, dass man sich seiner selbst sicherer ist, wenn man an der Uni schon so weit ist. Komisch, dass das nicht weg geht. Ich hoffe, dass ich durch meine Lektüre, die ich gerade intensiv betreibe, wenn ich nicht an meiner Krankengeschichte schreibe, etwas weiter komme. Ich habe ja jetzt bis Oktober Zeit, da ich ja ein Urlaubssemester habe. Es geht mir richtig gut, dafür dass ich erst vor drei Wochen eine Chemo hatte. Ich war vorgestern mit dem Rad an einem See, habe mir einen Latte Machiatto bestellt und gemütlich gelesen. Heute war ich bei meinem normalen Sport, wo ich vielleicht schon acht Jahre hingehe. Ich werde dort regelrecht wie ein Held behandelt, was mich motiviert weiter zu machen. Tja, meine Haare. Ich habe vielleicht drei einzelne gefunden, was ja noch kein wirklicher Haarausfall ist.
Morgens stehe ich immer mit meinen Eltern auf und frühstücke mit ihnen. wenn ich müde bin, schlafe ich noch ein bisschen. Dann surf ich ein bisschen im Internet, nehme ein Bad. Bis mittags habe ich es dann geschafft mich anzuziehen. Dann setze ich mich auf meinen IKEA-Strandstuhl und lese gemütlich. Das treibe ich so denn ganzen Tag. Ich bin zufrieden, dass ich mich nicht vor den Fernseher hänge, was ich letztes Jahr oft gemacht habe.
Viel Glück in der Uni!
Liebe Grüße
Kerstin
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Morbus Hodgkin, II B mit Riskofaktor, ED 4/06, 8x BEACOPP eskaliert,Bestrahlung, 1. Rezidiv 03/07, 2x Chemo mit DHAP, 20.06.07 SZT; Bestrahlung;Reha, 2. Rezidiv, 18.04.08 allogene SZT, 03.06.08 komplette Remission , 2019: Knoten im Brustkorb, 03/19 ED Peripherer Nerventumor, 6 Zyklen Chemo, Bestrahlung, OP, bestätigte Remission 01/20
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