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Alt 08.01.2014, 11:16
MIKEMT MIKEMT ist offline
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Standard "Richtig" Essen - eine Chance mehr?

"Essen Sie, was schmeckt." "Vermeiden Sie rotes Fleisch." "Gemüse ist noch wichtiger als Obst." "Krebs mag keine Beeren." Ohne Kohlenhydrate hat der Krebs weniger Chancen." "Mehr Fleisch und Gemüse."

Die Liste der zum Teil auch widersprüchlichen Empfehlungen ist lang. Das Literaturangebot ist nicht mehr zu stemmen. Für jeden ist etwas dabei und am Ende ist man oft so schlau wie vorher.

Auf meinem Waschzettel aus dem Darmkrebszentrum steht, dass ich am Anfang langfaserige Nahrungsmittel (das berühmte Spargelbeispiel) meiden soll.

Mein Gastroenterologe in der Klinik, die ich mir jetzt ausgesucht habe, hat sich nach meiner Sigma-Ca-OP lediglich auf die Haut der Orange konzentriert und gibt ansonsten Entwarnung: "Essen Sie, was Sie vertragen."Dieser Erfahrungsprozess kann allerdings langwierig sein -.
Der Arzt nimmt sich sehr viel Zeit und erklärt mir alles sehr bildhaft in aller Ruhe. Das findet man leider nur selten. Und ich habe gelernt, mir dafür auch die erforderliche Zeit zu nehmen und nach manchem Ausprobieren mich einfach zurückzuziehen.

Immerhin: In der neuen Klinik, die mir die komplette Nachsorge aus einer Hand anbietet, werden die Empfehlungen auch praktizier: Es wird alles frisch gekocht. Nur ausgewählte Lieferanten fahren vor. Die Köche, darunter auch zwei Diätköchinnen bemühen sich individuell um alle Patienten, das heißt : Sie erkundigen sich auch persönlich nach Unverträglichkeiten und danach wie es geschmeckt und wie man es vertragen hat.
Vorbei ist die Zeit der Päckchen-Buchstabensuppe, mit heißem Wasser auf der Station angerührt. Vorbei auch der undefinierbaren Chemiebrei und offensichtlich sehr lange schon vorher zubereiteten und von sehr weit hergekarrten sogenannten Vollkost.

Am Anfang dachte ich, dass ich nun für zuhause Rezepte sammeln muss und stelle jetzt fest, dass diese heere Absicht auf Dauer nicht ganz so funktioniert, weil mir oft gerade etwas von den empfohlenen Zutaten fehlt, aus welchem Grund auch immer und für den Erhalt des familiären Mittagstisches Kompromisse eingegangen werden müssen.
Eine Ausnahme: Das Darmkrebszentrum der UNI Heidelberg bietet im Internet ein paar sehr praktikable Rezepte an. Ein Blick dorthin lohnt sich gegebenenfalls.

Spätestens seit ich die Bücher von Béliveau/Gringa sowie Kämmerer/ und Knoll kennen gelernt habe, weiß ich, dass die Ernährung so wichtig wie die ganze Therapie ist, vor allem auch in den Chemopausen, wenn sich gesunde und auch die malignen Zellen gleichermaßen vom Stress erholen können. Die „richtige“ Ernährung regelmäßig eingenommen, kann den Feinden unserer Gesundheit laut Béliveau und Kämmerer durchaus unterstützend Paroli bieten. So hatte ich das vorher nie gesehen. Aber das ist nachvollziehbar.

Was habe ich inzwischen gelernt?

Was zur Prävention gesagt wird, gilt auch für die Therapie.
Es ist ein Stück der biologischen Krebsabwehr.
Für ihre Steuerung sind wir selbst verantwortlich.
Die Tipps der Biologischen Krebsabwehr nehme ich gerne an.

Frisches Obst und Gemüse haben eine zentrale Bedeutung bei der Therapie.
Vor allem in den Pausen der in Intervallen angelegten Chemotherapie kämpfen sie weiter gegen die Krankheit, die in Wirklichkeit nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Stand nicht geheilt, aber für viele Jahre beherrscht werden kann.

Rotes Fleisch soll zum einen wegen der enthaltenen gesättigten Fettsäuren und des hohen Fettanteils und je nach Zubereitungsart eine wesentliche Rolle spielen. Beim beliebten Grillen wird ab sofort gezielt auf begrenzte Mengen und auf die richtige Bräunung geachtet.

Ich gehe auch weiter munter zu jeder Party und bringe je nach dortigem Angebot einfach mein Essen mit. Da jeder Bescheid weiß, dass da etwas mit mir ist und ich aber meine Geschichten nicht ausbreiten möchte, gibt es auch keine Diskussion über die Krankheit oder dergleichen.
Übrigens: Meinen (echten roten) Beerensaft habe ich auch dabei. … Ein gutes Glas Rotwein davor oder dazwischen ist erlaubt.

MIKEMT
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