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  #1  
Alt 13.07.2006, 15:29
katchen katchen ist offline
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Registriert seit: 08.06.2006
Beiträge: 67
Standard AW: Erfahrungsaustausch

Hallo Ihr Lieben,

habe mich jetzt durchgerungen zu schreiben, mir ging es in den letzten Tagen sehr schlecht am Wochenende hatte ich ein enormen Tiefgang- ich habe die gesamtenm Kisten aus unserer gemeinsamen Wohnung gesehen und geheult - es wurde mir klar, nun ist dieses Kapitel - die schönste Zeit meines Lebens, in Kisten verpackt!! Da ich aber nicht alles mit nehmen kann weil in "unserer Zweitwohnung" zu wenig Platz ist, muss ich mich von Sachen Trennen, auf Zeit - ich werde sie einlagern- wenn ich irgendwann eine größere Wohnung haben sollte,werde ich sie mitnehmen!! Aber es bricht mir das Herz, all die Bücher, Porezellan- Möbel- am schlimmsten sind die vielen persönl Sachen von Thomi, Anzüge usw., habe nur seine Lieblingsshirts mitgenommen und das was sowieso schon in der Wohnung bei mir war. Habe oft die Sachen zum schlafen an- verückt oder: Bin aber sehr froh das ich ihn in seinen Lieblingssachen, bestatten konnte, er wollte immer am Liebsten in Freizeitkluft sein, aber der Beruf ließ in wenig Zeit dafür!!

Es ist schon unglaublich zu sehen "ein Leben in Kisten" verpackt!!

Liebe Heide, Liebe Ulrike, Liebe Sandra

ich möchte Euch danken für Eure Komentare, sie helfen mir - auch wenn zur Zeit alles so Sinnlos erscheint, helfen mir Eure Worte!!
Ich denke wir alle haben noch viel zu verarbeiten und der gemeinsamme Austauch, das Wissen das es anderen Ähnlich geht, hilft uns ein wenig auf dem Weg durch das Tal. Oder wie ich denke den Berg zu besteigen der die Trauer ist- vieleicht irgendwann eine andere Sicht(vom Berg aus) in den Abgrund zu zu haben. Aber es wird dauern darüber bin ich mir im klaren!

Liebe Sandra,
wenn ich Deine Beiträge lese- denke ich sie wären von mir. Es tut weh - aber es tut auch gut - es ist wie ein Spiegel- unbegreiflich: Ich denke das liegt daran weil wir ungf. gleichen Alter und ähnliche Beziehungsmuster gelebt haben!!(ich hoffe ich trete Dir damit nicht zu nah)
Ich gehe jetzt zur Psych. Therapie, habe die erste Sitzung gehabt, erst mal das kennenlernen! Ich bin Positiv überracht zwar kam alle Gefühle wieder hoch aber es tat gut mit jemanden Außenstehenden zu reden. Der einem Gefühl gibt richtig zu handeln, wenn man sich mal zurückzieht und nicht mit zu Grillabenden geht:
Habe dieses Wochenende zum erstenmal "Nein" gesagt, Freunde wollten Grillen , ich war lieber auf den Friedhof auf einer Bank an seinem Grab und habe den Sonnenuntergang betrachtet!!
Hinter her fühlte ich mich sehr einsam und hatte ein schlechtes Gewissen meinen Freunden gegenüber!!
Zur Zeit fühle ich mich als wäre ich der einsamste Mensch der Welt, da änderen auch die Freunde nichts dran!!
Hoffe hör bald wieder was von Dir,

Liebe Grüsse an Euch alle Kati, und viel Kraft (um den Berg zu besteigen)

Geändert von katchen (13.07.2006 um 15:34 Uhr)
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  #2  
Alt 13.07.2006, 20:00
She* She* ist offline
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Registriert seit: 09.06.2006
Beiträge: 38
Standard AW: Erfahrungsaustausch

Liebe Kati,

ja diese Tage kenn ich und sie sind absolut grausam. Am Montag hatte ich auch mal wieder so einen absoluten Tief-Tag...Es war unser Jahrestag und ich hatte wieder so ein Tief wie schon lange nicht mehr...Hätte den ganzen Tag nur heulen und schreien können. Hab gedacht ich pack das nicht mehr, das geht alles über meine Kraft und ich will nicht mehr, ich will dieses Leben ohne ihn nicht...Ich weiß, das sollen man nicht sagen oder denken, aber so hat es sich eben mal wieder angefühlt...

Das es schrecklich für Dich war, Eure Wohnung aufzulösen glaub ich Dir gerne. Sascha und ich haben nicht wirklich zusammengelebt. Ich war zwar 90% bei ihm, aber hab trotzdem noch meine eigene Wohnung. Worüber ich nach seinem Tod sehr dankbar war. Ich kann bis heute noch nicht wirklich in seine Wohnung gehen, es ist unerträglich für mich, sein Geruch, seine Sachen und er fehlt einfach...Ich war bisher nicht mehr dort, obwohl ich noch Sachen von mir dort habe, aber ich bringe es einfach nicht über mich in die Wohnung zu gehen...Vielleicht irgendwann einmal...
Ja, es kommt einem vor, als wäre das ganze schöne Leben vorbei, bei Dir einfach in Kisten gepackt und es ist verdammt nochmal unwiderruflich...

Mir geht es wie schon gesagt, bei Deinen Beiträgen genauso...Es ist wirklich wie ein Spiegel, der weh und auch wiederrum gut tut. Zu wissen das man nicht alleine so fühlt und denkt...
Du bist mir nicht zu Nahe getreten, keine Sorge, ich sehe es genauso :-) Und ja, vielleicht liegt es wirklich daran das wir fast das gleiche Alter haben und das gleiche Beziehungsmuster..Finde es eher ein Stück weit schön, als das es mir zu Nahe gehen würde, obwohl es mich gerade wieder total traurig macht.

Das Du Dich für die Therapie entschieden hast, ist wirklich gut...Ich hätte es mir vorher auch niemals vorstellen können, aber ich bin wirklich froh, das ich mich auch dazu entschlossen habe. Mit dem Umfeld darüber zu reden ist nämlich nach wie vor schwierig, wie ich schon einmal sagte "ich komm mir manchmal vor wie ein kleines grünes Männchen" und da bin ich froh, das ich jemanden gefunden habe, mit dem ich über alles reden kann und der mich versteht und auch motiviert...Bei dem ich meine ganze Sch** lassen kann.
Verkriechen ist meiner Meinung nach auch nichts schlimmes, im Gegenteil...Anfangs habe ich mich auch immer wieder überwunden irgendwas mit Freunden zu unternehmen, meist hab ich mich so scheiße gefühlt, a weil ich keine Lust hatte und es eigentlich gegen mein Gefühl gemacht habe und b weil es einfach noch viel zu früh war um rauszugehen und "Spaß" zu haben...Erst jetzt habe ich ganz ganz langsam wieder damit angefangen und auch nur wenn ich es wirklich wollte und es fühlt sich schon besser an. Also liebe Kati Du darfst wirklich nein sagen!

Das mit dem einsam fühlen kenne ich auch gut...Ich kam und komme mir auch heute noch vor, wie der einsamste Mensch auf der ganzen Welt...Jeder hat sein Liebstes, nur ich musste es hergeben...Das ist da ganz oft mein Gedanke...

Ja wir machen eine Bergtour, so sehe ich das auch....Ich sage immer, ich stehe vor einem riesigen Berg und habe noch keine Ahnung wie ich dort hoch kommen soll...So langsam hab ich mich ein wenig hochgehangelt, die Spitze ist noch meilenweit entfernt...Aber ich denke auch, irgendwann werden wir die Spitze erreichen und dann können wir es vielleicht aus einer anderen Perspektive sehen...Es wird dauern, ja...
Wie lange weiß niemand und es ist auch egal...Es dauert, so lange es eben dauert...

Liebe Kati ich wünsche Dir heute vielleicht ein bisschen Sonne im Herzen :-)

LG
Sandra
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