Nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom / Plattenepithel ohne Metastasen

[Bobbl73]

Bei meinem Opa (84) wurde die Erstdiagnose: nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom li. Unterlappen (Plattenepithelkarzinom) Stadium IB (ohne Metastasen) gestellt. Er wird am Freitag operiert (es ist 36 mm groß).

Die Ärzte meinen, aus jetziger Sicht ist vermutlich keine Chemo nötig. Was man aber letztendlich erst "sicher beantworten" kann, nachdem die Operateure die umliegenden Lymphdrüsen "begutachtet" haben.

Mein Opa ist sehr fit und ich wollte Euch nun fragen:
wer hat eine ähnliche OP hinter sich? (Lobektomie mit kurativer Zielsetzung)
wie schnell habt Ihr Euch danach erholt?

Wir werden nach Esslingen gehen:
hattet Ihr anschließend eine Reha?
oder empfehlt Ihr spezielle "Nach"-Behandlungen, die zur Heilung beitragen können?

Ich danke Euch jetzt schon für Eure Zeit und wertvollen Gedanken.

Liebe Grüße
Claudi

[Marylou56]

Ich kann dir von meiner Schwiegermutter berichten. Sie bekam im Mai 2010 die gleiche Diagnose. Sie war zu diesem Zeitpunkt auch sehr fit, führte ein selbständiges Leben. Da man davon ausging, daß der Krebs nicht gestreut hatte wurde sie operiert. Eine Chemo oder Bestrahlung wurde nicht angeordnet.
Nach der OP war sie so geschwächt, daß sie in allen Bereichen Hilfe benötigte. Es wurde gleich eine AHB gemacht, auch dort besserte sich ihr Zustand nicht.Ich muß dazu sagen, sie ist Diabetikerin, aber aufgrund dieser OP ist der ganze Stoffwechsel geschwächt worden. Sie war im letzten Jahr mindestens 5 mal im Krankenhaus und in der Geriatrie damit sie wieder etwas Kraft bekam.Mindestens 4 mal befand sie sich im Zuckerkoma, wir haben sie in letzter Sekunde gefunden...
Also, sie hat sich bis heute nicht von dieser schweren OP erholt, ich bin gerade dabei einen Pflegeplatz für sie zu finden. Wir haben sie in ihrer Wohnung versorgt, aber der Zustand verschlechterte sich laufend. Jetzt ist sie auf den Rollstuhl angewiesen...es besteht keine Möglichkeit sie noch in der Wohnung zu versorgen.
Man sollte schon berücksichtigen, daß wenn ein hohes Alter vorliegt, eine Genesung nicht immer gegeben ist. Aber das muß man persönlich entscheiden, es stimmt wohl, daß sich die Krebserkrankung nur ganz langsam weiter entwickelt, im Gegensatz zu jungen Patienten.
Wünsche dir alles Gute für deinen Opa...
Schöne Grüße von Marylou

[Bobbl73]

Vielen lieben Dank für Deine schnelle und ehrliche Antwort.
Wie alt ist Deine Schwiegermama?
Meinst Du, dass die OP allein sie so geschwächt hat?
Oder eben hauptsächlich auch ihr Diabetes?

[Billchen]

he du
laß dich erst mal begrüssen und feste drücken
ich kann mich meiner Vorrednerin nur anschließen hab schon soooo oft gelesen daß nach schwerenb OP´s die Leute im hohen Alter sich nicht mehr sooo gut erholen....
Ich verstehe irgendwie nicht warum dein Opa überhaupt operiert wird...der Tumor ist nicht kleinzellig und er wächst darum auch nicht so schnell.... 36 mm ist wirklich nicht sehr groß.....bei Älteren Leuten ist ja der Stoffwechsel auch schon sehr verlangsamt...somit auch das Tumorwachstum....so jedenfalls hat es uns der Onkologe...die Stationsärztin und auch der Hausarzt im Fall von meiner Mama (75 Jahre) erklärt...Leider kann Mama nicht mehr behandelt werden der Tumor hat eine zu große Größe und auch schon Metastasen gebildet....
Hat denn dein Opa Beschwerden????
Vielleicht solltet ihr noch mal vor der OP mit dem behandelnden Arzt reden und rede auch noch mal mit deinem Opa ...Er soll unbedingt das FÜR und WIEDER dieser Operation abwägen und sich erst dann entscheiden. Die Ärzte sollen ihm auch sagen was alles schief gehen kann und die Risiken erst nicht am Abend vor der OP besprechen....das ist meiner Meinung nach ganz wichtig in eurem Fall
....Ältere Leute neigen ja dazu es so zu machen wie die Ärzte es sagen und hinterfragen nichts...diese Generation denkt noch das Ärzte "Götter in Weiß" wären...und wenn Opa noch sehr fit ist sollte man das wirklich gut überlegen. Die Entscheidung solltest Du ihn aber ALLEINE treffen lassen sollen...denn es ist sein Leben und nur er ist dafür verantwortlich.
Ich hoffe das ihr euch richtig entscheidet und wenn OP dann wünsche ich deinem Opa ALLES GUTE
Sybille

[Bobbl73]

Vielen Dank für Deine Antwort und liebe Begrüßung.

Es ist richtig, dass er nicht so schnell wächst und bei älteren Menschen normal noch langsamer... aber die Ärzte sagen, er sei (und das stimmt, soweit ich das beurteilen kann) in einem exzelleten Zustand und viel jünger als sein wirkliches biologisches Alter... er ist sehr fit und mobil, geht täglich spazieren, Haushalt schmeißen Oma und Opa ganz alleine... und auch alles andere...

Die Ärzte sagen, da es eben operabel sei und eine große Chance auf Heilung besteht, da der Tumor nicht gestreut hat und sein Zustand die OP zuläßt, sollte man den Tumor entfernen.

Mein Opa hustet sehr viel. Bekommt manchmal starke Attacken mit Auswurf.
Es wird zur Zeit auch immer schlimmer. Sonst geht es ihm gut.

Wir fahren übermorgen nach Esslingen. Am Freitag soll er dann operiert werden. Wir können also nur an diesem Donnerstag dann dort mit dem Operateur sprechen und aufgeklärt werden.

Er hat viel hin und her überlegt, OP ja oder nein. Auch ob es Alternativen gibt. Aber die Ärzte sagen, durch die OP besteht eine gute Chance auf Heilung und eine Alternative gibt es nicht wirklich. Das Ziel ist wohl Heilung.

Sehr lieb von Dir... und vielen Dank für Deine Zeit und die lange Nachricht...

[Marylou56]

Meine Schwiegermutter ist 87 Jahre alt. Der Diabetes war gut eingestellt bis zur Op. Nach der Op bekam sie keine Kraft mehr, die Beine trugen sie nicht mehr...So ist es ein Kreislauf, die Muskeln bauen dadurch immer mehr ab,so daß sie immer schwächer wurde. Zusätzlich lief der Stoffwechsel nicht mehr, so gab es immer mehr Probleme mit dem Blutzucker.
Die Ärzte haben uns genau das gleiche erzählt, es gibt die Möglichkeit der Heilung. Von den Begleiterscheinungen wurde nicht gesprochen. Da war meine SM, die auch heute noch geistig fit ist, fest im Glauben, sie würde alles problemlos überstehen. Ich war von dieser schweren OP nicht angetan, alleine schon wegen des hohen Alters. Aber es war ihre Entscheidung, wir haben es toleriert und ihr jede Hilfe zukommen lassen.
Ich habe eine gute Freundin...Ihr Vater bekam mit 84 Jahren die Diagnose Darmkrebs. Nach Auskunft der Ärzte operabel, hinterher Chemo und evtl. Bestrahlung. Danach ginge es ihm gut. Er war auch sehr fit, so konnte er selbst entscheiden. Er hat sich gegen die Behandlung entschieden, er wollte sein Leben noch geniessen.Das hat er auch fast drei Jahre, er ist sogar noch mehrmals in den Urlaub gefahren. Das letzte 1/4 Jahr ging es ihm schlechter, dann ist er zu Hause palliativ versorgt worden und ruhig ohne Schmerzen eingeschlafen.
Ich habe meine SM heute wieder besucht, sie war sehr traurig und sagte zu mir " Warum haben die mir nicht gesagt, daß es so schwer für mich wird" Es ist schlimm für uns alle, zu sehen wie ein aktiver Mensch so abbaut und man kann nicht mehr helfen.
Es muß eben in diesem Alter gut überlegt welche Eingriffe gemacht werden. Es ist eine schwere Op, da haben junge Patienten schon Probleme wieder einigermaßen fit zu werden. Den Ärzten interessiert nur ihre Arbeit, weniger wie der Patient hinterher seinen Alltag regelt, so sind leider unsere Erfahrungen.
Wünsche dir alles Gute für deinen Opa, hoffentlich trefft ihr die richtige Entscheidung...

Gruß Marylou

[Bobbl73]

Vielen lieben Dank für Eure Antworten...

Er wurde heute operiert...

Welche Begleiterscheinungen meinst Du?
Wieso kam sie nicht mehr zu Kräften?

[Marylou56]

Ich meine damit, daß sie nicht mehr laufen konnte, keine Treppen mehr gehen, dazu eine ständige Müdigkeit so das sie sehr viel geschlafen hat. Sie konnte ihren Alltag nicht mehr regeln....es ging nicht mehr, sie war einfach zu schwach. Der Stoffwechsel war total durcheinander, daher das Zuckerkoma....

Hoffentlich hat dein Opa alles gut überstanden, drücke die Daumen....

Schöne Grüße von Marylou

[Bobbl73]

Woran lag es, dass sie nicht mehr laufen konnte?

Mein Opa wurde gestern operiert - liegt nun auf Intensiv - habe heute angerufen, um mich wieder nach seinem Befinden zu erkundigen, da hat mich der Pfleger gleich zu ihm durchgestellt.

Er saß schon am Bett und hat gefrühstückt. Er sagt, ihm geht es gut. Keine Schmerzen. Atmung geht wie zuvor. Alles OK. Ich finde, das klingt toll...
oder?

Bin sowas von glücklich und erleichtert... morgen fahren wir zu ihm... für paar Tage... freue mich schon sehr...

[Marylou56]

Das ist ja schön, das dein Opa alles so gut überstanden hat. Meine SM hat auch einige Tage auf Intensiv gelegen. Allerdings klagte sie wohl über Schmerzen, man hatte ihr den Schmerzkatheder zu früh entfernt.
Die OP hat viel Kraft gekostet. Die Beine knickten ihr einfach weg, die Muskeln waren zu schwach. Genau kann ich es nicht erklären, aber es ist momentan so, das sie nächste Woche in ein Pflegeheim übersiedelt.
Es ist bei jedem Menschen verschieden, dein Opa ist sicher in einer sehr guten Verfassung....

Gruß und alles Gute weiterhin von Marylou

[Bobbl73]

Weiß halt nicht, wie lang es dauert oder ab wann man sagen kann, "er ist über´n Berg"... weiß nicht, ob jetzt noch "Komplikationen" auftreten könnten...

Hm klingt wirklich übel mit Deiner Schwiegermama kann sie immer noch nicht laufen? War sie in einer Reha? Konnte man sie nicht aufpeppeln?

Vielen lieben Dank Dir und auch Dir / Euch alles alles Liebe und Gute...
Gruß Claudi

[Bobbl73]

Heute war ich bei ihm... er hat ja eine Niereninsuffizienz und die Nieren machen wohl grad "Urlaub"... sie wollen es mit Medikamenten in den Griff bekommen...

Sein Darm ist auch ganz träge - es bläht ihn furchtbar - und er hat kaum Appetit... hab ihm dann ein Brot geschmiert mit Tomate und paar Weintrauben - hat er dann auch gegessen... ihn stört am meisten, dass er noch nicht aufstehen darf, um sich selbst zu waschen, Toilette, Rasieren usw. - aber ich sagte ihm: Du brauchst noch bisschen Geduld...

Er sagt, er will auf Normalstation. Die Intensiv ist sein Untergang. Rumliegen mag er nicht. Er will hier raus... Hab ihn gekämmt und mit ihm gegessen. Und ihm Mut gemacht. Danach ging es ihm glaub besser. Bekommt Erythrozytenkonzentrate... Puh... bin ziemlich fertig und traurig grad

[Bobbl73]

Inzwischen ist mein Opa seit gestern auf Normalstation. Es geht nun täglich bergauf. Die Drainagen sind alle schon weg. Hat nun leider Wasser in den Beinen - aber er bekommt Medikamente - soll wohl bald wieder gut sein. Die Kost wurde umgestellt (wegen seinem Blähbauch) - er kann jetzt auf Toilette gehen. Geht seit heute ganz alleine auf Toilette und putzt seine Zähne. Macht fleißig Atemübungen und hat guten Appetit.

Er ist zwar sehr kurzatmig und alles strengt ihn natürlich sehr an. Aber er wurde ja auch erst vor 6 Tagen operiert mit 84 Jahren. Schmerzen hat er keine. Er ist sehr tapfer und stark.

Jeden Tag sieht er besser aus. Jeden Tag wird er beweglicher. Er läuft schon kurze Strecken. So soll es weitergehen

[Bobbl73]

Heute hat mein Opa (6 Tage nach OP) schon "normale Kleidung" wieder an. Läuft etwas im Flur spazieren. Macht alles selbst. Hat keinen Blasenkatheter mehr. Beine noch etwas geschwollen (vom Wasser). Sonst geht´s ihm gut.

[Monika Rasch]

Ich wollte nur mal


Ich freu mich ganz doll, dass Dein Oppa auch einer von den ganz Zähen ist.
Und ich hoffe sehr, dass die Op es ihm ermöglicht, in Gesundheit alt(ÄLTER) zu werden.
Ich freu mich immer, von Dir zu hören- besonders wenn es erfreuliche Nachrichten sind.