Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Hinterbliebene

 
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 09.04.2013, 00:18
AndreasW01 AndreasW01 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.04.2013
Beiträge: 28
Standard Mutti ist weg, weiß nicht weiter ....

Hallo ihr Lieben

Ich bin mehr oder weniger durch Zufall hier gelandet und möchte euch meine liebste Mutti vorstellen!

Ich möchte die Geschichte meiner Mutti von Hinten beginnen, mit ihrem Tod.
Meine Mutti ist am Gründonnerstag, einen Tag vor Karfreitag gegangen, gerade mal 10 Tage ist das nun her.
Meine liebe Mutti ist gerade mal 62 Jahre alt geworden.

Der Lungenkrebs hat es geschafft eine lieben und kerngesunden Menschen in nur 9 Monaten zu Gründe zu richten, ihn seiner ganzen Familie zu entreißen und ins Unglück zu stürzten.

Angefangen hat alles im Sommer letztes Jahr mit leichten Atembeschwerden. Anfangs wurde n
Lediglich ein Antibiotikum verschrieben, das natürlich nicht anschlug. Verschiedenste Untersuchungen volgten und man entdeckte Schatten in der Lunge -Diagnose, ein Tumor.

Meine Schwester, ich und ihr Lebenspartnerschaft waren erst mal unter Schock.
Da meine Mutti aber ein positiver Mensch und eine kämpfernatur ist hat sie uns versucht die Angst zu nehmen, uns mMut zu machen.

Der Sommer verging mit verschiedensten Untersuchungen, gesundheitlich ging es ihr eigentlich noch sehr gut - ab und an etwas kurzatmig, das war's eigentlich schon.

Im November stand die erste Chemotherapie an, sie litt fürchterlich und mit ihr natürlich auch wir. Dieser kleiner lieber Mensch, der ohnehin nur knapp 60 kg wog nahm fast 10 kg ab und sie sah innerhalb weniger Wochen um 10 Jahre älter aus. Es war so schlimm für mich meine geliebte Mutti so sehen zu müssen.

Von da an war es ein steht's auf und ab mit ihrer Gesundheit, die Hoffnung auf Genesung haben mir alle nie aufgegeben, aufgeben wollen.

Das Ergebnis der ersten Chemotherapie war niederschmetternd, trotz wochenlanger Quälerei ist der Tumor gewachsen, hat Metastasen an der Wirbelsäule und der Leber gebildet. Mutti hat und trotz alledem aufgebaut und Mut gemacht. So eine kleiner Mensch meine Mutti, hat gekämpft wie zwei große.

Die zweite Chemotherapie musste dann mehrfach wegen schlechtem Gesundheitszustand verschoben werden. Es kämen Lungenentzündung, Wasser in der Lunge und zunehmende Kurzatmigkeit dazu. Besuche bei ihr im Krankenhaus häuften sich. Immer kämpfte ich mit den Tränen wenn ich sie so in ihrem Bett sitzen sah. Die Krankheit hatte sie bereits voll im Griff, ihre Hoffnung die sie uns machte allerdings immer noch nicht.

Die zweite Chemotherapie begann im Februar. Wieder ein auf und ab ihrer Gesundheit. Von kurzen Spaziergängen bis Tage im Bett war wieder alles dabei.
Ich erinnere mich an meinen letzen Besuch bei ihr zu Hause. Sie sah's auf dem Sofa, keine Kraft aufzustehen, trotzdem ein Lächeln vor mich und ihre Lieben auf den Lippen. Meine Mutti, ein Schatten ihres selbst. Immernoch trugen alle die Hoffnung auf Besserung.

Doch dann kam der 27.03. Ein Anruf ihres Freundes bei mir auf der Arbeit - es geht zu Ende. Ich habe die Worte noch immer in den Ohren.
Alles hingeschmissen und ins Krankenhaus gefahren.
Was ich und wie ich sie da sah lies mich schier an ihrem Bett zusammenbrechen.
Da sie in der Nacht so schlecht Luft bekam und in fürchterliche Erstickungsanfälle bekam, hat man ihr Morphium über den Trofper gegeben.

Se war nicht ansprechbar, ich hielt ihre Hand und sprach zu ihr - ich hoffe sie hat gefühlt das ich bei ihr war. Wenig später kam noch meine Schwester, wir haben beider nur noch geheult was das Zeug hielt.
Ich habe nur dagesessen, ihre kleine schwäche Hand gehalten und gestreichelt, habe sie immer wieder auf die Stirn geküsst.
Wir haben ihr gesagt das sie loslassen soll, das sie gehen darf, den Schmerz und das Leid hinter sich lassen soll. Ihr kräftiges Herz hielt sie am Leben. Bis spät nachts bin ich an ihrem Bett gesessen. Meine Schwester hat dann bei ihr im Zimmer übernachtet.

Um 5 Uhr früh kam dann der Anruf, meine liebe Mama hat losgelassen, hat aufgehört zu atmen, das so starke Herz hat aufgegeben.

An ihrem Sterbebett Flößen nochmals Tränen üben Ende.
Meine Geliebte,Mutti ist tot, ich werde sie nie wieder um Rat fragen können, sie nie wieder umarmen können, nie wieder ihre Hand halten können.
Meine liebe kleine Mutti .... Ich kann nicht mehr ... Ich weiß nicht wie .... Alles ohne sie weiter gehen soll.

Warum musste ein so guter und lieber Mensch gehen? Keine Antwort!

Gestern sind wir das erste mal in ihre Wohnung gegangen. Tränen fließen!
So viel Gegenstände, so viel Erinnerungen! Ihre Lieblingsschuhe, die Jacke die sie so gerne trug, Fotos von ihr und uns aus schönen Zeiten. Weiß. iChat wie wir das durchgestanden haben. Erst mal ein paar uns wichtige persönliche Dinge ins Auto eingepackt, so viele Dinge erst mal zurückgelassen.

Gestern Abend ging es mir wider ganz dreckig und musste mich lange an der Schulter meiner Frau ausweinen.

Das ist die Geschichte meiner Geliebten Mutti, die jetzt nicht mehr bei mir ist, wie soll ich das bloß alles überstehen?

Ich werde dich immer lieben meine geliebte Mutti ...........
Mit Zitat antworten
 

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 20:33 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55