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  #1  
Alt 03.03.2010, 20:52
monika100 monika100 ist offline
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Standard Wer hat Erfahrung mit "Wiedereingliederung" nach Krebserkrankung bzw. Teil-Erwerbsmin

Hallo zusammen,

nachdem bei meinem Mann, 48 J., im März 2009 Speiseröhrenkrebs diagnostiziert wurde und anstrengende Behandlungen (Chemo und Bestrahlungen) sowie eine schwere OP am 30.09.(Entfernung der Speiseröhre und Magenhochzug) hinter sich gebracht hat, hat er sich mittlerweile einigermaßen erholt . Es soll jetzt ab dem 15.03.2010 die Wiedereingliederung in den Beruf anfangen. Dieses erscheint mir sehr viel. Er soll 2 Wochen a 4 Std., dann 2 Wochen a 6 Std. und dann - ab dem 11.4. - wieder vollzeit arbeiten.
Vollzeit bedeutet bei ihm mindestens 9 Std. arbeiten (er ist LKW-Fahrer und den ganzen Tag unterwegs), dazu die Pausen und 1 Std. Fahrzeit, also 11 - 12 Std. Abwesenheit von zu Hause. Ich weiss nicht, wie das klappen soll mit den Ernährungsproblemen, er kann nach wie vor nicht viel essen und trinken, hat oft Bauchbeschwerden, Durchfall und den ganzen Tag keine Toilette in Sicht, ist leicht erschöpfbar usw.
Der Arzt hätte auch die Möglichkeit gehabt, "Vollzeit im Moment nicht absehbar" auf dem Antrag anzukreuzen. Wäre das nicht besser gewesen? Habe den Antrag noch nicht weitergereicht.
Auch der Onkologe und der Chirug haben Bedenken wegen mehr als 4 bis 5 Std. arbeiten, zumal er den ganzen Tag mit nem 16-Tonner im Straßenverkehr unterwegs ist.

Hat jemand von Euch Erfahrung mit Wiedereingliederung und wie ist das bei Euch gelaufen? Bezahlt irgendjemand z. B. die Benzinkosten zur Firma, da man ja weiterhin nur Krankengeld bezieht und diese Kosten noch dazu kommen?

Wenn man bei einer Wiedereingliederung z. B. 6 Stunden nicht schafft, wer entscheidet dann, ob man dies ab- oder unterbrechen kann und hat man dadurch Nachteile?

Wie sieht es aus mit einer Teil-Erwerbsminderungsrente bei solcher Erkrankung?

Ich schreibe eigentlich im Speiseröhrenkrebs-Forum, aber eine erfahrene Dame dort gab mir den Tip, meine Fragen hier zu stellen.

Dankbar für Eure Antwort und LG
Monika

Geändert von monika100 (03.03.2010 um 20:55 Uhr)
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  #2  
Alt 03.03.2010, 22:19
Benutzerbild von Barbara_vP
Barbara_vP Barbara_vP ist offline
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Standard AW: Wer hat Erfahrung mit "Wiedereingliederung" nach Krebserkrankung bzw. Teil-Erwerb

Hallo Monika
ich habe in meiner Wiedereingliederung mit zwei Stunden angefangen dann später drei dann vier dann 5 dann 6 Die Wiedereingliuederung kann man flexibel gestalten. (solange der Arbeitgeber mitspilöet)
Zusätzliche Geldleistungen bekommt man nicht (halt nur das Krankengeld)
Schafft dein Mann die Wiedereingliederung nicht (also die 6 Stunden ) kann er die Wiedereingliederung abbrechen Dein mann entscheidet
Eine Erwerbsminderungsrente hängt vom Leistungzusdtand deines Mannes ab (er wird verglichen ob er in irgendeinem anderen Beruf arbeiten könnte) also ganz berufsunabhängig.
LG
Barbara
__________________
Liebe Grüße
Barbara
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  #3  
Alt 03.03.2010, 22:54
Norma Norma ist offline
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Standard AW: Wer hat Erfahrung mit "Wiedereingliederung" nach Krebserkrankung bzw. Teil-Erwerb

Hallo,

mit diesem Schreiben zum Onkologen und sich mit ihm beraten. DER weiß nämlich am besten, was Krebstherapien für Nebenwirkungen haben und wie lange diese andauern können.

Ich persönlich rate DRINGEND von Vollzeit ab (das scheint mir zeitlich verfrüht); und schon gar nicht als LKW-Fahrer. Eine kleine Unachtsamkeit und er gefährdet nicht nur sich sondern auch andere.

Im Übrigen beginnt eine Wiedereingliederung eigentlich immer mit 2 Stunden täglich; nicht mit 4.

Nun, dein Mann entscheidet über einen Abbruch. Bei Abbruch ist unverzüglich ein Rentenantrag zu stellen (informiere dich mal bei Tante google ;-)), aber das wird die Krankenkasse ihm dann sowieso mitteilen.

Wichtig ist, dass er so lange wie möglich den Arbeitsplatz behält, auch wenn er die Wiedereingliederung abbrechen sollte.

LG
Norma
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  #4  
Alt 29.03.2010, 10:31
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Wer hat Erfahrung mit "Wiedereingliederung" nach Krebserkrankung bzw. Teil-Erwerb

Hallo zusammen,

die Wiedereingliederung bei meinem Mann ist ganz gut angelaufen, er hat nun 2 Wochen a 4 Std tägliche Arbeitszeit hinter sich. Damit kommt er allerdings auch an seine Grenzen, er sollte eigentlich ab heute 6 Std täglich machen, das ist nun aber erst mal verschoben worden, er wird nun noch einen Monat auf 4 Std. täglich bleiben und dann soll die Arbeitszeit auf 6 erhöht werden.

Er bezieht ja weiterhin nur sein Krankengeld, jetzt will sein Chef ihm evtl. 100 € mtl. zahlen wegen der hohen Fahrtkosten. Der Chef meint, mein Mann könne das dazu bekommen, ohne dass der Betrag auf das Krankengeld angerechnet würde. Das kann ich mir nicht vorstellen, ich denke dass die 100 € dann vom Krankengeld abgezogen werden, weiss hier jemand Bescheid??

Die 2. Sache ist, dass die private Kranken-Zusatzversicherung, die bisher 10 € täglich gezahlt hat, durch die Wiedereingliederung nicht mehr zahlen will. Er bezieht zwar keinerlei Lohn, ist zu 100 % krank geschrieben und trotzdem behauptet die Zusatz-Kankenversicherung, "dass er ja jetzt nicht mehr richtig krank wäre, sondern er würde ja versuchen zu arbeiten"!??
Auch hier wäre ich froh, wenn jemand seine Erfahrungen mitteilen würde!

Danke und LG
Monika
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  #5  
Alt 13.04.2010, 15:32
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hubbs hubbs ist offline
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Standard AW: Wer hat Erfahrung mit "Wiedereingliederung" nach Krebserkrankung bzw. Teil-Erwerb

Zitat:
Zitat von monika100 Beitrag anzeigen

Die 2. Sache ist, dass die private Kranken-Zusatzversicherung, die bisher 10 € täglich gezahlt hat, durch die Wiedereingliederung nicht mehr zahlen will. Er bezieht zwar keinerlei Lohn, ist zu 100 % krank geschrieben und trotzdem behauptet die Zusatz-Kankenversicherung, "dass er ja jetzt nicht mehr richtig krank wäre, sondern er würde ja versuchen zu arbeiten"!??
Auch hier wäre ich froh, wenn jemand seine Erfahrungen mitteilen würde!

Danke und LG
Monika
Hallo Monika, ich habe seit Sonntag eine 6 Wöchige Wiedereingliederung hinter mir. Bei mir war es genauso, ich mußte für meine Private Krankentagegeldversicherung alle 4 Wochen einen Fragebogen vom Arzt ausfüllen lassen und der Versicherung zusenden, dann gab es erst Geld.
Während der Wiedereinliedrung schrieb mein Arzt in diesen Fragebogen, das ich in einer Wiedereingliederung bin und schon 2 Tage später schrieb mir meine Versicherung, dass sie nun nicht mehr Zahlungspflichtig seien, da ich wieder, wenn auch nur eingeschränkt arbeite.

LG Markus
__________________
13.12.2007 Diagnose B-CLL
17.03.2009 CLL10 Studie der DCLLSG im BR Arm
09.08.2009 Therapieende, Blutwerte im grünen Bereich
22.09.2009 Fast alle Lymphknoten sind weg, Milz ist immer noch riesig
06.10.2009 Ergebniss KMP: 30%tige Infiltration des Knochenmarks
18.12.09-08.01.10 Reha
26.01.2010 Ergebniss KMP: 10%tige Infiltration des Knochemarks
01.03.2010 Wiedereingliederung
12.04.2010 der Beruf hat mich wieder
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  #6  
Alt 21.04.2010, 12:15
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Wer hat Erfahrung mit "Wiedereingliederung" nach Krebserkrankung bzw. Teil-Erwerb

Hallo zusammen,

mein Mann befindet sich nach Speiseröhrenkrebs seit dem 15.3. in der Wiedereingliederung in den Beruf, es ist definitiv so, dass er mit " Hängen und Würgen" 4 Std. täglich schafft, aber nicht mehr. Die Zeit der Krankschreibung nähert sich langsam dem Ende, was bleibt uns nun? Antrag auf Erwerbsunfähigkeitsrente? Mit 49! Selbst wenn diese durchgehen würde, ist das zu wenig zum Leben und zu viel zum Sterben. Und wer zahlt bis dahin? Habe was von "Übergangsgeld" von der Arbeitsagentur gehört. Kann mir einer sagen, wie hoch das ist? Ist das ungefähr so wie Krankengeld oder weniger?

Wäre für Antworten dankbar.

LG an alle Leser und gesundheitlich alles Gute für Euch.

Monika

Hallo Marcus,

besonders auch dir wünsch ich alles Gute. Nach ca 3 Jahren wieder in den Beruf, klasse?
Wovon hast du in der Zeit gelebt? Wie hat dein Arbeitgeber reagiert?

LG Monika

Geändert von monika100 (21.04.2010 um 12:18 Uhr)
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  #7  
Alt 23.04.2010, 21:02
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rostlaube55 rostlaube55 ist offline
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Standard AW: Wer hat Erfahrung mit "Wiedereingliederung" nach Krebserkrankung bzw. Teil-Erwerb

Mein Mann macht auch Wiedereingliederung( zunächst 2 Std. für 4 Wochen, dann 4 Std. für 4 Wochen, aber jetzt ist die Ärztin als Folgewiedereingliederungsplan auf 2 Std zurückgegangen, weil er nicht kann). Dein Mann muss allerdings angeben, was er vom Chef für die Fahrtkosten bekommt, das wird vermutlich angerechnet.
Versucht wirklcih, solange wie es geht, im Rentensystem zu bleiben.
Wenn er allerdings innerhalb vom 3 Jahren mehr wie 78 Wochen (= 1.5 Jahre ) wegen der selben Diagnose krank ist, wird er ausgegliedert, d.h. er wird Erwerbsunfähig geschrieben, und verrentet, das ist aber (glaube ich) nur vorübergehend.Je nachdem ob er wieder ganz erwerbsfähig wird, oder er muss ein Art Umschulung bekommen, die seinem GEsundheitszustand entspricht.
Eine andere Arbeit in seiner Firma kann er nicht machen?
Ich weiß, das hört sich leicht gesagt an, mein Mann ist fast 52 und ... ich schreib lieber nicht seine fianzielle Situation.
Aber, der Onkologe sollte sich damit auskennen.
Und die Krankenkasse und die RentenVS müsste Euch beraten.
Hat er eine Schwerbehinderung? Der Vdk kann einen auch beraten. Der Mitgliedsbeitrag ist nicht sehr hoch.
Habt ihr Euch um ein paar Prozente(beim Versorgungsamt) gekümmert, das ist auch sehr hilfreich.

Bitte nicht unterkiegen lassen, ich drück Euch sehr die Daumen .
LG Friderike
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  #8  
Alt 23.04.2010, 21:56
Andorra97 Andorra97 ist offline
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Standard AW: Wer hat Erfahrung mit "Wiedereingliederung" nach Krebserkrankung bzw. Teil-Erwerb

Hallo Monika,
Erwerbsminderungsrente ist wirklich sehr wenig. Mein Mann hat sie jetzt gerade durch (er ist 45) und kriegt ziemlich genau ein Drittel von dem, was er vorher verdient hat. Große Sprünge machen kann man da nicht mehr und ich gehe jetzt Vollzeit arbeiten, um uns über Wasser zu halten. Dummerweise habe ich natürlich den finanziell wesentlich schlechteren Beruf und kann auch Vollzeit nicht so viel verdienen, wie er vorher.

Aber im Endeffekt nützt es alles nichts. Wenn er nun mal nicht mehr arbeiten kann, muss man sehen wie man klar kommt. Irgendwie geht es auch und ich tröste mich damit, dass wir ja inzwischen gelernt habe wie unwichtig materielle Dinge sind gegenüber der Gesundheit.
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Einen schönen Tag wünsche ich euch!
Nicole

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  #9  
Alt 23.04.2010, 22:10
puma-billa puma-billa ist offline
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Standard AW: Wer hat Erfahrung mit "Wiedereingliederung" nach Krebserkrankung bzw. Teil-Erwerb

Hallo Monika,

ja, Du hast Recht EU-Rente ist nicht so richtig viel, aber evtl. ja doch eine Grundlage. Man darf z.B. zusätzlich eine gringfügige Beschäftigung ausüben (400,-- € Job). Außerdem hat natürlich jeder, der bis zur Krankschreibung gearbeitet hat, nach Ende der Krankengeldzahlung einen Anspruch auf Arbeitslosengeld I, sofern er wieder arbeitsfähig geschrieben ist. Ansonsten gibt es Geld in gleicher Höhe wie ALG I vom Arbeitsamt bis zum Rentenbeginn. Übrigens EU-Rente wir zu Beginn meistens nur auf Zeit gezahlt, d.h. regelmäßig neu Beantragung und Prüfung. .... evtl auch nur als Teilrente, ja nach "Einschätzung der Arbeitsfähigkeit" (z. B. bis zu 6 Stunden arbeitsfähig) der Rentenversicherung. Bei einer Teilrente darf jeder hinzu verdienen. Die Höhe ist abhängig von der Höhe der Rente.

Lieben Gruß

Billa

Geändert von puma-billa (23.04.2010 um 22:14 Uhr)
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  #10  
Alt 24.04.2010, 12:38
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Wer hat Erfahrung mit "Wiedereingliederung" nach Krebserkrankung bzw. Teil-Erwerb

Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Antworten.

Mein Mann ist nun über 13 Monate krank geschrieben, wenn er nicht mehr voll arbeiten kann, bekommt er dann auf Antrag die EU-Rente erst einmal auf jeden Fall? Oder können die das auch ablehnen? Er ist bis 11/2010 zu 100 % schwerbehindert, dann müssen wir einen neuen Antrag beim Versorgungsamt stellen.

Da in unserem Umkreis nichts als Arbeitslosigkeit herrscht, ist es wichtig, den Job - wenn auch evtl. nur stundenweise - zu behalten. Da es sich um einen kleinen 3-Mann-Betrieb handelt, zählt jeder und da könnte mein Mann sich, wenn er nicht mehr kann, auch nicht andauernd wieder auf irgendwelche Diagnosen hin krank schreiben lassen, wie es manche Kranke machen müssen, nur um zu überleben (Ich sehe das seit einem Jahr an meiner Nachbarin, Brustkrebs...!) . Er würde dann sicher seinen Job verlieren, die Firma ist zu klein, um so etwas abzufangen.
Irgendwie klappt das hier nicht so richtig mit den Beratungen, ich muss mich nächste Woche evtl. mal um eine Rentenberatung kümmern. Mein Mann hat die ganzen Sachen wie Krankenhäuser und all den Papierkram drumherum sooo satt im Moment, dass er sich gar nicht drum kümmert. Selbst Arzttermine und -gespräche sind ihm zu viel...


LG Monika

Geändert von monika100 (24.04.2010 um 12:43 Uhr)
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  #11  
Alt 24.04.2010, 13:58
Andorra97 Andorra97 ist offline
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Standard AW: Wer hat Erfahrung mit "Wiedereingliederung" nach Krebserkrankung bzw. Teil-Erwerb

Hallo Monika,
bei meinem Mann war es folgendermaßen: Er war 78 Wochen krankgeschrieben und hat dann ALG1 bekommen, weil seine Therapie (er hat zwei Krebse hintereinander bekommen) noch andauerte. Das ALG 1 nennt sich in diesem Fall "Nahtlosigkeitsgeld". Mein Mann war weiter in ungekündigter Stellung!

Dieses Nahtlosigkeitsgeld bekommt man normalerweise dann nur bis die EU Rente durch ist, oder bis eine Reha gemacht werden kann. Man bekommt also vom Arbeitsamt eine Aufforderung Rente zu beantrage oder eine Reha. Wir haben die Reha beantragt, die mein Mann aber nicht antreten konnte, da er weiterhin in Chemo-Behandlung war. Ein medizinischer Gutachter hat ihm dann bescheinigt, dass er eventuell nach Abschluss der Behandlung wieder voll erwerbsfähig sein könnte und er bekam das Nahtlosigkeitsgeld ein volles Jahr. Hätte der Gutachter gesagt: "Der kann später vielleicht wieder arbeiten, aber auf keinen Fall voll, dann hätten sie auch nur in der Höhe Nahtlosigkeitsgeld bezahlt! Das war also sehr wichtig!"

Am Ende des Jahres stellte sich dann aber raus, dass mein Mann gar nicht mehr arbeiten kann. Seine Prognose ist sehr schlecht und er hat dann EU Rente beantragt und gleich unbefristet genehmigt bekommen.
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  #12  
Alt 25.04.2010, 15:40
silence silence ist offline
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Standard AW: Wer hat Erfahrung mit "Wiedereingliederung" nach Krebserkrankung bzw. Teil-Erwerb

Hallo,

also dieses Thema interessiert mich ebenfalls brennend. Bei meinem Mann wurde im Herbst 2008 ein seltenes sehr schlecht behandelbares T-Zell-Lymphom festgestellt. Seine Prognose auf einen Heilungserfolg lag bei 20 % mit dem Hinweise, dass die Krankheit zwar durch die Standardchemo behandelt werden kann, aber nach kurzer Zeit zurückkehren würde. Dieses bestätigte sich, so dass die Ärzte die Standardchemo abgebrochen haben und als letzte Rettung eine Hochdosischemo mit anschließender allogener SZT durchführten. Erfreulicherweise hat mein Mann alles ganz gut überstanden. Bereits im Juni letzten Jahres - nach ca. 26 Wochen Krankengeldbezug - forderte die Krankenkasse meinen Mann auf, eine REHA bei der DRV zu beantragen. Die REHA wurde von der DRV abgelehnt, Begründung war: es ginge ihm zu schlecht für eine REHA, ein zweiter Antrag wurde ebenfalls abgelehnt mit der gleichen Begründung. Außerdem wurde der Antrag rückwirkend in einen Rentenantrag umgedeutet. Bereits nach zwei Wochen erhielt mein Mann den Rentenbescheid (rückwirkende Bewilligung zum Datum des ersten REHA-Antrages). So gesehen hat mein Mann also nur ca. 26 Wochen Krankengeld bekommen und nicht nicht 78 Wochen.

Dummerweise oder eigentlich glücklicherweise sagen alle Ärzte mein Mann könne durchaus wieder arbeiten - nur nicht in seinem bisherigen Beruf (aufgrund der allogenen SZT hat er ein sehr schwaches Immunsystem und ist anfälliger für jede Art von Infekten, Lungenentzündungen etc.) Da sein Beruf extensiven Kundenkontakt und Schichtarbeit beinhaltet, empfehlen die Ärzte, diesen Beruf nicht mehr auszuüben.

Dummerweise hat die DRV uns bereits mitgeteilt, dass eine Umschulung bei meinem Mann nicht in Frage kommt, weil er mit 45 Jahren (!) für den Arbeitsmarkt nicht mehr von Interesse ist. Die Rente läuft nur bis Oktober d. J. - was machen wir dann? Hat ein Verlängerungsantrag überhaupt Sinn?

Oder doch einfach in den Beruf wiedereingliedern lassen und das Risiko eingehen?

Muß der Arbeitgeber einer stundenweisen Wiedereingliederung zustimmen?
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  #13  
Alt 25.04.2010, 18:01
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Wer hat Erfahrung mit "Wiedereingliederung" nach Krebserkrankung bzw. Teil-Erwerb

Hallo silence,

ich weiss auch nicht, was Ihr machen sollt. Auf der einen Seite zu krank für den Beruf, auf der anderen Seite zu alt für ne Umschulung. So wird es uns auch gehen. Ich denke, ihr solltet den Rentenantrag neu stellen bzw verlängern lassen. Wenn er schon befristet berentet ist, geht das vielleicht am besten?! Vielleicht wird jetzt ja auch eine Reha bewilligt, wo dann die Ärzte dort vielleicht einschätzen können, wie belastbar dein Mann ist.

Einer Wiedereingliederung muss der Arbeitgeber m. E. nicht zustimmen. Der Wiedereingliederungs-Antrag wird vom Arzt ausgefüllt, es steht dann darin, wie lange welche tägliche Arbeitszeit versucht werden soll. Dann muss dein Mann, die Krankenkasse und der Arbeitgeber unterschreiben und so das Einverständnis erklären.

Ich frage mich nur, wovon man in all der "Entscheidungs-Zeit" lebt. Alle Kosten laufen weiter, bei uns sind das allein durch Miete und alle Nebenkosten fast 1000 Euro mtl... Wir müssten quasi unsere fast erwachsenen Kinder, - in Aus- und Weiterbildung - vor die Tür setzen und dann eine Mini-Wohnung suchen, damit wir das finanzieren können. Aber in so einer Situation auch noch das zu Hause aufgeben, find ich ganz schön schwierig. Hoffe, dass es irgendwie weiter geht.

LG Monika
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  #14  
Alt 01.06.2010, 12:17
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Wer hat Erfahrung mit "Wiedereingliederung" nach Krebserkrankung bzw. Teil-Erwerb

Hallo zusammen,

habe eine Frage, vielleicht kann mir jemand helfen?! Ich werde sie auch noch einmal unter "SPRK"
stellen:

Mein Mann befindet sich nach SPRK seit dem 15.03. in der Wiedereingliederung Diese endet nun Ende d. W. und ab dem 07.06. soll er wieder voll arbeiten. Das bedeutet für ihn als LKW-Fahrer ca. 11 - 12 Std. tägliche Abwesenheit von zu Hause...

Heute morgen haben wir einen Termin beim Arzt gehabt, da mein Mann eigentlich im Moment mit den täglichen 6 Std. + An- und Abfahrt usw. schon an seine Grenzen kommt und eigentlich nicht weiss, wie er den ganzen Tag schaffen soll.
Auf der anderen Seite beziehen wir nun seit 15 Monanten nur Krankengeld und stecken finanziell mittlerweile so in der Klemme, dass er gar keine andere Möglichkeit hat, als wieder voll arbeiten zu gehen, damit er was verdient.
Der Arzt meinte, er könne sich evtl. befristet berenten lassen, das ist aber - selbst wenn er noch einen 400 Euro-Job machen könnte - sehr wenig, und vor allen Dingen und das ist viel schlimmer: Dann wäre sein Job weg und mit der Diagnose und mit 49 Jahren wird er auch nichts anderes mehr bekommen!

Nun meinte der Arzt, es gäbe da "Hintertürchen". Z. B. könne er mit seinem Arbeitgeber z. B. 5 Std. tägliche Arbeitszeit ausmachen und der Rest bis zum Lohn könnte in solchen Fällen evtl. vom Arbeitgeber oder vom Staat zugesteuert werden!? Das wäre ja eine gute Lösung, aber ich habe keine Ahnung, wo ich hierzu Informationen bekommen kann. Hat einer von Euch davon schon einmal was von gehört?

Wäre für eine Antwort dankbar.

LG Monika

Geändert von monika100 (01.06.2010 um 12:50 Uhr)
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  #15  
Alt 01.06.2010, 16:34
Heino* Heino* ist offline
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Standard AW: Wer hat Erfahrung mit "Wiedereingliederung" nach Krebserkrankung bzw. Teil-Erwerb

Hallo Monika,

vielleicht kann Dein Mann seinen Urlaub sinnvoll einsetzen?
Ich habe seinerzeit den in der Krankheit ja nicht verbrauchten Urlaubsanspruch in Abstimmung mit meinem Arbeitgeber so eingesetzt, dass ich regelmäßig Mittwochs Urlaub genommen habe. So hatte ich immer nur 3 Tage "volle Schicht" und konnte das packen. Vorteil: Ich bekam volles Gehalt auch in dieser Phase der Wiedereingliederung. Weil ich noch soviel Resturlaub hatte, konnte ich das fast 9 Monate so machen. Außerdem entging ich so der Frage nach "Aussteuerung" bei der Krankenkasse. (Weil ich einen Behinderten-Ausweis habe, ist mein Urlaubsanspruch 35 Tage im Jahr.)

LG, Heino.
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