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AW: Neu betroffen
Danke für den Hinweis, ich bin nämlich auch 2a gewesen und habe auch nur 2,5 Jahre den Status erhalten. Mal schauen was bei der Verlängerung passiert.
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Mein persönliches Krebstagebuch: https://krebskrampf.de/ __________________ 1/18: Innere Blutung - Entfernung eines Bauchhodens (nonseminom 90% Chorionkarzinom / 10% seminom, Beta HCG bei 26.000) 2/18 - 5/18: 4xPEB (danach: Marker negativ) 6/18 offene, linksseitige RLA (2 cm Resttumor und 14 LKs entfernt: tumorfrei) -------------------------------------- 12/20 nächstes MRT -------------------------------------- |
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AW: Neu betroffen
Januar 2020. Vergangene Woche haben sich Diagnose und Krankenhausaufenthalt zum dritten Mal für mich gejährt. Die letzten 12 Monaten waren "anders" als die Jahre zuvor. Dass die Intervalle zwischen den Untersuchungen (zumindest theoretisch) größer geworden sind, begrüßen Körper und Geist sehr. Vor allem dass ich nicht mehr so häufig zur Bildgebung musste, hat ein Stück weit verschnaufen lassen. Blut und Ultraschall lasse ich auf Angebot meines Uros nämlich weiterhin alle 3 Monate kontrollieren bzw. durchführen. Das mag ein Überangebot fernab der Leitlinien sein, aber für mich ist es ein Stück weit auch wie ein Netz mit doppeltem Boden. Und es schadet ja auch nicht. Überhaupt schätze ich sehr, dass ich zum Doc und seinen Helferlein inzwischen ein recht vertrautes Verhältnis pflege. Das heißt zwar nicht gerade, dass ich gerne dort aufschlage, aber ich fühle mich gut aufgehoben und als individueller Patient wahrgenommen. Anders als zu Anfang, als man (sich) ständig noch erklären musste, obwohl man einfach nur vergessen wollte...
Körperlich geht es mir sehr gut. Entgegen meines Posts im vergangenen Januar habe ich in 2019 tatsächlich noch ein paar Dinge geändert und mich intensiver mit Sport und meiner Ernährung auseinander gesetzt. Dass ich jetzt im Gym bin, hat mich bisher zwar nicht sonderlich in die Breite getrieben, aber ich Rede mir ein, anders als früher erfolgreich damit Prophylaxe zu betreiben. Geschadet hat es mir bisher jedenfalls nicht, 3-4 Stunden in der Woche in Bewegung zu sein. Meine Hormonwerte danken auch. Völlerei kann ich noch immer gut, aber nur noch selten. An Feiertagen z.B. oder im Urlaub. Letzteres hatte ich mir für 2019 ohnehin ganz groß auf die Fahne geschrieben: Ich war viel unterwegs, kreuz und quer in Europa. Manchmal 2 Wochen, manchmal nur 1-2 Tage. Das hat meine Ökobilanz zwar deutlich nach unten geschraubt, aber ich bin mir sicher, dass wir vom Schicksal Gebeutelten da durchaus etwas gut haben. Ich liebe es jedenfalls. Es tut mir gut. Mehr als alles andere. Und ich werde und will 2020 gar nicht erst anders angehen. Ebenfalls in 2019 sind Dinge passiert, die mich insbesondere im "Stadium der Ungewissheit" während der Chemo sehr beschäftigt haben; zu einem Zeitpunkt, als ich die viele freie Zeit genutzt habe, um ausgesprochen viel Revue passieren zu lassen. In meiner damaligen Situation war das nicht ganz so gut, weil natürlich auch Fehler und Misserfolge ins Bild rückten und das zusätzlich auf die Psyche gedrückt hat. Heute bin ich jedoch dankbar, dass ich daraus auch Konsequenzen für mich gezogen habe. Reisen sind da nur ein Thema. Aber auch Zeit für die Familie und Freunde. Andererseits kann ich inzwischen auch wieder recht gut mit mir alleine sein, was kurz nach der Chemo (getrieben wie ich war) quasi unmöglich gewesen ist. Und auch Faulsein klappt wieder gut. Ohne die anfänglichen Gewissensbisse, Freizeit falsch genutzt zu haben. Hinzu kamen im letzten Jahr auch für mich wichtige Ereignisse, von den ich damals gehofft hatte, dass ich wieder gesund sein würde, sie mitzuerleben: Hochzeiten, Geburten, runde Geburtstage. Und die "Liebe". Keine der Art, die ein gutes Ende zu berichten weiß, aber mit Ende 20 weder Beziehung noch Kinder zu haben und dann Krebs diagnostiziert zu bekommen... Für mich war das wie ein zusätzlicher Schlag in die Fresse. A la "So, das hast jetzt davon. Hättest die letzten Jahre mal besser Gas gegeben. Da musst jetzt alleine durch. Und danach wird's auch nicht einfacher." Alleine war ich freilich nicht. Aber einfacher war und ist es seither auch nicht. Wann berichtet man davon, wenn man jemanden kennenlernt? Bereits beim ersten Gespräch? Vor dem ersten Sex? Besser danach? Und kann der andere überhaupt damit umgehen? Ich denke nur noch bemerkenswert wenig an die Diagnose, aber um mich als Person zu verstehen, gehört das Wissen darum doch auch dazu, oder? Und auch Ehrlichkeit. Ich habe es vielleicht nicht geschickt angestellt, aber es war jedenfalls kein Problem. Dass das Ganze nicht gut geendet ist und ich anschließend ein wenig gelitten habe, hat mir jedenfalls auf geradezu lächerliche Art und Weise gezeigt, wie schnell bei all dem Alltag selbst eine Krebsdiagnose in den Hintergrund geraten kann. Vielleicht findet sich der ein oder andere hier wieder. Ich freue mich jedenfalls immer, wenn ich hier im (Gott sei Dank wieder aufgetauchten) Forum von den vorwiegend positiven Behandlungs- und Nachsorgeergebnissen zu lesen. Das gibt mir mehr Zuversicht als jedes Arztgespräch oder Schulterklopfen ... Einen guten Start in 2020 und viel Gesundheit und Erfolg euch allen. Rei87 |
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AW: Neu betroffen
Danke fürs "Melden". Es ist immer schön so positive Berichte zu lesen :-)
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07/18 - Diagnose (pT2, N0, M0, S0, V1), klassisches Seminom, wait&see seitdem alle Nachsorgen ohne Befund |
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AW: Neu betroffen
Hallo in die Runde,
kurzes Update von mir: Alles gut - auch wenn 2020 in Sachen Nachsorge etwas aufreibender war als die Jahre zuvor. Grund: Meine Leberwerte schwanken seit letztem Frühjahr stark und lagen zeitweise sogar leicht über dem Normbereich. Da der Rest (Bildgebung, Marker) immer in Ordnung war, verbuchen die Ärzte das unter einer kleinen "Anomalie". Aber ja, das war ein ziemlicher Run vom einen Doc zum nächsten, und ja, ich gehe auch an das Thema Nachsorge etwas "unentspannter" heran als zuvor. Nicht unbedingt, weil ich den "Fall-der-Fälle" wittere, sondern weil man sich ja schon auch immer mal die Frage stellt, ob es auch die Nachwirkungen der Chemo sein können, die in der ein oder anderen Form hier und da zwicken und ich durchaus schätze, ein "uninteressanter Fall" zu sein - insbesondere dann, wenn der Doc wiederholt laut Zweifel hegt, wenn man beteuert, dass Alkohol, Nahrungsergänzungsmittel und Fast-Food eher nicht zu den eigenen Grundnahrungsmitteln zählen... Ansonsten blicke ich trotz Corona nicht vollends mit Schrecken auf 2020 zurück. Es klingt vielleicht verrückt, aber die Tatsache, dass sich die ganze Welt auf einmal mit der eigenen Gesundheit bzw. Angst vor Krankheit beschäftigen muss(te), hat(te) auf perfide Art und Weise auch etwas Befriedigendes. Nicht dass ich jemandem auch nur Ansatzweise den Virus auf den Hals wünschen würde, aber dem Umstand, dass wir alle gleichermaßen notwendigerweise gezwungen waren/sind, uns zu besinnen und Bewährtes zu hinterfragen, kann ich durchaus auch Positives abgewinnen. Insbesondere nach einer Zeit, in der die eigenen Vorsätze nach der Diagnose auch alten Gewohnheiten gewichen sind. Gleichwohl hab ich oft an die vielen Unglücklichen gedacht, die ausgerechnet in dieser Zeit im KH waren oder Chemo machen mussten und die, eben weil sie ein geschwächtes Immunsystem haben, auf besondere Weise dem ständigen Ansteckungs-Brainf*ck ausgesetzt sind. Mal sehen, was 2021 bringt. Bleibt/werdet gesund - ich halte uns die Daumen! Rei87 |
#35
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AW: Neu betroffen
Update: Es ist geschafft. 5 Jahre (erfolgreiche) Nachsorge liegen nun hinter mir. Laut meinem Uro rutsche ich nun "nahtlos in die Vorsorge".
Was 2017 noch wie ein unüberwindbarer Berg an Arztterminen und "utopischer" Ausblick in die Zukunft klang, verging rückblickend nun doch so schnell wie ein Wimpernschlag... Ich muss sagen, dass mir das manchmal ein wenig Angst macht. Und ich gehe auch mit gemischten Gefühlen in die weniger eng getaktete "Nach-Nachsorge" (wie ich es - für mich treffender - eher nenne)... Aber es geht mir sehr gut. Sowohl physisch als auch psychisch. Bislang machen sich keine Folgen von Tumor oder Chemo bemerkbar. Und manchmal, wenn das Thema z.B. bei prominenten Fällen in Medien mal wieder auftaucht, muss ich mir fast schon in begreiflich machen, dass ich mal im selben Boot gesessen habe... keine Ahnung, was ich für ein Mensch wäre, wenn heute etwas Neues oder ein Rezidiv auftauchen würde... Allen, die inmitten von Diagnose, Behandlung oder Nachsorge stecken, auf jeden Fall alles Gute an dieser Stelle... Gruß Rei87 |
#36
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AW: Neu betroffen
Alles Gute dir und Glückwunsch zum überstandenen Martyrium.
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