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Alt 18.04.2014, 15:02
Kerstin40 Kerstin40 ist offline
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Standard Mäßig differenziertes invasives duktales Mammakarzinom G2

Ich bin ganz neu hier, heute hab ich dieses Forum entdeckt.

Bei mir wurde gestern Brustkrebs festgestellt. Kurz der Ablauf:

Am Dienstag, 15.04.14 um 7:30 Uhr hatte ich einen Frauenarzttermin. Zum einen wegen der Krebsvorsorge, zum anderen wollte ich einen Verhärtung in der linken Brust abklären lassen. Habe diese Verhärtung schon vor längerer Zeit entdeckt, es aber nicht ernst genommen, dachte, ein Knoten fühlt sich anders an.

Der Frauenarzt schickte mich nach der Ultraschalluntersuchung gleich in die Radiologie. Die war auf der anderen Straßenseite. Dort wurden wieder x Ultraschalluntersuchungen gemacht, Kernspin und Biopsie auf beiden Seiten, da auch die rechte Brust Auffälligkeiten nach der Kernspin zeigte.

Insgesamt war ich von 7:30 Uhr bis 13:00 Uhr bei den Ärzten.

Ich hab die Radiologin schon gelöchert, ob sie was sagen kann. Erst hat sie rumgedruckt, dann meinte sie, es könnte ein Karzinom sein. Da ich dieses Fremdwort kannte, wusste ich, wovon sie sprach.

Während der Biopsie liefen mir die Tränen runter, konnte nichts dagegen machen.

Gestern Mittag dann das Telefonat mit dem Frauenarzt, der die Ahnung bestätigte: Links liegt Krebs vor, rechts sind die vielen Zysten gutartig.

Gestern Abend um 19:30 Uhr waren mein Mann und ich in seiner Praxis. Er hat uns vollgelabert über mögliche Therapien und und und. Er hat auch gleich drei Termine für mich nächste Woche ausgemacht: Einmal zur Knochenszintigraphie, einmal zum Röntgen Thorax und CT Abdomen. Am Freitag Termin im KH zur Brustsprechstunde.

Dort soll wohl über die weiteren Behandlungen gesprochen werden.

Nun die Diagnosen, die ich dem Befundbericht entnehmen kann:

Rechte Brust:
Fibrös-zystische Mastopathie mit herdförmiger apokriner Metaplasie und Anteilen eines partiell sklerosierten Fibroadenoms.
B-Klassifikation: B2
Kein Anhalt für Malignität

Linke Brust:
1. und 2. Mäßig differenziertes invasives duktales Mammakarzinom (G2, Score 7) mit Mikrokalkablagerungen
B-Klassifikation: B5b

Der Arzt machte mir Mut, indem er sagte, dass es heutzutage soviele Behandlungsmöglichkeiten gibt. Die richtige für mich muss nach den weiteren Untersuchungen nächste Woche erst gefunden werden. Heilungschance 80 %. Das ist doch mal was.

Mir geht's erstaunlich gut, ich denk zwar an nichts anderes mehr als "Krebs, Krebs, Krebs", aber ich heule nicht mehr die ganze Zeit.
Ich denke mir, das schaffe ich, muss ich! Allein wegen meiner 7jährigen Tochter.

Irgendwie ist das alles noch so unwirklich: Mir geht's körperlich gut. Ich bin nicht müder oder erschöpfter als sonst auch.

Mein Mann war erst auch geschockt, dann sagte er aber, das schaffen wir gemeinsam. tut gut.

Ich habe mir fest vorgenommen, mich an allem schönen zu erfreuen, vieles zu machen, was mir gut tut.

Ich will nicht jammern, das ändert ja nichts. Das Leben hat einem mal wieder eine Ohrfeige gegeben. Ich bin fest entschlossen, das Beste daraus zu machen.

Achja, ich bin im März 40 geworden. Kaum 40, geht's los. Erst hatte ich im Februar 2 Hexenschüsse innerhalb kürzester Zeit. Das ist dank manueller Therapie wieder soweit gut. Gegenüber der jetzigen Diagnose war das natürlich gar nichts. Ausser, dass es schmerzhafter war.

Ich mache mir momentan hauptsächlich Gedanken um meine Tochter. Was ist, wenn ich ein paar Tage im KH bin. Derzeit ist mein Mann aufgrund einer Zeh-OP selbst noch nächste Woche krank geschrieben. Da ist sie während meiner Untersuchungen beim Papa.

Das Schöne ist, dass ich schon ein paar HIlfsangebote bekam, bzw. dass ein paar Freundinnen einfach gesagt haben, dass ich ihnen Luise bringen kann etc. Das ist schön.

Ich habe es schon einigen gesagt, weil ich das Bedürfnis dazu hatte. Ich möchte mich mitteilen, die anderen sollen es wissen. Ich will auf keinen Fall bemitleidet werden ala " Du Arme" etc. mit dem entsprechenden traurigen Tonfall. Das zieht mich nur runter. Ich möchte Anteilnahme, das Ja, das tut gut.

Und ich bin nicht allein mit der Diagnose, wie ich hier schon quergelesen habe. Das wird mit Sicherheit auch Mut machen, dass man sich austauschen kann mit anderen Betroffenen. Das mache ich ja auch mit meiner Hörbehinderung. Bin seit Geburt schwerhörig, treffe mich immer wieder mit meinen Freundinnen aus der Schul- und Internatszeit, die inzwischen auch schon über 20 Jahre her ist. Das braucht man aber auch...

Ich recherchiere nicht zuviel im Internet rum. Mein Arzt meinte, dass vieles einfach nur falsch widergegeben wird. Ich habe ein paar Begriffe nachgegoogelt und auch was eine Knochenszintigraphie bedeutet, da mich doch gewundert hat, dass dies ca. 5 Stunden dauern soll lt. Überweisung.

Alles Gute euch allen und lassen wir uns nicht von den Ohrfeigen des Lebens unterkriegen!!
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