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  #1  
Alt 10.02.2016, 22:12
Benutzerbild von Kanina
Kanina Kanina ist offline
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Standard HER2 positiv und Östrogen positiv

Hallo Ihr Lieben,
vor drei Jahren und 2 Monaten wurde bei mir Brustkrebs diagnostiziert. Wie bei mir im Profil nachzulesen ist, war der Tumor HER2 positiv und Östrogen positiv.
Bisher glaubte ich immer, es sei gut, dass der Tumor noch Östrogenrezeptoren aufweist (so hat man zwei Angriffsmöglichkeiten, sagte meine Ärztin) Nun habe ich aber durch Zufall gelesen (irgendwelche amerkikanische Studien - muss noch mal genau nachschauen), dass das Fehlen von Progesteronrezeptoren zu einer Resistenz gegen Herceptin (Trastuzumab) und Antihormone führt. Die HER2 - und Östrogenrezeptoren beeinflussen sich wohl über ihre Signalwege derart negativ, dass es zu dieser Resistenz kommt. Puh, das hat mich doch geschockt. War das Herceptin und die bisher 2 1/2 jährige Antihormontherapie umsonst? War der Tumor wenigstens gut angreifbar über Taxane und Anthrazykline?
Genannte Rezeptorenkonstellation ist wohl eher selten. Aber vielleicht gibt es hier Forum jemand mit gleichem Rezeptorstatus und wir könnten gemeinsam Fragen klären.
Liebe Grüße für euch von
Kanina
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  #2  
Alt 11.02.2016, 15:07
Zoraide Zoraide ist offline
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Standard AW: HER2 positiv und Östrogen positiv

Hallo Kanina,
das Thema interessiert mich sehr. Weiß Du, welcher Artikel das genau war?


Zitat:
War das Herceptin und die bisher 2 1/2 jährige Antihormontherapie umsonst? War der Tumor wenigstens gut angreifbar über Taxane und Anthrazykline?
Welchen Therapieerfolg jede einzelne von uns hat, werden wir NIE wissen, weil es uns nicht zwei Mal gibt. Ich finde die Frage hilfreicher, bei jeder Therapieentscheidung zu hinterfragen, ob diese zu der Zeit mögliche beste Entscheidung ist.
Liebe Grüße, Zoraide
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  #3  
Alt 12.02.2016, 21:53
Benutzerbild von Kanina
Kanina Kanina ist offline
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Standard AW: HER2 positiv und Östrogen positiv

Hallo ihr lieben Frauen,
es scheint zwar keine Frauen mit einem HER2 positiven und Östrogen positiven Tumor hier im Forum zu geben, aber dennoch möchte ich meine Aussage über die Resistenz gegen Hormon- und Antikörpertherapie korrigieren:
Es stimmt wohl, dass bei dieser Rezeptorenkonstellation eine Resistenz gegen Antihormontherapien entsteht, diese wird aber wohl wieder aufgehoben, wenn man parallel zur Antihormontherapie einen Antikörper bekommt. Das gibt mir wieder ein wenig Zuversicht.
Liebe Grüße an euch.
Kanina
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  #4  
Alt 13.02.2016, 14:52
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Cat65 Cat65 ist offline
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Standard AW: HER2 positiv und Östrogen positiv

Hallo, bei mir soll wegen HER 2 und Hormon (beide) positiv diese Cemo erfolgen:*4xEC,12xPaclitaxel, duale Blockade Pertuzumab und Trastuzumab. Nach Op und Bestrahlung dann wohl noch Antikörper und 5 Jahre Antihormontherapie. Ich glaube, ich habe von dieser Studio gelesen, die Du meinst. Ich schau nach her mal nach. Bis dahin liebe Grüße
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  #5  
Alt 13.02.2016, 19:36
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Kanina Kanina ist offline
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Standard AW: HER2 positiv und Östrogen positiv

Liebe Cat,
du erhältst mit der dualen Blockade eine super Therapie, die eine sehr gute Prognose verspricht. Der HER2 Tumor hat in der Konstellation mit den beiden Hormonrezeptoren seinen Schrecken verloren. Das ist toll.

Mittlerweile macht sich die Onkologie auf dem Weg einer personalisierten Therapie. D.h. über Biomarker zu entschlüsseln, welche Therapie bei wem angesagt ist. Die gründsätzliche Frage Chemo ja oder nein, ist ja mittlerweile über recht zuverlässige Tests zu beantworten.
Aber welche Therapie bei wem? Taxane? Anthrazykline? Platinhaltige Therapien?
Es lohnt sich auf jeden Fall sich zu belesen und die Therapien zu hinterfragen. Aber welche betroffene Frau bei Diagnosestellung ist dazu in der Lage?
Ich hätte gerne mehr Informationen damals gehabt, aber ich hatte kaum Energien überig, um die vielen Informationen zu verarbeiten und Entscheidungen zu treffen.
Jetzt nach über drei Jahren, weiß ich einiges mehr. Beispielsweise habe ich an meinem paraffiniertem Tumorgewebe nochmals die Hormonrezeptoren bestimmen lassen, in der Hoffnung es mögen doch noch Progesteronrezeptoren gefunden werden. (ich las im Überlebensbuch Brustkrebs, dass 20 % der pathologischen Ergebnisse falsch sind). Nun, in meinem Fall wurde alles richtig bestimmt. Allerdings hatte der Pathologe auch den KI 67 nochmals, aber diesmal molekularpathologisch, bestimmt. (hatte ich nicht beauftragt, gehörte aber wohl zum MammaTyper dazu). Ergebnis: auf dem KI67 Gen ist die Zellteilungsaktivität tatsächlich bei 40 % (so auch das Ergebnis der ersten pathologischen Untersuchung). Aber auf dem Gen PACGAP1 war die Zellteilungsaktivität nur mäßig, 2,4- fach unterm Grenzwert. Ich fragte um die Bedeutung des zweiten Wertes. Antwort: Es besagt, dass Taxane wenig Benefit bringen. Keine Ahnung, wie das molikularbiologisch zu erklären ist.
Wollte nur zum Ausdruck bringen, dass es mittlerweile eine Vielzahl von molekularpathologischen Untersuchungen gibt, die Informationen über den Nutzen von Therapien liefern.
Es ist alles sehr kompliziert. Ich fragte, ob ich denn nun die Antihormontherapie fortsetzen sollte, nachdem ich ja keine Progesteronrrezeptoren hättet. Antwort: Ich hätte wahrscheinlich nur geringen Nutzen von der Therapie, aber es sei noch nicht über entgültige Studienauswertungen gesichert. Deshalb könne er sich momentan nur an die aktuellen Leitlinien halten und die besagen momentan noch, dass ich eine Antihormontherapie durchführen sollte. Nun liegt es wohl in meinem Ermessen, was ich aus diesen Informationen mache.
Wirklich alles kompliziert.
Eigentlich wollte ich mich nicht so ausführlich damit beschäftigen. Aber durch Zufall kam ich an die Information, dass mein Tumor mit HER2 und nur Östrogen ein eher seltener und aggressiverer Geselle ist. Das machte mir Angst und so kam ich von einer Recherche zur nächsten.

Liebe Grüße für euch von
Kanina

Geändert von gitti2002 (17.02.2016 um 17:45 Uhr) Grund: Beiträge zusammengeführt
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  #6  
Alt 17.02.2016, 17:37
Octo Octo ist offline
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Standard AW: HER2 positiv und Östrogen positiv

Hi,
bei mir wars von der Klassifikation her ein ähnlicher Befund, allerdings
Östrogen o% und Progesteron 5%

(auch wenn ich Östro 0 bin....demnach deute ich mal daß scheints beide Parameter, also ER und PR zum hormonabhängigkeitsstatus zählen)

Weil ab diesem Jahr (bin erst seit letzem Jahr an BK erkrankt, die OP war im Nov. und das Herceptin läuft jetzt noch bis im Juni) wurde mir auch Tamoxifen empfohlen.

Wir könnten jetzt höchstens eine Privat-2-Teilnehmer-Studie führen, auf die nächsten 10 Jahre;-) aber ob die was besagen würde, bezweifele ich.

Ich hab mich - erstmal - gegen Tam entschieden.
"erstmal" heißt ich habs bis Ende des Antikörpers im Juni aufs Eis gelegt.

Mir ist das alles zuviel an Medikament und gleichzeitig zu wenig am Hormonrezeptorstatus.
(Obwohl mir bekannt ist,daß einerseits die Meßergebnisse durch das Meßverfahren selbst abweichen können,als auch durch die Tumorregion selbst, die an anderen Stellen einen anderen Rezeptorstatus aufweisen kann, als da wo gestanzt wurde....(vom OPGebiet kann ja nix mehr getestet werden, da es während der Chemo zu einer Komplettremission gekommen war)
bzw. eine Neuerkrankung ja auch eine ganz andere Zusammensetzung haben könnte, wenn die entsteht (meine ich zumindest mal gelesen zu haben)


naja....es war definitiv eine Bauchentscheidung....der Verstand rattert natürlich sein "man muß jede Chance ergreifen, die einem gegen den Krebs geboten wird"

ja da ist meine Meinung halt, daß mit Chemo und Mastektomie das "Soll" jetzt erstmal erfüllt ist,*Nasevoll*....und ich lese hier ja immer wiedermal zwischendurch
und es kann gut sein, daß ich mich im Juli dann dafür entscheide, es zu nehmen...bzw. wer weiß was bis dahin ist

Viele Grüße
octo
kannst Du mal noch schreiben, was du an Chemo bekommen hast
Bestrahlung hattest du nicht, gel?
:-) ich frag nur, Hirn will immer vergleichen und kapiert aber dabei nicht, daß sich Krebs nicht vergleichen läßt:-)))
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  #7  
Alt 10.11.2018, 16:39
Luckylu Luckylu ist offline
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Standard AW: HER2 positiv und Östrogen positiv

Zitat:
Zitat von Kanina Beitrag anzeigen
War das Herceptin und die bisher 2 1/2 jährige Antihormontherapie umsonst? War der Tumor wenigstens gut angreifbar über Taxane und Anthrazykline?
Hallo,
Genau diese Fragestellung beschäftigt mich sehr..
Wer weiss mehr?

Geändert von gitti2002 (10.11.2018 um 22:51 Uhr)
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