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  #1  
Alt 07.08.2006, 19:21
PetraW PetraW ist offline
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Beitrag Meine Gedanken und Gefühle und natürlich auch Fragen/So eine Art Tagebuch

Hallo ihr Lieben,
nach langem Hin und Her komme ich wohl nicht mehr darum mir eine Art Tagebuch anzulegen, den sonst werde ich noch krank .

Ich war heute bei meiner Hausärztin nach über einer Woche lang Bauchbeschwerden. Das End vom Lied ist, ich habe durch den ganzen über zweijährigen Stress einen nervösen Magen. Ich kann nacht`s schon nicht mehr richtig schlafen, bin tagsüber natürlich dementsprechend müde und nicht mehr leistungsfähig. Angefangen hat alles damit daß ich mir ja eine schöne Schutzmauer eingerichtet habe bezüglich meines Dad`s. Dann Sonntag vor einer Woche bei meinem wöchentlichen Besuch ging es ihm ja sehr schlecht und das hat so eine Art Mauer runtergerissen. Seitdem plage ich mich mit einem Gefühl im Magen rum wie wenn man Achterbahn fährt oder so ähnlich. Habe zuerst gedacht ich hätte wieder Gastritis. Aber meine Hausärztin hat mir heute die Augen geöffnet. . Ich bin ehrlich gesagt geschockt, den wie soll es erst werden wenn es wirklich in das Endstadium geht ??? , ich weiß nicht ob ich es durchhalte.

Als erstes hat meine Hausärztin mir auch in`s Gewissen geredet, daß ich meinen Dad und seine Ansichten respektieren lernen muß, den er ist der Patient und bestimmt die Marschrichtung. Klar werde ich versuchen, obwohl es bestimmt nicht einfach wird, den ich bin ja von Beruf Arzthelferin und kann da nicht so leicht abschalten. Aber die Hausärztin hat mir auch von ihrem Fall erzählt, ihr Dad ist vor drei Jahren an Lungenkrebs gestorben und sie war nur Tochter. Ich werde mein bestes geben.

Ferner hat sie mir jetzt ein Beruhigungsmittel mitgegeben wo ich Abends einnehmen soll, damit ich wenigstens nacht`s mal abschalten kann. Aber ich weiß nicht ob ich es einnehmen soll, bin eigentlich kein Freund von solchen Sachen und wie schon geschrieben, wenn ich es jetzt schon nehme, wie soll es dann werden wenn es richtig schlimm wird .

Ich weiß ich muß was tun, den so bekomme ich ja auch keine Kraft alles durchzustehen.

Und ich wache nacht`s gerade pünktlich um 3.30 auf, ich kann den Wecker danach stellen . Anderes Problem ist aber daß ich Abends schon um 21.00 Uhr ins Bett gehe, den ich halte es sonst kaum aus.

So ich werde jetzt versuchen in regelmäßigen Abständen hier meine Gedanken und Gefühle und natürlich auch meine Fragen hierrein zu stellen, vielleicht hilft es mir ja, den sonst kann ich ja mit niemandem darüber reden. Mit meiner Mutter nicht, mit meinem Dad schon gar nicht, der hat ja andere Sorgen und auch mein Freund ist mir in dieser Hinsicht keine große Hilfe.

Ach ja für diejenigen die es vielleicht noch nicht wissen:

Mein Dad ist an Darmkrebes mit Leberbeteiliung erkrankt. Er bekommt gerade Chemo und Antikörper. Er hat einen künstlichen Darmausgang , der nicht rückverlegt werden kann. Er hat auch schon ein Stück der Leber wegbekommen und verkocht wurden die großen Metastasen. Er wird diesen Monat 71 Jahre alt und entdeckt wurde die Erkrankung im Januar vor zwei Jahren. Seitdem kämpft er tapfer gegen den Krebs an und ich hoffe das ihm die Kraft noch eine Weile trägt, den ich will ihn nicht verlieren, auch wenn es egoistisch klingen mag, aber ich bin doch erst 30 Jahre alt.

Liebe Grüße

Petra

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  #2  
Alt 07.08.2006, 22:18
dolores2505 dolores2505 ist offline
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Standard AW: Meine Gedanken und Gefühle und natürlich auch Fragen/So eine Art Tagebuch

Hallo Petra,
ich finde es toll, dass du beim schreiben deinen Gefühlen freien Lauf lassen kannst, und bestimmt hilft es dir auch gesundheitlich wieder bißchen klarer zu kommen für dich. Deine Geschichte könnte meine sein, nur ist es bei mir meine Mutter mit 70 jahren und auch seit zwei jahren am kämpfen.
Ich bin auch "nur Tochter ", und kann manche Sachen die sie macht(oder mit meinem Vater 76 J. bespricht) auch oft nicht nachvollziehen, und hätte vieles anders gemacht, aber wie du schon geschrieben hast, wir müssen es so akzeptieren.Ich glaube du wirst schon die Kraft finden die du brauchst, die kommt von alleine, und ich hoffe, dass du deinen Vater noch lange und gut haben darft- und ich natürlich meine Mutter. mach dir ein schönes Tagebuch,und gesundheitlich alles gute
von dolores
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  #3  
Alt 08.08.2006, 21:50
PetraW PetraW ist offline
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Standard AW: Meine Gedanken und Gefühle und natürlich auch Fragen/So eine Art Tagebuch

Hallo dolores,

ja es hilft mir ungemein meine Gedanken nicht mehr nur mit mir auszumachen sondern sie niederzuschreiben. Heute ging es meinem Magen schon bedeutend besser. .

Das mit deiner Mutter tut mir sehr leid .

Ich fasse es nicht daß diesem verdammten Krebs niemand Einhalt gebieten kann, das wird die neue Menschenseuche .

Ja es fällt sehr schwer es zu akzeptieren wenn der Erkrankte in den eigenen Augen Fehler macht *wie vermessen ist das eigentlich ?*

Ich bin heute stundenlang durch die Gegend gestapft, das hilft mir irgendwie am besten meinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Da bin ich ungestört. Habe ja leider gerade Urlaub. Auf der einen Seite toll, aber auf der anderen Seite echt blöd, den da muß ich selber für Ablenkung sorgen , den im Geschäft schaffe ich es eigentlich noch gut abzuschalten.

Und da ( beim Laufen) habe ich nochmal das Gespräch gestern mit meiner Hausärztin Revue passieren lassen. Sie war sehr ehrlich zu mir. Sie hat ihren Pap`s vor 3 Jahren an Lungenkrebs verloren und sie hat mir geschildet, daß auch sie am Anfang die Behandlung machen wollte, dann aber gemerkt hat sie kann es nicht und dann nur noch "Tochter" war. Und ich denke mal bei ihr als Ärztin war es ungleich schwerer wie bei mir, wo ich "nur" Arzthelferin bin. Und ich war richtig wütend auf mich, wie ich meinem Dad und seine Ansichten bisher wenig respektiert habe. Wie konnte ich nur . Ich werde mich in Zukunft zurückhalten und mein Dad und seine Wünsche respektieren. Ich werde für ihn da sein und wenn er meine Hilfe braucht und mich fragt, nur dann werde ich mit meinem Wissen kommen, aber wirklich nur dann. Auch wenn es bestimmt schwer fallen wird, aber mein Dad ist der Patient und er hat das Sagen wie es lang geht und wo es lang geht, da hat mir gestern meine Hausärztin die Augen geöffnet ( das muß mal sein).

Ich habe die Beruhigungsmittel noch nicht eingenommen, will wirklich damit warten bis es gar nicht mehr anders geht. Ich denke jetzt mit meinen Gedanken hier niederschreiben und meinen täglichen Spaziergängen werde ich es auch die erste Zeit ohne schaffen, hoffentlich.

Ich habe auch schon überlegt eine Gesprächstherapie zu machen oder mir eine Selbsthilfegruppe suchen. Nur weiß ich nicht ob es sowas auch für Angehörige gibt ?. Trauerkurse gibt es ja, aber den brauche ich hoffentlich noch lange nicht.

Ich fahre am Donnerstag Morgen nach Köln und komme am Freitag Abend nach hause, mein Schatz hat mir zum Geburtstag Karten für das Musical Queen geschenkt. Ich hoffe ich kann die zwei Tage genießen.

Ich bin leider so ein Mensch wo so gar nicht abschalten kann, habe mir heute auch überlegt evt. einen VHS-Kurs mit autogenem Training oder so zu besuchen, nur leider stehen da total meine Arbeitszeiten im Wege, ich habe leider Schichtdienst. Eine Woche früh von 7.00-14.00 und eine Woche spät von 13.00- Schluß (kann manchmal 22.00 Uhr sein). Da gestaltet sich so ein Kurs doch mehr als schwierig.

Ach ja werde für heute mal Schluß machen, bin ja wieder so müde. Vielleicht kann ich ja heute nacht durchschlafen ? Wie sagt man so schön, die Hoffnung stirbt zuletzt. Ach ja gestern Abend habe ich es mit Sport vor dem Schlafengehen probiert. Ging natürlich voll in die Hosen, war danach sowas von aufgeputscht. Na ja , es gibt ja noch unzählige Schlafmittelchen natürlicher Art.

Ach übrigens wenn wir schon bei dem Thema sind, hat einer von euch schon mal Beruhigungstee getrunken ? Hilft das was ? Stand heute vor dem Regal, habe ihn aber wieder zurückgestellt.

Liebe Grüße

Petra

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  #4  
Alt 08.08.2006, 22:55
asteri71 asteri71 ist offline
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Standard AW: Meine Gedanken und Gefühle und natürlich auch Fragen/So eine Art Tagebuch

Hallo Petra,
wie du vielleicht gelesen hast,bin ich ja auch Tochter eines Betroffenen.Mein Papa hat Lungenkrebs (Diagnose Juni2005) und seit Januar Hirnmetastasen.

Alle Bekannten,denen wir davon erzählt haben,waren geschockt.
Auch meine Freundinnen waren sehr betroffen und mitfühlend.
Aber mittlerweile ist mehr als ein Jahr nach der Diagnose vergangen.Und für alle anderen scheint es einfach ,,normal'' zu sein.

Für mich ist es das nicht.
Mein Papa könnte jeden Tag sterben,und das ist keine Situation,an die ich mich gewöhnen kann oder will!
Außer den engsten Familienmitgliedern fühle ich mich nur von einer Freundin verstanden,die eigentlich nicht zu meinen engsten Freundinnen zählt.
Ihr Vater ist vor 2 Monaten gestorben...

Ich finde es schön,dass es dieses Forum gibt.
Ich wünsche dir eine gute Nacht.Schlafstörungen habe ich ein Glück noch nie gehabt.
Alles Gute wünscht dir asteri
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  #5  
Alt 14.01.2007, 19:53
PetraW PetraW ist offline
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Standard AW: Meine Gedanken und Gefühle und natürlich auch Fragen/So eine Art Tagebuch

Hallo,
bin auch mal wieder da.

Ich habe einfach die lange Zeit der Auszeit gebraucht, tat mir gut mich nicht mit der Erkrankung zu beschäftigen, ich hoffe ihr versteht das. Ich war oft drauf und dran auf Krebs-Kompass zu klicken, aber irgendwas hielt mich immer ab, aber jetzt kann ich nimmer.

Meinem Dad geht es gerade nicht besonders und auch wenn es mir sehr schwer fällt wieder zu schreiben, denke ich es tut mir gut und es hilft meiner Seele die einfach laut schreit sich etwas zu erleichtern.

Ich habe gerad große Angst daß sich ein Rezidiv im Darm bildet, den mein Dad hat gerade die gleichen Beschwerden wie vor der Diagnose. Es ist furchbar und ich will es nicht glauben. Noch klammere ich mich an eine Hoffnung.

Es ist komisch, ich besuche meine Eltern ja immer Sonntags und heute Mittag nach meinem Besuch ging es mir noch relativ gut, erst heute Abend bröckelt so langsam meine Schutzmauer die ich mir im Laufe der Monate wieder aufgebaut habe, heute habe ich meinen Dad das erst mal fast weinen sehen
*schluck* , es hat mir fast das Herz rausgerissen. Tschuldigt ich muß aufhören, ich kann kaum die Tastatur sehen. Ich werde mich aber jetzt wieder regelmäßig melden.


Liebe Grüße

Petra

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  #6  
Alt 16.01.2007, 12:55
HeikeHH HeikeHH ist offline
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Standard AW: Meine Gedanken und Gefühle und natürlich auch Fragen/So eine Art Tagebuch

Hallo,

ich klinke mich einfach mal ein: Mein Vater hat im September die Diagnose Zungenbodenkrebs bekommen, hat Chemo- und Bestrahlung hinter sich (seit kurz vor WEihnachten) und ernährt sich noch über eine Magensonde - er konnte zuerst gar nicht, jetzt wieder ein bischen schlucken.

Ich habe tierische Angst vor der Nachuntersuchung, die bei ihm nächste Woche ansteht. Die letzten Tage ist er sehr optimistisch, weil er leicht zunimmt und wieder was schlucken kann. Gestern haben wir miteinander gesprochen und da sagte er, dass es mit dem Schlucken gestern etwas schlechter ging und sofort war der Horror wieder da. Ich mache mir jetzt solche Gedanken, dass ich an nichts anderes mehr denken kann....will auch nur mal runterschreiben, damit der Kopf wieder freier wird, wird er aber nicht.

Wenn er wieder etwas hat.......und was wird dann gemacht?? Wie halte ich das aus und vorallem mein Vater???? Während der Chemo und Bestrahlung habe ich meinen Vater auch das erste Mal im Leben weinen gesehen, weil es ihm so schlecht ging und er wohl auch Angst hatte. Es war schrecklich, aber andererseits wars gut, dass er er es rausgelassen hat. Sagen konnte ich nichts, wie wollte ich ihn auch trösten? Jetzt wo in den letzten Wochen alles wieder gaaaanz langsam nach oben ging, hatte ich viel HOffnung geschöpft und jetzt -eigentlich genau seit vorgestern- nur wieder Angst...

Grüße, Heike
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  #7  
Alt 01.09.2007, 14:23
PetraW PetraW ist offline
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Standard AW: Meine Gedanken und Gefühle und natürlich auch Fragen/So eine Art Tagebuch

Hallo,
so es ist Samstag und endlich Wochenende. Ich habe diesesmal einen Entschluß gefaßt, ich werde meine Eltern morgen nicht (!) besuchen, ich kann einfach nicht, brauche mal eine Auszeit, ich weiß das ist vielleicht feige oder lieblos, aber es geht einfach nicht. Klar werde ich ein schlechtes Gewissen haben, ich kenne mich doch einfach zu gut, ich hoffe meine Eltern werden es verstehen und wenn nicht auch egal , ganz ehrlich Ihnen war auch oft genug egal wie ich mich gefühlt habe, das sage ich jetzt ganz ehrlich und dieser Gedanke macht mich einfach nur .

Warum ist das Leben so gemein ? Warum gibt es Menschen die einfach nur Pech haben ? Warum kann ich nicht auch einfach glücklich sein ?

Quälende Fragen und keine Antwort.

Vielleicht war ich in einem früheren Leben ein böser Mensch und muß jetzt für alles büßen was ich früher verbrochen habe ? Vielleicht stimmt das und der Gedanke ist der einzige was mich aufrecht hält, den soviel kann doch kein Mensch ertragen. Ihr seht ich jammere gerade nur noch und das obwohl nicht ich den Krebs habe sondern mein Dad, sorry ist nicht so gemeint.

Nur ich hatte eine naja Kindheit und meine Schulzeit war der Horror pur, es war immer ein Spießrutenlauf, mich hatten sie als Opfer auserkoren und gehänselt und gemobbt ohne Ende, ich habe oft während dem Unterricht geweint weil ich einfach nicht mehr konnte, bin dann nach Hause und hatte gehofft ich bekomme Unterstützung, leider gab es zuhause keine Hilfe, meine Mutter hat einfach weggeschaut und wollte es nicht wahrhaben. Mein Vater war eh unter der Woche nicht da.

Aber wie gesagt vielleicht muß ich für was büßen ?

Meine Kindheit war nur naja, es hat mir an nichts gefehlt materiell, meine Eltern sind 2 x pro Jahr immer mit mir verreist, ich habe alles bekommen was ich gewollt habe, Einzelkind eben. Aber eins das habe ich nie bekommen, mal in den Arm nehmen, einfach mal zeigen hey es ist schön das es dich gibt, nein das gab es nicht, obwohl ich das am meisten gewollt habe, aber vielleicht habe ich das einfach nicht verdient meiner selbst willen geliebt zu werden .

Vielleicht hätte ich einfach nicht auf die Welt kommen sollen, den was soll ich hier ?

Ich glaube jetzt höre ich lieber auf, sonst schreibe ich mich noch in Rage und ich sehe sowieso vor lauter Tränen die Tastatur nicht mehr.

Schaut mal wie erbärmlich ich bin, ich jammere hier rum und meinem Dad geht es gar nicht gut, wahrscheinlich habe ich es nicht anders verdient ?


Traurige Grüße

Petra

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  #8  
Alt 03.09.2007, 19:47
PetraW PetraW ist offline
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Standard AW: Meine Gedanken und Gefühle und natürlich auch Fragen/So eine Art Tagebuch

Hallo,
bin auch mal wieder da.

Es geht mir seit gestern einigermaßen gut, es war wie wenn ein Druck von mir abfällt, als ich meinen Eltern abtelefoniert habe, ich weiß es ist blöd, aber es ist wie "Täglich grüßt das Murmeltier".

Ich komme hin, meine Eltern streiten mal wieder und keifen sich an, nach ca. einer Dreiviertelstunde schaut mein Dad auf die Uhr so in der Art: Jetzt kannste mal wieder gehen, den länger kann er wohl das Schauspiel das es ihm ach so gut geht nicht aufrechterhalten. Ich versuche es dann noch hinauszuzögern zu gehen, dann schnappt er sich sein Kreuzworträtsel und dann ist es soweit. Ich gehe also, meine Mutter telefoniert dann als mit meiner Tante danach und beschwert sich das ihre Tochter nicht mal lange für sie Zeit hat, das ich mich gar nicht um sie kümmere oder mit ihr rede, was natürlich alles nicht stimmt, ich kann es beiden einfach nicht recht machen .

Und ernste Gespräche sind sowieso nicht möglich. Letztens habe ich gefragt wie sie sich das vorstellen wie es weitergehen soll, betretene Gesichter und Schulterzucken und natürlich ganz schnell das Thema wechseln damit man ja nicht darüber nachdenken muß .

Klar ist es ihr Leben und sie müssen damit zurecht kommen, aber sie reißen mich da auch mit rein, den ich habe später alles alleine zu tragen.

So genug gejammert.

Diese Tabletten sind ja echt die Hölle, mir ist so übel, ich muß zwar nicht , aber ich habe ständig das Gefühl und war natürlich heute auch nicht toll während der Arbeit. Meine Hausärztin angerufen und Problem geschildert, sie meinte wenn ich es einigermaßen aushalte solle ich durchhalten, den nach ca. 1-2 Wochen würden die Nebenwirkungen nachlassen, na hoffentlich.

Sport habe ich heute auch mal wieder gemacht und gestern war ich an meinem "freien" Sonntag mit meinem Freund nochmal in einem Eiskaffee und wir sind stramm nach Hause gelaufen (ca. 40 min) und morgens hatte ich Sport gemacht. Ich denke der Sport trägt auch dazu bei, das ich ein bischen ausgeglichener werde, den von den Tabletten kann es noch nicht kommen, den im Beipackzettel steht was von 14 Tagen Wirkbeginn und ich nehme momentan ja nur 1/2 täglich.

So heute habe ich auch versucht Psychologen anrufen, toll der erste hatte auf seinem AB gesprochen das er keine Neupatienten aufnehmen kann , hat sich seit damals also nicht`s geändert.

Ich finde sowas schlimm, das wenn man Hilfe braucht erstmal wochenlang auf der Suche ist um überhaupt einen Psychologen zu finden, dann wird man zu einem Gespräch eingeladen feut sich schon und dann heißt es nach der Stunde, so ich schreibe Ihnen jetzt ein paar Adressen von Kollegen auf an die sie sich wenden können , da steht man da natürlich da wie begossen. Das habe ich damals erlebt und werde es heuer bestimmt auch erleben, so ein shit, aber daran sieht man mal wieviele Leute Probleme haben und man ist nicht alleine.

So ging es mir ja auch wo ich wegen den Depris in eine Klinik zur Kur gekommen bin vor Jahren, es klingt vielleicht jetzt blöde, aber kaum war ich da ging es mir ein bischen besser, den ich sah das es andere noch viel schlimmer ging wie mir. Es ist schon pervers das sich Menschen daran hochziehen können, es ist aber nunmal so.

Das würde mir jetzt auch guttun richtig raus aus meinem Umfeld, aber es geht ja nicht, ich hätte keine ruhige Minute dort, es war ja schon schlimm als ich im Juli für drei Tage nach Berlin gefahren bin immer dieses ständige Gefühl wenn man weg ist könnte was passieren. Außerdem brauche ich den Job und vor allem das Geld, klar könnte ich mich jetzt krankschreiben lassen, aber was mache ich dann ? Zuhause sitzen und rumgrübeln und das ist ja auch nicht hilfreich, so ist es schon besser zur Arbeit zu gehen um wenigstens ein bischen abgelenkt zu sein.

So mache mal wieder Schluß für heute, versuche jetzt noch ein bischen Abstand zu gewinnen vor dem Fernsehr, außerdem bin ich richtig schön müde, der Sport hat sein übriges dafür getan.

Liebe Grüße

Petra

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  #9  
Alt 03.09.2007, 23:07
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snickerchen snickerchen ist offline
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Hallo Petra,

ich schreib jetzt auch einfach mal was,find ich übrigens gut dass du so eine Art Tagebuch aufgemacht hast
Meine Mutter hat Leukämie und ihr wurde im Mai ein Tumor aus der Halswirbelsäule teilweise entfernt,ganz ging das nicht,weil sonst die Nerven durchtrennt worden wären und sie würde jetzt ab dem 3.Halswirbel gelähmt sein.Die Leukämie kann man gut behandeln,sie kommt aber alle 5-10 Jahre zurück

Es geht ihr jetzt relativ gut,aber ich mach mir trotzdem Sorgen,weil viele Nachwirkungen von der OP immer noch da sind,die eigentlich laut den Ärzten schon weg sein müssten..also Schluckbeschwerden(sie bringt ihr Essen ganz schlecht runter),Taubheitsgefühle in den Händen,Füßen und im Kopf(das hatte sie vor der OP alles auch schon,bloß jetzt ist das noch schlimmer geworen,ich frag mich ob das normal ist). Wegen den Sachen kann ich halt auch nicht abschalten,ich weiß ich sollte mich freuen dass es meiner Mama vergleichsweise gut geht,aber sie muss jede Woche zu irgendwelchen Ärzten..und ich hab immer so Angst wenn sie heimkommt,dass irgendwas nicht stimmt oder dass der Tumor wieder nachgewachsen ist(sollte er eigentlich "erst" in 20 Jahren,da er gutartig ist..auch wenns blöd klingt,einen bösartigen hätte man durch Chemo und Bestrahlung wegbekommen und sie wäre bei der OP nicht fast gestorben )

Achja,meine Mutter ist 56 und ich bin 18...vor einem Jahr war bei uns noch Friede Freude Eierkuchen,das ganze ging erst im Januar los mit der Diagnose Leukämie..komisch,das kommt mir echt vor wie 3 Jahre oder so....

Naja ich hoffe es stört dich nicht dass ich hier auch mal mir bisschen was von der Seele geschrieben habe
Wegen Beruhigungstees:hab ich schon mal ausprobiert,aber bei mir hat das nix geholfen..im Moment schlaf ich eigentlich relativ gut,außer dass ich in letzter Zeit schlecht einschlafen kann und ständig Albträume hab..hm eigentlich schlaf ich dann ja doch nicht gut..

Aber dass du im früheren Leben ein böser Mensch warst glaub ich nicht Ich weiß das klingt jetzt blöd und du willst dir sicher auch keine "Ratschläge"von einer 18jährigen anhören ..aber ich frag bei solchen Sachen nicht mehr nach dem Warum,das bringt eh nix außer dass man sich davon immer noch mehr runterziehen lässt...weil auf die Frage gibts keine Antwort..also find ich zumindest

Liebe Grüße
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  #10  
Alt 04.09.2007, 18:27
PetraW PetraW ist offline
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Hallo,
erstmal das ist doch voll in Ordnung das du über deine Gefühle geschrieben hast, auf jedenfall euch alles Liebe und Gute.

Klar laß ich mir was von einer 18 jährigen sagen, mein Freund meint ja immer ich benehme mich als wie fünf , da kommt dann halt mein kindliches Wesen durch. Nur manchmal hat man das Gefühl man hätte was verbrochen weil alles auf einmal kommt und andere vermeintlich nur Glück haben, ich schreibe extra vermeintlich, den in einen richtig reingucken kann niemand.

Du siehst momentan geht es wieder etwas aufwärts mit meiner Psyche, aber ich denke mal so eine Psychotherapie wäre ganz gut und auch um mich auf den Tag X vorzubereiten, leider will niemand meinem geplapper zuhören , bei 3 habe ich jetzt schon angerufen und überall heißt es schon auf dem AB es sind keine Therapieplätze frei. Heißt also weitersuchen, naja damals bin ich ja auch fündig geworden und ich hoffe meine "gute" Laune hält ein bischen an. Ich hoffe meine Haut beruhigt sich dadurch auch wieder.

Auf jedenfall versuche ich am Sport dran zu bleiben, den der tut mir richtig gut, aber ich denke hier weiß jeder das auf Sonnentage auch wieder Regentage folgen, ich denke so ein richtig unbeschwertes Leben wird es nie mehr geben, wenn ich genau darüber nachdenke hatte ich noch nie eins .

Was machst du so zur Ablenkung ?

Ich habe mir auch schon überlegt so einen VHS-Kurs zu belegen zur Entspannung aber mein Freund hat ein stichfestes Argument dagegen:

Was nützt es dir wenn du da so hinhetzt um dann Entspannung zu üben, das stimmt eigentlich , ich überlege es mir nochmal, weil es bringt ja auch nicht`s wenn ich mich jetzt mit Terminen zuballere, obwohl dann bin ich ja noch mehr abgelenkt , aber ob das sinnvoll ist ???

Boooahh ich hoffe die Nebenwirkungen der Tabletten lassen bald nach, ich bin heute aus dem Gähnen nicht mehr rausgekommen (auch eine Nebenwirkung wo beschrieben ist) war mir schon echt peinlich und dann ist mir natürlich immer noch schlecht, aber ich vertraue da mal meiner Hausärztin, die ist eine ganz Gute und ich bin froh das ich sie gefunden habe.

So mache mal wieder Schluß für heute meine Tierchen brauchen mich ja auch noch.

Liebe Grüße

Petra

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  #11  
Alt 05.09.2007, 15:52
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snickerchen snickerchen ist offline
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Hey,

also was ich zur Ablenkung mache..lass mich mal überlegen..also meistens lenkt mich die Schule und das ganze Lernen schon genug ab..im Moment gerade nicht,es sind ja noch Ferien(nur noch bis Dienstag ) Ja und sonst schau ich halt,dass ich nicht so ins Nachdenken komme,also ich mach viel mit Freunden oder ich red mit ihnen über ICQ..was bei mir komischerweise viel geholfen hat,als meine Mutter im Krankenhaus war,war einfach irgendeinen Schrott im Fernsehen anschauen..also wenn ich ewig nicht einschlafen konnte,hab ich den Fernseher angemacht und hab so lang irgendwelchen Scheiß angeschaut,bis ich eingepennt bin. Und dann bin ich komischweise auch nicht wieder so schnell aufgewacht

Das mit VHS-Kurs..also ich würd mich jetzt nicht so mit Terminen vollpacken,nur dass du auf andere Gedanken kommst..aber wenn du meinst,dass dir das hilft dann würd ichs machen..was für einen Kurs wolltest du denn da machen?

Und sonst...Sport hilft eigentlich immer,auch wenn ich oft zu faul bin
Naja wünsch dir viel Glück dass du jetzt mal einen Psychotherapeuten findest..und von wegen keiner will deinem Geplapper zuhören..also bitte,das ist doch denen ihr Job,oder net

LiebeGrüße
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