Diagnose/Befund Erklärung - bitte um kurze Analyse :)

[DaLi23]

hallo ihr starken Frauen,

ich lese die ganze Zeit hier im Forum still mit. Oft hilft es mir aber oft verunsichert es mich auch. Ich denke, dass ihr wisst was ich meine.
Bei meiner Mama wurde vor gut 1 Woche brustkrebs diagnostiziert. Es war ein riesiger Schock und dieses mal steht unsere Welt wirklich kopf und die Angst wird nie nie mehr weg gehen. Es ist der 3. Tumor in 5 jahren. Erst Darmkrebs, dann ein gutartiger hirntumor und jetzt das!!!
Ich lese immer wieder, dass BK auch nach Jahren metas und rezidive auslösen kann, was mir unendliche Angst macht. Aber das ist ein anderes Thema.

Es geht jetzt erstmal um die Diagnose. Leider war mein großer Bruder bei der Besprechung mit dabei, sodass ich dies nicht mit dem Arzt besprechen konnte. Ich dachte ich frag euch mal ihr ja (leider) sehr erfahren seit

In der ersten pathologischen Begutachtung steht:

DIAGNOSE:
Mammastanzen rechts kranio-medial mit Verbänden einen invasiven mammakarzinoms.

MAKROSKOPIE:
drei Stanzen, Gesamtlänge 5,2 cm. (In Formalin) (Mamma rechts) (1) ls/ub
MEINE FRAGE DAZU: die 5,2cm ist das der Tumor der so groß ist?

MIKROSKOPIE:
Mikroskopisch erkennt man in allen Gewehrständern im fibrosierten mammaparenchym ausgedehnte inflilrate eines invasiven mammakarzinom zum
Teil mit drüsigem und zum Teil mit strangförmigem wachstumsmuster, mäßiggradiger kernpleomorphie und mässig vielen mistosen. Stellenweise auch eine intraduktale Komponente des Tumors mit beginnenden zentralen Nekrosen.

HISTOLOGISCHER BEFUND:

Tublusbildung 2
Kernpleomorphie 2
Mitoserate 2

Summe score. 6

Grading. G2


Soweit so "gut"

Jetzt kommt der nachbericht:

Ergebnisse der Immunhistochemie

Östrogenrezeptor 38% positiv
Progesteronrezeptor 6% positiv
Her2neu score 2,2. ungleichmäßig/fraglich überexperimentiert
DAS HÖRT SICH IRGENDWIE SCHLIMM AN
Ki67 24% hohe proliferationsrate

Zusammenfassende Diagnose:
Mammastanzen rechts mit Verbänden eines mässig differenziertem invasiv duktalen mammakarzinoms (g3, NSt nach WHO)
Ob eine her2 amplifikation vorliegt werden wir nach zusatzuntersuchung in einem Nachtrag berichten.


So viel dazu. Meine Frage: warum ist es plötzlich ein g3???? Der Arzt versicherte meiner Mama eine gute Prognose. Aber was heißt das schon. Ich hab so eine Angst und bin wie gelähmt. Jeden Morgen warte ich darauf, dass es ein böser traum war. Ich liebe meine Mami so sehr
Sie bekommt morgen eine Knochenuntersuchung, Anfang Juni mrt und lymph Untersuchung. Dann gehts los mit der chemo und dann OP und dann Bestrahlung. Sie überlegt, ob es nicht besser wäre ihre Brüste zu entfernen. Die Angst ist so groß, so kann man brustkrebs wenigstens aus unserer krebspalette streichen


Lg und vielen lieben Dank an euch

[Oli 76]

Guten morgen,

Ich kann deine Angst gut verstehen!
Diese Diagnosen sind so verwirrend, das ich meine im einzelnen auch noch nicht auseinander genommen habe!

Wichtig finde ich immer den T wert, die Größe. Ist er T1,2, 3 oder 4
Dann den G, wie aggressiv oder wie wenig die Zellen den ursprünglichen noch ähneln, also G1,2 oder 3
Und ob er hormonabhängig ist oder Tripel negativ!
Hormonabhängig ist wohl besser oder einfacher behandelbar, keine Ahnung, meine Ärztin hatte gesagt, sie hätte gehofft, das er wenigstens hormonabhängig gewesen wäre! War er aber nicht!
Ja und der KI 67 Wert gibt die ? Teilungsrate/Geschwindigkeit an!

Und das entfernen der Brust gibt leider keine 100% ige Sicherheit, das kein neuer Tumor/rezidiv mehr auftritt! Deshalb versuchen die Ärzte immer Brusterhaltend zu operieren!

Kopf hoch, deine Mutter wird die richtige Therapie finden und die richtige Entscheidung für sich treffen!
Ich drück euch die Daumen!

LG Oli

[DaLi23]

Danke Oli, dass du mir immer antwortest. Wirklich! Leider finde ich nirgends einen T wert vielleicht kann uns der Onkologe meiner Mama Antwort geben.

[henni]

hallo!

Ich würde mir noch eine 2 Meinung einholen. Ist deine Mama in einem zertifizierten Brustzentrum in Behandlung? Die Zeit hat man um sich eine 2 Meinung ein zu holen!

LG
henni

[gilda2007]

Zitat von DaLi23

Sie überlegt, ob es nicht besser wäre ihre Brüste zu entfernen. Die Angst ist so groß, so kann man brustkrebs wenigstens aus unserer krebspalette streichen

Wie Oli schon schrieb, funktioniert das leider so nicht. Deine Mutter hat nun mal jetzt Brustkrebs, da können theoretisch auch nach Abnahme der Brüste Metas auftauchen, das ist kein "Schutz". Selbst Rezidive sind möglich.

Aber das hört sich bei Deiner Mutter wirklich erst mal alles gut behandelbar und machbar an. Ob G3 oder G2 -- auch das ist nicht so aussagekräftig, meine Schwester hatte G3, der war nur 1 cm, meiner war G2, 2 cm und hatte schon in die Lymphen gestreut. Trotzdem: Uns (meine Mutter/Schwester/ich) geht es nach 7 bzw. 8 Jahren gut, trotz ganz unterschiedlicher Tumorklassifikationen.

[gilda2007]

Ja, die 5,2 cm ist die Gesamtlänge an Material, die man mit den 3 Stanzen gewonnen hat. Die Größe des Tumors wird nicht bei der Stanze bestimmt, sondern mit den bildgebenden Verfahren wie Ultraschall, Mammographie, MRT. Und selbst dann kann es unterschiedliche Ergebnisse sein, da jedes Verfahren etwas anders misst. Aber hänge Dich nicht so an Zahlen auf, die sind nur Anhaltspunkte, keine Wahrsagungen über das, was kommt.

[Brise 54]

Guten Morgen, DaLi 23


Es tut mir sehr leid, was Deine Mutter - und Ihr mit ihr alles erfahren müßt!

Zu Deinen Fragen versuche ich mal, soweit ich das ersehen kann, etwas zu sagen, damit Du Antwort bekommst - ich bin keine Ärztin! - also alles ohne Gewähr.


Oben unter Pressenews habe ich einen Link zur aktuellen Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie zum Thema Mammakarzinom eingestellt.

Die Leitlinie kann viele Informationen zur Diagnose und zur Behandlung unterschiedlicher Formen von Brustkrebs geben.

Sie sind dort, wie ich finde, sehr übersichtlich dargestellt.

Die Größe des Tumors wird der Pathologe feststellen nach der OP - wenn die OP vor der Chemotherapie erfolgen sollte. Wieviel die Stanze darüber aussagt, kann ich Dir nicht sagen. Da, wie ich sehe, Deine Mutter zuerst eine Chemotherapie bekommen soll, wird die Größe des Tumors wohl durch die Sonographie bzw. ein MRT bestimmt werden.

Wie ein Tumor beschaffen ist - G2 oder G3 - kann ebenfalls erst der Pathologe bestimmen (Immunhistochemie) es ist also nicht "plötzlich" ein G3 Tumor. Es kommt auch vor, dass es unterschiedliche Differenzierungsgrade innerhalb eines Tumors gibt.

Östrogen/Progesteron:
Der Tumor Deiner Mutter ist hormonabhängig - d.h. es gibt mehr Behandlungsmöglichkeiten als bei nicht-hormonabhängigen Tumoren.

Das ist also eher weniger schlimm .

Die Proliferationsrate (KI67 )ist mit 24% eher nicht so hoch.
Sie gibt an, wie hoch der Prozentsatz der Zellen ist, die sich im Augenblick der Betrachtung teilen. Da kommen mitunter auch Werte von 90 % vor, was, wie Du Dir sicher vorstellen kannst, dramatischer ist.

Dir und Deiner Mutter wünsche ich alles Gute!

Liebe Grüße
Brigitte

[DaLi23]

Liebe Brigitte,

auch dir vielen lieben Dank für deine Antwort. Auch danke dir für deinen Link. Ich sauge momentan alles auf was mit BK zu tun hat.
Ich hatte mich schon gefreut, wie las das es ein g2 ist. Aber naja auch einen g3 bekommen wir weg!!

Die chemo soll vor der OP stattfinden und somit brusterhaltend werden.

Liebste Grüße & nochmals danke

[DaLi23]

Liebe Henni,

Ja ist ein brustzentrum. Ich habe meiner Mama auch gesagt, sie solle sich eine zweite Meinung einholen aber sie meinte, die Ärzte wären so nett ...
Hast du denn Zweifel, dass die Therapie geeignet ist?

Liebe Grüße

Zitat von gilda2007

Wie Oli schon schrieb, funktioniert das leider so nicht. Deine Mutter hat nun mal jetzt Brustkrebs, da können theoretisch auch nach Abnahme der Brüste Metas auftauchen, das ist kein "Schutz". Selbst Rezidive sind möglich.

Das ist wirklich schön zu hören und ich wünsche euch von Herzen eine lebenslange krebsfreie Zeit.
Leider weiß ich nicht wie groß der Tumor ist aber er fühlt sich sehr groß an. Ich hoffe sehr, dass er noch nicht gestreut hat. Das wäre echt schlimm

Könnte die angegebene Gesamtlänge von 5,2 cm die Stanze sein?