Speiseröhrenentfernung minimal-invasiv oder in Raten?

[jani1944]

Hallo rike,
es ist traurig das bei deinem Vater die OP abgebrochen werden mußte. Vielleicht solltet ihr deinen Vater in einem 2. Krankenhaus vorstellen ? Es ist nie verkehrt eine 2. Meinung einzuholen.
Ich kann Dich beruhigen, man kann auch ohne Alkoholgenuss an Leberzirrhose erkranken. Meine Tante ist im Alter von 42 Jahren an dieser Krankheit gestorben. Sie hatte nie getrunken, sogar fast keinen Alkohol zu sich genommen. Es ist von den Ärzten ziemlich tagtlo so etwas zu behaupten.
Liebe Grüße
Jani

[rike48]

Hallo Jani, danke für die Antwort. Die Frage nach dem Alkohol wurde mir gestellt, ob mein Vater getrunken hätte, sie kam nicht von Ärzten. Außerdem ist Alkoholismus auch eine Krankheit, ich kann mich nicht Leuten anschließen die meinen, an einer Folgekrankheit wäre die Leute dann selbst Schuld .
In der Klinik wurde alles von mehreren Ärzten besprochen, mein Vater selbst wünscht keine andere Meinung oder eine andere Klinik als Alternative. Das muss man akzeptieren, es ist jetzt wohl der Punkt, wo man das Schicksal hinnehmen muss und nur hoffen kann, dass noch etwas Zeit bleibt und die letzten Chemos genutzt haben.

[thomue]

Liebe Rike,

zunächst einmal möchte ich Dir sagen, dass mir die Erkrankung Deines Vater leid tut. Daher ein trauriges aber dennoch herzliches Willkommen in dieser Runde.

Leider gibt es in unserer Gesellschaft diese Tendenz, für alle negativen Aspekte des Lebens einen Schuldigen präsentieren zu müssen. Das ist beim Thema Krebs nicht anders.

Ob es dabei um die Kaufkraft des Euro, die Klimakatastrophe, ein verlorenes Fußballspiel oder medizinische Themen geht ist scheinbar sekundär.

Ursächlich dafür ist vermutlich der Drang, für die eigenen Missempfindungen und Ängste einen Sündenbock zu finden. In einigen Fällen vielleicht auch eine Mischung aus Klugsch*isserei und Dummheit.

Deinem Vater wird unterstellt zuviel Alkohol zu trinken, weil irgendein "Sachkundiger" mal von jemandem gehört hat, der einen kennt der was gehört hat, dass Alkoholabusus SPRK provozieren kann - nein, MUSS.

Ich kann mir vorstellen wie weh das tut.

Dennoch musst Du versuchen die Aussagen dieser Schlaumeier auszublenden. So schwer Dir das auch fallen mag. Denen könntest Du ein ärztliches Attest vorlegen und sie würden hinter Deinem Rücken behaupten Du hättest es gefälscht.

Rationale Argumente? Vergiss es!

Jetzt aber zu Deinem Vater: Die Tatsache, dass der Tumor per Chemotherapie verkleinert werden konnte ist zunächst einmal sehr positiv. Was die vermeintlichen Kosten der notwendigen OP angehen, würde ich der Kontrolle halber die Krankenkasse einschalten.

Mal sehen, wie lange der behandelnde Arzt diese zweifelhafte Geschichte aufrecht erhalten kann.

Ansonsten schließe ich mich uneingeschränkt meiner Vorrednerin an - unbedingt eine 2. Meinung einholen.

Hier eine gute Adresse:

http://www.essen.de/Deutsch/Gesundhe...senMitte_4.asp

Ich wünsche Deinem Vater, Dir und Deiner gesamten Familie viel Kraft und alles erdenklich Gute für den Kampf gegen den Krebs!

Liebe Grüße,

thomue.

p.s.
Nochmal: Lass' die ignoranten Spinner einfach reden! Deren Gerede bringt Euch keinen Schritt weiter!

[rike48]

Mein Vater kann nur noch sehr langsam essen, dabei wird ihm nun das Essen kalt. Auf meiner Suche nach einem Wärmeteller finden sich Babyteller mit entsprechenden Motiven, wo man heißes Wasser einfüllt, es ist dann auch so eine Schale mit Rand. In Sanitätshäusern gibt es so was ähnliches in Plastik, auf jeden Fall scheußlich. Ich suche jetzt eine Wärmeplatte, batteriebetrieben oder mit Akku, ein Teller mit Wärmekern, aber ich finde nichts Seine Kraft schwindet, keiner weiß wie lange er am Tisch noch essen kann, daher möchte ich auch etwas schönes finden und nichts, was wie Krankenhaus oder Baby aussieht, es ist ja schon alles schwer genug. Teller auf Stövchen mit Kerze drunter oder so geht nicht. Er soll es ja schön haben in seinem Herbst des Lebens, viel Zeit bleibt ja nicht, leider, leider...

[Gärtner]

Liebe Rike,

so etwas gibt es bei eBay, auch welche, die richtig gut aussehen, z.B. von ROWENTA, aber auch von Severin, Condel und cloer.
Ich schicke Dir die Web-Adressen per E-Mail. Falls Du nicht bei eBay angemeldet bist und Probleme hast, kann ich das auch für Dich bestellen.

[Sybille1234]

hallo rike
machts euch die letzen monate!!! (hoffentlich) schön. diese chance hatten wir leider nicht (von diagnose bis ende des leidens knapp 3 wochen).
ich wünsche euch alles liebe, viel kraft und auch mut um diese schwere zeit zu meistern.


liebe grüße
sybille

[rike48]

Hallo Sibylle,
mehr als es noch so angenehm wie möglich zu machen und Zeit zu nehmen, sonst bleibt nichts. Wie viel Zeit noch bleibt weiß niemand und man wünscht auch viel Zeit, wenn sie keine Leidenszeit wird. Das große Frieren, damit meine ich nicht nur die empfundene Kälte meines Vaters. Die Frage warum gerade ich, erst die Erkrankung, dann noch das Pech im Pech, dass die OP nicht gemacht werden konnte. Danach ist die Hoffnung gestorben. Jetzt bleibt nur, das Beste aus dem zu machen, was sich noch ergibt. Austherapiert und von der Bestrahlung wohl Narbenbildung innen, daher Schmerzen, sagt der Arzt. Draußen die letzten schönen Herbsttage , das ist wie Tage, an denen es ihm nochmal gut geht. Sein Winter steht wie diese Jahreszeit vor der Tür und ich befürchte, er wird seinen Winter in diesem Winter finden und kein Frühjahr mehr bekommen und in eine andere Welt gehen, falls es eine gibt.
Er wird nicht der erste sein, von dem in diesem Forum berichtet wurde (wovon er nichts weiß und das auch nicht wünschen würde) und der geht, auch nicht der letzte (leider!). Ich bin traurig und frage mich, warum man die Milliarden, die in die Rüstung gehen, nicht in die Krankheitsforschung gesteckt werden.
Meinem Vater würde es nicht mehr helfen, aber vielleicht anderen. Sein stummer Blick als wir Nachrichten hörten, der Betrug von hundert Apotheken, die Chemomedikamente zum üblichen Preis abrechneten, aber unwirksames und billiges Zeug mischten. Das ist natürlich ein Skandal, und man weiß nicht einmal, wo das genau stattfand und wer betroffen sein könnte . Ein Albtraum und ein Stress, das jemand überlegen muss, war das zu der Zeit wo ich in dieser Behandlung war.

[PrinzessinAqua]

Hallo Rike,
genau die fragen die du dir stellst mit der Forschung habe ich mir auch schon.
Meine Oma z.b ist vor 20 Jahren an Darmkrebs gestorben. Das heißt hätten sie in den 18 Jahren mal geforscht hätte mein Dad nicht sterben müssen und deinem würde es vll nicht so gehen und ihr wärt nicht in der Situation wo wir vor Wochen wahren.

Aber die Hoffnung stirbt zuletzt und man sollte sie auch nie verlieren. versuch die Tage wo ihr noch habt zu genießen und solange dein Papa noch raus gehen kann unternehm viel mit ihm. Uns wurde das leider vergönnt, mein Papa hatte nicht mehr viel kraft.

Wünsche euch viel Kraft für die Kommende Zeit und vor allem aber auch eine Wunderschöne Zeit und keine wo dein Dad leiden muß.

Viele Grüße
Manu

[rike48]

Hallo Manu,
danke für Deine lieben Worte in einer Zeit, die sehr schwer für Dich ist, wo Ihr nun Abschied nehmen musstet. Mein Mitgefühl und alle Kraft für Euch, auch wenn ich weiß, das Worte nur wenig helfen.
Ich hoffe, dass wir noch einmal Weihnachten haben, aber sicher bin ich mir nicht. Mein Handy hatte geklingelt während ich in einer Veranstaltung war, ich hatte es leise gestellt und ich hätte mit allem gerechnet. Das Alter macht es nicht leichter, sich von der Welt zu verabschieden. Man steht hilflos daneben und kann nur noch Zeit schenken, aber wenigstens das. Schwere Gedanken an einem schönen Tag wie heute. Aber ich kann auch die Sonnenstrahlen genießen, ich weiß auch, das so ein Tag meinem Vater gut tut, er kann zwar fast nichts mehr im Garten tun, was sehr schlimm für ihn ist, aber er sitzt gerne noch einmal draußen. Es geht ihm vieles durch den Kopf, aber es wird nur wenig ausgesprochen, das alles fällt (nicht nur aber besonders ihm) schwer.

[PrinzessinAqua]

Hallo Rike,
ich hoffe für euch auch sehr, das ihr noch viele schöne gemeinsame Tage, Wochen oder auch Monate habt. Das wichtigste ist das dein Dad nicht zu sehr leiden muß und ihr es dahe rauch genießen könnt.
Bei dieser Krankheit kann man leider nie damit rechnen wenn es soweit ist.
Kann mir sehr gut vorstellen wie es für dich was als das Handy geklingelt hat, wenn mein handy geklingelt hat oder auch das telefon ich bin immer hoch geschreckt und war panisch. Man macht sich eben um seine Lieben viele sorgen und das ist auch eig gut so. Weil man ist eben füreinander da und gehört zusammen.
Ich hoffe mit dem Essen klappt es wieder etwas besser und ihr habt lösungen gefunden.

Viele Grüße
Manu

[rike48]

Leider habe ich im Internet nichts gefunden, wie denn so ein Stent gelegt wird. Kann das "von oben" gemacht werden, indem man mit einer Sonde einführt oder ist hier eine Operation mit Öffnung erforderlich ? Bei meinem Vater steht das bald an, er kann schlechter schlucken. Sollte man den Stent möglichst bald machen oder versuchen, den Eingriff noch ein wenig aufzuschieben?

Schöne Adventsgrüße an alle

[Gabi]

Hallo Rike

Ein Stent (engl. für bergmännische Abstützung) ist ein medizinisches Implantat, das in bestimmte Organe eingebracht wird, um ihre Wand ringsum abzustützen. Es handelt sich um ein kleines Gittergerüst in Röhrchenform aus Metall oder Kunststoff.
Nach zu lesen in Wikipedia auch unter Speiseröhrenkrebs.
Es muss nicht operiert werden, das geht mit einer Endoskopie, also ganz normal durch den Mund.

Liebe Grüße
Gabi

[rike48]

Meinem Vater ist mitgeteilt worden, dass der Tumor mit Laser behandelt werden soll. Das hat mein Vater als gute Nachricht aufgenommen. Er will ja nicht, das jemand mit zum Arzt geht. Mit der Suchfunktion habe ich hier zum Thema Laser keinen Eintrag aus 2007 gefunden, erst von 2006 und früher. Da sich alles immer ändert würde ich mich freuen, wenn jemand aktuelle Erfahrungen mit Lasern mitteilen kann, es soll angeblich risikolos sein. Das wäre natürlich ein Wunder und schönes Weihnachtsgeschenk , wenn der Tumor doch noch bekämpft werden könnte, nachdem eine OP wegen der ungünstigen Lage zur Aorta nicht möglich war.

[PrinzessinAqua]

Liebe Rieke,
ich wolte dir nun mal kurz was dazu schreiben. Also bei meinem papa wollten sie auch laser anwenden falls der Tumor nicht ganz verschwunden wäre nach der Bestrahlung und Chemo.

Bei ihm konnte man nämlich auch nicht Operieren weil er sehr nahe an der Luftröhre Lag. Leider kann ich dir ncihts genaueres dazu schreiben, da es bei uns leider nicht mehr soweit kam. Aber ich weiß das sie ind er Klinik wo mein Dad war sehr gute Erfolge damit hatten und es wohl leichter sei wie eine OP.

Ich wünsche euch alles gute.

Viele Grüße
Manu

[rike48]

Nachdem das Lasern erst noch als Hoffnung gesehen wurde bin ich mir nun nicht mehr sicher, ob man davor warnen soll. Bei meinem Vater hat es gar nicht geholfen, nur ein wenig kurz danach und dann wurde es viel schlimmer als vorher! Da ist nun die Frage, ob es ohnehin so gekommen wäre oder ob das Lasern eine Verschlimmbesserung war. Er kann zur Zeit gar nichts mehr schlucken und leidet sehr. Außerdem war der Krankenhausaufenthalt zum Lasern eine große Kraftanstrengung mit 2 Vollnarkosen, die sicher 2 Kilogramm gekostet hat, wo er ohnehin schon immer weniger wird. Es ist schrecklich, das Leiden mit ansehen zu müssen. Und wenn zum Trost bei Tod hier gerne geschrieben wird, es sei eine Erlösung, (was es sicher letztlich auch ist), so heißt das keinesfalls, dass jemand von der Erde gehen will, mein Vater will einfach noch nicht sterben. Draußen beginnt gerade das Frühjahr und es fällt ihm schwer, dass er in seinem geliebten Garten vielleicht die Sommerblumen nicht mehr sehen wird. Und noch viel schwerer fällt ihm der Abschied von seiner Frau und allen Menschen, die er liebt. Er kann nicht darüber sprechen, aber dafür bedarf es keiner Worte, wenn man sich nahesteht.
In dieser Phase werden die Patienten auch von den Ärzten/ der Klinik alleine gelassen. Es gibt viele Probleme, Schmerzen oder schwierige Situationen, da gibt es keinen Ansprechpartner, Angehörige stehen ratlos neben dem Patienten. Bei Anrufen hat man immer wieder andere Personen am Telefon, es ist nie möglich, einen Arzt zu sprechen oder gar den behandelnden Arzt. Bei Patienten weit über 70 und Entfernungen zur Kliniken von über 100 Kilometern kann man auch nicht mal eben hinfahren. Und selbst wenn, stünde dort auch niemand zur Verfügung. Es ist einfach nur schrecklich und von Betreuung austherapierter Patienten, kann nicht die Rede sein, zumindest wenn es sich um Kassenpatienten und Senioren im statistischen Sterbealter handelt.