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  #1  
Alt 29.03.2010, 11:37
MissPlanlos MissPlanlos ist offline
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Unglücklich Er isst und trinkt nicht

Hallo Ihr Lieben,

ich bin ganz neu hier und brauche ganz dringend einen Rat. Bei meinem Schwiegerpapa (76) wurde im Januar ein Magenkarzinom mit Befall der umliegenden Lymphknoten und Verdacht auf Lungenmetastasen diagnostiziert. Er wird nicht mehr operiert bekommt aber eine hochdosierte Chemo. Er hat jetzt schon so ca. 10 davon bekommen und bisher ist der Krebs nicht weiter gewachsen. Die Ärzte sind sehr zufrieden mit Schwiegerpapa und haben gesagt "er soll so weitermachen". Seit dem kann er aber nichts mehr essen und trinken. Er sagt, es fühlt sich an, als wenn ein Finger in seinem Hals steckt. Er hat immer Würgereiz und bekommt nicht einmal Wasser runter. Aufgrund dessen ist er sehr schlapp, liegt nur rum, schläft viel, isst nichts... ein Teufelskreislauf. Seit zwei Wochen bekommt er jede Woche eine Infusion (Flüssigkeit, Cortison ua) damit es ihm besser geht. Das hält aber nur für ein, zwei Tage an. Ab nächste Woche wird das Chemo-Medikament geändert in der Hoffnung, dass er dieses besser verträgt. Mein Schwiegerpapa hat sich aufgegeben und sagt, dass er SO nicht weiter leben möchte. Wir, mein Mann und ich würden ihm so gerne helfen. Aber wie? Wir können nicht akzeptieren, dass er so kampflos aufgibt. Habt Ihr Tipps für uns?
Ich bedanke mich schon mal im Voraus.


LG MissPlanlos

PS: Er hat jetzt schon so ca. 10 Chemos bekommen und bisher ist der Krebs nicht weiter gewachsen. Die Ärzte sind sehr zufrieden mit Schwiegerpapa und haben gesagt "er soll so weitermachen".
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  #2  
Alt 29.03.2010, 13:12
Benutzerbild von Christian S.
Christian S. Christian S. ist offline
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Standard AW: Er isst und trinkt nicht

Hallo Miss Planlos,

Ich würde dir gerne empfehlen dich mit anderen Chemotherapie-Patienten auszutauschen und deren Erfahrungen dir zu Gemüte führen. Das der Krebs nach zehn Zyklen nicht gewachsen ist, kann man nicht als wirklichen Fortschritt bezeichnen, denn es geht primär darum das der Krebs kleiner und dadurch eine Operation ermöglicht wird.

Mich wundert das Bedürfnis deines Schwiegervaters nicht, denn es ist nicht einmal eine Aussicht auf einen Erfolg zu verzeichnen. Das ganze Elend das man bei jedem neuen Zyklus durchmachen muss, ist nicht nachvollziehbar für jemanden der das selbst nicht erlebt hat.

Ich kann dir nur empfehlen dem Bedürfnis deines Schwiegervaters statt zu geben, egal wie er sich entscheidet.

mfg
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  #3  
Alt 29.03.2010, 15:50
MissPlanlos MissPlanlos ist offline
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Standard AW: Er isst und trinkt nicht

Hallo und vielen Dank für Deine Antwort! Natürlich können wir als gesunde Menschen nicht nachvollziehen, wie es ihm geht. Aber die Ärzte sagen es sähe nicht schlecht für ihn aus, er könnte noch einige Zeit damit leben, wenn es so weiterläuft wie bisher. Ich tu mich einfach mit dem Gedanken schwer, dass er könnte aber nicht will. Verstehst Du wie ich das meine? Gäbe es absolut keine Hoffnung mehr würden wir es akzeptieren müssen, aber so!? Es ist nicht leicht. Vielleicht sollten wir doch ein bisschen weniger egoistisch sein!?
Er hat heute vom Arzt VALORON bekommen. Warum? Weißt Du das? Denn Schmerzen hat er nach eigener Aussage keine.

LG MissPlanlos
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  #4  
Alt 29.03.2010, 17:37
prissi09 prissi09 ist offline
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Standard AW: Er isst und trinkt nicht

Hallo MissPlanlos,

habt Ihr schon mal über eine Ernährung über den Port nachgedacht?
Natürlich vorausgesetzt, er möchte das...

Welche Mittel bekommt er denn bei der Chemo?

Liebe Grüße
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  #5  
Alt 29.03.2010, 17:55
Esmiralda Esmiralda ist offline
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Standard AW: Er isst und trinkt nicht

Guten Tag, Miß Planlos, kann mir gut vorstellen wie hilflos Ihr Euch fühlt und nach evtl. Möglichkeiten sucht. Aus igener Erfahrung (mir wurde allerdings sofort der gesamte Magen plus Lympfknoten auf zwei Ebenen amputiert) aber ich konnte danach auch nicht essen, nahm ab (19 kg) und wurde daraufhin zusätzlich durch einen Port ernährt. Versuchen zu essen mußte ich trotzdem und einiges ging auch runter oder blieb sogar drin.
Wie schon vorhin geschrieben wurde, redet mit dem Arzt, fragt direkt nach Zusatzerhährung (wegen der hohen Kosten vermeiden es viele so etwas zu verordnen) aber es gibt diese Möglichkeit. Denn die Frage ist doch, wenn er nichts ioßt, woher soll er die Kraft für die Chemo nehmen? Ich hab sie durchgemacht, kostet viel Willen und Kraft.
Also, nichts wie hin zum Dok., der muß sich dazu äußern und dafür wünsche ich Euch viel Erfolg. Lg Esmiralda
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  #6  
Alt 29.03.2010, 20:29
MissPlanlos MissPlanlos ist offline
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Standard AW: Er isst und trinkt nicht

Halli-Hallo,

vielen herzlichen Dank für Eure Antworten. Welches Medikament mein Schwiegerpapa bekommt weiß ich leider nicht. Es soll ja nun ohnehin umgestellt werden. Dass er über den Port ernährt werden kann wussten wir gar nicht. Man, ich habe immer mehr den Eindruck, dass er in "seinem" Krankenhaus nicht besonders gut aufgehoben ist . Das klingt jedenfalls wie ein kleines Licht am Horizont und ich werde das morgen gleich mal mit meiner Schwiegermutter besprechen. Wie Du, Esmeralda, schon schreibst: Es ist ein Teufelskreislauf. Die Chemo verursacht seine Übelkeit und aufgrund dieser kann er nichts essen. Somit bekommt er keine Chemo und damit hat der Krebs freie Bahn. So kann das nicht weitergehen!
Vielen vielen Dank und alles Gute für Euch!

LG MissPlanlos
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  #7  
Alt 17.06.2010, 21:17
MissPlanlos MissPlanlos ist offline
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Unglücklich AW: Er isst und trinkt nicht

Guten Abend, Ihr Lieben,

mein Schwiegerpapa läuft seit ein paar Tagen voll Wasser - mittlerweile ist auch schon die Lunge betroffen. Ist das der Anfang vom Ende? (Und wenn ja, wie lange muss er sich in etwa noch quälen? Kann man das pauschalisieren?) Oder gibt es Hilfen?

LG MissPlanlos
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  #8  
Alt 17.06.2010, 21:23
silverlady silverlady ist offline
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Standard AW: Er isst und trinkt nicht

hallo MissPlanlos

leider kann ich zu Magenkrebs nicht viel sagen aber ein Anstieg vom Wasser im ganzen Körper deutet schon auf ein langsames schwächer werden der Organe hin.
Die Organe müssen sehr viel mehr Kraft aufwenden um das Wasser aus dem Körper zu bekommen.
Manchmal gibt es die Möglichkeit durch entsprechende Medikamente zu unterstützen aber das liegt immer in der Entscheidung des Arztes.
Wie lange so etwas dauert kann kein Mensch aus der Entfernung sagen aber ich würde soviel Zeit wie möglich mit ihm verbringen.

Ich wünsche euch alles Gute und viel Kraft
silverlady
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  #9  
Alt 17.06.2010, 21:38
MissPlanlos MissPlanlos ist offline
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Unglücklich AW: Er isst und trinkt nicht

Herzlichen Dank, silverlady. Eigentlich wollten wir Ende des Monats in Urlaub fahren.... Wir hätten diese paar Tage so sehr nötig. Aber was soll's....

Seit heute bekommt er entwässernde Tabletten (vom Arzt angeordnet). Trotzdem muss er nicht zur Toilette. Morgen versucht der Doc ein anderes Medikament.

Hoffentlich muss er nicht mehr solange leiden. Er sagt mittlerweile tägl., dass er sterben möchte :-(

LG MissPlanlos
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  #10  
Alt 17.06.2010, 22:09
silverlady silverlady ist offline
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Standard AW: Er isst und trinkt nicht

liebe Miss

ich wünsche euch die Kraft die ihr braucht, alle Hilfe die ihr bekommen könnt, und die Liebe zueinander um euch gegenseitig stützen zu können.

silverlady
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  #11  
Alt 03.07.2010, 20:29
MissPlanlos MissPlanlos ist offline
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Beiträge: 11
Unglücklich Er ist erlöst

Mein SV ist heute nachmittag gegen 17:30 Uhr friedlich eingeschlafen. Die letzten Tage waren einfach schrecklich, umso erlösender war sein Tod. Wir sind alle schrecklich traurig aber andererseits auch so glücklich, dass er nun nicht mehr so furchtbar leiden muss.

VLG MissPlanlos
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