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  #1  
Alt 23.11.2015, 14:18
MaiMami2014 MaiMami2014 ist offline
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Beitrag Lungenkrebs und die Berufsgenossenschaft

Hallo liebes Forum..
Ich bin neu hier als Angehöriger uns hoffe ihr könnt mir helfen.
Bei Meinem Papa (62 Jahre) wurde im Juli ein kleinzelliges Bronchialkarzinom festgestellt. Metastasen in Leber und nebenniere. Er bekommt chemo aber uns würde schon gesagt das es keine große Hoffnung gibt. Vor kurzem lag er im künstlichen koma wegen einer Lungenentzündung.

Jetzt ist es so das uns ein Arzt aus dem Krankenhaus schon im August den Hinweis gab uns dann die Berufsgenossenschaft zu wenden weil mein Papa früher mit Asbest gearbeitet hat (leuna Werke als Schlosser) 10 Jahre lang.
Das haben wir auch gemacht und eine Frau von der BG war auch schon hier und hat mit uns allerlei ausgefüllt und Belege abfotografiert.
Aber es ist auch so, dass mein Papa viele Jahre geraucht hat.. Sie sagte zwar zu uns das es keine Rolle spielt wenn gewisse Kriterien erfüllt sind aber nun habe ich gelesen das lungenkrebs bei rauchern nicht als Berufskrankheit anerkannt wird?

2009 hatte man bei den Lungenuntersuchungen die da regelmäßig für die Arbeiter die damals dort gearbeitet haben, den Verdacht auf asbestose geäußert aber das hatte die BG dann wohl abgelehnt.
Ich bin erst 23 und habe von dem ganzen Kram keine Ahnung. Ich befasse mich viel mit dem Thema aber wirklich etwas finden tue ich nicht..
Hat jemand von euch den Kampf mit der BG schon hinter sich? Was könnte auf uns zu kommen? Ich habe Angst vor der Zukunft.. Meine Mama hat dafür derzeit kaum einen Kopf. Wir sind überfordert mit der Situation

Ich danke euch
LG MaiMami2014
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  #2  
Alt 23.11.2015, 15:07
Adlumia Adlumia ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs und die Berufsgenossenschaft

Hallo MaiMami2014,

es tut mir sehr leid, dass dein Vater so schwer erkrankt ist.
Mit der Berufsgenossenschaft kenne ich mich gar nicht aus, habe aber dazu etwas im Internet gefunden. Eine Witwe wollte auch die Lungenkrebserkrankung bei der Berufsgenossenschaft als Berufskrankheit anerkennen lassen, dies ist aber wohl aus dem Grunde nicht gelungen weil er auch Raucher war.

Dass ihr überfordert seit mit dieser Situation kann ich auch aus persönlichen Gründen sehr nachvollziehen. Es ist einfach traurig, einen geliebten Menschen leiden zu sehen. Ich wünsche dir und deiner Mama und vor allen Dingen auch deinem Papa viel Kraft!

Geändert von gitti2002 (23.11.2015 um 18:34 Uhr) Grund: Link führte nicht zum Artikel
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  #3  
Alt 24.11.2015, 22:03
MaiMami2014 MaiMami2014 ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs und die Berufsgenossenschaft

Danke für deine Antwort...

Ja, das hatte ich auch gelesen. Anscheinend bleibt nur abwarten.
Das es ein harter Kampf werden könnte war uns bewusst, aber auf der anderen Seite hat der Arzt im Krankenhaus uns sicher nicht umsonst den Hinweis gegeben uns an die BG zu wenden.

Im Moment passiert so viel. Ich weiß nicht mehr wo mir der Kopf steht.. Ich versuche stark zu sein. Für meine Mama und meinen Papa aber auch für meine Kinder. Der große bekommt schon so viel mit...

Und dann hat mein Papa seit Juli so extrem abgebaut.. 25 KG abgenommen, keine Haare mehr durch die Chemo. Ich wünsche mir so sehr das alles aufhört und er gar nicht krank ist... Und auf der anderen Seite weiß ich genau, dass er sterben wird... An dieser verdammten Krankheit... Und ich muss dabei zu sehen.

Danke für euer Mitgefühl
LG
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  #4  
Alt 25.11.2015, 10:23
Adlumia Adlumia ist offline
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Beiträge: 305
Standard AW: Lungenkrebs und die Berufsgenossenschaft

Es tut mir so leid, ich kann dich sehr gut verstehen. Wenn ein geliebter Mensch schwer krank ist, geht das an keinem spurlos vorbei. Man möchte den Schmerz nicht hinnehmen, das "Abbauen" nicht hinnehmen und doch muss man auch das akzeptieren, dass manchmal obwohl alles getan wird, es nicht mehr besser wird.
Klar versucht man stark zu sein für andere aber dabei darfst du auch nicht deine Gefühle außer acht lassen. Mir hilft es schon, den Druck auch mal rauszulassen, z.B. zu Weinen oder irgendein Ventil zu finden (Malen, Gedichte schreiben/Gedanken aufschreiben). Vielleicht findest du in einer ruhigen Minute, wenn die Kinder schlafen, auch Zeit für deine Gedanken.

Alles Gute dir, viel Kraft!
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  #5  
Alt 25.03.2016, 20:16
MaiMami2014 MaiMami2014 ist offline
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Unglücklich So verzweifelt..

Hallo liebes Forum..

Ich weiß nicht was ich damit bedecke das jetzt zu schreiben.. Vielleicht muss es einfach mal raus und der Austausch mit Menschen, die das selbe durchmachen, tut mir vielleicht gut..

Mein Papa (62) leidet an lungenkrebs mit Metastasen in Leber und nebenniere. Die Diagnose traf uns im Juli 2015 aus heiterem Himmel.
Es erfolgte palliativ chemo welche er anfangs ganz gut vertragen hat, nach und nach aber immer schlechter. Er nahm sehr viel ab, bis jetzt auf 69 kg von 115 kg am Anfang, Haare gingen ihm aus...

Im Oktober ist er ins uniklinikum nach Halle gekommen weil er so schlecht Luft bekam. Sie legten ihn ins künstliche koma wegen einer schweren Lungenentzündung. Ich und meine Mutter (manchmal auch mein Mann und Mutti um mich zu entlasten) waren jeden Tag bei ihm. Diesen Anblick werde ich nie vergessen.. Dort hatte ich auch selbst einen kreislaufkollaps, mir wurde das alles zu viel..

Auch davon erholte sich Papa erstaunlich gut. Er kam wieder nach Hause, bekam andere chemo die ihm die blutwerte jedesmal in den Keller trieben. Zum Schluss hatte er eine sepsis.

Jetzt sollte er die letzte chemo bekommen die sie noch versuchen könnten doch ihm ging es so schlecht das wir das absagten. Für Dienstag hat er einen Termin in der onkologischen Ambulanz um die Werte zu prüfen und zu sehen wie es weiter geht.. Das war auch bis Mittwoch kein Problem..
Aber am Mittwoch hatte er einen totalen Zusammenbruch. Wir mussten ihm zu dritt aus dem Bett helfen weil er zur Toilette wollte. Er wollte unbedingt laufen was aber nicht ging. Er hat sich übergeben obwohl er kaum etwas zu sich nimmt was er wieder raus bringen kann..

Den ganzen Tag hat er geschlafen und zu meiner Mama hat er gesagt das er keine kraft mehr hat...

Gestern ging es ihm dann wieder etwas besser.. Mittwoch dachte ich noch, er schafft es nicht... Aber seit dem ist er total verwirrt. Er sucht Dinge die nicht da sind und erzählte heute morgen z.b. Als Mutti ihn fragte ob er essen will, das er bei MC Donalds wäre...

Ich habe große Angst und langsam keine kraft mehr.. Ich bin erst 23, muss meinen Kindern erklären wieso es ihrem Opa so schlecht geht.. Der große versteht so viel (er ist 6) der kleine erst knapp 2..

Geht es jetzt auf das Ende zu? Ich versuche die ganze zeit mich darauf vorzubereiten aber alles was ich tun kann ist weinen..
Ich wünsche mir so sehr das er nicht mehr lange leiden muss.. Ich will das er Frieden hat und keine schmerzen...
Aber auf der anderen Seite habe ich so Angst davor meinen geliebten Papa gehen zu lassen...

Danke fürs Lesen...
Liebe grüße
MaiMami
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  #6  
Alt 25.03.2016, 20:54
Adlumia Adlumia ist offline
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Standard AW: So verzweifelt..

Hallo,

ich glaube man kann sich nicht auf den Verlust eines geliebten Menschen vorbereiten. Wir ahnen zwar, dass die Zeit gekommen ist, manchmal will man es nicht wahrhaben, dann aber wünscht man sich wie auch du, dass dein Vater nicht mehr leiden muss, ein Wechselspiel der Gefühle. Es tut mir sehr leid, dass es deinem Vater und damit euch schlecht geht und es ist sicher nicht einfach das deinen Kindern zu erklären. Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit und hoffe dass du Menschen um dich hast die dich in dieser Zeit stützen mit der derzeitigen Situation umzugehen.

Adlumia
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  #7  
Alt 26.03.2016, 01:55
Femaleinstinkt Femaleinstinkt ist offline
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Beiträge: 194
Standard AW: Lungenkrebs und die Berufsgenossenschaft

Adlumia beschreibt es sehr passend. Man weiß, was kommen wird - will es aber bis zum Schluss nicht wahrhaben. Einerseits wünscht man dem Geliebten Erlösung aber natürlich möchte man ihn nicht gehen lassen. Noch heute fühle ich all das ganz genau. Und noch immer ist es so schwierig. Dieses Verwirrtsein kenne ich auch von meinem Liebling.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft. Fühl Dich gedrückt.
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  #8  
Alt 04.04.2016, 18:57
MaiMami2014 MaiMami2014 ist offline
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Ort: Sachsen-Anhalt
Beiträge: 5
Unglücklich AW: Lungenkrebs und die Berufsgenossenschaft

Vielen Dank für eure lieben Worte...

Mein geliebter Papa ist heute morgen um halb 7 friedlich eingeschlafen..

Ich stehe total neben mir.. Sein Bett ist leer.. Nie werde ich ihn wieder lächeln sehen.. Es tut so sehr weh...

Euch allen alles gute..
MaiMami
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  #9  
Alt 04.04.2016, 19:26
Benutzerbild von bluecat58
bluecat58 bluecat58 ist offline
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Ort: Schmallenberg
Beiträge: 27
Standard AW: Lungenkrebs und die Berufsgenossenschaft

Hallo MaiMami,

mein aufrichtiges Beileid,
viel Kraft für die kommende Zeit.
Leider gibt es im Moment nichts,
was trösten kann.Ich wünsche Euch liebe Menschen,
die für Euch da sind,Halt geben
in dieser schweren Zeit.

Wenn Trauer dein Herz erfüllt,
lass dich von der Liebe
umfangen und von deinen
Erinnerungen trösten.
Lass dich von der Hoffnung führen
und von den Menschen begleiten,
die dir in dieser Zeit
besonders nahe sind.

Liebe Grüße Petra
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  #10  
Alt 04.04.2016, 20:35
Adlumia Adlumia ist offline
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Beiträge: 305
Standard AW: Lungenkrebs und die Berufsgenossenschaft

Es tut mir so leid. Nichts kann nun den Schmerz lindern. Dein Vater muss nicht mehr Leiden aber euer Leid ist nun unermesslich. Ich wünsche dir Halt und Kraft.
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Stichworte
berufsgenossenschaft, lungenkrebs


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