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  #1  
Alt 01.06.2012, 19:26
Benutzerbild von Jessa
Jessa Jessa ist offline
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Standard AW: Gebärmutterteilentfernung wegen atypischer Hyperplasien?

Elesa

Zitat:
Die Gyn sind echt frauenfeindlich, das finde ich so arg.
Und ich finde es leichtsinnig, so unqualifizierte (ohne dir zu Nahe treten zu wollen) Aussagen zu tätigen. Wir sind hier in einem KREBSforum, wo eine Hysterektomie oder Wertheim-OP über Leben und Tod entscheiden kann.

Mir hat meine Hysterektomie auf jeden Fall das Leben und meine Gesundheit gerettet, denn trotz 3 Konisationen und mehreren zusätzlichen Ausschabungen trug ich ein Karzinom in mir (was sich erst NACH der OP in der Histologie zeigte!) . Hätte meine Frauenärztin mir nicht immer wieder besorgt geraten, endlich die GM entfernen zu lassen (was ich vier Jahre "hinausgezögert" habe), wer weiß, wo ich heute stünde.

Außerdem verstehe ich die "Glorifizierung" der Gebärmutter nicht, grad wenn diese bösartig krankhaft verändert war. Ich war schon immer ein sehr femininer Typ und mache meine Weiblichkeit nicht an einem Organ fest...ich bin jetzt genauso fit und sportlich und attraktiv wie vor der OP und geniesse es, keine Regelblutung mehr zu haben. Das ist wohl eher eine Kopfsache.. dass ich die OP solange vor mir herschob, lag daran, dass ich Angst vor möglichen postoperativen Beschwerden hatte, aber dank meines kompetenten Operateurs und eines gut verlaufenden Heilungsprozesses ist NICHTS dergleichen eingetreten.

Natürlich ist es für Frauen mit Kinderwunsch ein Schock und tiefer Einschnitt, die Gebärmutter zu verlieren, aber bei Krebs kann es um das eigene Leben gehen, das sollte man doch unbedingt beachten.

Inselreich, ich denke, du hast die richtige Entscheidung getroffen. Dass ich meine Gebärmutter nicht mehr brauche, hat nie ein Arzt so lapidar zu mir gesagt, und ich habe in den vier Jahren "Wartezeit" mit vielen Ärzten gesprochen. Und alle rieten mir zur GM-Entfernung. Du hast ja nun auch mehrere Meinungen eingeholt. Alles Gute für dich, und wenn du noch Fragen hast zur OP, melde dich ruhig.

LG
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  #2  
Alt 01.06.2012, 20:00
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Standard AW: Gebärmutterteilentfernung wegen atypischer Hyperplasien?

Zitat:
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Elesa

Und ich finde es leichtsinnig, so unqualifizierte (ohne dir zu Nahe treten zu wollen) Aussagen zu tätigen.
Mir hat meine Hysterektomie auf jeden Fall das Leben und meine Gesundheit gerettet
Mit hat die Hysterektomie auch das Leben gerettet.

Trotzdem, ich bleib dabei, manche Gyns sind frauenfeindlich und es ist sicher nicht unqualifiziert, du weißt ja nicht, was für verletzende Aussagen ich mir von Ärzten hab anhören müssen. (ich werde diese Aussagen nicht im Detail hier wiedergeben, das braucht echt niemand)

Ich hab glücklicherweise dann einen sehr guten Arzt gefunden, der mich auch operiert hat.
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  #3  
Alt 01.06.2012, 20:18
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Jessa Jessa ist offline
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Standard AW: Gebärmutterteilentfernung wegen atypischer Hyperplasien?

Elesa, ich wollte dich keinesfalls angreifen, sondern nur nicht den Eindruck so stehen lassen, dass alle Frauenärzte leichtfertig den betroffenen Frauen die Gebärmutter entfernen wollen.

Wenn du solche Aussagen von Ärzten erhalten hast, ist das natürlich seitens der Ärzte ein sehr unqualifiziertes Verhalten. Ich habe mich auf Gespräche mit Ärzten immer vorbereitet, mich vorher belesen, viel recherchiert und meine Fragen notiert, so dass ich immer das Gefühl hatte, mit dem Arzt/der Ärztin ein Gespräch auf Augenhöhe zu führen.

Alles Gute dir und gute Besserung.
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  #4  
Alt 03.06.2012, 20:58
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Standard AW: Gebärmutterteilentfernung wegen atypischer Hyperplasien?

ELesa das tut mir leid,dass es Dir psychisch nun so schlecht geht!!!
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  #5  
Alt 09.06.2012, 18:16
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Standard AW: Gebärmutterteilentfernung wegen atypischer Hyperplasien?

Hi Mädels,
mein OP Termin rückt näher und was soll ich sagen meine Angst wächst....
Wie fühlt man sich am Op Tag und wie habt Ihr Eure Psyche unter Kontrolle gehalten?
Schönes Wochenende
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  #6  
Alt 09.06.2012, 19:29
Mausimausi Mausimausi ist offline
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Standard AW: Gebärmutterteilentfernung wegen atypischer Hyperplasien?

Hallo Inselreif,

auch ich weiß, wie man sich fühlt, wenn der OP-Termin näher rückt und die Angst immer größer wird.
Ich habe mir, immer wenn es unangenehm wurde oder die Angst mich packte,
einen Satz gebetsmühlenartig vorgesagt:

Augen zu und durch, ich will leben !

Lach jetzt nicht, mir hat es geholfen.

Außerdem kann ich Dir nur empfehlen, die am Vorabend der OP angebotene Schlaftablette dankend anzunehmen und auch vor der OP gibt es kleine bunte
Helferchen, die Dich sehr tolerant machen und Dir Deine Angst nehmen.
Und ehe Du Dich versiehst, ist alles überstanden und Du kannst Dir auf die Schulter klopfen, daß Du es geschafft hast!

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Stärke für Deine bevorstehende OP und hoffe, daß Du Dich bald einfach nur noch unbeschwert auf Mallorca freuen kannst!

Alles Gute,
Mausi
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  #7  
Alt 09.06.2012, 20:06
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Standard AW: Gebärmutterteilentfernung wegen atypischer Hyperplasien?

Danke Mausi,ja das kennen wir ja nun alle hier nicht wahr...
Augen zu und durch,ach menno ich wollte wir wären schon eine WOche weiter
Heute verlässt mich irgendwie meine eigene Courage,ich hoffe die komt bis Mi zurück.
LG Inselreif
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  #8  
Alt 10.06.2012, 11:52
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Jessa Jessa ist offline
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Standard AW: Gebärmutterteilentfernung wegen atypischer Hyperplasien?

Hallo Inselreif, dass du aufgeregt bist und dir Sorgen machst, so kurz vor der OP, kann ich gut verstehen. Mir ging es genauso.

Ich habe damals nach der OP den Verlauf meines Klinikaufenthaltes aufgeschrieben. Ich kopier dir das mal hier rein, vielleicht beruhigt es dich ein wenig, meinen Bericht zu lesen


Morgens um 7 sollte ich in der Klinik sein. Ich kam etwas später, da ich es von mehreren vorangegangenen OP´s schon kannte, dass man eh ewig auf den OP-Beginn warten muß

Zuerst wurde mir mein Zimmer zugewiesen, auf der onkologischen Station, ein 2-Bett-Zimmer. Meine Zimmernachbarin war eine nette junge Frau , die wegen Bestrahlungsbehandlung da war .
Schrank einräumen, ausziehen, heißes Flügelhemdchen und sexy Overknee-Strümpfe anziehen, ins Bett legen. Nun begann die Warterei. Um Zeit totzuschlagen, empfahl mir die Schwester, fernzusehen (Frühstücksfernsehen – sowas schau ich sonst nie ) . Das Fernsehen war übrigens kostenlos, man brauchte nur die Kopfhörer einzustöpseln und über das Telefon den Sender anzuwählen. Ich kannte bis dahin nur „Bezahlfernsehen“ im KH.

Nach 1 Stunde Wartens kam mein Operateur zu mir ins Zimmer, um sich vorzustellen. Das fand ich gut, bisher wurde ich in dieser Klinik quasi immer von „Wildfremden“ operiert. Er war ein netter junger Mann, sehr verständnisvoll, hat alles nochmal ausführlich erklärt. Später erfuhr ich , dass er trotz seines jungen Alters bereits Privatdozent an der Uni-Klinik ist, und ich muß sagen, dass er mich hervorragend operiert hat.

Ich war laut OP-Plan die 2.Patientin, bei der OP vor mir gab es aber Komplikationen, so dass erst gegen 13Uhr (!) die Schwester ins Zimmer stürmte und mir die rosa Träum-schön-Pille gab (die wirkt bei mir aber eh nicht). Kurz danach kamen 1 Pfleger und 1 Schwester, so wurde ich im Bett vom EG in den 4.Stock zum OP verfrachtet.
Dort kam ich in einen Vorraum, wo sich gleich Narkose-Schwester und –Ärztin bei mir vorstellten. Beide waren sehr nett und gingen auf meine Wünsche ein – ich wollte zB die Venüle in die Armbeuge, da ich es hasse, wenn diese am Handrücken sitzt und ich meine Hände nicht richtig waschen kann. Das heiße Hemdchen wurde ausgezogen und ich auf die OP-Liege umgelagert und in den OP geschoben. Hier war mir mächtig kalt, meine Zähne fingen gleich an, laut zu klappern. Ich wurde warm zugedeckt und in OP-Position gelagert und bekam die erste Infusion. Mein Operateur war da, sagte noch was beruhigendes, und ich „beschwerte“ mich, dass mir schwindlig sei. „Das ist das Schlafmittel…“ hörte ich noch die Narkoseärztin sagen, und dann war ich weg…

Aufwachen, dämmerig, irgendwer sagte wie von weitem, dass die OP gut verlaufen sei, dann kam ich im Aufwachraum zu mir, mit Urin-Katheter und Blutdruckmeßgerät. Übel war mir nicht, aber ich spürte brennende Schmerzen hinter dem Schambein. Die Schwester fragte, ob ich Schmerzen hätte, und so bekam ich sofort eine Schmerzinfusion. Ich lag ca. 1 Stunde in diesem Raum, dann kam ich wieder auf Station.

Ich hatte keine Tamponade und nur den Urin-Katheter, sonst nix. Aber die brennenden Schmerzen machten mir noch zu schaffen. Ich bekam noch Tee ans Bett, nix zu essen (hatte aber auch keinen Hunger) und die obligatorische Thrombosespritze. Alle 4h bekam ich eine Schmerzspritze in die Venüle.

Am nächsten Morgen durfte ich mit Hilfe auf dem Bettrand erst sitzen und dann gleich aufstehen, nachdem der Katheter gezogen war (das tut nicht weh). Ich ging gleich aufs Klo, das klappte, hurra, bissel waschen und schickes rosa Klinik-Nachthemd anziehen. Es kam ein ganz wenig rosa Schleim aus meiner Scheide (Wundfluss), ich war froh, dass das so minimal war.
Dann Frühstück – oder besser gesagt, undefinierbare Puddingsuppe, bäh, und viel ausruhen, lesen, fernsehen, Musik hören, Mittagessen (das gleiche wie morgens, oh Graus) , Besuch (meine Kinder) ausruhen, plaudern, meine Zimmernachbarin wurde entlassen, und so war ich abends allein im Zimmer. Abendessen wieder Pudding, bäh und nachts waren die Schmerzen wieder stärker. Ich hab zur Ablenkung bis spätnachts ferngesehen, störte ja keinen.

Der nächste Morgen- habe nach dem Duschen meine normalen Klamotten angezogen (Shirt, leichte Jogginghose), so dass ich mich wieder wie ein Mensch zu fühlen begann. Auch die Schmerzen wurden endlich erträglich. Ich wurde auf Schmerztabletten umgestellt, die ich aber wegen meines empfindlichen Reizmagens nur widerwillig nahm – mir wurde übel davon. Habe die Tabletten nur 2 Tage genommen, seitdem gar keine Schmerzmittel mehr.
Zu essen gab es am 3.Tag Schonkost, zB Graupensuppe, naja. Großen Hunger hatte ich eh nie in der Klinik.

Am 2. Und 3.Tag nach der OP wurden meine Nieren mit US überprüft, da war alles ok. Im Zimmer war ich die meiste Zeit allein, für eine Nacht kam nochmal eine junge Frau wegen Konisation, ansonsten hatte ich quasi ein Einzelzimmer und blieb nachts bis in die Puppen wach . Ab 3.Tag ging ich seeeehr langsam auf dem Gang spazieren, immer nur kurz, da mein Kreislauf schwächelte. Die Zeit verging nur langsam, ich las viel und schaute fern.
Am Montag nach der OP (5.Tag) sprach ich bei der Visite mit Augenaufschlag das Heimgehen an …(mir war vor OP 1 Woche Klinikaufenthalt prophezeit worden). Die Ärzte guckten zweifelnd, so dass ich den Tag fast nur draußen, auf dem Gang und in der Leseecke verbrachte , um meine Fitness zu demonstrieren. Und siehe da, am 6.Tag hieß es morgens, ich könne zur Abschlußuntersuchung, und wenn da alles gut aussähe, dürfe ich HEIM. Freu. Vor der Abschlußuntersuchung hatte ich aber Bammel, mir war das neu, ich dachte bis dahin, dass meine FÄ das erst nach frühestens 2 Wochen macht…

Es war aber ganz harmlos, ich saß auf dem Stuhl, ganz sachte schaute die Ärztin mit zwei Spateln rein, dann tasten, und dann US – alles ok, keine Blutung, keine Flüssigkeiten, kein Hämatom, Nieren ok.

Ich rief meinen Mann an, am frühen Nachmittag holte er mich heim. Mein Wundfluss war übrigens kaum vorhanden, jeden Tag vielleicht 1 Tropfen beim Toilettengang, und nach 3 Wochen war meine normale Scheidenflora wieder völlig hergestellt.

Liebe Grüße, Jessa
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