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Alt 14.04.2011, 14:48
Pasadena Pasadena ist offline
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Registriert seit: 14.04.2011
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Standard Chemo abrechen

hallo,

nun schreib ich hier mal meinen gedankenamok rein, vielleicht hat einer lust, sich das zu sortieren und mir zu antworten.

im januar 2011 hatte ich einen darmverschluss und bei der op wurde ein metastasiertes kolokarzinom festgestellt. sie haben den tumor, der den darmverschluss verursacht hat entfernt, mir einen künstlichen darmausgang gelegt. soviel ich aus dem arztbrief und den gesprächen verstanden habe, sind andere organe nicht befallen, von 13 entfernten lymphknoten waren 10 befallen, der darm ist mit erbsen- und linsengrossen metastasen durchsetzt.

auf die frage an die behandelnden ärzte, ob sie es heilen könnten bekam ich ein NEIN - nur das leben verlängern.
sie empfahlen mir eine chemotherapie.

nun sollte ich vielleicht erwähnen, dass ich vor 3 jahren meinen mann im sterben begleitet habe. er hatte blasenkrebs. die prognosen waren sowas von vielversprechend, alles heilbar usw. usf. nach chemo und bestrahlung, dem erleiden von den ganzen nebenwirkungen, starb er letztendlich doch ganz schnell nach dem beenden der bestrahlung.
was ich damit sagen will, ich kenne also beide seiten, die angehörigenseite und die betroffenen seite.

nun gut - ich habe mich durch 6 x chemo gequält. einmal in der woche für 2 stunden beim onkologen an den tropf, dann 24 h pumpe mit nach hause und alle 2 wochen noch antikörper. wenn ihr das jetzt alles genau wissen wollt, was ich da eingepumpt bekomme, muss ich das raussuchen. jedenfalls sind die nebenwirkungen für mich fast unerträglich. andere mögen über mich lachen, aber es ist so.
nun hatte ich eine woche pause und mir ging es sowas von gut. ich hatte appetit, mir war nicht schlecht usw.
jetzt habe ich vorige woche mit dem nächsten zyklus angefangen und so schlecht ist es mir gegangen, dass der doc nach der 24 h pumpe noch einen extratropf gegen den nebenwirkungen rangehangen hat. ich hatte das gefühl, nach der pause sind die nebenwirkungen doppelt so schlimm.

ich steh mit allem ziemlich alleine da. sicher meine eltern - 70 + 75 - helfen mir. aber das erleben zu müssen, wie meine alte mutter bei mir putzt, bereitet mir noch mehr stress, da kann sie 1000 mal sagen, dass sie es gerne macht.
durch das stoma und den durchfall traue ich mich kaum noch vor die tür, weil ich anst habe, dass mir der beutel weghaut. außerdem schäme ich mich das teil auf öffentlichen toiletten zu entleeren oder zu wechseln.
die gesamtsituation ist für mich mehr als unbefriedigend und ich empfinde keine lebensqualität mehr. ich bin in allem eingeschränkt.

nun grübelt man wohl sehr, das ist die natur der dinge. wozu soll ich also unter diesen lebensbedingungen mich durch eine chemo quälen, die mein dahinvegetieren nur verlängern würde. abgesehen davon, dass mir niemand wirklich sagt, was das bringen soll. der onkologe mag vielleicht ein leuchte auf seinem gebiet sein, rein menschlich gesehen empfinde ich ihn als a....loch. wenn ich fragen habe weicht er aus. wenn ich sage, ich ertrage die nebenwirkungen nicht, erklärt er mir - ich solle trinken. das tue ich. wenn ich frage, ob er mir sagen, was mir das bringt, krieg ich nur die antwort, ich soll nicht so einen scheíß erzählen, wenn ich so rangehe könnte ich es auch gleich lassen. naja.

ich spiele nun mit dem gedanken, das ganze hinzuwerfen und mir noch ein paar schöne tage zu machen. aber wie sieht die situation rein rechtlich aus?
wird mir dann, wenns ernst wird zum beispiel schmerztherapie verwehrt, weil dann müsste ich ja wahrscheinlich wieder zu diesem onkologen.
ich wünschte, ich würde in der schweiz leben, die haben andere möglichkeiten.

ich entschuldige mich bei allen, die anders denken. ich will hier niemanden verletzen, aber vielleicht gibts ja doch einen, der ähnlich denkt und erfahrungen hat oder angehörige oder so.

vielen dank
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