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Ich brauche Eure Hilfe
Hallo an Alle,
ich habe auch schon im Forum Brustkrebs geschrieben,aber seit einigen Tagen denke ich, dass ich hier besser aufgehoben bin, weil ich auch Angehörige und keine direkt Betroffene bin. Meine Mutter ist vor 2 Jahren an Brustkrebs erkrankt und gehört leider zu den Menschen, wo trotz sehr guter Heilungschancen der denkbar schlechteste Verlauf eingetreten ist. Der Tumor wurde sehr früh erkannt, es gab keine Metastasen, kein Lymphknotenbefall, OP erfolgreich, anschließend Bestrahlung und Chemotherapie. Meine Mutter hat alles klaglos und mit bewundernswertem Optimismus durchgestanden, einfach, weil sie leben will!! Aber schon einige Monate nach Ende der ersten Chemo tauchten Metastasen in der Lunge auf... Mittlerweile hat sie Metastasen in Lunge, Leber und Knochen. In den vergangenen 6 Wochen hat sich ihr Gesundheitszustand so dramatisch verschlechtert, dass wir momentan das Schlimmste befürchten müssen. Aus der Klinik ist sie entlassen worden, weil die Ärzte im Krankenhaus nicht mehr für sie tun können als ihre Hausärztin zuhause. Was mir derzeit am meisten Sorge macht, ist, dass meine Mutter so schlimme Atemnot hat. Sie hat bereits ein Sauerstoffgerät, das sie 24 Stunden am Tag benutzt und trotzdem wird ihre Luft immer knapper. Sie kann schon nicht mehr telefonieren und das war bislang immer mein Weg, Kontakt zu haben und ihr nahe zu sein. Ich habe so schreckliche Angst, dass sie ersticken könnte, das muß einfach ganz schrecklich sein... Meine konkrete Frage, die ich heute an Euch habe, ist folgende: Kennt Ihr auch dieses Problem der Atemnot bei Lungenmetastasen und habt ihr evtl. Erfahrungen gemacht, was in einer solchen Situation noch etwas mehr Linderung verschaffen kann? Ich habe mittlerweile Kontakt zu einem ambulanten Hospizdienst geknüpft und muss nun mit meinen Eltern darüber sprechen, ob sie diese Hilfe annehmen wollen. Gott sei Dank ist Wochenende und ich kann heute zu meinen Eltern fahren. Meine Mutter hat morgen Geburtstag und das wird bestimmt ganz, ganz traurig... Danke, dass Ihr diesen Text gelesen habt und danke für Eure Unterstützung. Kirsten |
#2
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AW: Ich brauche Eure Hilfe
Liebe Kirsten,
ich weiss nicht ob es noch andere möglichkeiten als das sauerstoffgerät gibt,ich kenne es nur damit. vielleicht muss man die dosis erhöhen? Ich wünschte ich könnte dir helfen. Ich wünsch dir ganz viel Kraft und das der Geburtstag trotz allem ein angenehmer Tag wird. Alles,alles Liebe Ylva |
#3
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AW: Ich brauche Eure Hilfe
Liebe Kirsten,
besprich doch bitte deine Ängste mit dem Hausarzt deiner Eltern. Auch der Hospizdienst wird eine große Hilfe sein. Wegen der Atemnot frage nach, ob deine Mutter nicht vielleicht einen Pleuraerguß hat, "Wasser in der Lunge", dieser könnte durch punktieren (nichts dramatisches) gelindert werden. Der Hausarzt wird dir auch erklären können wie er verhindern möchte das deine Mutter unnötig leidet. Falls ihr einen Sauerstoffkonzentrator habt, versucht es mal mit der Sauerstoffflasche. Die wird inzwischen ungern verschrieben (zumindest habe ich die Erfahrung gemacht), aber mein Schwiegervater z.B. merkte einen erheblichen Unterschied zwischen den zwei Möglichkeiten der Sauerstoffversorgung. Alles Liebe deinen Eltern und dir, Susanne |
#4
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AW: Ich brauche Eure Hilfe
Liebe Ylva, liebe Susanne,
vielen Dank für Eure Zeilen. Ich war jetzt zwei Tage bei meiner Mutter und so schwer es auch war, habe ich mich einfach besser gefühlt, mit ihr reden und ihre nahe sein zu können. Sie hat begonnen, ihre "Sachen" zu regeln und ich glaube, es war ganz wichtig für sie, mir einiges übergeben zu können. Nach einigen Gesprächen haben sich meine Eltern auch bereit erklärt, einer professionellen Pflege zuzustimmen. Ich kann also morgen Kontakt zu einem ambulantem Hospiz bzw. einem Pflegedienst aufnehmen. Dann fühle ich mich auch sicherer, weil ich dann weiß, dass meine Mutter gut versorgt ist und sich dann sicher auch wohler fühlt. Denn sie selbst kann wirklich nur noch das allernötigste machen und ich befürchte, auch das nicht mehr so lange ... Und mein Vater ist damit einfach ab einem bestimmten Umfang überfordert. Ich selbst wohne zu weit weg, um meine Eltern täglich zu unterstützen. Aber ich habe gemerkt, wie gut es ihnen getan hat und wieviel ruhiger sie während meiner Anwesenheit waren. Ylva, ich habe mir das Sauerstoffgerät angeschaut und es läuft bereits am "limit". Susanne,ich glaube nicht, dass meine Mutter Wasser in der Lunge hat. Das hatte sie bereits zweimal, diese "Taschen" wurden erfolgreich "verklebt" und sie meinte, dass sie das genau merken würde, weil sie dann nicht mehr auf der Seite liegen könne... Ich muss also unbedingt mit ihrer Hausärztin sprechen (bzw. dem Vertreter, da Ärztin in Urlaub). Meine Mutter bekommt bereits Morphium in Tablettenform und meint, dass sich dies etwas erleichternd auf ihre Atmung auswirkt (aber vielleicht wird sie innerlich auch nur ruhiger und hat weniger Angst...). Sie leidet wirklich sehr und es ist unglaublich traurig, das zu erleben (aber wem sage ich das...). Andererseits gibt es auch immer wieder heitere Momente, vor allem heute, als meine beiden Töchter (2 und 6 Jahre) auch zu Besuch kamen. Ihre Enkeltöchter zu sehen, tut ihr einfach unendlich gut, weil die zwei so unbefangen mit ihr umgehen und sie so liebhaben. So haben meine beiden girlies heute zuerst den Toilettenstuhl benutzt (so richtig!) und fanden das total lustig. Jetzt muss ich erst mal wieder zwei Tage sehr viel arbeiten und kann dann endlich am Mittwoch wieder bei meinen Eltern sein. Ich möchte so gerne da sein, wenn sie geht, vielleicht fühle ich ja, wenn es soweit ist... Liebe Grüße und gute Nacht von Kirsten |
#5
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AW: Ich brauche Eure Hilfe
Liebe Kirsten,
die Zeit die du mit deiner Mutter verbringen darfst wird dir unvergesslich sein. Du möchtest gerne bei ihr sein, wenn sie geht, natürlich. Falls du dich hier im Forum etwas eingelesen hast, wirst du sehen das viele glauben das der Sterbende den Zeitpunkt selber beeinflussen kann. Das manche sich einfach auf den Weg machen, wenn gerade nicht die Liebsten am Bett sind oder andere warten bis alle da sind. Die Gründe warum so oder so sind bestimmt vielfältig, aber ich denke der Zeitpunkt ist wirklich, zumindest etwas, beeinflussbar und deine Mutter wird spüren was für sie, für euch alle das Beste sein wird. Ich finde es wunderbar das du deine Töchter teilnehmen lässt. Die Kinder machen eine Erfahrung die ihnen im Leben helfen wird und deine Mutter hat Freude an ihnen. Mir bleibt nur euch Kraft zu senden, Susanne |
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