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  #1  
Alt 15.01.2010, 20:10
Benutzerbild von Morgana
Morgana Morgana ist offline
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Registriert seit: 25.11.2008
Ort: NRW
Beiträge: 1.436
Standard AW: Ein Jahr...

Liebe mollie,
ich stimme Stefan zu: Es wird sich ändern, wenn Du Deinen Weg gefunden hast. Allerdings lese ich Dich so als würdest Du in Deiner Trauer alleine nicht weiter kommen, weil alles noch "stockfinster" um Dich herum erscheint.
Dein Rückzug kann auch zur Sprachlosigkeit führen...und dann erdrückt Dich die Trauer erst Recht.
Gibt es in Deiner Nähe vielleicht eine Trauergruppe? Oder gehörst Du einer Religon an und könntest Dich wenigstens zum Gespräch an einen Pfarrer wenden? Vielleicht könntest Du auch mit Deinem Hausarzt sprechen ob Du unterstützend ein Medikament einnehmen kannst?
Sind alles nur so Gedanken, die mir beim Lesen kommen.

Liebe Annett,
Ja, ich weiß...Doch ich lese dass auch Du noch immer feststeckst...
Ich bin überzeugt, dass jeder für sich seinen Weg findet, mit dem Unbegreiflichen leben zu lernen. Der Austausch hier im Forum kann hilfreich sein - siehe Deine "Burg", doch...es wird erst "anders" werden, wenn man wieder einen Blick/einen Schritt in die Welt tut und die Vielfalt des Lebens wieder schätzen kann.

Lieber Stefan,
ich wohne auch in der Nähe der Bahn und ich bin noch nie "dann" gucken gegangen. Mir reicht ein Straßenbahnunfall 1981, wo ich in der Bahn saß und dann ausgestiegen bin und "Erste Hilfe" geleistet habe - umsonst!
Nee, Nee - sowas tun wir nicht!
Dran denken ist ok...

Einen guten Abend für alle, die mal reinlesen!

LG
Morgana
P.S.: Das Hündchen sieht sehr gut aus!
__________________
Die Seele hätte keinen Regenbogen, wenn die Augen nicht weinen könnten.
[Indianische Weisheit]
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  #2  
Alt 15.01.2010, 23:11
Benutzerbild von HelmutL
HelmutL HelmutL ist offline
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Registriert seit: 03.03.2007
Ort: Dreiländereck
Beiträge: 2.019
Daumen hoch AW: Ein Jahr...

Was soll ich dagegen schreiben? Es nutzt auch nichts, sich selbst in die Tasche zu lügen. Diese Gedanken oder dieser Wunsch kommt irgendwann von ganz alleine, steht plötzlich glasklar im Raum: der Wunsch einfach wieder mit dem oder der Verstorbenen zusammen zu sein. Wenn man realisiert hat, dass es keine andere Möglichkeit dazu gibt als drüben. So war es zumindest bei mir.

Seltsamerweise trat bei mir diese Situation erst vor kurzem auf und nur für einen kurzen Augenblick schien es mir eine Lösung. So verlockend, wie diese auch erschien: etwas in mir hat das ganz schnell wieder zur Seite geschoben.

Zum Glück besitzen die meisten Menschen einen gesunden Selbsterhaltungstrieb, der das letztendlich verhindert. Die Hoffnung, dass es vielleicht morgen ein Stückchen aufwärts geht, tut das Übrige und nicht zuletzt die Angst vor dem Sterben.

Dein Leben ist nicht ausweglos. Es gibt soviele positive Dinge um dich herum. Du musst sie nur sehen, sehen wollen! Wenn du dich den ganzen Tag darauf konzentrierst, wie schlecht es dir geht und wie schön es damals war, dann bleibt kein Platz für andere Gedanken. Es gibt sowas wie Selbsthypnose: du musst nur lange genug daran denken, dass es dir schlecht geht, dann geht es dir tatsächlich schlecht. Mit allen Konsequenzen: alles läuft schief, in der Familie, im Beruf und auch gesundheitlich. Freundschaften werden zerstört, Bekannte wenden sich ab, wenn du ihnen begegnest.

Dann hast du wirklich ein Problem! Alles andere ist zu schaffen. Was dir passiert ist nichts Neues. Alles schon zigtausendfach dagewesen und auch genauso zigtausendfach überlebt worden.

Vor kurzem schoss mir gänzlich unvorbereitet ein Gedanke durch den Kopf: "Siehste, es hat auch einen Vorteil, dass du alleine bist. Du kannst tun und lassen, was du willst. Kannst hingehen, hinfahren wo und wann du willst. Brauchst niemanden zu fragen. Es ist dein Ding!" Zunächst war ich erschrocken über mich selbst. Es schien mir zuerst wie ein Verat. Wie konnte ich nur so denken? Ich vermisse meine Frau doch und es wäre schön, wenn sie noch da wäre!

Nur, dem ist nicht mehr so. Also, schau nach vorne. Das ist die Botschaft dieses Gedankens. Ich bin der festen Überzeugung, meine Frau noch immer bei mir zu haben. Wenn auch nicht im dem Sinne wie früher. Es war ihr Gedanke. Davon bin ich überzeugt.


Alles Gute

Helmut
__________________
Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
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