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  #1  
Alt 06.03.2008, 09:17
Benutzerbild von agistochter
agistochter agistochter ist offline
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Standard Metastasen in der Wirbelsäule, was hat meine Mutter jetzt zu erwarten?

Hallo ,

meine Mutter (68) hat kleinzelligen inoperabelen Lungenkrebs mit Metastasen in den lymphen, der Leber und sehr wahrscheinlich auch im unteren Bereich der Wirbelsäule.
Gestern hat ihre Chemo mit Carboplatin begonnen. Sie ist guter Dinge, hat mittags angerufen und gesagt, das es ihr gut geht, sie noch keine Übelkeit hat und Schmerzmittel gegen ihre Rückenschmerzen bekommen hat. Sie sei nur sehr müde.
Wir wissen, das sie an diesem Krebs sterben wird, aber sie hatte sich schon aufgegeben und nun hat sie doch noch Lust zu kämpfen - für das ihr angeblich verbleibende Jahr - ?? hoffentlich.
Natürlich ermuntern wir sie und hoffen mit ihr. Mir, die immer ein sehr angespanntes Verhältnis zu ihr hatte, das jetzt einem liebevoll friedlichen miteinander gewichen ist, geht ihr leidensweg besonders nah und ich bin froh hier schreiben zu können. Jetzt, wo wir uns verstehen geht es zu ende .
Auch ich (neben meinem Vater und meiner jüngere Schwester) habe die Hoffnung noch eine schöne Zeit mit ihr verbringen zu können, meine in einem Zustand, den auch sie als lebenswert empfindet - sie hat sehr große angst nicht mehr sie selbst zu sein und zu leiden, wir sollen sie in guter erinnerung behalten.
Die Metastasen in der Wirbelsäule machen mir sorgen. Kann eine Chemo sie verkleinern, was steht ihr in dieser Hinsicht bevor? Ihre größte Sorge ist der Verlust von Augenlicht, Gehör nicht mehr gehen können. Das Hirn ist laut Arzt noch nicht befallen.

Danke fürs lesen
Birgit
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  #2  
Alt 06.03.2008, 12:22
östel östel ist offline
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Standard AW: Metastasen in der Wirbelsäule, was hat meine Mutter jetzt zu erwarten?

Hallo Birgit, dass muss doch alles gar nicht so weit kommen! Ich habe einen befallenen Lendenwirbel und Bein und Becken sind betroffen. Sprecht den Arzt auf eine Bestrahlung des Wirbels an und auf Zometainfusionen für die Knochenstabilität. Die gibts nur alle 4 Wochen und sind nicht belastend. Eine Patientenverfügung, in der sie sagt was gemacht und was gelasen werden soll, ist sehr wichtig.Es gibt bei den Sozialdiensten der Kliniken Vorlagen wie man so was schreibt. Vielleicht solltet ihr auch über ein Hospitz mit ihr sprechen und Euch selbst über Schmerzbekämpfung informieren(blaue Ratgeber der deutschen Krebshilfe). heute kann man Leiden weitestgehend bekämpfen, Deine Ma muss wissen was sie möchte und sich mit dem Ende ihrs Lebens auseinandersetzen. Wenn diese Dinge geklärt sind könnt ihr euch vielleicht freier in der verbleibenden Zeit begegnen. Ich wünsche Euch alle Gute Regina
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  #3  
Alt 06.03.2008, 12:30
Annika0211 Annika0211 ist offline
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Standard AW: Metastasen in der Wirbelsäule, was hat meine Mutter jetzt zu erwarten?

Zitat:
Zitat von agistochter Beitrag anzeigen
... Sie ist guter Dinge, hat mittags angerufen und gesagt, das es ihr gut geht, sie noch keine Übelkeit hat und Schmerzmittel gegen ihre Rückenschmerzen bekommen hat...
Die Metastasen in der Wirbelsäule machen mir sorgen. Kann eine Chemo sie verkleinern, was steht ihr in dieser Hinsicht bevor? Ihre größte Sorge ist der Verlust von Augenlicht, Gehör nicht mehr gehen können. Das Hirn ist laut Arzt noch nicht befallen
Hallo.
Mein Papa hatte Prostata- und Blasenkrebs und Metastasen an der Wirbelsäule. Dadurch dann auch Rückenschmerzen. Er bekam auch Bestrahlungen (welche, weiß ich leider nicht) und Medikamente zur Stärkung der Knochen bzw. dafür, dass sie nicht brechen. Weiterhin bekam er Fentanyl-Spray in hoher Dosierung, was ihm immer sofort nach dem Sprühen helfen sollte.
So schwer unsere Krebspatienten das Schicksal auch haben - der Arzt sagte immer zu meinem Papi: Sie MÜSSEN keine Schmerzen leiden!!! Sprühen Sie einfach!
Vielleicht kommt bei männlichen Patienten eine Art "Stolz" raus, von wegen: ich habe heute nur EINMAL gesprüht *grins*.
So war unsere Erfahrung.
Alles Gute weiterhin und viel Kraft für deine Familie.
Seid füreinander da und erlebt jeden Moment ganz intensiv. Das sind die Momente, an die man später denkt.
Toi toi toi.
__________________
Alles Liebe.
**********************
Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007
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  #4  
Alt 06.03.2008, 12:32
Annika0211 Annika0211 ist offline
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Beiträge: 884
Standard AW: Metastasen in der Wirbelsäule, was hat meine Mutter jetzt zu erwarten?

Sorry, mir ist noch was eingefallen:
Mein Papi bekam die Antwort, dass man die Metastasen in der Wirbelsäule nicht mit Chemo bekämpfen könnte. Dafür gab es diese Bestrahlung und die entsprechenden Medikamente zur Stärkung.
__________________
Alles Liebe.
**********************
Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007
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  #5  
Alt 06.03.2008, 14:12
Benutzerbild von gwenda
gwenda gwenda ist offline
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Beiträge: 778
Standard AW: Metastasen in der Wirbelsäule, was hat meine Mutter jetzt zu erwarten?

Hallo Birgit,

es tut mir leid, dass Deine Mutter einen Kleinzeller hat. Mein Mann hat dieses Biest auch seit Juni letzten Jahres.
Beide Lungenflügel, Lymphe und in den Knochen Metastasen. Durch die Chemo ist der Tumor zurückgedrängt worden und ist in den Knochen nicht weiter gewachsen. Lass jetzt erstmal die Chemo wirken. Die schlägt beim Kleinzeller recht gut an.

Genieß die Zeit, das hat jetzt nicht mal was mit Krankheit und Tod zu tun. Ich bin seit der Krankheit meines Mannes der Meinung, das das Leben eh viel zu kurz ist und wir den Augenblick genießen sollten. Keiner weiß, ob es einen nächsten Augenbilck gibt.
Durch eine (längere) Krankheit haben wie auch die Chance uns mit dem Tod zu beschäftigen und "Abschied" zu nehmen. Das haben viele Andere nicht.

Liebe Grüße

Sigrid
__________________

Die Hoffnung stirbt zuletzt -
Sie starb am 18.06.08 genau ein Jahr nach der Diagnose
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  #6  
Alt 06.03.2008, 16:58
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agistochter agistochter ist offline
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Standard AW: Metastasen in der Wirbelsäule, was hat meine Mutter jetzt zu erwarten?

@Regina
tut mir leid für dich, aber schön zu lesen, dass da noch einiges möglich ist. Patientenverfügung, Palliativmedizin und die Betreuung zu hause ist weitestgehend geregelt. Da muß ich meiner Mutter allen Respekt zollen, sie hat seit vier Jahren Lungenfibrose und Sklerodermie und schon in vielen Dingen vorgesorgt - ohne unser Wissen. Aber sie hat sich noch in Zeit gewähnt, war zeitweise auch Mitglied bei der aktiven Sterbehilfe in der Schweiz. Da ist sie dann wegen verschiedener negativ Schlagzeilen wieder ausgetreten.
Auch wenn wir sie in ihrem Wunsch nach Sterbehilfe unterstützt hätten, sind wir froh, dass sie davon wieder Abstand genommen hat.

@Annika0211
auch für dich meine anteilnahme - bislang habe ich gerade mal nur eine Ahnung wie es sein wird einen Elternteil zu verlieren.
Auch meine Mutter war stolz als sie es eine Stunde ohne Sauerstoffgerät geschafft hatte - jetzt hat sie verinnerlicht, dass Sauerstoff ihr hilft sich zu stabilisieren. Werde mal den Arzt nach den Bestrahlungen für die WS fragen.

@Sigirid
sch..... Krankheit. Aber es stimmt schon, die verbleibende Zeit kann sehr viel intensiver und auch schöner sein. Aus diesem Grund verschiebe ich die Stunden der Traurigkeit auch nach hinten, in den abend oder in die Zeit danach.

Euch allen das Quentschen Glück das es braucht um die Krankheit klein zu halten.
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  #7  
Alt 07.05.2008, 23:40
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agistochter agistochter ist offline
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Standard AW: Metastasen in der Wirbelsäule, was hat meine Mutter jetzt zu erwarten?

es wird wohl ernst. heute habe ich den ganzen tag meinen garten in ordnung gebracht, weil meine mutter freitag oder samstag zu besuch kommen wollte und sie sich freut wenn mein garten gut aussieht.
gestern ging es ihr nocht gut und jetzt liegt sie im krankenhaus und die ärzte haben nicht mehr viel hoffnung. die anstehende dritte chemo wird sie wohl nicht mehr beginnen.

so ein irgendwie habe ich mit mehr zeit gerechnet .
hoffentlich läßt sich dieses schleim in der lunge irgendwie anders entfernen. aushusten kann sie ihn nicht mehr.
mit meiner blöden erkältung darf ich sie sicher auch nicht besuchen.

kann mir hier jemand sagen, ob es eine möglichkeit gibt schleim aus der lunge zu bekommen, vielleicht sogar so, dass es erträglich für den patienten ist

viele grüsse
birgit
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