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  #196  
Alt 14.10.2014, 20:10
Glaube39 Glaube39 ist offline
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Standard AW: Hoffnung, Angst, Zuversicht , Sorgen , ( Hilfe )

Hallo Lella... Und alle....anderen ,

Was du mitmachst , deine Angst ist ganz normal, auch ich habe diese extreme Angst Zeit mitgemacht als mein Mann nach 8 harten Monaten Krebs als geheilt aus dem Krh. entlassen wurde und 4 Wochen später mit der Diagnose unheilbar ( Pallitativ ) wieder ins Krh. kam ,

bin ich daran fast zerbrochen.... Ich wußte so kann , darf es nicht weitergehen, fand aber keinen Ausweg. Dann ist ein Mann den ich vom sehen her kannte Mitte 50 " plötzlich " verstorben, ein junger Mann Mitte 30 ist tödlich verunglückt mit seinem Auto und wenn man im Umfeld hinhört sterben, leider auch junge Menschen ganz unerwartet........ Genau das habe ich mir immer wieder bewußt gemacht..... Mein Mann ist krank, ja sogar sehr krank, aber er lebt, wir leben, keiner weiß was morgen ist..... es muss nicht unumgänglich eine Krebserkrankung zum XXX führen, dafür kann es ganz viele andere Gründe haben, bei allen Menschen auf der ganzen Welt......warum also mache ich mich so verrückt, um das was keiner, überhaupt keiner im voraus weiß.......
Das hat mir geholfen, diese panische 24 Stunden Angst abzulegen.... Und mehr an das gute zu denken, an eine Gemeinsame Zukunft, ich bekam neue Hoffnung....weil kein Mensch auf der Welt weiß was morgen ist.....

Ich Wünsche allen ganz viel kraft zum positiven denken......
Ich weiß das klappt nicht immer , aber hoffentlich immer öfter
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gLG Heike
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Das Leben ist nicht einfach , manchmal ist es mir auch Zuviel , doch dann gibt es wieder so schöne Momente, die mir mehr als nur ein Lächeln schenken. Danke liebes Leben.

Geändert von Glaube39 (14.10.2014 um 20:54 Uhr)
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  #197  
Alt 14.10.2014, 20:56
Biene703 Biene703 ist offline
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Standard AW: Hoffnung, Angst, Zuversicht , Sorgen , ( Hilfe )

Hallo,diese Panik haben wir alle.Als noch nicht klar war,wie schlimm der Krebs bei meinem Mann ist,und er im KH lag,ging es mir glaube ich noch schlechter als es mir jetzt geht.Ich konnte nicht essen,nicht schlafen,keinen Gedanken ausser an ihn denken.....bis wir Gewissheit hatten.zwar keine gute Gewissheit,sondern eine schlimme,aber man hat überhaubt Gewissheit.ich finde,die ungewissheit ist das schlimmste.Seit ich weiß,wo wir dran sind,kann ich zumindest wieder essen ,mittlerweile auch mal an etwas anderes denken.Heute war ich mit zwei guten Freundinnen shoppen,es war echt schön,ich konnte mich sogar ablenken,obwohl mein Mann heute Chemotag hat.Ja,es ist besser,alles noch machen zu können,was einem wichtig ist.Wir wareb noch in Prag,in einem bestimmten Ort in Holland,an der Norsee,im Urlaub....alles Dinge,die er unbedingt noch machen wollte.Jetzt ist alles "erledigt".Das ist imMoment schlimm für mich.Auch die Beerdigung hat er mit mir besprochen.Es ist eine schlimme Zeit
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  #198  
Alt 14.10.2014, 21:33
Lella Lella ist offline
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Standard AW: Hoffnung, Angst, Zuversicht , Sorgen , ( Hilfe )

Hallo zusammen
Danke für eure Worte, eure Berichte... Es tut gut zu wissen, dass es anderen ähnlich geht...
@Kaba: mein Freund hatte einen grossen Tumor im Bauchraum... Ich bin 37, er ist 10 Jahre älter... Schlafen kann ich zum Glück ganz gut (ausser Schatzi sägt mal wieder ganz Bäume um nachts ). Aber im Büroalltag kann ich mich schlecht ablenken, wie viele Stunden habe ich das Internet schon durchsucht... Besser wurds dadurch natürlich nie, aber es ist wie eine Sucht! Mir fehlen einfach die Ablenkungsstrategien...
@ Heike, wie recht Du hast! Ich habe mich selbst das schon viele Male sagen hören... Dennoch schaff ichs einfach nicht, das umzusetzen, danach zu leben... Aber Du hast recht, muss mir das wohl immer wieder sagen, ich hab nur so unglaublich Angst vor der Zukunft! dabei will ich doch nur eines: für meinen Freund da sein und mit ihm so lange alles geniessen, wie es möglich ist. Wie gerne wäre ich einfach die starke Frau an seiner Seite, die er braucht und sich wünscht...
@ Biene, Du bist so stark! Du machst Deinem Mann das grösste Geschenk indem Du ihm das alles noch ermöglichst...
Ich würd so gerne mit meinem Schatzi über meine Ängste sprechen können. Aber wenn er meine Angst spürt, dann bekommt er auch Angst und das ist schlimm für ihn. Er schafft es meist, alles ganz gut zu verdrängen, er ist Weltmeister im Verdrängen! so versuch ich auch, meine Ängste zu verbannen, nur gelingen tut mir dies nicht immer... Gerade dann, wenn wir nicht zusammen sind...
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  #199  
Alt 15.10.2014, 08:45
Biene703 Biene703 ist offline
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Standard AW: Hoffnung, Angst, Zuversicht , Sorgen , ( Hilfe )

DANKE Lella
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  #200  
Alt 15.10.2014, 09:45
Glaube39 Glaube39 ist offline
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Standard AW: Hoffnung, Angst, Zuversicht , Sorgen , ( Hilfe )

Guten Morgen alle zusammen,

Liebe Lella, mein Mann ist auch Weltmeister im verdrängen, es hat gedauert bis ich den Grund dafür begriffen habe, aber ich kann ihn nun sehr gut verstehen, solange er verträngt, kämpft er noch , hat Hoffnung und Zuversicht

Er ist so krank und wenn er darüber sprechen würde und vielleicht noch über seine Angst, dann würde es seine Situation beim Namen nennen.....und würde er dann noch die Kraft haben so zu kämpfen

Er spricht immer von morgen," morgen geht es mir besser , was wir in diesem Jahr nicht schaffen , erledigen und machen wir im nächsten Jahr "

Es ist für mich auch sehr schwer, aber seit dem ich hier bin, komme ich damit besser klar und seit dem ich Begriffen warum er nichts von Angst und seiner Krankheit hören will.

leider geht es meinem Mann immer noch nicht wirklich besser, sein Durchfall ist weg , aber er hat immer noch solche Magen und Darm Schmerzen.
Gestern habe ich noch einmal bei der Onkologin angerufen, sie sagt alles was er machen kann, macht/schluckt er schon. Eine Infusion mit allem drin leht mein Mann ab.... Mit dem Agument ..... Brauche ich nicht....ich esse und trinke genug ..... Das wäre schön wenn es so wäre...

Nun hat er noch Zeit bis Montag sich zu erholen , Dienstag beginnt dann wieder die Chemo......
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gLG Heike
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  #201  
Alt 15.10.2014, 10:33
Lella Lella ist offline
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Standard AW: Hoffnung, Angst, Zuversicht , Sorgen , ( Hilfe )

Hallo ihr Lieben
Ja, das Verdrängen... Bei meinem Liebsten hat es fast dazu geführt, dass er nicht zum Arzt ging, obwohl er unübersehbar krank war! Ich habe dafür ein gewisses Verständnis, seine Beschwerden begannen unmittelbar nach dem Tod seines Papas, der innerhalb eines Jahres ab Diagnose an Krebs verstorben ist... Wir hatten alle genug von Krankheit, Ärzten, Krankenhäusern und schlechten Nachrichten...
Und ich verstehe auch, dass er diese Strategie auch heute noch "braucht", zumal es ihm ja gut geht. Wir sprechen ganz selten über die Krankheit, aber in den wenigen Momenten gibt er mir auch immer mal die Gelegenheit, seine Sichtweise zu sehen. Er meint einerseits, dass ihn ständiges Grübeln und negatives Denken nur kränker macht. Er glaubt fest daran, dass die Psyche eine grosse Rolle beim Verlauf spielt. Das glaube ich auch, auch wenn wir beide wissen, dass man Krebs einfach "wegdenken" kann, das wäre ja schön! Und er sagt auch, was nützt es mir, wenn ich alle Prognosen kenne und weiss, ich habe nur noch 1, 2 oder x Jahre? Was soll ich dann machen? Jeden Tag zu warten, dass meine Zeit abläuft? Und da hat er ja wirklich recht, ich weiss das auch rational alles, aber es geht irgendwie doch nicht in meinen Schädel rein!
Gestern ging es mir wirklich schlecht, darum habe ich mich auch ein wenig ausgekotzt... Aber eure Worte haben mir sehr gut getan, heute schaue ich schon wieder etwas fröhlicher aus der Wäsche Und ich will es einfach schaffen, für meinen Schatz positiv sein zu können, ihm ein tolles Leben zu ermöglichen, egal wie lange es auch geht! Wie es Heike richtig sagt, es kann jeden Tag vorbei sein, auch ich könnte morgen schwer erkranken oder tot umfallen oder was auch immer!
Heike, es tut mir leid, dass es Deinem Mann noch immer schlecht geht... Ich wünsche ihm ganz, ganz fest gute Besserung und dass es bald wieder aufwärts geht!
Schicke euch allen einen grossen Strauss voll postiver Gedanken!
Liebe Grüsse
Lella
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  #202  
Alt 15.10.2014, 11:28
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BerliNette BerliNette ist offline
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Standard AW: Hoffnung, Angst, Zuversicht , Sorgen , ( Hilfe )

Liebe Heike,

es tut mir leid, dass es deinem Mann wieder schlechter geht. Ich weiß, dass es dir damit auch nicht gut geht
Ich finde es nach wie vor bewundernswert wie dein Mann mit seiner Krankheit umgeht! Er ist noch stark um seine Ängste nicht zuzulassen! Sicher war er schon immer ein Fels in der Brandung!

Über Ängste sprechen, bzw. sich auf solche Gespräche einzulassen können bestimmt viele Menschen nicht. Ich weiß, ich kann es nicht so leicht, mein Schatzi kann es (noch) nicht. Ich hoffe sehr, wir können eines Tages über alles reden.

Liebe Lella, ich kann deine Ängste gut verstehen, aber andererseits kannst du dich auch glücklich schätzen, dass sich das Leben mit deinem Schatz nicht nur ständig um diese schreckliche Krankheit dreht. Ich kann dir nur wünschen, dass du deinen Kopf oft genug frei bekommst um diese Zeit mit ihm ganz lange zu genießen!
Bei uns dreht sich alles, jedes Gespräch, jeder Gedanke 24 Stunden 7 Tage in der Woche nur noch um den Schxxx Krebs
__________________
Verweile nicht in der Vergangenheit, träume nicht von der Zukunft. Konzentriere dich auf den gegenwärtigen Moment!
Buddha

__________
mein Schatz:
Lungenkrebs ED: 06/2014 - ALK-Mutation (zurzeit Behandlung mit Xalkori)
Speiseröhrenkrebs ED: 07/2015 - 16 x Bestrahlung, vollständige Ernährung mit PEG
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  #203  
Alt 15.10.2014, 17:38
Lella Lella ist offline
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Standard AW: Hoffnung, Angst, Zuversicht , Sorgen , ( Hilfe )

Ja, Anette, Du hast wirklich recht, ich kann mich glücklich schätzen! Nein, ich muss mich glücklich schätzen! Ich muss dies auch lernen, schliesslich kann ich ihn auch nicht ständig mit runterziehen, das will ich ja auch nicht!
Gerade auch eure Geschichten führen mir vor Augen, dass ich das schaffen kann und muss!

Sollt mir Dein Fusszeilen-Zitat wohl mal so richtig zu Herzen nehmen!
Und ich muss auch lernen, dass man erst alles zu seiner Zeit machen kann. Reden, Handeln und sich Sorgen machen.

Wünsch euren Männern gaaaanz viel Erholung und allen hier einen schönen, sorgenfreien Abend!
Lella
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  #204  
Alt 16.10.2014, 06:17
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RudiHH RudiHH ist offline
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Standard AW: Hoffnung, Angst, Zuversicht , Sorgen , ( Hilfe )

Hallo Heike
Das mit den verdrängen kann ich so gut verstehen.
Ist auch meine Strategie gewesen bei allem was ich so hatte.
Es war auch was lebensbedrohliches dabei und es war für mich nur so aushaltbar.
Meine Lieb hat erst auch diese schiene gefahren dann aber als sie merkte das es nichts bringt sich zu verstecken ist sie offensiv geworden.
Zusatz Ernährung über den Port ist nun wirklich kein Ding was man ablehnen sollte.
Das Läuft Nachts und am Tag ist alles beim Alten.
Das hat nichts mit schwäche zu tun.

Ich hoffe das es besser wird bei euch.
Ich wünsche es euch so sehr.

Es fällt mir oft schwer, ganz normal weiterzumachen,
wenn für mich die Welt in Scherben sinkt.
Allen vorzuspielen, ich wäre in Ordnung,
Masken zu tragen und stark zu sein,
auch wenn ich innerlich ganz schwach bin.
Gib mir den Mut, Herr, die erstarrten Masken abzulegen,
um Hilfe zu bitten und schwach zu sein. Gib mir die Kraft,
ich selbst zu sein, mehr noch: mich zu akzeptieren
mit all meinen Fehlern und auch meinen Schwächen.

Amen.
__________________
.
Rüdiger
--------------------------------------------------
Gott gebe uns Gelassenheit, hinzunehmen was nicht zu ändern ist, Mut zu ändern was man ändern kann und Weisheit zwischen beiden zu unterscheiden.

Wir werden Kämpfen!
Denn wer nicht mal versucht zu Kämpfen, hat schon verloren. Herr gebe uns Kraft und lasse uns verstehen.
http://krebs-infozentrum.de/index.ph...sch-Nein-BSDK/
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  #205  
Alt 16.10.2014, 10:01
Lella Lella ist offline
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Liebe Heike

Wünsche Dir von Herzen, dass es Deinem Mann heute wieder besser geht... Und ihn die Schmerzen in Ruhe lassen!

Dein Körper hat gestern ja die nötige Ruhe eingefordert! Hoffe, Du konntest etwas Kraft tanken für heute und die nächsten Tage!

Liebe Grüsse
Lella
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  #206  
Alt 16.10.2014, 11:18
Marmot Marmot ist offline
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Hallo Ihr Lieben,

ja Rudi, vielleicht hast Du "damals" mitgelesen und erinnerst Dich noch daran, wie sehr mein Mann die Zusatzernährung über den Port abgelehnt hatte und dann, als er sie bekam, hat es ihm eine Weile wirklich gut getan.

Er hatte sich aber für eine Variante entschieden tagsüber, da konnte er den Beutel in einen Rucksack stecken und war relativ mobil. Nachts wollte er nicht noch am Tropf hängen. Er hätte sich ja am liebsten immer alle Schläuche und Kanülen selbst abgemacht und sich davon befreit und er hatte Angst, dass er nachts dann gar nicht mehr schlafen kann.

Kurz gesagt, die Porternährung tut bestimmt sehr gut!

Ich drücke Euch allen die Daumen
Liebe Grüße
Marmot
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  #207  
Alt 16.10.2014, 11:37
Marmot Marmot ist offline
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Standard AW: Hoffnung, Angst, Zuversicht , Sorgen , ( Hilfe )

Liebe Lella,

setz`Dich nicht zusätzlich unter Druck und bleib`wie Du bist! Es ist doch klar, dass Dich diese Diagnose so sehr aus der Bahn wirft, nichts ist mehr unbeschwert, das alte Leben gibt es nicht mehr! Ihr hattet andere Pläne, da darf man verzweifelt und ängstlich sein.

Mir sind auch oft genug vor meinem Schatz die Tränen gekullert und ich habe immer gedacht, dass geht doch nicht, muss ihm Mut machen und nicht zusätzlich Angst. Dann haben wir über meine Angst, ihn zu verlieren gesprochen und darüber, dass ich auch (bereits am Tag der Diagnose 13.11.13) um unser altes Leben trauere und er sagte "Ja, aber das neue Leben muss ja nicht schlechter sein"

Ich habe ganze Arbeitstage und Nächte damit verbracht im Internet zu forschen, immer wieder in der Hoffnung, positive Prognosen zu finden, die es bei dem massiven Befall der Leber aber nicht gab, ich habe tatsächlich auch Gedanken gehabt so in etwa "Von den prognostizierten 6 - 20 Monaten sind nun schon xxx Monate um; bald werde ich ihn verlieren." DAS habe ich ihm natürlich nicht gesagt. Und dann gab es aber auch immer wieder Hoffnung.

Du wächst da rein in diese Situation, jedenfalls war es bei mir so.

Aus heutiger Sicht, 10 Wochen nach seinem Tod, kann ich Dir sagen, dass z. B. die nächtlichen Recherchen völlige Zeitverschwendung waren, hier hätte ich lieber in seiner Nähe am Bett gesessen.

Wie gesagt, Du wächst da rein, ganz bestimmt.

Viel Kraft und alles Gute
Marmot
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  #208  
Alt 17.10.2014, 06:58
Glaube39 Glaube39 ist offline
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Guten morgen ihr lieben....

Meinem Mann geht es noch nicht wirklich besser, er kann/ mag nicht auf sein, hat weiterhin Magen / Darm Schmerzen ..... Das einige was er gestern zu sich genommen hat war 1/2 Scheibe Brot, nachmittags ein Stück Kürbis kuchen...
Ich sehe wie er leidet und kann nicht helfen. Gestern Abend habe ich es gewagt anzusprechen, das wenn er heute zur Blutabnahme geht, er dann doch vielleicht eine Infusion nehmen sollte. Mein Mann wurde so böse, ich solle ihn damit in Ruhe lassen...er sieht wieder so dünn aus, so blas....ich bin dann trotzdem weggefahren..... Er schaut eh den ganzen Tag Fernsehen oder Sendungen im IPad.....
Das erste mal nach vielen Wochen am Abend, es war kein guter Abend.....wäre ich man zu Hause geblieben .......

Nun bin ich gespannt was der heutige Tag bringt.... Wird es ihm besser gehen,
Dienstag ist schon wieder Chemo..... Wenn seine Blutwerte es erlauben ..... 10 heftige Tage hat er nun schon hinter sich.....

Marmot.... Es sind gute Worte die du an Lella geschrieben hast......alles zu seiner zeit ....
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  #209  
Alt 17.10.2014, 08:18
Biene703 Biene703 ist offline
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Hallo Heike,ja,das kenne ich auch.Mein mann lehnt auch immer alles ab.Wenn ich ihn bitte,sich beim Onkologen eine Infusion zu holen,wird er auch immer sauer.ich laß es mittlerweile sein,weil er es sowiso nicht macht.Total stur!!!!Das macht es um so schwieriger.
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  #210  
Alt 17.10.2014, 09:40
Lella Lella ist offline
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Liebe Marmot

Danke für Deine Zeilen... Ja, Du bringst es auf den Punkt, die Unbeschwertheit ist weg. Und ich bin schon immer ein Mensch gewesen, der am Liebsten Gewissheit über alles hätte, überall und gegen alle Eventualitäten abgesichert, einen Notschirm für alle Situationen... Aber den gibt es nicht mehr. Manchmal glaube ich, es ist mein Prüfung, mein Schicksal, mein Karma oder wie auch immer man es nennen mag. Klingt vielleicht komisch, aber wenn es so wäre, dann würde es wenigstens ein kleines bisschen Sinn machen... Schwierig auszudrücken, denn eine solche Krankheit ist immer sinnlos.

Hmm, mit ihm darüber zu reden, das wünsche ich mir. Aber ich denke, dafür ist die Zeit noch nicht reif. Er kann es nicht. Und ich glaube, das muss ich akzeptieren. Und irgendwann kommt die Gelegenheit, bei der wir reden können. Zurzeit braucht er meine positive Kraft, das Aufrechterhalten der normalen Welt. Meine Angst nimmt ihm den Mut, den Glauben und gibt ihm das Gefühl, ich hätte bereits resigniert.

Ja, das mit dem Recherchieren kenne ich. Ich weiss nicht wie viele Fallberichte, Studien, Analysen, Dissertationen und Texte von Kliniken und Verbänden ich schon gelesen habe, viele mehrfach. Doch anstatt Klarheit macht sich immer mehr Verwirrung breit. Ich staune, sein Tumor gilt als sehr selten, mit wie viel Infos werden denn diejenigen überflutet, welche an einer häufiger auftretenden Krankheit leiden?! Na ja, wie gesagt, gebracht hat es nichts, schlauer bin ich kein bisschen. Die Prognosen sind schlecht bis hoffnungslos (doch was nützt mir dieses Wissen?), die Behandlungsmethoden sind uneinheitlich und die Prozentangaben von Wahrscheinlichkeiten für ein Rezidiv erstrecken sich von 0 - 100 %. Er will davon sowieso nichts hören, will keine Details kennen, beschäftigt sich nur mit seiner Krankheit wenn er muss. Schon ein simpler Anruf beim Arzt setzt ihn unter Druck, erzeugt Stress. Und eben, er fühlt sich gut! Das ist schön, vor allem, wenn ich hier so lese, wie es anderen geht. Aber gleichzeitig habe ich auch Angst, dass dies nur eine trügerische Sicherheit ist…

Ich hoffe, wirklich, dass ich mit der Situation irgendwann besser klar komme. Ein wenig hilft mir das Forum hier dabei, einfach mal austauschen können, Rückmeldungen erhalten, Anregungen und Gedanken machen. Und wenn auch endlich mal eine Nachkontrolle (das ist auch so ein leidiges Thema, aber das liegt nicht an meinem Schatz) stattgefunden hat.
Ich wünsche hier allen starken Freuen und Männern, die ihre Partner/Partnerinnen unterstützen viel Kraft für den heutigen Tag und dass es, wenn auch nur ein kleines bisschen aufwärts geht.
Und allen, die ihre Liebsten verloren haben möglichst viele Lichtblicke und schöne Erinnerungsmomente.
Liebe Grüsse an alle
Lella
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