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  #1  
Alt 10.07.2005, 19:14
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Hallo,
meine Mutter hat einen Tumor an der BSD. Sie ist operiert, der Schwanz und die Milz wurden entfernt. Keine Metastasen gefunden. Vorbeugend bekommt sie jetzt bald Chemo.
Wenn ich aber immer die Prognosen lesen, nur 2 Jahre nach BSd-Krebs. Bezieht sich das nur auf Fälle mit Metastasen oder kommen jetzt noch Komplikationen von denen wir nichts wissen?
Bisschen wirr, was ich schreibe. Aber die konkrete Frage ist:
Wenn ein Tumor im gesunden entfernt wurde, und wirklich keine Metastasen kommen, ist man dann geheilt?
Elvira
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  #2  
Alt 10.07.2005, 20:14
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Hallo Elvira,

bei saemtl. Krebserkrankungen muss man im Hinblick auf eine "Heilung" sehr vorsichtig sein.

Oftmals treten im TV "Beruemtheiten" auf und sagen z.B., dass sie Brustkrebs vor einem Jahr hatten und nun geheilt seien.

Das ist, mit Verlaub, allergroesster Unsinn.
Aus medizinischer Sicht gilt eine Krebserkrankung dann geheilt, wenn der Patient oder die Patientin FUENF Jahre nach der Diagnose bzw. Therapie keinerlei Tumoren mehr aufweist.

Diese sog. "Langzeitueberlebenden" sind beim Pankreas-Karzinom (Bauchspeicheldruesenkrebs) EXTREMST (!!!!!) selten und somit in der einschlaegigen Literatur kaum oder gar nicht zu finden!

Oftmals ist es leider so, dass Patienten, die bei der Diagnose Pankreas-Ca. als operabel eingestuft werden, kurze Zeit nach der OP meist in der Leber doch Metastasen gefunden werden.

Gruss,

Mike
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  #3  
Alt 11.07.2005, 09:51
Simone Simone ist offline
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Liebe Elvira ,
trotz der düsteren Prognosen ist es ein extremer Vorteil , wenn keine Metastasen da sind und der Tumor wirklich per Nullresektion (also im Gesunden)entfernt wurde .
Es gibt zwar wenige , aber trotzdem EINIGE Beispiele , in denen Patienten den BSDK langfristig besiegt oder überwunden haben .
Deswegen sollte man keinesfalls den Mut verlieren und alles daran setzen eine Heilung oder langfristige Überlebenszeit anzustreben , wobei es vor allem auch darum geht eine gute Lebensqualität zu sichern .
Ich drücke Euch die Daumen , dass die Chemo gut verläuft und Ihr noch viele Jahre zusammen habt !
Glaubt daran .
Simone
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  #4  
Alt 11.07.2005, 11:17
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Hallo Elvira,

etwas Hoffnung gibt es doch.
Mein Mann wurde im Dezember 2001 operiert. Der Tumor sass am Kopf der BSD, ein Lymphknoten in direkter Umgebung war befallen. Er wurde nach Whipple operiert, bekam keine Chemo. Heute geht es ihm doch relativ gut, bis jetzt ist nichts mehr aufgetaucht. Es gibt mit Sicherheit immer Leute, die es schaffen. In der Reha meines Mannes war ein Mann, der diese Op. schon vor 13 Jahren hatte. Auch bei Hildegard ist es schon, glaube ich, 6 Jahre her.

Also, nicht gleich bange machen lassen, Hoffnung gibt es immer.

Liebe Grüsse

Elke
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  #5  
Alt 11.07.2005, 11:26
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Hallo Elvira,

als "geheilt" werden Leute angesehen, die nach 5 Jahren tumor- und metastasenfrei sind. Die rein statistische Prognose (= wieviel Prozent leben noch nach fünf Jahren) ist beim BDSK ziemlich katastrophal, verbessert sich aber im Hinblick auf operable Fälle. Dann liegt die Prognose der 5-Jahres-Überlebenden immerhin schon bei ca. 20%.

Alle Statistik nützt aber im Einzelfall überhaupt nichts, denn für jeden Betroffenen liegen die Chancen zwischen 0 und 100. Ich selbst hatte meine Whipple-OP vor 4 Jahren und 4 Monaten und alle bisherigen Nachuntersuchungen waren o.k.

Ich wünsche Deiner Mutter ein langes und beschwerdefreies Leben! Gruß, Lea
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  #6  
Alt 11.07.2005, 11:27
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Hallo Elvira,

noch ein Nachtrag: Nach einem Vierteljahr wurde dann in der Reha festgestellt, dass er Insulin spritzen muss, was aber bei den wenigsten so sein muss. Er war ein Jahr zu hause und ging dann wieder arbeiten.
Seine eigentlichen Probleme sind die Bauchkrämpfe, die er manchmal bekommt, hautpsächlich beim Wandern. Aber nach mehrmaligem Nachfragen und bei verschiedenen Ärzten bekam er jedesmal die Auskunft, dass das von der Op. kommt, da war ja viel von aussen nach innen durchtrennt worden. Aber damit kann er leben.
Die Op. Deiner Mutter ist ja denke ich noch nicht lange her, also kann man da eigentlich gar nichts sagen. Es findet ja erst mal der Heilungsprozess der Op. statt.
Ich wünsche ihr viel Kraft und Dir natürlich auch (die Angehörigen haben damit auch natürich jede Menge zu verarbeiten), sie braucht jede moralische Unterstützung.

Alles Liebe

Gruss
Elke
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  #7  
Alt 11.07.2005, 21:58
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Hallo Elvira,
weshalb gibt man Deiner Mama 'vorsorglich' eine Chemo? Hinterfrag das doch mal genauer und ruf doch einfach mal bei Prof. Büchler(6221/566200) oder Prof. Beger(0731/715760) an und informiere Dich, was diese beiden Experten davon halten, daß hier chemo-therapiert werden soll.
Mir geht es wie dem Mann von Elke, KEINE Chemo obwohl 1 Lymphknoten von 35 befallen war. Meine OP war am 12.11.1998.
Mittlerweile ist man längst dazu übergegangen - wie im Falle Deiner Mama - KEINE Chemo mehr zu verordnen.
Falls Du Fragen an mich hast: bicolor-sun@lycos.de.
Liebe Grüße
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  #8  
Alt 11.07.2005, 22:16
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Hallo,
meine Mutter ist in Bochum bei Prof. Uhl und der arbeitet ja mit Heidelberg zusammen. Meine Mutter wird in eine Studie aufgenommen.
Bis jetzt waren wir so super zufrieden in Bochum, aber im Moment ist der Prof. und die Studienbeauftragte in Urlaub und es läuft so was von schlecht! Erst wollte meine Mu nämlich keine Chemo, und jetzt will kein Onkologe vor Ort - Düsseldorf- in die Studie einsteigen. Hat jemand Ahnung warum? Nun soll sie stationär nach Bochum, aber die melden sich einfach nicht.
Meine Mutter wird warscheinlich BSDK überleben, aber an dem ganzen drumherum verzweifeln.
@Hildegard schreib dir morgen eine Mail. Danke!
Elvira
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  #9  
Alt 12.07.2005, 12:49
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Hallo Hildegard,

nach meinem Wissensstand hat eine aktuell abgeschlossene Studie gezeigt, dass eine Chemo nach der OP einen deutlichen Überlebensvorteil bewirkt bezogen auf die untersuchte Gruppe. Leider gibt es da keine Garantie für den Einzelfall. Und zum Glück gibt es Menschen wie dich und Elkes Mann, die auch ohne Chemo nach OP dem BSDK trotzen.

LG,
Sonja
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  #10  
Alt 12.07.2005, 19:01
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und hier ist die Studie:

http://tinyurl.com/bqpwe

Bisher gibt es noch keine Daten zur 3- und 5Jahresüberlebensrate. Es zeichnet sich aber eine deutliche Verbesserung ab.
Das Mediane "Disease free survival", also die Zeitspanne von OP bis zum Zeitpunkt, in dem bei genau der Hälfte der Patienten ein Rezidiv diagnostiziert worden ist, konnte im Vergleich zur reinen Beobachtungsgruppe verdoppelt werden. Das lässt auf einen höheren Anteil wirklich geheilter Patienten hoffen.

Gruß,
Heiko
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  #11  
Alt 14.07.2005, 11:11
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Hallo Leute
Bei meinem Vater wurde im Dez.2000 BSDK (am BSDKopf ohne Metastasenbildung) diagnostiziert.2 Wochen später bekam er einen Schlaganfall.Whipple OP wurde am 15.Februar 2001 gemacht.OP dauerte 11 Stunden!!Langsame Genesung.Später Wasser im Bauchraum.Wurde mehrmals punkiert. Wieder langsame Erholung. Keine chemo.Die hätte er wahrscheinlich aufgrund seiner Schwäche nicht überlebt.Heute ist er topfit.Spritzt Insulin und nimmt Kreon.Sonst keine Medikamente.Er sagt immer:Für das alles, was er noch vor hat muss er 300 Jahre alt werden.
Deshalb nie aufgeben, sondern kämpfen und natürlich beten!!!
Inge
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