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  #1  
Alt 17.02.2009, 15:30
Ypsi Ypsi ist offline
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Registriert seit: 19.12.2006
Beiträge: 199
Standard Paps

Die ersten Worte hier im Hinterbliebenen-Forum, mir stocken die Finger und die Tränen laufen...
Mein Paps ist am Sonntag, 08.02., gestorben. Ich war bisher im Lungenkrebs-Forum; seine Diagnose war ein Adenokarzinom Stadium IV und ist im Juli 2008 über uns hereingebrochen.

Ich lese mir hier eure Eckchen durch und ... ich schäme mich so!! Ich frage mich, ob ich normal bin und, ach ich weiß nicht.
Die ersten beiden Tage danach habe ich gar nicht mehr klar in Erinnerung, es ist wie im Film... mein Körper hat alles von sich gegeben, was nur möglich war und darüber hinaus. Der Arzt wurde gerufen, der mir zwei Spritzen gegeben hat. Naja, körperlich ging´s dann einigermaßen wieder. Mein Freund nimmt mir alles Organisatorische mehr oder weniger ab und ich funktioniere bzw. mache einfach.
Aber meine Gefühle, ich weiß gar nicht, wie ich das beschreiben soll. Ich fühle nur Erleichterung und Erschöpfung. Als hätte ich die letzten Monate das doppelte meines Körpergewichts getragen, so fühle mich nun leicht wie eine Feder. Und ich bin erschöpft. Ich schlafe wie ein Baby, so gut wie seit Monaten nicht mehr. Der Alltag fühlt sich mal real an und mal wie durch Watte hindurch.
Ich schäme mich so, weil ich nicht das Gefühl habe, dass es schmerzt; sondern weil ich so erleichtert bin, dass Paps nun nicht mehr so leiden muss. Aber..., er ist doch nicht mehr da...
Tut mir Leid, ich kann jetzt nicht weiter schreiben.
Ich entschuldige mich schonmal, sicher sind meine Zeilen hier völlig wirr
Ypsi
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  #2  
Alt 17.02.2009, 15:38
dani33 dani33 ist offline
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Ort: Berlin
Beiträge: 2.374
Standard AW: Paps

Es tut mir Leid das Du jetzt auch hier schreiben mußt, meine Mama hatte auch ein Adeno Ca. in der Lunge. Ich kann Dir nachempfinden und schicke Dir einen lieben Gruß
Dani
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  #3  
Alt 17.02.2009, 15:47
Benutzerbild von gitti
gitti gitti ist offline
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Ort: Zwischen Kiel und Flensburg
Beiträge: 72
Standard AW: Paps

Auch von mir ein leises Hallo.

Mein Herzliches Beileid!

Du brauchst Dich nicht schaemen,mir ging es nach dem Tod meiner Mama Sylvester 2008 genauso,ich war nur noch müde und fertig,habe nur geschlafen,wenn ich konnte.

Fand mich auch nicht normal.Diese Müdigkeit besteht immer noch und nun ist diese Trauer dazugekommen...

Mach Dir keine Gedanken,es gehört wohl ne Riesenportion Kraft dazu,unsere Lieben bis zum Schluss zu begleiten.

Ich denke,das faellt dann irgendwie alles ab und davon ist man dann so ko.
__________________
Liebe Grüsse von Brigitte.
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  #4  
Alt 17.02.2009, 16:43
Bremensie Bremensie ist offline
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Beiträge: 758
Standard AW: Paps

Hallo Ypsi
erst einmal mein Beileid und herzlich willkommen hier im Hinterbliebenenforum. Es ist doch klar du durcheinander bist. Als mein Lebenspartner starb ging es mir ähnlich wie dir. Auch er hatte ei Ardenokarzinom Stufe IV. Er ist 1/2 Jahr nach Diagnosestellung gestorben. Auch für ihn war es eine Erlösung. Ja auch war froh dass es sich nun nicht mehr quälen musste. Ich binbdann auch mehr oder weniger zusammengebrochen und ich habe gemerkt wie mein Körper von der Pflege ausgelaugt war.Weißt du es dauert auch bis man so richtig begreift dass ein lieber Mensch nicht mehr da ist. Wie oft habe ich nach seinem Tod gedacht(wenn ich etwas erlebt habe) dass muss ich wenn ich zu Hause bin gleich meinem Schatz erzählen. Das geht mir auch heute ein Jahr nach seinem Tot oft noch so. Und bei diesen Gedanken kommt dann bei mir die Traurigkeit. Wenn du sie jetzt noch nicht spürst ist das OK. Du bist doch auch noch in einem Schockzustand.Es ist schön dass du einen Freund hast der dir zur Seite steht.
Ich schicke dir einen stillen Gruß
Erika

url=http://www.animaatjes.de/bilder/trauer/1/trauer00084.gif][/url]
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  #5  
Alt 18.02.2009, 13:27
Kyria Kyria ist offline
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Beiträge: 138
Standard AW: Paps

Hallo Ypsi,

auch von mir meine herzliche Anteilnahme.

Die Geschichte von Deinem Paps habe ich von Anfang an mit verfolgt. Habe immer ein bißchen mitgebangt und war froh darüber, wie gut Ihr alles regeln konntet, trotz der eher schwierigen Ausgangsbasis.

Toll, daß es Dir und Deiner Mama gelungen ist, Deinen Papa so hilfreich gemeinsam durch die schwere Krankheitszeit begleiten zu können. Wie schön, daß Dein Papa Euch so viel Vertrauen entgegen gebracht hat und die ganze Zeit über so gut mit Euch kooperiert hat.

Du hast sehr viel geleistet in dieser Zeit. Bist bestimmt öfter über Deine Grenzen hinaus gegangen. Hast wochen- und monatelang zugleich Deinen anstrengenden Beruf und die Betreuung Deines Papas ausgeübt und organisiert.
Kein Wunder, daß Du jetzt sowohl erschöpft als auch erleichtert bist. Dein Körper holt sich nun, was er braucht: Schlaf ohne Limit und auch Deine Seele kann endlich entspannen.

Mach`Dir bitte keinen Druck: Die Trauer wird kommen, wenn die Zeit dafür reif ist. Erst muß sich Dein Körper und Deine Seele ein wenig regenerieren, um sich dann in Ruhe dem Trauern widmen zu können.

Außerdem: Jeder trauert auf seine eigene Art und Weise. Dankbarkeit und Erleichterung darüber, daß der Verstorbene nun nicht mehr leiden muß, sind meist ein Teil der vielen Gefühle, die den Trauernden bewegen.

Ich wünsche Dir alles, alles Gute.

Liebe Grüße
Kyria
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  #6  
Alt 19.02.2009, 11:30
Ypsi Ypsi ist offline
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Registriert seit: 19.12.2006
Beiträge: 199
Standard AW: Paps

Ich danke euch von Herzen für eure Worte!
Tut mir Leid, mehr kann ich im Moment nicht schreiben.
Morgen ist die Trauerfeier für Paps, das wird ein sehr sehr schwerer Tag.
Ypsi
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  #7  
Alt 19.02.2009, 18:20
pialotte pialotte ist offline
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Registriert seit: 09.06.2008
Ort: Flensburg
Beiträge: 98
Standard AW: Paps

Liebe Ypsi,
auch von mir mein allerherzlichstes Beileid zum Verlust Deines Vaters.
Mein Vater ist am 27.9.2008 gestorben an Lymphdrüsenkrebs.

Ich kann gut nachempfinden wie Du Dich fühlst.
Du musst Dich gar nicht schämen...

Jeder trauert auf seine Weise. Das ist so!

Als ich am 27.9. den Anruf eines Freundes bekam,
der bei meinem Vater war als er starb,
habe ich auch nur eine enorme erleichterung gespürt.
Ich war sehr erleichtert und auch sehr erschöpft.
Das Jahr 2008 war sehr anstrengend, ich war viel bei meinem Vater
und die letzten Tage habe mir und meinen Geschwistern wirklich
die letzte Kraft geraubt.
Ich habe auch einfach nur funktioniert, alles geregelt.

Mein Leben ging normal weiter. Es hält ja nicht an...
Ich habe einen lieben Freund, liebe Familie und viele Freunde,
die für mich da waren/sind.

Vielleicht habe ich mich auch gesträubt vor einer großen schmerzenden Trauer,
man weiss es nicht.

Heute, knapp 5 MOnate später, zieht es mich manchmal sehr runter
und ich bin sehr traurig. Aber das ist auch gut so.

Ich habe mir immer gesagt, dass es besser so ist für meinen Vater,
nun kann er ein besseres Leben führen, keine Schmerzen mehr haben.
Das ist doch das wichtigste oder?!

Ich wünsche Dir für morgen ganz viel Kraft.

Lg Pialotte
__________________
Eines Morgens wachst Du nicht mehr auf,
die Vögel aber singen wie sie immer sangen.
Nichts ändert diesen Tageslauf.
Nur Du bist fortgegangen.

***
Mein Vater *12.02.1948 +27.09.2008


Diagnose: Hochmalignes Non-Hodgkin Lymphom der T-Zellreihe Stadium IIIB
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  #8  
Alt 20.02.2009, 07:31
Lissi 2 Lissi 2 ist offline
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Registriert seit: 15.02.2008
Beiträge: 1.348
Standard AW: Paps

Liebe Ypsi,
mögen Dich heute ganz viele durch diesen schweren Tag begleiten, meine Gedanken werden es tun. Ich wünsche Dir Kraft, viel Kraft.
LG
Lissi
__________________
Wege entstehen dadurch,dass man sie geht.
Franz Kafka

Meine Beiträge stellen lediglich meine Meinung dar. Niemand muss sie akzeptieren, jeder darf es. Meine im KK-Forum veröffentlichten Bilder und Texte sind (auch in PN's) mein geistiges Eigentum. Ansonsten berufe ich mich auf die Nutzungsbedingungen des KK.
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  #9  
Alt 23.02.2009, 10:58
Susanne1969 Susanne1969 ist offline
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Registriert seit: 27.03.2008
Ort: Schweiz
Beiträge: 64
Standard AW: Paps

Liebe Ypsi

Mein herzliches Beiledi zum Tod Deines Papas.

Ich habe meine Mama am 15.01. verloren, sie hat über 3 Jahre gegen Blasenkrebs gekämpft.

Ja wie ist das mit der Trauer, ich erlaube mir, Pialotte zu zitieren, ihre Worte treffen meine Gefühle ziemlich genau:
Zitat:
Zitat von pialotte Beitrag anzeigen
Mein Leben ging normal weiter. Es hält ja nicht an...
Ich habe einen lieben Freund, liebe Familie und viele Freunde,
die für mich da waren/sind.
Vielleicht habe ich mich auch gesträubt vor einer großen schmerzenden Trauer, man weiss es nicht.
Ich habe mir immer gesagt, dass es besser so ist für meinen Vater,
nun kann er ein besseres Leben führen, keine Schmerzen mehr haben.
Das ist doch das wichtigste oder?!
Meinem Vater geht es soweit gut. Seiner Cousine hat er erzählt dass die Zeit vor Mami's Tod ja auch schwierig für ihn gewesen ist. Meine Mutter ging ja kaum noch raus, entweder war sie im Spital oder sie musste regelmässig zur Behandlung (Chemo/Bestrahlung).
Die letzten 3 Monate mochte sie nicht mal mehr mit zum Einkaufen.
Ich bin froh dass er bereits wieder viele Kontakte aufgenommen hat. Und ich hoffe dass das auch in Zukunft so bleibt und dass wir vom "grossen Loch" verschont bleiben

ich wünsche Dir viel Zuversicht für die kommende Zeit.
Susanne
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