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Alt 06.03.2013, 23:23
ulphin ulphin ist offline
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Registriert seit: 08.08.2010
Beiträge: 140
Standard AW: Mum ist tot und Paps hat "schon" eine Neue

Liebe(r?) Selket,

ich schreibe Dir mit diesem Zeilen und möchte Dir sagen, dass ich Dich gut verstehen kann (meine Mutter starb im August 2010, seit ca. März 2011 ist mein Vater in einer neuen Beziehung).

Auch ich habe diesen Prozess als nicht einfach erlebt, jedoch lassen mich persönlich folgende Punkte die Situation in einem anderen Licht sehen:


Zum einen – und dies ist für mich wirklich wichtig – weiß ich, dass es keinen Tag gibt, an dem mein Vater nicht an meine Mutter denkt und um sie trauert. Meine Eltern waren annähernd 48 Jahre glücklich miteinander verheiratet, sie sind immer zärtlich und liebevoll miteinander umgegangen, sie waren sich wichtig.
Mein Vater hat meine Mutter, seine Ehefrau, in ihrer Krankheit begleitet, er war bei ihr, als sie ihre Reise ohne Wiederkehr angetreten hat, sie haben einander los lassen können, so wie auch wir Kinder dies konnten.


Zum anderen waren sich beide einig, dass der jeweils überlebende Partner nicht alleine bleiben sollte, für mich ist dies ein Beweis großer Liebe.

Nun sagt mein Vater, dass seine Partnerin (sie ist übrigens seit ca. 10 Jahren verwitwet, ihr Mann starb an einem Herzinfarkt) ihm hilft, mit seiner Trauer umzugehen.

Überdies habe ich mich daran erinnert, wie es war, als ich meinen ersten Freund nach Hause brachte, er wurde, so wie die Partner meiner Geschwister, von Anfang an mit offenen Armen aufgenommen. Dies versuchen wir nun zurück zu geben. Und wir tun dies gerne. Sicher, sie ist nicht unsere Mutter, sie wird es nie sein, aber wir können sie annehmen als Gefährtin unseres Vaters. Ich bin sicher, sie wird unserer Familie positive Impulse geben.

Verständnis, Toleranz und Liebe sind die Schlüssel, insofern kann ich mich Deinen Zeilen in diesem Thread, lieber Helmut, nur anschließen. Und so kann ich mich – sicher mit einem weinenden Auge – darüber freuen, dass mein Vater und seine Partnerin noch in diesem Monat kirchlich heiraten werden und mein Vater mich gebeten hat, seine Trauzeugin zu sein. Irgendwie verkehrte Welt, aber dennoch ein gutes Gefühl für mich.

Liebe(r) Selket, ich bin sicher, dass auch Ihr in Eurer Familie Euren Weg in der von Dir aufgeworfenen Frage finden werdet.

Euch allen sende ich herzliche Grüße

Ulphin
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