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Uneinigkeit bei Entscheidungen. Wer kann helfen?
Hallo!
Ich bzw. wir stecken momentan leider in einer furchtbaren Pattsituation. Mein Vater liegt im Sterben und ist ein Schwerstpflegefall. Mit künstlicher Ernährung, Beatmung, Stuhl- und Urinbeutelwechsel usw. Nun steht die Entscheidung ins Haus, ihn in ein Hospiz zu geben, und meine innere Stimme sagt, das wäre das Beste. Denn meiner Meinung nach können wir (mein Bruder und ich) die intensivmedizinische Pflege zu Hause gar nicht mehr realisieren. Erstens fehlt es an der nötigen Qualifikation, zum anderen scheitert es auch an den Räumlichkeiten. Ich lebe mit meinen 2 Kindern und meinem Mann in einer kleinen 3-Zimmer Wohnung und könnte meinen Vater gar nicht aufnehmen. Mein Bruder weigert sich aber verhemend gegen den Einzug ins Hospiz oder in jedes andere Pflegeheim und will die Pflege allein übernehmen. Nur ich bin ganz sicher, daß er damit vollkommen überfordert ist. Er hat es schon nicht geschafft, als mein Vater noch nicht in diesem fortgeschrittenem Stadium war. Er war wundgelegen und bekam seine Medikamente nicht regelmässig, weil mein Vater sie eben auch verweigert hat, und mein Bruder dann eben auch schnell aufgibt. Wie kann es jetzt weitergehen? Die Ärzte sagten zu mir, solange wir uns nicht einig sind, kann mein Vater nicht in ein Hospiz gebracht werden. Er selbst kann es leider nicht mehr selbst entscheiden. Ist völlig verwirrt und nicht mehr klar. Teilweise auch sehr agressiv. Leider existiert auch keine Patientenverfügung von meinem Vater. Gibt es eine Stelle an die ich mich wenden kann, die sich die Sache mal anschauen und dann etwas in die Wege leiten können, wenn mein Bruder und ich uns nicht einig werden können? Ich habe solche Angst um meinen Vater. Ja, er wird in naher Zukunft sterben, aber ich wünsche ihm die letzten Tage/Wochen noch Würde und viel liebevolle Aufmerksamkeit und vor allem die richtige Pflege. Kann mir bitte jemnd helfen? Nicole |
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AW: Uneinigkeit bei Entscheidungen. Wer kann helfen?
Hallo NicoleK,
wende Dich doch an den Krankenhaussozialdienst, der weiß Bescheid und kann helfen bzw. über Möglichkeiten und Hilfen informieren. Generell ist es eigentlich so dass die Pflege zuhause an einer mangelnden Qualifikation nicht scheitern muß, da ja bei einem Schwerstpflegefall der Pflegedienst mehrmals täglich kommt und die ganze Grundpflege, wie waschen, umlagern, Windel wechseln usw. übernimmt. Evtl. gibt es auch eine Brückenpflege der sich um eine Schmerztherapie zuhause kümmert. Ich wünsche Kraft und Mut Thomas |
#3
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AW: Uneinigkeit bei Entscheidungen. Wer kann helfen?
Hallo,
zusätzlich zum Pflegedienst, dessen Kosten übrigens -bei entsprechender Einkommenslage- soweit sie über die Pflegesachleistungen der Pflegeversicherung hinausgehen vom Sozialamt übernommen werden, kannst du dich trotzdem an eine Hospizvereinigung wenden. Es ist auch möglich, durch einen Hospizverein eine Betreuung zu Hause zu erhalten. Dies wäre fürs erste von Vorteil, da dann auch andere kompetente Menschen in die häusliche Pflege mit eingebunden wären und mit ihnen auch eine fundierte weitere Absprache und Einschätzung der Situation gegeben ist. Wenn du dennoch der Meinung bist, dein Vater wäre außer Haus besser versorgt, kannst du dich an das Vormundschaftsgericht wenden und eine BetreuerIn für die medizinische Versorgung beantragen. Das kann ein/e Angehörige/r sein oder jemand Fremdes (Berufsbetreuer), der allerdings kostenpflichtig wäre. (Die Kosten halten sich aber im Rahmen. Sollte das Einkommen deines Vaters zu gering sein, können sie (abzgl. eines evtl. Unterhaltsbeitrags der Kinder) auch übernommen werden.) Lg clara |
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