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Alt 17.10.2007, 22:57
SiSu SiSu ist offline
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Registriert seit: 17.10.2007
Beiträge: 2
Standard Diagnose Krebs - und nun?

Hallo allerseits.

Hoffentlich ist es ok, wenn sich ein Mann hier anmeldet und schreibt - aber ich brauche einfach mal ein bisschen Hilfestellung in einer Situation, die das Leben einigermaßen auf den Kopf stellt.

Meine Frau und ich haben heute erfahren, dass sie Krebs hat. Im Gespräch mit dem Arzt fielen die Begriffe Eierstockkrebs, Chemotherapie etc. - man sitzt dann da wie betäubt, und erst hinterher fallen einem die ganzen Fragen ein, die man noch gehabt hätte... Beziehungweise es fällt einem auch auf, wie wenig man eigentlich weiß, wonach man so alles fragen sollte.

Aber mal von vorn: Nachdem meine Frau (sie ist 39) vor einigen Wochen wegen Unterleibsschmerzen bei der Hausärztin war, wurde sie zum Radiologen geschickt, Ultraschalluntersuchung und CT deuteten auf einen recht großen Tumor hin, allerdings ohne genauen Befund.

Überweisung ins Krankenhaus, vor 10 Tagen wurde sie operiert: Ein etwa 10x10 cm großer Tumor und ein Eierstock entfernt. Der Schnellschnitt während der OP brachte kein eindeutiges Ergebnis, was die Tumorbestimmung anging, die Untersuchung durch Pathologen zog sich bis heute hin.

Bis dahin sind wir immer noch davon ausgegangen, dass es sich um eine gutartige Geschwulst handelt und nach der OP einfach alles mehr oder weniger erledigt ist.

Naja - und meine Frau macht halt keine halben Sachen Der Gynäkologe sagte, in diesem einen großen Tumor würden sich 4 verschiedene Tumortypen finden, von denen einer bösartig sei - eben Eierstockkrebs. Das sei wohl unglaublich selten (deshalb zog sich die Untersuchung auch so hin). Im nächsten Satz erwähnte er, dass wohl nur etwa ein Drittel der Betroffenen diese Krebserkrankung überlebt - aber dass er ziemlich sicher sei, dass meine Frau zu diesem einen Drittel gehört.

Die guten Nachrichten sind: Mit bloßem Auge war bei der OP nichts davon zu erkennen, dass es "Streuungen" gibt (sagt man das so?). Der große Tumor sei glatt entfernt worden, anscheinend war der Bauchraum bzw. das ganze Operationsumfeld frei von Metastasen. Sie hat auch sehr gute Blutwerte, Urinuntersuchungen, Blutdruck usw. ansonsten im grünen Bereich. Es wurden auch "Tumormarker" untersucht, ich hab allerdings keine Ahnung von irgendwelchen Werten, nur die Aussage der Ärztin, die sagte, dass alles gut aussehe. Meine Frau fühlt sich auch kerngesund - natürlich abgesehen von den Nachwirkungen der OP, aber sie war auch da nach 3 Tagen schon wieder das erste Mal auf den Beinen und die Leute im Krankenhaus meinten, es sei sensationell, wie schnell sie sich nach der Operation wieder aufgerappelt habe.

Der Chef der Gynäkologie, mit dem wir heute gesprochen haben, sagt nun, es gebe mehrere Möglichkeiten. Die beste: Mit der OP ist schon alles erledigt und der Krebs vollständig entfernt. Ansonsten müsse halt nachoperiert werden - der jetzige Schnitt vergrößert, Lymphknoten und Netzgewebe raus - und noch Chemotherapie hinterher.

Allerdings will er nicht einfach noch mal aufschneiden, sondern erst Tumor-Schnitte an, wie er sagte, einige Spitzenpathologen in Deutschland verschicken, damit die sich die Sache noch mal genauer ansehen. Und er will sich von einem Kollegen, einem Spezialisten auf diesem Gebiet, noch eine zweite Meinung holen. Während der OP habe man zwar keine weiteren Krebsherde entdecken können, aber es sei halt nicht auszuschließen, dass irgendwo noch "Mikroherde" versteckt sein könnten.

Tja - und nun heißt es, mindestens 14 Tage einfach nur abwarten. Meiner Frau gegenüber gebe ich mich zuversichtlich, bin aber irgendwie schon einigermaßen durch den Wind und male mir auch die schlimmsten Dinge aus (was ich ihr gegenüber natürlich nie zugeben würde...)

Man fragt sich, was die Pathologen da überhaupt noch alles rausfinden können, ob man darauf vertrauen kann, dass tatsächlich keine Metastasen vorhanden sind, was es mit diesen Tumormarkern auf sich hat, ob wirklich mit dieser einen Operation schon alles erledigt sein kann, was da mit einer eventuellen Chemotherapie auf uns zu kommt...

Und ist es wirklich Eierstockkrebs oder vielleicht doch was anderes? Wonach genau sollte man den Arzt fragen, wenn wir das nächste Mal zu ihm gehen?

Naja - trotz allem bin ich fest der Meinung, wir schaffen das. Schließlich haben wir mit unserem Leben noch eine ganze Menge vor

Viele Grüße,
Martin
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