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  #1  
Alt 09.03.2011, 09:49
dofrapet2 dofrapet2 ist offline
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Standard Mein Mam 77Jahre liegt auf der Intensiv mit Magen und Speiseröhrenkrebs!!!

Hallo
bei meiner Mutter 77 Jahre hat man erst einen Polyp im Magen festgestellt. Dann wurde Gewebe ein geschickt und Ct gemacht. Ergebnis war Magenkrebs und unterer Rand der Speiseröhre betroffen.Ich weiß nur T2! Wir hatten einen Spießrutenlauf, denn jeder Arzt hat was anderes gesagt einmal hieß Magenkrebs dann wieder Speiseröhrenkrebs. Dann wollte die eine Klinik Ihr die komplette Speiseröhre rausnehmen und dann sind wir mit meiner Mutter geflüchtet um uns eine zweit Meinung zu holen. Wir haben sie dann ins Maria Hilf in Mönchengladbach gebracht. Erst durfte Sie dann für fast 2 Wochen nach Hause dann Gespräch und dann OP Termin. Das was uns sehr nachdenklich gemacht hat weswegen wir auch eine zweit Meinung eingeholt haben ist das Sie gar keine Schmerzen oder Schluckbeschwerden oder Sodbrennen hatte. Sie war top fit, hatte auch keinen Gewichtsverlust. Doch sie wollte es trotzdem durch ziehen. Vor 2 Tagen ist sie operiert worden und vor der Op sagten uns die Ärzte das es eine sehr schwere Op wäre, das die Speiseröhre raus genommen wird und der Magen hochgelegt wird. Unsere Bedenken waren das Sie 77 Jahre ist und das Sie Herzrhythmusstörungen und ein Loch im Herz hat. Ausserdem Macomar wegen Vorhofflimmern. Gestern sind wir dann zu ihr in die Intensiv gegangen, Sie wurde zum Glück nicht mehr künstlich beatmet, doch die Ärzte sagten uns das Sie sehr schlecht Atmet und das die Gefahr einer Bettlungenentzündung besteht. Sie haben ihr den Magen rausgenommen und ein paar Zentimeter von der Speiseröhre. Mit einem Bauchschnitt. Heute morgen habe ich dann angerufen um mich nach ihrem Zustand zu erkundigen, leider sagten Sie mir das sich der Zustand verschlechtert hat!!! Ich habe totale Angst das Sie es nicht schafft. Vielleicht habt Ihr ja auch schon so einen Verlauf mitbekommen und es wurde trotzdem alles wieder gut, über eine Rückmeldung von euch würde ich mich sehr freuen!!!
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  #2  
Alt 11.03.2011, 10:41
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Dorathea Dorathea ist offline
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Standard AW: Mein Mam 77Jahre liegt auf der Intensiv mit Magen und Speiseröhrenkrebs!!!

Hallo Dofrapet!

Ich kann auf deinen Post leider nur als Krankenpflegerin eingehen, nicht als BEtroffene. Zwar bin ich auch Tochter eines Magenkrebspatienten, allerdings war er 46 als die OP gemacht wurde.

Ich hoffe, dich mit meinen Antworten ein wenig Beruhigen zu können, denn ich kann mir vorstellen, dass das, was die Ärzte sagten, schlimmer klingt, als es ist.



Zitat:
Zitat von dofrapet2 Beitrag anzeigen
Das was uns sehr nachdenklich gemacht hat weswegen wir auch eine zweit Meinung eingeholt haben ist das Sie gar keine Schmerzen oder Schluckbeschwerden oder Sodbrennen hatte. Sie war top fit, hatte auch keinen Gewichtsverlust.
Symptomatiken, gerade bei Krebserkrankungen sind, wie bei allen anderen, keine "MUSS" Symptomatiken wie bei einer Mittelohrentzündung beispielsweise. Es sind bei Krebserkrankungen Anhaltspunkte. Es sind, glaube ich, viele Krebsbefunde immernoch Zufallsbefunde.

Es werden bei Magenspiegelungen mindestens 3 Proben entnommen: 2 vom MAgen, 1 von der Speiseröhre. BEi Patienten ohne Marcumar - Gabe mehr, aber 2-3 Proben werden immer genommen.

Ich kann mir vorstellen, dass es Magenkrebs ist/war und auch Krebszellen in der Speiseröhre gefunden wurden. Ich bin mir in dem Punkt nicht genau sicher, aber ich kann mir vorstellen, dass es, gerade bei Siegelringkarzinomen, schnell zur Infiltration anderen Gewebes kommt.

Bitte korrigiert mich, wenn ich mit der hier drüber stehenden Annahme falsch liege, in dem Bereich Onkologie und Krebserkrankungen habe ich nur mein Halb- und "Wikipedia-wissen", da nicht zu allem etwas in meinen Pflegebüchern steht.



Zitat:
Bedenken waren das Sie 77 Jahre ist und das Sie Herzrhythmusstörungen und ein Loch im Herz hat. Ausserdem Macomar wegen Vorhofflimmern.
Vorhofflimmern ist für NArkosen nicht Problematisch, da es kaum Auswirkungen hat auf einen Selbst. Es ist so "unproblematisch" für den Körpoer, dass die wenigsten Patienten merken, dass sie ein solches Herzproblem haben.
ICh möchte es nicht schön reden, um Gottes willen.. Herzproblem ist HErzproblem, aber für eine Op und die nachfolgende Behandlung ist das ein eher geringes Problem.

Hingegen das Marcumar ist es.

Marcumar ist ein massiver Blutverdünner, der gerade bei OPerationen und der Anschließenden Wundbehandlung zu vielen Problemen führt. Oft wird Marcumar in Krankenhäusern deshalb 2 Tage vor der Operation nicht mehr verabreicht, je nach "Quick" sogar eher.




Zur Lungenentzündung:

Das ist ein Pflegeproblem. Sie muss eine gut durchlüftete Lunge haben, der Oberkörper muss gerade und aufrecht gelagert sein und eventuell "Atemstimulierende" Einreibungen gemacht werden, oder "abgeklopft". Das sind Methoden, die oft bei Bettlägerigen oder nach Op's gemacht werden als Prophylaxe. Einreibungen am Rücken mit kühlenden Ätherischen Ölen beispielsweise, die könnt auch ihr als Angehörige machen. Ich bin mir sicher, dass sie einen "Mediflow" oder anderes Atemgerät zum Üben bekopmmen wird. Alternativ ein Becher Wasser mit einem Strohhalm und lange Zeit Luftblasen machen lassen, wenn sie wach ist. Sprecht das aber bitte mit Pflegepersonal oder Ärzten ab.

Eine andere Technik ist ein Wattekügelchen mit einem Strohhalm über den Tisch pusten. Das ist einfacher, als die Atemtrainer im Krankenhaus zu nutzen.





Ich hoffe für dich, dass sich deine Mutter wieder gefangen hat.

Ein solcher Eingriff ist immer hart für den Körper, mit hohem Fieber im Anschluss verbunden, neben den Schmerzen und BEwegungseinschränkungen.
Sie wird, und auch du als Tochter, noch viele Sorgen haben, aber ich hoffe und bin vorsichtig optimistisch, dass sie die nachfolgende Zeit gut übersteht.



Bitte halte mich auf dem laufenden, wie es deiner Mutter geht.




Thea
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  #3  
Alt 12.03.2011, 23:00
dofrapet2 dofrapet2 ist offline
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Standard AW: Mein Mam 77Jahre liegt auf der Intensiv mit Magen und Speiseröhrenkrebs!!!

Hallo Dorathea,
erstmal danke für deine Einschätzung!!!
letzte Nacht waren die werte meiner Mam schon besser, sie haben sie auf den Bauch gelagert und alle 12 Stunden wird Sie dann immer gedreht! Therapievorschlag laut des Oberarztes. Sauerstoff war 55 von meiner Mam und Pep 7 !!! Leider ist es so das heute morgen sich soviel Wasser im Körper angesammelt hatte das Sie wieder 100 % Sauerstoff brauchte. Rückfall!!! Heute Nachmittag hatte Sie dann wieder 50 % und pep 10 !
Der Arzt sagt das ihr Körper soviel von dem Wasser befallen ist das es deshalb auch so schwer für den Körper ist die Werte zu halten. Jetzt haben sie Medis gegeben so das das Wasser besser raus geht. Dieses auf und ab macht mich echt fertig, ich habe so eine Angst das Sie es nicht schafft. Ich rede immer mit Ihr obwohl ich weiß das sie im künstlichen koma liegt. Möchte auch nicht das sie kämpft wenn Sie keine Kraft mehr hat!!!
Sie steht immer noch auf der Kippe, Sie wollen bei Ihr wahrscheinlich einen Luftröhrenschnitt machen damit es einfachen für Sie wird. Versteh ich auch nicht wirklich!!!
Hoffe das du mir was dazu schreiben kannst.
Danke und über eine Rückmeldung würde ich mich sehr freuen.
Achso ja der Krebs soll komplett weg sein, sie haben ein ct gemacht und es soll alles ok sein. Sie können sich auch nicht erklären das sie so schnell die Lungenentzündung bekommen hat denn normal wäre es so das Sie erst 4 Tage nach der op das bekommen hätte könne, also vermuten sie das es vorher schon im Körper war!!!

Danke und viele liebe Grüße
an Dich und deine Familie!!!
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  #4  
Alt 13.03.2011, 11:33
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Dorathea Dorathea ist offline
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Standard AW: Mein Mam 77Jahre liegt auf der Intensiv mit Magen und Speiseröhrenkrebs!!!

Hallo Dofrapet.

DAs auf und ab mit den Werten, gerade bei starken Ödemen (Die Wasseransammlungen), ist normal. Was nicht bedeutet, dass es leicht ist, das unter Kontrolle zu kriegen.
Das Wasser drückt auf alle Organe und kann Atemprobleme verursachen.


Anmerkung:

Ödeme sind Wasseransammlungen. Wasser fließt ins Gewebe und kann vom Herzen nicht mehr abtransportiert werden.

Nicht zu verwechselt mit einer sog. "Aszites". Die Aszites ist zwar auch eine Wasseransammlung (Wassersucht), aber hat mit der Leber zu tun.



Das Lagern deiner Mutter wird bzw ist problematisch, aber das "wenden" alle 12 Stunden wird deswegen gemacht, weil das Op Gebiet noch frisch ist und, um sie nicht zu sehr körperlich zu überanstrengen.
Es ist eine Gratwanderung und der Grat ist gerade für Pflegende sehr schmal.
Die Gefahr DEkubiti (Wundgeschwüre) zu verursachen durch die lange Liegedauer, ist sehr sehr hoch, falls sie noch keines hat (An Fersen, Steißbein, Ellbogen, Schulterblättern meist zuerst). Lagerung mit hinblick auf die Opwunde, die Ödeme, die Herzerkrankung.. oh weh. Ich möchte nicht tauschen.




Die Gabe von Sauerstoff zur Unterstützung klingt immer Problematisch und schlimm für Angehörige.

Stell' es dir so vor:
Sie liegt flach im Bett, oder mit leichter Oberköper hochlagerung, damit das Wundgebiet nicht zu beantsprucht wird.
Dazu noch die Lungenentzündung.
Die Lungen müssen belüftet werden, damit die Lungenentzündung sich nicht verschlimmert und zu schwereren Komplikationen führt.
Um das zu gewährleisten wird mehr Sauerstoff gegeben.
Der Luftröhrenschnitt wäre eine weitere Erleichterung, um Sauerstoff in die Lungen zu befördern, gemeinsam mit Medikamenten gegen die Lungenentzündung bzw "Aerosolen" und Inhalationsmitteln, die direkt über die Atemluft beigemischt wird.
Ein weiterer Vorteil wäre, dass über die Beatmung mit einem Luftröhrenschnitt eine bessere Versorgung gewährleistet wäre. Mundpflege ist da so der Gedanke, der mir in den Kopf schießt, denn gerade bei Patienten im künstlichen Koma ist das sehr sehr wichtig.


Auch ist es für manche, auch ich habe es so empfunden, angenehmer ihren ANgehörigen mit einem Luftrährenschnitt zu sehen, als wenn die Schläuche über den Mundraum gehen. Man kann eine DEcke bzw ein Tuch drüberlegen und es ist weg.. das Gesicht ist frei von Klebern, SChläuchen und Salben und damit ein großer psychischer Störfaktor beseitigt.


Der Luftröhrenschnitt hat keine Auswirkungen später auf deine Mutter. Die Wunde verheilt (es ist ein kleiner Stich), und es wird davon nichts mehr zu sehen sein.


--------


Eine meiner Lieblingspatientinnen sagte mir einmal, dass sie, auch wenn sie im Koma war, einiges mitbekommen hat in ihrem "Traum". Ich finde den Gedanken sehr beruhigend, dass der Mensch, der mich so lange begleitet hat, hört was ich ihm sage.

Und so denke ich auch dass deine Mutter hört was du sagst und es im Unterbewusstsein mitbekommen wird. Es ist doch auch beruhigend, das zu tun, oder wie empfindest du es?

Ich wollte immer mit meiner Oma oder meinen Patienten reden, denn für mich ist die Person, die dort liegt, egal ob Familienangehöriger oder Fremder, ein Mensch.
Eine Persönlichkeit und keine Hülle.

Sprich mit ihr, erzähl' ihr von deinem Tag oder von Dingen die sie gern mochte.
Auch wenn sich das nun schwer anhört, vieleicht solltest du auch darüber nachdenken, all das zu sagen was du immer sagen wolltest.

Kein Abschied, aber alles für den Fall der Fälle vorbereiten. Denn letztendlich entscheidet deine Mutter was sie möchte, und nicht die Ärzte oder du als Tochter.


Ein klärendes Gespräch, in welchem du alles loswirst, was du loswerden willst. Im Guten.
Es kann dir gut tun.



Ich wünsche dir und deiner Mutter alles Gute


Thea
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