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  #1  
Alt 31.05.2009, 21:08
Flower2009 Flower2009 ist offline
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Hallo,
ich habe Brustkebs, 1 Kind, muss von Hartz IV leben, die Miete ist sehr hoch, und das Sozialamt zahlt mies.
Arbeiten darf ich auch nicht, da schwerbehindert.
Die Schulden werden immer mehr.

Gibt es irgendwelche zusätzlichen finanziellen Hilfen?
Ich bin für alle Tipps dankbar.

Danke Nika
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  #2  
Alt 31.05.2009, 21:33
Elli Elli ist offline
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Standard AW: Finanzieller Abgrund

Hallo Nika,

wende dich bitte mal an die Deutsche Krebshilfe

www.krebshilfe.de

dort gibt es einen sogenannten Härtefonds.Evtl. kann man Dir dort weiterhelfen.

Liebe Grüsse
Elli
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  #3  
Alt 01.06.2009, 00:20
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BarbaraO BarbaraO ist offline
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Standard AW: Finanzieller Abgrund

Zitat:
Zitat von Flower2009 Beitrag anzeigen
Hallo,
ich habe Brustkebs, 1 Kind, muss von Hartz IV leben, die Miete ist sehr hoch, und das Sozialamt zahlt mies.
Arbeiten darf ich auch nicht, da schwerbehindert.
Die Schulden werden immer mehr.

Gibt es irgendwelche zusätzlichen finanziellen Hilfen?
Ich bin für alle Tipps dankbar.
Hallo Nika,
ich finde diese Information ein bisschen dünn.
Haben Deine finanziellen Schweirigkeiten speziell mit dem Krebs zu tun oder waren sie schon vorher da?
Du schreibst, dass Du BK hast, aber nicht, seit wann und wie.
Du bekommst HartzIV.
Hast Du Deine Arbeit wegen des Krebses verloren oder schon vorher?
Was ist mit dem Kindsvater und dessen Alimenten?

Steigen die Schulden durch die Erkrankung (Medikamente usw.?) oder waren die vorher schon da?

Ansonsten schließe ich mich Susi an:
Zitat:
Das verstehe ich nicht, wenn man selber Geld verdienen kann, muss man doch keine staatliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Warum stört es dich, dass du weniger bekommst, wenn du selber arbeiten kannst?
Ich finde das selbstverständlich.
Eigentlich geht mich Dein finanzieller Hintergrund nichts an. Da Du aber gefragt hast, ist das was anderes.
Ich habe jahrelang in der Pfändungs- und Mahnabteilung einer Bank gearbeitet und kenne mich etwas aus.
Zuerst empfehle ich Dir, zur Schuldnerberatung zu gehen.
Die gibt es bei den Kirchen in Deinem Wohnort und sie sind kostenlos.
Im Regelfall hilft es schon, wenn ein vernünftiger Plan gemacht wird.

Lieber Gruß

Geändert von BarbaraO (01.06.2009 um 00:24 Uhr)
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  #4  
Alt 01.06.2009, 06:30
Flower2009 Flower2009 ist offline
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Standard AW: Finanzieller Abgrund

Hallo Barbara,
Zitat:
Haben Deine finanziellen Schweirigkeiten speziell mit dem Krebs zu tun oder waren sie schon vorher da?
Ab der Erkrankung gings los, da man durch Hartz IV zu wenig Geld bekommt.
Arbeiten geht nicht wegen den Medikamenten.

Zitat:
Du schreibst, dass Du BK hast, aber nicht, seit wann und wie.
Vor 3 Jahren, hormonellbedingter. Wurde nur rausgeschnitten. Lymphdrüsen nicht befallen.

Zitat:
Du bekommst HartzIV.
Hast Du Deine Arbeit wegen des Krebses verloren oder schon vorher?
Arbeit habe ich wegen der Erkrankung verloren.

Zitat:
Was ist mit dem Kindsvater und dessen Alimenten?
Das Geld reicht trotzdem nicht.
Die Waschmaschine ging kaput, Handyvertrag zu teuer, usw...
Vorher ging alles prima, weil ich ja gearbeitet haben.


LG Nika

Geändert von Flower2009 (01.06.2009 um 06:39 Uhr)
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  #5  
Alt 01.06.2009, 09:29
Ekna Ekna ist offline
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Standard AW: Finanzieller Abgrund

Hallo Nika,
ich bin leider auch in der selben Situation wie du.Vor meiner BK Erkrankung verlor ich meine Arbeit und lebe seitdem von Hartz 4.Habe mir aber mein Hartz 4 durch einen 1Euro Job und durch einen Nebenjob etwas aufgebessert.Bis mich halt die böse Nachricht Brustkrebs überkam.Tja aufeinmal war man gleich doppelt bestraft Brustkrebs und Hartz 4.Ich wusste fürn Moment auch nicht wie es weiter geht.Mit arbeiten war ja nun erstmal nichts mehr.Ich bin jetzt schon 13 Monate krank geschrieben und bin genau wie du noch nicht wieder richtig auf dem Posten,nehme auch noch Tabletten(Lapadinib und Ibandronat).Habe dadurch noch Knochenschmerzen ohne Ende.Ich habe auch einen Antrag bei der Deutschen Krebshilfe gestellt und er wurde auch bewilligt.
Der Höchstsatz ist da glaub ich so ca.800 Euro,ist halt Einkommensabhängig,und es deckt schon einige Ausgaben(Perücke,Fahrkosten usw.)
Liebe Grüße und alles Gute.
Ekna.

PS.Kann mir jemand einen Rat geben.Wie schon geschrieben,war ich vor meiner BK Erkrankung Hartz 4 Empfänger,während meiner Krankschreibung bekomme ich Hartz4.Nun meine Frage,ist das rechtens so,oder hätte mir auch Krankengeld zugestanden,und wie lange machts das die ARGE noch mit,und zahlt mir das Hartz 4.Möchte mich ja ab nächsten Monat wieder gesund schreiben lassen,EU Rente möchte ich nicht wirklich beantragen.Wie ist das,wenn ich der ARGE wieder zur Verfügung stehe,können die mit mir machen was sie wollen,oder müssen sie Rücksicht auf meine Erkrankung nehmen(zumutbare Arbeit).Laut meiner Ärztin,bin ich nicht wirklich mehr körperlich belastbar(keine Sonne,keine Kälte,keine Nässe).(Behindertenausweis mit 80%),tja was bleibt dann noch.
Würde mich über eine Antwort freuen.
Lieben Gruß.
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  #6  
Alt 01.06.2009, 09:19
Heike1 Heike1 ist offline
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Standard AW: Finanzieller Abgrund

Hallo Flower,
bei einem geringen Einkommen gibt es die Möglichkeit eine Freistellung/Befreiung bei der Krankenkasse zu beantragen. d. h. die Rezeptgebühren und Medikamentenzuzahlungen entfallen. Vielliecht hast du eine Apothekenkarte, dann - wenn du über den Satz bist - erstattet die Krankenkasse auch rückwirkend. Du brauchst eine Bescheinigung - Vorlage gibts bei der Krankenkasse - das du chronisch Krank bist. Wenn das nicht klappt gehe über das DMP-Programm welches jede Kasse anbietet, dann sparst du die 10,00 im Quartal. Wie siehts denn aus mit den Rundfunkgebühren; da bist du doch als Hartz4 auch befreit. Vielleicht noch einmal ein Gespräch mit deiner Fallmanagerin suchen, für welche Leistungen du noch Anspruch hast.
Einen schönen Pfingstmontag wünscht
Heike1
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  #7  
Alt 01.06.2009, 09:38
Taddl Taddl ist offline
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Standard AW: Finanzieller Abgrund

Hallo Flower2009,

ich bin zwar nicht selbst erkrankt, jedoch lebe auch ich von der ARGE, da ich momentan noch mal eine Ausbildung mache, das Ausbildungsgehalt aber nicht ausreicht und so bekomme ich ergänzende ARGE-Leistungen.

Wenn du ARGE-Leistungen beziehst, gehst du am besten mit diesem Bescheid zur Krankenkasse, diese wird dich ab einem gewissen Betrag (bei mir sind es glaube ich 48€) von der Zuzahlungspflicht befreien, d. h. du musst nur diesen Betrag zahlen, danach beim Doc nichts mehr (die 10€), sowie keine Zuzahlung für das Einlösen deiner Rezepte (jedoch keine Privatrezepte, nur die "normalen").
Parallel hast du die evtl. die Möglichkeit einen Antrag auf chronische Erkrankungen zu stellen. Wird dieser genemigt, wird nur noch 1% deines jährlichen Bruttogehaltes (normalerweise sind es 2%) als Berechnungsgrenze genommen. Dies käme aber erst in Frage, wenn du wieder arbeitest und ich kann dir auch nicht sagen, ob deine Erkrankung als chronisch eingestuft werden kann.

Die Schuldenberatung ist an sich eine gute Sache, du könntest dort einen Privatinsolvenzantrag stellen. Wobei sich die Frage stelle, ob dieser genehmigt wird, da du nur von ARGE lebst und du deinen Gläubiger nichts bezahlen könntest. Deine Schuldenberatung wird dich dich darüber aufklären. Gehe aber nur zu einer staatlich anerkannten. Es gibt da sehr viele schwarze Schafe.

Ich lebe in Nürnberg und ich habe hier die Möglichkeit einen "Nürnberg-Pass" zu beantragen, mit ihm kann ich z. B. Monatskarten billiger kaufen. Muss zum Mittagessen im Hort meiner Tochter nur die Hälfte bezahlen usw. Erkundige dich in deiner Stadt ob es ähnliches gibt.

Die ARGE kann dich dazu "zwingen" deine zu teuere oder zu große Wohnung zu verlassen, soweit ich weiss räumen sie hierzu eine Frist von 6 Monaten ein, in dieser Zeit bezahlen sie noch die volle Miete und du musst dir eine neue Wohnung suchen. Hast du dann nichts gefunden, wirst du die Differenz die deine Wohnung zu teuer ist, selber vom ARGE Satz bezahlen müssen. Ich würde mir deshalb an deiner Stelle, eine andere Wohnung suchen. Somit würde auch ein klein wenig mehr übrigbleiben.

Dort wo ich meine Ausbildung mache, arbeiten auch Menschen mit einer Schwerbehinderung von 50% und mehr, auf Mini-Job-Basis. Diese dürfen jedoch zwischen 100€ und 140€ verdienen. Es gibt auch die Möglichkeit eines sogenannten 1€-Jobs. Das was du dort verdienst (die Grenze liegt bei uns glaube ich bei 140€) wird dir nicht auf die ARGE-Leistungen angerechet und die Leute die bei uns diesen 1€-Job machen bekommen noch eine Monatskarte bezahlt. Dieser 1€-Job ist auf 30 Std/Woche ausgelegt. Es wäre doch vielleicht auch eine Möglichkeit, wieder ins Arbeitsleben zurückzukehren, langsam und ohne Druck.

Zum Handyvertrag kann ich dir nur sagen, nach Möglichkeit kündigen und auf eine Pre-Paid Karte umsteigen. Wenn das Kündigen noch nicht geht, Karte raus die Monatlichen Gebühren bezahlen, abwarten bis der Vertrag ausgelaufen ist und nur noch mit Pre-Paid (z. B. von Aldi) telefonieren.

Die kaputte Waschmaschine, erkundige dich in deiner Stadt ob es ein Gebrauchtwarenkaufhaus gibt, oder vielleicht das Rote Kreuz. Manche Stellen verkaufen gebrauchte Waschmaschinen, ich habe für meine 22 jährige Tochter eine für 50€ erstanden. Es ist auch nicht so, das das jetzt ein uralt Teil ist. Ist von Privileg und passt schon.


Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen.

LG Taddl
__________________
In unserer Sanduhr fällt das letzte Korn,
ich hab gewonnen und hab ebenso verlorn'.
Jedoch missen möcht ich nichts,
alles bleibt unser gedanklicher Besitz.



Mein (Stief) Papa:
27.10.1948 - 08.10.2008
BSDK-Diagnose im April 08

Geändert von Taddl (01.06.2009 um 09:53 Uhr)
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  #8  
Alt 01.06.2009, 12:01
Cony Cony ist offline
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Standard AW: Finanzieller Abgrund

hallo nika
ich bin zur zeit auch nur bedingt arbeitsfähig und beziehe arbeitslosengeld II.
habe einen 300 euro-job, mein freibetrag ist 100 euro und vom restbetrag
darf ich 20% also 140 euro behalten, bzw. dieser betrag wird nicht angerechnet. evtl.ist die auskunft deiner arge nicht korrekt??
betreff krankenkasse: ich habe im januar ca. 42 euro an die kasse überwiesen und im gegenzug eine befreiungsbescheinigung erhalten, gültig bis 31.12.2009.
ansonsten kann ich mich nur den tipps der anderen anschliessen.

gruss cony
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  #9  
Alt 01.06.2009, 13:40
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BarbaraO BarbaraO ist offline
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Standard AW: Finanzieller Abgrund

Hallo Nika,
je mehr ich hier lese, desto mehr glaube ich, dass die finanzielle Misere nicht in direktem Zusammenhang mit der Erkrankung steht.

Zitat:
Vor 3 Jahren, hormonellbedingter. Wurde nur rausgeschnitten. Lymphdrüsen nicht befallen.
Also gab es weder eine chemotherapie noch Bestrahlungen, wenn er "nur rausgeschnitten wurde.
Dann gab es auch keine lange Ausfallzeit und eine Kündigung wegen kurzfristiger Erkrankung.
Zitat:
Das Geld reicht trotzdem nicht.
Die Waschmaschine ging kaput, Handyvertrag zu teuer, usw...
Vorher ging alles prima, weil ich ja gearbeitet haben.
Natürlich ist das Geld mit Hartz IV knapp und reicht hinten und vorne nicht.
Es gibt hier viele viele User, die davon leben müssen.
Ich leiste es mir übrigens, nicht immer und überall erreichbar zu sein. Ich habe kein Mobiltelefon. Das geht übrigens prima.

Nika, Du hast Geldsorgen, weil Du Probleme hast, mit dieser kleinen Summe auszukommen und nicht, weil Du Krebs hattest, auch wenn das der Grund für Deine Arbeitslosigkeit gewesen sein mag.
Das ist ein Fall für die Schuldnerberatung und nicht für ein Krebsforum.
Wegen der Miete hat Silleke schon geschrieben, was zu tun ist.

Gruß
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  #10  
Alt 01.06.2009, 14:45
Flower2009 Flower2009 ist offline
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Standard AW: Finanzieller Abgrund

Ich war selbstständig.
Bestrahlung habe ich auch gehabt.
Seit der Zoladexspritze und den Arimidex Tabletten habe ich zunehmend gesundheitliche Probleme.
Schwindelanfälle, Hitzewallungen, Angstzustände....
An Arbeit ist da nicht regelmäßig zu denken.

Vielen Dank für die vielen Antworten und Zusprüche.

Nika
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  #11  
Alt 01.06.2009, 14:49
Benutzerbild von anthierry
anthierry anthierry ist offline
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Standard AW: Finanzieller Abgrund

Hallo Nika,
deine Geldsorgen kann ich gut nachvollziehen. Leider ist es, wie schon von anderen Userinnen hier geschrieben, noch schwerer auf dem Arbeitsmark, wenn man krank ist.
Ich will dir mal erzählen wie es mir so geht.
Ich bin 2004 an BK erkrankt und hatte zu diesem Zeitpunkt schon zahlreiche Metastasen im gesamten Skelett. Nach Brustamputation und neuem Hüftgelenk hatte ich für mich entschieden, dass mein Leben jetzt noch mal vor vorne "startet". Nach Reha etc. bin ich nach 5 Monaten wieder arbeiten gegangen. zuerst nach dem "Hamburger Modell", danach wieder voll im Schichtbetrieb. Ich war bis zu meiner Erkrankung Flugbegleiter und habe dann am Check-in gearbeitet, da ich ja selbstverständlich durch die Krankheit nicht mehr an Bord arbeiten kann (darf). Ich wollte einfach wieder ganz "normal" leben, habe den Krebs nicht zum Mittelpunkt meines Lebens gemacht, habe aber mehr in meinen Körper "hineingehört" als vorher und mich mehr geschont. Leider hielt das nicht lange an, denn wenn man wieder in der Tretmühle Beruf ist, dann wird man auch voll wieder integriert. Zum Glück hatte ich viele nette Kollegen, die mich unterstützt haben wenn sie sahen, dass es mir nicht so gut ging. Gejammert habe ich nie, dafür mehr unsere jüngeren, gesunden Kollegen (aber das ist ein anderes Thema). Für mich war es wichtig, nicht von anderen anhängig zu sein, meinen Lebensunterhalt alleine bestreiten zu können. Das ging soweit gut - bis Januar 2007. Da meldete sich der Krebs mit Metastasen in den Eierstöcken, Magen, linker Niere zurück. Ein Schock! Diesmal war mir klar, dass mein Plan nun wohl doch nicht mehr aufgeht, sondern ich mich langsam damit abfinden muss ernsthaft krank zu sein und dass jetzt der Kampf um mein Leben im Vordergrund steht. Ich muss sagen, dass ich immer ziemlich optimistisch mit meiner Erkrankung umgegangen bin, was meine Onkologin super fand. Nach Chemo- und Strahlentherapie war ich diesmal nicht wieder so schnell fit wie 2004. Da ich nicht mehr heilbar bin, legte mir die Krankenkasse nahe, EU-Rente zu beantragen, da mein Anspruch auf Krankengeld nur noch begrenzt war. So schwer es mir fiel, hat die Vernunft dennoch gesiegt - EU-Rente beantragt, welche ich seit Oktober 2008 bekomme. Ich habe fast 30 Jahre gearbeitet, 4 Söhne großgezogen, mich regelmäßig weitergebildet, habe seltenst wegen Krankheit gefehlt etc. Nun werde ich mit 713 Euro EU-Rente "belohnt", was für mich auch erstmal ein Schock war. Immerhin hatte ich nun ca. 800 Euro weniger! Nach schlaflosen Nächten und Panikattacken, welche auch durch ziemlich viel Stress mit Behörden (u.a. ARGE) mir dann auch noch einen Aufenthalt in der Psychoonkologie bescherte, habe ich meinen alten Kampfgeist wiedergefunden. Zudem ging meine Beziehung noch in die Brüche und somit fehlte noch mehr "Kleingeld" in der Haushaltskasse. Aber gerade dies hat mich angespornt, mich nicht ubnterkriegen zu lassen.
Ich liege mit Rente, Alis für meinen 13jährigen Sohn und Kindergeld ca. 47 Euro über dem HartzIV-Satz - bekomme also nix. Muss Monatstickets, Schulbedarf, Kleidung, Beiträge für Sportklub usw. alles selbst tragen. Klar reicht es hinten und vorne nicht!
Aber irgendwo musste ja der Rotstift angesetzt werden. Also hab ich angefangen:
- Handyvertrag weg - Prepaidkarte her
- Versicherungen gefilzt und nur noch das Notwendigste wie Hausrat, Haftpflicht etc.
- meinen Bausparer habe ich behalten, weil das ist ein Ziel für mich, mir mal etwas zu gönnen, wenn er in 2 Jahren zuteilungsreif ist
- Klamotten, die mir und meinen Kids nicht mehr passen, werden nicht mehr verschenkt, sondern im ebay versteigert (hatte ich früher keine Zeit für)
- Schränke wurden nach Staubfängern und unnützem Zeugs durchsucht und nun gehe ich mit meiner Freundin 2 mal im Monat aufn Flohmarkt und da kommen auch so ca. 60..70 Euros jedesmal ins Geldsäckel.
- habe Beanies (Strickmützen die gerade in sind) gestrickt und im ebay verkauft, so haben wir uns über Wasser gehalten.
- letzten Monat habe ich auf dem Markt Spargel und im Moment Erdbeeren verkauft - ich darf ja zur Rente 400 Euro hinzuverdienen.
Ab September gehe ich wieder auf 400-Euro-Basis an meinen geliebten Check-in. Da freue ich mich darauf und auf meine Kollegen. Ein Stückchen Normalität...Glaube mir, auch ich fühle mich sehr oft besch...Habe durch die AHT Gelenkschmerzen und Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen - das ganze Programm eben. Ich hatte mich im Herbst fast aufgegeben, wußte nicht, wie es weitergehen sollte und habe schlimme Depris bekommen. Manchmal war ich nicht mal in der Lage aufzustehen. Habe mich aber gezwungen - für meinen 13jährigen Sohn. Der hat die Jahre seit meiner Erkrankung sehr viel hinnehmen müssen und ich möchte stark für unsere kleine Familie sein. Und dann habe ich auch noch eine gehörige Portion Trotz, der mich auch noch anfeuert (hinsichtlich meines Ex-Partners).
Von der ARGE wurde ich nicht gut betreut, Falschaussagen, verschleppte Anträge etc. Dadurch ist mir Wohngeld, welches mir zustand verloren gegangen. Deshalb habe ich morgen einen Termin beim Amtsleiter. Ich habe mir diese Krankheit nicht bestellt und würde lieber rund um die Uhr arbeiten gehen - aber auf Krebs könnte ich verzichten! Ich möchte keine Almosen, sondern das, was mir laut Sozialgesetz zusteht, dafür habe ich all die Jahre in die entsprechenden Kassen eingezahlt. Daher fühle ich mich auch nicht als "Sozialschmarotzer". Ich versuche was ich kann, um aus eigener Kraft mein kleines Familienunternehmen über Wasser zu halten, aber die Möglichkeiten sind eben begrenzt.
Mein Sohn muss keine teuren Markenklamotten tragen und ich auch nicht mehr. Er hat das alte Handy seines Vaters, auch wenn ihn Kumpels dafür ab und zu mal ärgern. Schlimm ist dieser Selbstdastellungszwang heutzutage. Haste was - biste was...Ich möchte ihm aber Klassenfahrten und Freizeitspaß ermöglichen, damit er nicht ausgegrenzt ist.
Mensch, das ist jetzt ziemlich lang geworden. Ich wollte dir aber nur sagen, dass du nicht allein dastehst mit diesen Problemen. Vielleicht geht es dir besser, wenn du dich aufraffst und deinem Schicksal die Stirn bietest.
Meine Darlegungen sollten nur Anregungen sein. Ich hätte mir das früher auch nicht vorstellen können, mich mal auf den Flohmarkt zu stellen...
Bei der "Tafel" bin ich noch nicht gewesen. Ich koche sehr gerne und man kann auch mit wenigen Mitteln tolle Gerichte zaubern, die dann auch noch gesünder sind als Fastfood. Klar gibt's bei uns auch mal Pizza - gerade an meinen Infusionstagen. Ich gehen meist Samstag am späten Nachmittag zu Lidl gleich bei mir um die Ecke einkaufen. Da ist von Milch, Brot bis zum Obst und Gemüse vieles reduziert. Das wird dann "eingesackt", zu Hause verarbeitet und eingefroren. Ja - so ändern sich die Zeiten! Not macht erfinderisch. Aber man lernt dazu.
Meine Gute, lass dich nicht unterkriegen! Es führt ein weg aus der Sackgasse!
Die anderen Userinnen haben dir ja schon zahlreiche Tips wie Schuldnerberatung etc. gegeben. Schäme dich nicht, nutze es. Schließlich schämen sich Manager auch nicht!!!!
Ich wünsche dir gutes Gelingen! Vor allem wünsche ich dir Stabilität deiner Gesundheit. Sorgen - egal welche - sind Futter für den Krebs. Du schaffst das, wenn du das willst!
Alles Liebe
Anja

Geändert von anthierry (01.06.2009 um 14:53 Uhr)
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  #12  
Alt 01.06.2009, 21:08
BOLDI49 BOLDI49 ist offline
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Standard AW: Finanzieller Abgrund

HALLO IHR LIEBEN !ICH BIN GANS NEU IN DEM FORUM WAS ICH DURCH ZUFALL GEFUNDEN HABE.ICH HABE JETZT AUF DER SEITE LANGE GELESEN.ICH HABE SEIT DEZ.2007 EIERSTOCKKREBS.HABE DAS GANZE PROGRAM BEKOMMEN MIT ZWEI GROSSEN OPS.ICH SAGE MIR SEIT MAI 08 ALS ICH DANN WIEDER EINIGERMASEN FITT WAHR :GUTDAS ICH ES NICHT IM KOPFE HABE DENN DIE GANZEN BEHÖRDENGÄNGE UND FORMULARE DIE MAN AUSFÜLLEN MUSS IST NICHT NORMAL.ABER ICH SEHE ES GEHT VIELEN VON UNS SOOOOOOOO:MEIN GELD WIRD AUCH IMMER WENIGER ABER ICH HABE VON ZU HAUSE GELERNT DAMIT IN JEDER LAGE UMZUGEHEN.ICH BIN GERADE VON EINER KUR ZURÜCKGEKOMMEN WO DER SOZIALBERATER MIR GESAGT HAT WORAN MAN SICH WENDEN KANN:DAS IST DER VDK:DIE DIAKONIE UND DIE CARITAS ALLE SACHEN STEHEN IM TELEFONBUCH ES IST DIE SACHE WERT DA ANZURUFEN UM DAS RICHTIGE FÜR SICH ZU FINDEN.ICH WOLLTE JETZT IM AUGUST ANFANGEN ZU ARBEITEN DA ICH GEDACHT HABE NUN IST EIN JAHR NACH DER LETZTEN CHEMO RUM MIT SCHWEREN NEBENWIRKUNGEN DIE HEUTE NOCH MASSIV SIND UND ICH 49 MIT 80% BEHINDERUNG DOCH NOCH ETWAS GEFUNDEN HABE WO ICH FRÜHER SCHON MAL WAHR BEKOMME ICH DOCH GENAU ZU DIESEN ZEITPUNKT ETWAS IM BAUCH WO ES NICHT HINGEHÖHRT ALSO DEN KOPF NOCH HÖHER UND BIS FREITAG WARTEN ICH HOFFE DAS ICH MEINE ARBEIT UND WENN ES NOCH SO EIN PAAR STUNDEN SIND HOFFENTLICH AUFNEHMEN KANN ICH WÜNSCHE EUCH ALLES LIEBE BOLDI
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  #13  
Alt 31.05.2009, 21:51
Flower2009 Flower2009 ist offline
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Standard AW: Finanzieller Abgrund

Vielen Dank für deine Antwort.

Ich bin zu 50% Schwerbehindert und habe schon einen Ausweis.
Gilt das auch für mich, da ich nicht zu 100% Sb bin.

LG Nika
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  #14  
Alt 31.05.2009, 22:04
mischmisch mischmisch ist offline
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Standard AW: Finanzieller Abgrund

Hallo Nika,

warum solltest du mit 50% nicht arbeiten "dürfen"?
Du bist doch nicht schwerstbehindert?
Irgendwie versteh ich das jetzt nicht, geht es dir so schlecht?

Ich will dir nicht zu nahe treten, kann dir auch nur als einmalige Hilfe die Krebshilfe empfehlen und wie du wohl selbst schon weisst die Schuldnerberatung.

Gruss
mischmisch
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  #15  
Alt 31.05.2009, 22:15
Flower2009 Flower2009 ist offline
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Standard AW: Finanzieller Abgrund

Laut Sozialamt dürfte ich nur 53,- Euro dazuverdienen.
Das ist lächerlich.

Mein Kind braucht viel Geld für Schule u.s.w.

Alles was darüberhinaus verdiene wird abgezogen.
Da ich noch Medikamente einnehme, die mich ziemlich schlauchen, ist an Arbeit nur bedingt zu denken.
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