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  #1  
Alt 14.07.2012, 16:18
Niese Niese ist offline
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Beiträge: 37
Standard Patientenverfügung , wie soll ich drüber sprechen?😢

Mein Papa hat BSDK und es wird nun dem Ende zu gehen.
Ich hab heute, er is noch klar im Kopf, versucht ihn zu fragen was er will wenn es mal viel schlimmer kommt mit seiner Gesundheit.
Ich Denk ich hab das locker rüber gebracht, aber er wurde böse und meinte nur ich soll ihm nicht so n Schei... an Hals reden, das wird noch Jahre dauern.
Ja kann s ja, nur ich muß mal wissen was du möchtest...
Mist wie stellt man das an.
Ja ich weiß nun, reden bevor jemand so krank ist.
Das is alles so schwer....😪
Lg Denise
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  #2  
Alt 14.07.2012, 18:34
Benutzerbild von corina
corina corina ist offline
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Beiträge: 168
Standard AW: Patientenverfügung , wie soll ich drüber sprechen?😢

Hallo liebe Denise,

es ist richtig, wenn Du versuchst mit Deinem Papa darüber zu sprechen. Aber wie es aussieht ist er nicht dazu noch bereit. Lasse ihm etwas Zeit und versuche es später noch einmal ganz sacht. Vielleicht erklärst Du ihm, dass Du Dir große Sorgen machst und das er Dir sagen möchte wie es weiter gehen soll, wenn er später mal durch die Krankheit sehr geschwächt sein wird. Du musst doch wissen was er sich wünscht ob er an viele Schläuche und Geräte angeschlossen werde möchte oder wie er sich das so denkt. Du hast ja große Verantwortung. Vielleicht musst Du auch gerade heraus mit ihm reden, denn er ist ja zu Dir auch direkt. Wenn er dann wieder böse wird ist es vielleicht besser wenn der Arzt ihn nach solchen Dingen fragt und ihm klar macht das das ganz wichtige Dinge sind. Das kommt dann vielleicht, so hoffe ich wenigstens besser an.

Mein Mann und ich habe diese Dinge gleich bei Diagnosestellung erledigt. Aber leider Gottes ist mein Mann viel zu jung. Aber wir können auch nichts tun und müssen uns dem Schicksal hingeben.
Ich drücke Euch die Daumen und verliere nicht die Geduld, sei nachsichtig mit ihm er ist sehr krank und will es nur nicht wahr haben.
Ich drück Dich

Corina
__________________
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  #3  
Alt 14.07.2012, 20:57
Niese Niese ist offline
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Registriert seit: 14.11.2011
Beiträge: 37
Standard AW: Patientenverfügung , wie soll ich drüber sprechen?😢

Danke Corina
Ich werd mich erkundigen, was es heißt ihm künstliche Nahrung zuzuführen ohne das er dann an viele Schläuche kommt. Gibt es das überhaupt ?
Ich glaub so enden möcht niemand...
Mein Bruder ist vorm halben Jahr an Krebs gestorben und wir sehen genau das selbe gerade noch einmal, is mir heut zum erstenmal aufgefallen.
Lg Denise
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  #4  
Alt 17.07.2012, 04:13
Jule1967 Jule1967 ist offline
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Beiträge: 8
Standard AW: Patientenverfügung , wie soll ich drüber sprechen?😢

Hallo Denise,
eigentlich lese ich hier nur still mit.
Dein Beitrag hat mich sehr berührt, obwohl meine Geschichte (bzw die meiner Angehörigen) eine andere ist.
Da du schreibst daß es jetzt dem Ende zugeht würde ich dir raten Kontakt mit einem Hospiz oder einem (ambulanten) Palliativdienst aufzunehmen. Oftmals ist es für alle leichter, wenn "Außenstehende" manche Dinge thematisieren. Und deine Kraft wirst du noch brauchen. Auch einen Psychoonkologen würde ich euch beiden ans Herz legen wollen. Das hilft, wenn man sich einfach nur mal auskotzen kann.

Patientenverfügungen gibt es ja wie Sand am Meer, druck doch einfach mal eine aus und gib Deinem Dad ne Ecke Zeit. Wenn ihr da vorher nie drüber gesprochen habt, ist das schon hardcore.

Ich habe mit meiner Ma 15 Jahre darüber diskutiert was zu tun ist wenn es knallt, aber als es dann soweit war und ich ihre Patientenverfügung machen sollte... ich hab gesagt nee, du sagst mir seit 15 Jahren was du willst, den Zettel machst du jetzt alleine.. aber irgendwie geht es mir immer noch schlecht deswegen, obwohl eigentlich alles gut ist.
Bei euch ist es halt andersrum.

ich wünsche dir viel Kraft und such dir die Hilfe die du brauchst - und alles alles gute für deinen Dad.

Liebe Grüße, Jule
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  #5  
Alt 17.07.2012, 10:28
xxtanja76 xxtanja76 ist offline
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Registriert seit: 14.07.2012
Ort: Mülheim Ruhr
Beiträge: 11
Standard AW: Patientenverfügung , wie soll ich drüber sprechen?😢

Liebe Niese,

jeder Mensch reagiert anders in den unterschiedlichsten Situationen, insbesondere wenn er weiss, dass er an einer Krankheit erkrankt ist, die zum Tode führen kann. Dies hägt mit inneren, unbewussten Mustern zusammen, die wiederum zu teilweise verstandesmäßig nicht nachvollziehbaren Reaktionen führen. Ich denke, dieses Wissen kann wichtig sein, um mit gewissen Situationen besser umzugehen und zu erkennen, dass man "verstandesmäßig" nicht viel machen kann. Uns ist auch erst seit ca 1 Woche bekannt, dass mein Dad BSDK hat. Ich würde aber dennoch folgendes versuchen: ich würde zu einem Notar gehen und mir eine Patientenverfügung/Generalvollmacht anfertigen lassen für DICH selber (habe ich auch gemacht, es ist für jeden Menschen gut, sich darüber Gedanken zu machen, denn jeder kann theoretisch das Pech haben, und durch einen tragischen Unfall am nächsten Tag im Koma zu liegen o.ä.). Dein Vater erkennt so vielleicht das positive an einer Patientenverfügung (wenn sich "Gesunde" Gedanken darüber machen) und merkt, dass er nicht aufgrund seiner Krankheit "entwürdigt" werden soll...

Ich habe (zum Glüc?) mit meinem Vater lange vor bekanntwerden der KRankheit darüber gesprochen,,, leider hatten wir es zeitlich immer wieder aufgeschoben. Aber als er im Krankenhaus lag, konnte ich quasi auf diese Gespräch zurückgreifen und das Besprochene nur noch in die Tat umsetzen.
Ich weiss, dass Du eine andere Situatin mit Deinem Vater hast, aber dennoch können die Gedanken Dir teilweise vielleicht weiterhelfen: mache ihm die VORTEILE anhand Deines eigenen Handelns bewusst (dass es eigentlich gut ist, sich als Gesunder Mensch bereits darüber Gedanken zu machen) und nicht die Nachteile (dass er ggf aufgrund seiner Krankheit bald von anderen Entscheidern abhängig sein könnte). Zudem ist es ein Vorteil, sich im Ernstfall in gute Hände zu wissen und nicht von Entscheidungen von "lieblosen Behörden oder Ärzten) abhängig zu sein... etc.

Ich habe zum Glück einen sehr guten Notar gefunden. Die notarielle Beurkundung des Willens ist wichtig, gerade bei Kranken - aber bei Gesunden kann es auch nicht schade, da im Zweifel die Verfügung/Vollmacht nicht mehr von den Ärzten/Behörden anerkannt wird, wenn sie ohne notarielle Beurkundung zu alt ist. Ein guter Freund ist Anwalt und hat sie ebenfalls nochmal durchgelesen und zweifellos "grünes Licht" gegeben. Den Text kann ich Dir also sehr gerne mal zur Verfügung stellen. Er stammt von einem Notar (der für sich selber den gleichen Text unterschrieben hat) und ist von einem guten Rechtsanwalt gegengeprüft worden.

Melde Dich gerne, wenn Du weitere HIlfe oder Unterstützung brauchst auch direkt an xxtanja76@googlemail.com

Ganz liebe Grüsse und viel Kraft sende ich Dir,
Tanja
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  #6  
Alt 17.07.2012, 20:41
Niese Niese ist offline
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Registriert seit: 14.11.2011
Beiträge: 37
Standard AW: Patientenverfügung , wie soll ich drüber sprechen?😢

Danke euch beiden für eure Antwort.
Mein Papa liegt seid heute wieder im KH und es wird sichtlich nicht besser. Wir haben heute mit der Assistensarztin gesprochen (sind noch nicht so eingefahren wie Oberärzte) und die hat Papa heute das erstmal gesehen.
Sie meinte, auf Nachfrage, es geht dem Ende zu so dünn wie er jetzt schon ist. Er hat ja auch seid Tagen nichts gegessen.
Meine Frage war, kann er nicht essen? Ist das jetzt das Endstadium? Bekommt er nun einfach eine Magensonde? Was wir nicht wollen. Sie meinte nein, sie wird ihm keine geben.
Ich habe Kontakt zu einem Hospiz, nur da ist mein Bruder vor 7 M gegangen und weis Papa, also freiwillig geht er da nicht hin.
Sie meint wir sollen ihn nach Hause holen, wenn sie meinen es ist nun soweit.
Nun müssen wir mal schauen.
Abwarten ...
Lg Denise
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  #7  
Alt 17.07.2012, 21:06
molüfunidami molüfunidami ist offline
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Registriert seit: 13.05.2012
Ort: am Jadebusen
Beiträge: 134
Standard AW: Patientenverfügung , wie soll ich drüber sprechen?��

liebe denise!

ich habe deinen thread nur überflogen, ich weiss nicht, wie dringend es bei euch ist.
meine ma hat nie eine patienten-verfügung unterschrieben, sie und wir konnten alles, wirklich alles ohne diese regeln, obwohl meine ma manchmal nicht mehr ansprechbar war.

ich glaube, gerade, wenn ein leben zu ende geht, wissen die ärzte, schwestern, palliativärzte, was sie tun müssen, ein leiden zu lindern, ein sterben menschlich zu machen.

ich wünsche euch ganz viel kraft für die nächste zeit.

liebe grüsse, dani
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