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Alt 23.06.2006, 02:38
kittie kittie ist offline
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Registriert seit: 23.06.2006
Beiträge: 4
Standard Alle Hoffnung Vergebens

Hallo ihr Lieben,
ich habe mich gerade erst registriert, weil ich unbedingt mal meine Gedanken loswerden musste.
Bei mir geht es um meine Patentante, zu der ich eine sehr enge Bindung habe, weil wir nur wenige Kilometer auseinander wohnen und wir uns dshalb sehr oft sehen. Sie kämpft seit sechs Jahren mit Darmkrebs. Ihre Geschichte ist so lang, dass ich garnicht mehr alles auf die Reihe bekomme. Im Moment ist sie im Krankenhaus, weil sie zu Hause einfach nicht mehr klar kommt. Sie kann inzwischen nicht mehr gehen, sich waschen oder anziehen. Sie hatte zuerst Darmkrebs, der mehrmals operiert wurde, weshalb sie im ganzen Unterbauch inzwischen Verwucherungen hat. Als sie die Operationen und Chemo überstanden hatte, konnte sie kaum noch etwas essen, weil ihr nur noch ein Meter Darm erhalten geblieben ist. Sie konnte nie aus dem Haus gehen, weil sie andauernd wegen Durchfällen auf eine Toilette angewiesen war. Später hatte sie dann Metastasen im Becken und am Hals. Sie wurde dann wieder operiert und bestrahlt, musste aber unterschreiben, dass sie nicht vollständig geheilt werden kann. Zu aller Freude konnten die Tumore so weit bekämpft werden, dass nur noch die Kapseln übrig geblieben sind. Alle hatten wieder Hoffnung. Durch die Bestrahlung wurden aber die Lymphknoten zertsört, weshalb sich in den kompletten Beinen 20! Liter Wasser angesammelt haben, die nicht mehr abtransportiert werden können. Sie hat Lymphdrainage und alles mögliche bekommen, aber nichts hat geholfen. Der Onkologe, der sich die ganzen Jahre total nett gekümmert hat, hat dann einen Eilantrag gestellt zur Reha in einer Spezielklinik. Der wurde bewilligt, aber ihr Zustand hat sich soweit verschlechtert, dass sie nicht rehafähig ist und sie vor Schmerzen nichts mehr kann. Sie hat die größten Morphiumpflaster, nimmt Opium, damit sie nicht andauernd Durchfall hat und noch mehr abnimmt (sie wiegt keine 40 kg bei einer Größe von 1,70) und noch zusätzlich Schmerzmittel.
Weil sie die Schmerzen irgendwann nicht mehr ausgehalten hat, ist sie freiwillig in ein Krankenhaus gegangen, wo dann die Blase und die Nieren untersucht wurden, weil sie inzwischen nicht mehr auf Toilette gehen kann und nur noch Blut kommt. Die Nierenwerte waren so schlecht, dass sie sofort operiert wurde und sie eine Nierenfistel bekommen hat (künstlicher Ausgang). Die eine Niere arbeitet wieder komplett, die andere ist abgestorben. Eine heftige Blasenentzündung kam auch noch dazu. Im Unterbauch sind jetzt wieder neue Tumore, die kaum von dem Rest des Bauches zu unterscheiden sind, weil der Bauch so zugewuchert ist von Gewebe (deshalb hat auch die Blase kein Fassungsvermögen mehr). Die Ärzte sagen, dass es jetzt nur noch darum gehen kann, dass sie keine Schmerzen mehr hat und alles für zu Hause geregelt wird. Meine Tante realisiert das aber überhaupt nicht und meint, dass sie noch nicht nach Hause kann, weil es erst bergauf gehen muss. Sie will nicht merken, dass es nie weider bergauf gehen wird. Das mit Schlimmste ist, dass sie erst 44 ist und zwei "kleine" Kinder hat (6 und 8). Meine Mutter ist jeden Tag Stunden bei ihr und sitzt nur daneben. Meine Tante bekommt so viel Morphium, dass sie teilweise phantasiert und trotzdem hat sie Schmerzen.
Ich kann echt nicht mehr, weil mir alle so leid tun und ich sie nicht verlieren will !!!

Ich hoffe es "hört mir jemand zu"

Liebe Grüße
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