Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > andere Krebsarten > Rippenfellkrebs, Asbestose, Pleurales Mesotheliom

 
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 09.10.2011, 21:48
stoppelhopser stoppelhopser ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 09.10.2011
Beiträge: 8
Standard wieder ein PM

Guten Abend zusammen, ich lese nunmehr seit 23 Monaten still und leise mit. Heute nehme ich mir die Zeit, selbst einen Betrag zu verfassen und möchte in relativ kurzer Form über den Kranheitsverlauf meines Schwiegervaters(SV) schreiben. Er wohnt 5 km von uns entfernt.

- Mitte November 2009 Einlieferung wegen akuter Atemnot ins Krankenhaus
- Röntgen mit dem Ergebnis "Wasser in der Lunge"
- 24.11.09 Anlage einer Pleuradrainage links
Seit diesem Tag durchforsteten meine Frau und ich das Internet mit "unserer" Diagnose -Pleuramesotheliom-. Im Krankenhaus bekamen wir zuerst keinen endgültigen Befund, der ließ bis Mitte Dezember 2009 auf sich warten, Zitat: Pleuramesotheliom mit initialem Sereopneumathorax links, KEIN Anhalt für Malignität.
Weitere Behandlung: Chemotherapie mit Alimta und Cisplatin, die Ende Januar am 75. Geburtstag meines SV begann. Er brachte seiner Zeit noch runde 107 kg auf die Waage.
Mit der Chemo konnte das Tumorwachstum verlangsamt werden. Auf der einen Seite erfreulich, doch zu welchem Preis. Durch die Chemo gingen die Blutwerte in den Keller, schlechte Blutwerte, keine Chemo, also bekam er Bluttransfusionen (mittlerweile mindestens 12) so dass die Blutwerte wieder in Ordung waren, danach wieder eine Chemo und so weiter. Die Nebenwirkungen der Chemo (Übelkeit, Appetitlosikeit usw.) ließen meinen SV bis ca. Januar 2011 ca, 25 kg abnehmen. Im Januar 2011 kamen die ersten Schmerzen und wieder Atemnot dazu, so dass die BG (die hatte seine Krankheit relativ schnell und recht unkompliziert als Berufskrankheit anerkannt), ein Sauerstoffgerät genehmigte.
Die Schmerzen wurden anfänglich mit "gängigen " Schmerzmitteln gelindert, mittlerweile erfolgt die Behandlung mit Hydromorphon (mind. 3 x 24 mg am Tag). Vor 4 Wochen verschrieb der Onkologe zum ersten mal Fentanylpflaster 50µg/h. Seit letzter Woche muss SV drei solcher Pflaster gleichzeitig tragen und dennoch reicht es nicht zur wirklichen Schmerzlinderung. Nun kommt das Schmerzmittel Lyrica (bei peripheren Nervenschmerzen ) zusätzlich zum Einsatz.
Ich habe die letzten knappen 2 Jahre jetzt wirklich kurz zusammen gefasst. Zwischenzeitliche Aufenthalte im Krankenhaus fehlen. Das ganze Gefühlchaos, auch die eigenen seelischen Belastungen, die Hilflosigkeit kann ich nicht wirklich beschreiben. SV wiegt im Moment höchstens 60 kg und schläft fast den ganzen Tag. Das wiederum regt meine Schwiegermutter auf ("der kann doch nicht den ganzen Tag schlafen, er nimmt zu viele Tabletten, daran liegt das " einfach unfassbar). Wir haben schon stundenlange Gespräche mit Schwiegermutter geführt, ihr die Krankheit erklärt und mal angeregt, sie möge mal gemeinsam mit ihrem Mann zum Onkologen fahren, ohne Erfolg. Sie weigert sich, null Chance. Keine Ahnung, was bei den beiden (die im letzten Jahr Goldhochzeit hatten) passiert ist. Auf die Anregeung, eine Kur für SV zu beantragen kam die Antwort "Das könnt ihr vergessen, nicht mit mir, da habe ich keine Lust drauf".
Das Schlimme für meine Frau und mich ist, SV bekommt alles mit, ist bei relativ klarem Verstand (soweit das unter dem Einfluss von Morphium möglich ist), schaut ab und an fern und steht geistig noch mitten im Leben. Aber bedingt durch die Schmerzmittel kann er seinen Harndrang seit vorgestern nicht mehr kontrollieren (Morgen müssen wir Windeln Kaufen). Bettlägrig ist SV noch nicht, er kann halbwegs alleine aufsehen und noch langsam gehen,eine Pflegestufe will er partout nicht beantragen (ich kann das noch alleine).
Zur Zeit sind wir ein wenig rat- und kraftlos. Das Ergenis der letzte CT (vor 10 Tagen!!) steht noch aus.
Ich hoffe, meine Schilderungen sind nicht zu lang. Das ist das erste mal, dass ich in einem Forum im Netz geschrieben habe.

Geändert von stoppelhopser (09.10.2011 um 21:52 Uhr)
Mit Zitat antworten
 

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 22:26 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55