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  #91  
Alt 11.02.2005, 08:59
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Standard Trauernde Männer?

Hallo Jürgen,
irgendwie haben wir alle die hier sind einige Gemeinsamkeiten aufzuweisen.
Ja wie bekomme ich das hin. Ich bin vor 2 Wochen mal für 4 Tage mit 2 Freunden in unser Haus geflogen und es hat sich normal angefühlt. Wir haben dort viele Freunde und die haben sich alle rührend um mich gekümmert. Das gibt doch irgendwie Kraft. Wir haben dort 5 wundervolle Jahre in den Ferien verbracht und daran versuche ich mich zu erinnern. Den Schmerz versuche ich nicht aufkommen zu lassen, was mir leider auch nicht immer gelingt. Ich denke auch an meine beiden Kinder die dort ein zweites zuhause haben. Habe jetzt mal die Osterferien und Sommerferien gebucht. Mal schauen ob ich das dort immer noch so toll finde.
Wenn du mir leiber direkt anworten möchtest : samiconsulting@gmx.net
LG
Oliver
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  #92  
Alt 03.03.2005, 21:33
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AndreaS AndreaS ist offline
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Standard Trauernde Männer?@Olliver ,Guido, Jürgen

Wie geht es euch?

Ihr habt euch lange nicht gemeldet. Lasst mal wieder was von euch hören, wir denken an euch...

Liebe Grüße

Andrea
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  #93  
Alt 05.03.2005, 23:40
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Standard Trauernde Männer?

Hallo Ihr lieben Männer,

also ich habe mich durch diesen langen Thread durchgelesen und finde Eure Nachrichten wirklich sehr berührend. Ich habe meine Mama am 1. November verloren und meine Papa und ich leiden noch immer sehr. Ich habe ihm gleich den Thread zum Lesen gegeben und es hat ihm ein wenig geholfen, da er merkt, dass er nicht alleine, dass es vielen im Moment genauso geht wie ihm.

Alles Liebe,
Maria Judith
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  #94  
Alt 10.03.2005, 12:08
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Standard Trauernde Männer?

hallo zusammen,
genau heute vor einem jahr ist meine freundin gestorben. sie ist nur 36 jahre alt geworden. ein jahr lang haben wir gemeinsam gekämpft. ich durfte nur 4 kurze jahre mit ihr zusammen sein. nicht eine sekunde davon möchte ich missen. über den schmerz zu schreiben, der sowieso nicht richtig in worte zu packen ist, erspare ich mich hier. aber ich möchte euch sagen, dass ein kleines gedicht, welches ich in dieser zeit von einem freund bekommen habe, mich tief berührt hat und mir den weg in dieser schweren zeit gewiesen hat. es ist aus der sicht des verlassenden, des gehenden geschrieben. ein vers ist mir besonders in erinnerung geblieben:
"lebe und ich spüre liebe"
ich wünsche euch allen von herzen alles gute und liebe
chris
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  #95  
Alt 10.03.2005, 20:34
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AndreaS AndreaS ist offline
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Standard Trauernde Männer?

Hallo Chris,

mir helfen Verse und Gedichte in dieser schweren Zeit auch ein wenig. Manche lassen einen nachdenken und erkennen, machen Mut und geben Hoffnung.

Kannst du uns nicht das ganze Gedicht schreiben, wenn es nicht zu persönlich ist.

Liebe Grüße
Andrea
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  #96  
Alt 10.03.2005, 22:26
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Standard Trauernde Männer?

@ Andrea - wie geht es Euch ?
Wie soll es uns ( mir ) schon gehen ? Das Leben geht irgendwie weiter, aber die
Inhalte / Perspektiven sind weg. Wenn man fast 30 Jahre mit einem Partner lebt und
die Situation sich von heute auf morgen so ändert, dann hat man schon zu ''schlucken''. Z.Zt. also tiefes Loch - wir werden sehen ....
LG Jürgen
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  #97  
Alt 14.03.2005, 16:01
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Standard Trauernde Männer?

hallo andrea,
ich bin gerade umgezogen und es hat noch nicht alles seinen platz gefunden. wenn ich dieses gedicht wiederfinde, werde ich es hier reinstellen.
liebe grüsse
chris
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  #98  
Alt 29.03.2005, 21:28
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Standard Trauernde Männer?

Hallo zusammen,

jetzt habe ich diesen thread schon bestimmt drei Mal komplett durchgelesen und erst jetzt meinen Namen entdeckt. Muss ihn vielleicht doch mal ein bisschen aus der "Versenkung" holen....

Meine ü.a. geliebte Frau ist am 14. Februar d. Jahres nach dreijährigem, tapferen Kampf gegen ihren Lungenkrebs von uns gegangen. Ich habe damals in anderen threads geschrieben und unheimlich viel liebe und nützliche Hilfe erfahren. Seitdem habe ich mal hier und mal da gelesen, konnte mich aber nicht aufraffen, auch mal wieder mich zu melden. Also, Andrea, hier bin ich wieder, habe leider nicht viel Gutes zu erzählen, extreme Aufs und Abs und das nicht weg gehende Gefühl, mit dieser "anderen Welt", in der ich seit ihrem Weggang lebe, nicht wirklich etwas zu tun zu haben. Irgend wie hat sich alles verändert, andere Arbeit, der Freundeskreis hat sich radikal geändert, fast alle "alten" Freunde sind in der Versenkung verschwunden, dafür sind andere aufgetaucht, an die ich nicht im Traum gedacht hätte, Firma abgemeldet, und ob wir in dieser Wohnung bleiben wollen/können, ist auch noch nicht ganz klar. Wenn die beiden Jungs (beide 17) und ich nicht ein so gutes Team wären, würde ich sagen: Jede Sicherheit hat sich in Rauch aufgelöst, alles schwimmt, wir auch. Zum Glück schwimmen wir gemeinsam, das hilft sehr.

Dieser Thread hat mich mal wieder vom Titel her interessiert, weil ich einfach die Erfahrung gemacht habe, dass (oh Graus!) ein altes Vorurteil auch beim Thema Trauer bestätigt wird: Mit Frauen kann man reden, mit Männern kann man schweigen. Ist für mich beides zu seiner Zeit sehr hilfreich, ich bekomme nur Probleme, wenn mir so "unmännliche" Dinge geschehen, wie dass ich an der Kasse im Supermarkt plötzlich losheule, weil irgend etwas irgend eine Erinnerung ausgelöst hat oder sich ein "Gefühlsknoten" plötzlich löst. Neben allem anderen steht somit auch irgend wo meine männliche Rolle in Frage, schon alleine dadurch, dass ich meiner Frau nicht helfen konnte, ihren Kampf zu gewinnen. Ja, es hat sich bei allen Versuchen, Dinge auch positiv zu sehen, doch eine gewisse Bitterkeit festgesetzt, wobei auch diese sicherlich (hoffentlich) nicht das Ende, sondern ein Zwischenstadium ist.

So weit mal für jetzt von mir. Ich wünsche euch alles erdenkliche Gute und es würde mich tierisch freuen, wenn es mir gelungen wäre, diesen thread wieder ein bisschen nach oben zu spülen.

Guido
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  #99  
Alt 29.03.2005, 22:33
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Standard Trauernde Männer?

Lieber Guido,

ich bin froh, dass du dich wieder meldest. Ich habe viel an dich gedacht. Ich kann dir keine Hoffnung machen, dass dieses Achterbahngefühl nicht noch lange dein Leben beherrscht. Die Löcher tun sich auf und wir müssen eine Weile darin verharren bis wir irgendwann und irgendwie wieder rauskrabbeln. Was ich dir aus meiner Sicht sagen kann ist, dass sich Möglichkeiten finden, zu lernen, mit der jeweiligen Gefühlsphase umzugehen. Ich habe bspw. gelernt NEIN zu sagen, wenn mich lieb gemeinte Einladungen in einer Absturzphase erreicht haben und ich spürte, dass ich "lieber" traurig sein möchte und mich daheim verkrieche, Das ständige Verdrängen unserer Trauer bringt uns glaube ich nicht weiter, sie wird uns einholen, sie muss durchlebt werden sonst wird der Schmerz wohl nie erträglich werden.
Ist es nicht schrecklich, dass man sich zu dem Schmerz noch unter Druck setzen lässt? Wer sagt, dass es unmännlich ist, loszuheulen. Hast du nicht allen Grund dazu? Jeder, der es erleben musste, wird es verstehen, die anderen werden - ob sie wollen oder nicht - irgendwann begreifen!
Der Tod ordnet das Leben neu. Wir wahr das ist, habe ich auch erfahren. Freunde? Ich habe sie, aber wie du sagst - an unverhoffter, ganz anderer Stelle. Die anderen sind abgetaucht - zu viel Trauer - zu lange schon! Und auch die Vorwürfe, versagt zu haben. Wenn du irgendwann in den verschiedenen Beiträgen liest, wirst du dich an vielen Stellen mit deinen Gefühlen wiederfinden. Wir haben alle nicht versagt Guido, wir hatten leider alle keine Chance. Es gibt auch nichts positiv zu sehen. Wir alle haben das Liebste auf der Welt verloren, was sollte daran positiv sein? Dass wir lernen müssen, alleine klar zu kommen? Daran ist nichts positives, ich hätte ebenso wie Du darauf verzichten können. Die Verbitterung passt eindeutig besser, jedenfalls im Augenblick...
Viele "falsche" Vokabeln, aber ich bin ehrlich froh, dass du dich gemeldet hast und ich hoffe sehr, dass - wenn dir Schweigen nicht mehr hilft- du weiterhin das Reden als Ventil einsetzt -

Liebe Grüße
Andrea
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  #100  
Alt 30.03.2005, 13:30
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Standard Trauernde Männer?

@Andrea: Werde ich.
Auch liebe Grüße. Danke.

Guido
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  #101  
Alt 31.03.2005, 14:18
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@chris: Hast du dein Gedicht gefunden? Ich habe gerade wieder angefangen, zu lesen und bin dabei auf eines gestoßen, das mich zur Zeit seeehr berührt. Stelle es jetzt mal hier rein:

Kleiner Gesang


Regenbogengedicht,

Zauber aus sterbendem Licht,

Glück, wie Musik zerronnen,

Schmerz im Madonnengesicht,

Daseins bittere Wonnen...


Blüten, vom Sturm gefegt,

Kränze, auf Gräber gelegt,

Heiterkeit ohne Dauer,

Stern, der ins Dunkel fällt:

Schleier von Schönheit und Trauer

Über dem Abgrund der Welt.


(Hermann Hesse)


Dir und allen, die hier schreiben oder "nur" mitlesen, alles erdenkliche Gute!

Guido
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  #102  
Alt 03.04.2005, 12:46
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Standard Trauernde Männer?

@ Guido
Dann will ich Dich mal unterstützen, den Thread wieder nach oben
zu bringen.Ich habe die gleichen Probleme wie Du, das mit dem
Supermarkt kenne ich nur zu gut ( irgendein Hintergrundlied und ich
muss mir eine stille Ecke suchen um Heulen zu können ). Dann immer die
quälende Frage: warum hat nicht irgendeine Therapie Erfolg gezeigt, wir
hatten doch früher alles im Griff... so eine verdammte Sch....
Also Du siehst,Du bist nicht alleine mit diesen Gefühlen....
LG Jürgen
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  #103  
Alt 03.04.2005, 13:09
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Standard Trauernde Männer?

Hallo,

Situationen die uns die Tränen in die Augen schießen lassen wird es immer wieder geben.
Sei es im Supermarkt oder zu Hause, wenn der 'Wasserablesertyp' lobt 'toll, sie haben ja viel weniger Wasser verbraucht..'

Warum ist es uns eigentlich immer so peinlich, in der Öffentlichkeit zu weinen?? Für euch Männer vielleicht besonders schlimm, aber für mich auch. Ach mensch, eigentlich sollte uns das doch egal sein.

Heute könnte ich jedenfalls nur heulen!

LG und alles Gute für Euch,
Bärti
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  #104  
Alt 03.04.2005, 19:38
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Standard Trauernde Männer?

Ihr Lieben,

ja, es tut wahnsinnig gut, zu sehen, dass ich nicht als Einziger diese Gefühle habe!!

Ich bin nach einem Wochenende, das ich wunderschön mit lieben Freunden verbracht habe, gerade hier ziemlich unsanft an meinem Schreibtisch aufgeschlagen und fast froh, dass ich noch eine Menge Vorbereitungen für die neue Woche zu treffen habe. Irgend wie funktioniert der "gute-Gefühle-Speicher" nicht mehr, wie er sollte, obwohl... ganz verloren wird es auch nicht gehen, hoffentlich.
@Jürgen: Bei der Wirkung von Therapie habe ich schon begonnen, umzulernen. Für mich ist es eine Unterstützung dabei, nicht den Mut zu verlieren, mich auf diese Achterbahn einzulassen statt nur wegzurennen, Punkt. Hatte mir Heilung erhofft, für die es offensichtlich viel zu früh ist und die ich leider wohl nur für mich bewirken kann, wenn überhaupt.

@Bärti: Ja, eigentlich sollte es uns egal sein. Wenn ich mir ansehe, wie sich mein Freundeskreis in der letzten Zeit verändert hat, könnte ich eigentlich auch drauf pfeifen, was irgend jemand denkt. Aber trotzdem... weißt, was ich meine.
Heute nacht sind es sieben Wochen, eine Ewigkeit und gleichzeitig ein Augenaufschlag... wir werden später am Abend wieder eine Menge mehr Kerzen anzünden und reden und schweigen und nur unter uns wahrscheinlich auch wieder eine Menge Wasser verbrauchen... ich wünsche Dir und Euch allen ganz viel Kraft und Mut, nicht nur für heute. Meine Jungs lesen hier auch unregelmäßig, und wir werden heute Abend auch an Dich und Euch denken! Vielleicht hilfts...

Guido
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  #105  
Alt 04.04.2005, 08:36
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Standard Trauernde Männer?

Guten Morgen,
danke Guido, ich glaube es hat ein wenig geholfen. Heut geht's mir wieder etwas besser!
Ich wünsche auch Euch sehr viel Kraft für die kommende schwierige Zeitund alles Gute!

Viele Grüße,
Bärti
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