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  #1  
Alt 24.07.2011, 22:20
Benutzerbild von sternchen2190
sternchen2190 sternchen2190 ist offline
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Standard Komm zurück....

Hallo ihr lieben, nun bin auch ich hier im Hinterbliebenen Forum! Ich hatte gedacht das es noch lange dauern wird bis ich hierher komme.....
Meine kleine Mama (62) hat den Kampf gegen den Krebs verloren
Am 7.7.11 ist sie nach 5 Tagen fürchterlicher qualen endlich eingeschlafen.
Niemand hat es verdient so leiden zu müssen....es hat sich in mein Herz gebrannt meine Mama, meinen "Fels in der Brandung" so leiden sehen zu müssen.
Immer hat sie alles für mich getan, manchmal sogar mehr als sie eigentlich konnte....sie war ein guter Mensch.....ich will sie wiederhaben
Nun ist sie weg, ich kann sie nicht mehr umarmen, sie nicht mehr hören, nicht mehr ihren typischen Duft riechen....nichts mehr von ihr....
Es hat ja noch nicht gereicht das mein geliebter Papa(65) im Dezember letzten Jahres gehen musste...völlig unverhofft aus dem Leben gerissen.
Ich kann nicht mehr an Gott glauben, kann nicht verstehen warum gute Menschen gehen müssen, und Monster hierbleiben dürfen??

Anja
__________________
Meine geliebte Mama
Dezember 2008 Diagnose Leiomyosarkom - 07.07.2011
Mein geliebter Papa
8.12.10 plötzlicher Herzinfarkt

Ich sterbe,aber meine Liebe zu Euch stirbt nicht.
Ich werde Euch vom Himmel herab lieben,
wie ich Euch auf Erden geliebt habe.


http://youtu.be/2nh7A-0Z5zs

Geändert von sternchen2190 (24.07.2011 um 22:27 Uhr)
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  #2  
Alt 24.07.2011, 22:32
carla44 carla44 ist offline
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Standard AW: Komm zurück....

Liebe Anja,

es ist schwer, Dir tröstende Worte zu sagen. Ich umarme Dich erst mal ganz fest.

Deine Gefühle und Gedanken verstehe ich sehr gut. Ich möchte auch ins Auto steigen und in das Heim fahren, dass in den letzten 3 Wochen das Zuhause von meinem Vati war. Ihn noch einmal umarmen oder wenigstens mit ihm telefonieren können.
Es geht nicht. Ich kann es immer noch nicht begreifen, dass er nicht mehr da ist. Es ist heute genau eine Woche her. Und kommt mir schon so lange vor.
Ich weiß nicht, wann ich das endlich wirklich begreifen werde.

Heute kann ich Dir nur ganz liebe Grüße schicken, mehr geht im Moment bei mir auch nicht.
Carla
__________________
Mein lieber Vati ist am 17.7.2011 um 16.30 Uhr in meinen Armen friedlich eingeschlafen.

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark
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  #3  
Alt 25.07.2011, 09:53
Nu85 Nu85 ist offline
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Standard AW: Komm zurück....

Liebe Anja,

ich wünsche Dir mein aufrichtiges Beileid und tiefes Mitgefühl.
Auch ich habe im Februar 2011 meine wunderbare Mama im Alter von 59 Jahren an dieser Scheiß Krankheit verloren. Über 2 Jahre haben wir gekämpft... ich musste auch mit ansehen wie es immer mehr Berg ab mit ihr ging und wie sie gelitten hat. Diese Bilder werde ich nie vergessen. Es ist wirklich so ungerecht dass so viele liebe Menschen wie unsere Mütter so früh gehen mussten...

Ich wünsche Dir für die nächste Zeit ganz viel Kraft.

Fühl Dich gedrückt.


_______________________________________
Meine wunderbare Mama: 1952-2011

"Für die Welt bist Du nur ein Mensch,
für einen Menschen kannst Du die Welt sein!"
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  #4  
Alt 25.07.2011, 10:56
Sammarly Sammarly ist offline
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Liebe Anja,

auch ich möchte dir sagen, wie leid es mir tut, dass du deine Mama gehen lassen mußtest.

Wir alle hier können deine Traurigkeit und Wut gut verstehen, wir alle haben dasselbe erleben müssen .... es ist ungerecht und schlimm, dass sie einfach so fort sind, obwohl wir sie so lieben und brauchen, wir nichts tun können.

Meine Mama ist am 18.03.11 mit 64 Jahren eingeschlafen und auch wenn es bei mir einige Zeit her ist (18 Wochen und 3 Tage), so vermiss ich sie jeden einzelnen Tag. Sie fehlt mir und das ich sie nie wiedersehen werde, sie nicht zurückkommt, zerreißt mich. Ich weiß, sie wäre gern hiergeblieben, so sehr hat sie gekämpft

ich weine mit dir und wünsche dir ganz liebe Menschen um dich rum, die dich auffangen und begleiten, alles Liebe
Heike
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  #5  
Alt 25.07.2011, 14:51
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sternchen2190 sternchen2190 ist offline
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Ihr lieben, danke für die tröstenden Worte, es ist gut zu wissen das man hier verstanden wird! Seit 2 Jahren habe ich bisher im Angehörigen Forum geschrieben,
aber jetzt denke ich, bin ich hier doch besser aufgehoben.
Heute habe ich wieder angefangen zu arbeiten (Kinderbetreuung), und es hat mir gutgetan. Irgendwie ist es doch wieder ein Stück normalität,
auch wenn es wehtut und ich denke es kann doch jetzt nicht einfach wieder normal weiterlaufen!? Aber auch wenn alles wieder in die alten Bahnen läuft, trotzdem ist doch alles ganz anders als vorher!
Es fehlt das man mal eben schnell von der Arbeit aus im Krankenhaus anruft, mal schnell fragen ob soweit alles ok ist und dann später hinfährt.
Immer kommen die Gedanken flüchtig wie ein Windhauch, und dann denke ich ach nein....du kannst sie ja nicht mehr anrufen....wie ein schlag in den Magen
Sie fehlt mir einfach überall genau wie mein Papa.
Das schlimme ist das meine Eltern beide vor ihren Müttern gegangen sind, und meine beiden Omis nun allein sind! (89 und 91 Jahre!)
Die Mutter meiner Mama musste sich 3 Tage vorher von ihrem Kind verabschieden....es war so furchtbar zu sehen wie sich eine 89 jährige Mutter im Rollstuhl sitzend,
schluchzend und weinend von ihrem Kind verabschieden musste....immer wieder hat sie laut weinend gerufen "warum nicht ICH warum muss mein Kind gehen und ich muss hierbleiben??"
Es hat mir ein Stück von meinem Herzen rausgerissen das mitansehen zu müssen
Die Mutter meines Papas hat immer nur gerufen "Gott warum hast du mir meinen Hans genommen, warum hast du nicht mich geholt??
Ich habe daneben gestanden und habe nur gedacht liebe Omi es gibt keinen Gott, und wenn doch dann hat er uns vergessen...

Ihr lieben es tut gut mir das alles einmal von der Seele schreiben zu können, und vor allem hier wo man es mir auch nachfühlen kann.
Manchmalkann ich einfach die "Beileids Floskeln" nicht mehr hören....ich weiss es ist ja nur gut gemeint und jeder möchte ja nur seine Anteilnahme zeigen,
aber manchmal ist es einfach zuviel des guten, und ich möchte einfach nur meine Ruhe haben.

Ich danke euch allen für's "zuhören"
Anja
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Meine geliebte Mama
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  #6  
Alt 25.07.2011, 15:19
Sammarly Sammarly ist offline
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Ach Anja,

jetzt stehen mir die Tränen in den Augen, es sollte keine Mama erleben müssen, dass ihr Kind vor ihr geht. Ja, für uns als Töchter oder Kinder ist das ja schon so schwer und unerträglich, wie soll es den Eltern dann gehen, die ihre Kinder (egal ob klein oder groß, jung oder alt) gehen lassen müssen. Jeder Verlust ist für jeden einzelnen schlimm. Jeder ist anders traurig und versucht mit der Situation zu leben, zu überleben.
Ich hab immer gewußt, dass mich der Tod meiner Mama aus der Bahn wirft, auch wenn ich nach außen hin vielleicht manchmal stärker wirke. Aber es passiert, dass mir in Momenten, in denen ich nicht damit rechne, ganz plötzlich die Tränen kommen und es mich dann richtig durchschüttelt, ich dann begreife, was ich verloren habe. An anderen Tagen kann ich über sie reden, ohne traurig zu sein .....
Ich hab mich nach ihrem Tod gefragt, wie kannst du jetzt aufräumen, wie kannst du jetzt dies oder das machen, den Alltag "abarbeiten", wie kannst du nur, nach dem, was passiert ist. Aber diese ganz alltäglichen, kleinen Dinge haben mich funktionieren und weitermachen lassen.... Es ist gut, dass du wieder angefangen hast zu arbeiten, ich hoffe, das hilft dir ein wenig....

Liebe Grüße von Heike
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  #7  
Alt 25.07.2011, 19:34
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sternchen2190 sternchen2190 ist offline
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Standard AW: Komm zurück....

Mein Herz es blutet, die Seele schreit.
es war doch noch gar nicht deine Zeit.
Vieles wollte ich noch mit dir erleben,
nach Vielem wolltest du noch streben.
Doch der Himmel lies dir keine Zeit,
jetzt bist du so unendlich weit.
Niemals mehr kann ich um Rat dich fragen
Niemals mehr ein nettes Wort dir sagen.
Niemals mehr kannst du mich in die Arme nehmen.
Warum musstest du so früh auch gehen?
Ich hätte dich jetzt so gern bei mir,
doch du bist so unendlich weit von mir.
Kannst du vom Himmel auf mich runter schauen?
Bist du jetzt mein Schutzengel, kann ich darauf bauen?
Doch einens Tages werden wir wieder zusammensein
Diese Hoffnung lässt mich leben, diese Hoffnung lässt mich sein.
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  #8  
Alt 26.07.2011, 08:32
Sammarly Sammarly ist offline
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Hallo liebe Anja,

dein verlinktes Unheiligvideo ist Balsam, der Graf trifft es irgendwie immer und mitten ins Herz, ich höre oft "Brief an dich" von ihm und bei "Geboren um zu leben" ist es sowieso schlimm und ich muss weinen.

Ich hab gesehen, dass deine Mama ihre Diagnose im Dezember 2008 bekommen hat, meine Mama im November 2008, also fast zeitgleich. Wir hatten nach der Ersttherapie ungefähr ein unbeschwertes Jahr, keiner von uns hätte damit gerechnet, dass der verdammte Krebs wiederkommen wird, noch dazu dann so schlimm. Die letzten 9 Monate von Juni 2010 bis März waren das schlimmste, was ich bisher erleben mußte. Meine starke, immer optimistische, kämpfende Mama so krank zu sehen, es hat mir das Herz zerrissen.
So banal das klingt, für sie war es eine Erlösung (ich hasse dieses Wort), aber ich weiß genau, dass sie das überleben wollte, sie wollte nicht erlöst werden, sie wollte gesund werden und ihre Enkelkinder aufwachsen sehen. Das wollte sie und wir wollten das auch! So einfach ist das. Und auch wenn man die Frage nicht stellen soll, aber das Warum? ist automatisch im Kopf. Warum? Warum sie, warum so qualvoll, warum schon jetzt? Das läßt sich gar nicht ausschalten, das ist einfach da...

Traurige Grüße
Heike
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  #9  
Alt 26.07.2011, 22:46
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sternchen2190 sternchen2190 ist offline
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Liebe Heike, du sprichst mir aus der Seele!
Zitat:
Meine starke, immer optimistische, kämpfende Mama so krank zu sehen, es hat mir das Herz zerrissen.
So banal das klingt, für sie war es eine Erlösung (ich hasse dieses Wort), aber ich weiß genau, dass sie das überleben wollte, sie wollte nicht erlöst werden, sie wollte gesund werden und ihre Enkelkinder aufwachsen sehen. Das wollte sie und wir wollten das auch! So einfach ist das.
Meine Schwester die genauso wie ich immer an Mamas Seite war, sagte in dieser Zeit einmal zu mir,
das schlimmste für sie sei das Mitleid das man empfindet wenn man neben dem geliebten Menschen steht der so fürchterlich leiden muss!
Es zerreisst einen innerlich das man einfach nichts tun kann und man kommt sich so hilflos und nutzlos vor!
Vor allem weil ich genau wusste das Sie eben nicht sterben wollte, und bestimmt fürchterliche Angst hatte.
Meine Mama wollte keine schwäche zeigen, und hat immer versucht solche Dinge vor uns zu verbergen,
aber ich wusste trotzdem genau was in Ihr vorging!!

Auf der Trauerfeier meines Papas haben wir übrigens "An deiner Seite" von Unheilig gespielt,
und weil mein Papa diesen Song einfach Klasse fand auch von Lynyrd Skynyrd "Sweet Home Alabama".
Bei Mamas Trauerfeier wurde leider keine Musik gespielt weil wir uns nur am Sarg von Ihr verabschiedet haben. Aber es war trotzdem schön.

So jetzt mal wieder eine Nacht um die Ohren schlagen......
Liebe Grüße
Anja
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  #10  
Alt 28.07.2011, 11:17
Sammarly Sammarly ist offline
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Hallo liebe Anja,

meine Schwester heißt auch Anja ....

Wenn ich so in mich reinhöre, dann muss ich sagen, dass ich außer Mitleid auch eine ganze Menge Wut in mir hatte (und die hab ich immernoch), nicht auf meine Mama, aber auf die Ärzte und Therapeuten, die sie gequält haben.... Wenn ich zurückblicke, empfinde ich diese Zeit als rastlos, ich war ständig am Limit, hab versucht, präsent und informiert zu sein und doch frage ich mich oft, ob das genug war, ob ich nicht noch mehr für sie tun hätte können.
Danach bin ich erstmal in ein Loch gefallen, all die viele "Frei"zeit, dieses keine Angst mehr haben müssen, wenn das Telefon klingelt, kein Warten auf eine Untersuchung oder ein Untersuchungsergebnis, kein Therapiebeginn, dieser ganze, sich immer wiederholende Kreislauf, war durchbrochen. Alles wie "vorher" und auch überhaupt nichts wie "vorher". Wir haben ja immer gedacht, nach der Therapie gehts wieder bergauf, die Reha wird ihr gut tun, das wird wieder, sie wird wieder gesund. Wieso auch nicht, uns passiert doch nicht sowas. Es ist aber passiert....
Ich kann mich auch jetzt noch nicht entspannen, wenn ich mir was gutes tun will, dann kreisen meine Gedanken automatisch um sie, ich kann das gar nicht abstellen. Ich frag mich, was wäre wenn wir diese Therapie nicht noch gemacht hätten, wir dies und jenes getan/nicht getan hätten, wäre sie dann noch hier? Und wenn ja, wie wäre sie hier? So, dass sie ihr Leben als lebenswert empfunden hätte? Ich weiß das nicht, aber diese Fragen sind einfach in meinem Kopf, sie kommen immer wieder... Mir ist klar, dass mir keiner darauf eine Antwort geben kann.

Du hast Papa und Mama innerhalb von grad mal 7 Monaten verloren, wie hält man sowas aus?

Liebe Grüße
Heike
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  #11  
Alt 28.07.2011, 21:56
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sternchen2190 sternchen2190 ist offline
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Liebe Heike!

Du fragst wie man sowas aushält, ich weiß es nicht!!!
Im Moment habe ich das Gefühl das ich einfach nur funktioniere!!
Irgendwie kann ich es einfach immer noch nicht wirklich realisieren. Bei meinem Papa kam es ja ganz plötzlich, und da meine Mama in dieser Zeit in Berlin im Sarkomzentrum war und es Ihr sehr schlecht ging, hatte ich nicht wirklich Zeit zum Trauern. irgendwie war ich wie betäubt, und habe immer nur gedacht du musst jetzt für Mama dasein, damit du Sie nicht auch noch verlierst. Ich habe in meinem inneren einen Kokon worin dieser unsagbare Schmerz steckt, und im Moment kann ich diesen Schmerz einfach nocht nicht rauslassen....habe Angst das ich das nicht alles schaffen kann...

Das mit dem entspannen geht mir genauso, irgendwie hat man immer noch diese innere Unruhe und ich denke es wird auch seine Zeit brauchen bis sich das legt. Ich habe leider durch den ganzen Stress auch noch eine Schilddrüsenstörung bekommen die aber gerade mir Medikamenten eingestellt wird.

Ach es ist einfach so unsagbar schwer das geschehene zu fassen...genau wie ihr haben wir auch immer wieder gedacht Sie wird das schaffen, aber die gewaltige Angst saß mir manchmal wie ein Sack voll Steine im Nacken. Und ich denke ich habe es auch ein Stückweit verdrängt, denn die Aussichten auf besserung standen schon länger schlecht! Aber wer will denn schon den Tatsachen ins Auge sehen....ich konnte es einfach nicht. Schon garnicht als ich meinen Papa verloren hatte.

Wie du siehst habe ich auch all diese Fragen im Kopf, und auch ich bekomme leider keine Antwort......

Ich drück dich ganz lieb
Anja
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  #12  
Alt 01.08.2011, 13:32
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sternchen2190 sternchen2190 ist offline
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Liebe Mama!

Weiss garnicht wie ich anfangen soll.....vermisse dich soooo soooo doll.
Du fehlst überall. Ich würde dich so gerne anrufen und wieder mal alles mögliche mit dir bequatschen....hat sich schon wieder einiges angesammelt
Oma gehts soweit gut...wenn sie Gesellschaft hat...sonst ist es sehr schwer für Sie! Wir versuchen so gut wie wir können zu helfen, nur können wir dich nicht ersetzen.
Ich habe deine Esprit Uhr mit einer neuen Batterie bestückt, und trage Sie jetzt, hoffe das ist ok....jaa ich weiß Du hättest jetzt gesagt: Anja spinnst Du? Natürlich gehört sie jetzt Dir mein Kind.
Abends wenn alle im Bett sind stehe ich oft auf dem Balkon und frage mich wo Du jetzt wohl bist....hast du Papa schon getroffen??? Ich würde es mir so wünschen....
Noah hat gesagt er wüsste genau was du im Himmel arbeitest....Du bist Köchin, weil doch deine kleinen Schnitzel immer so lecker waren
und er war ein bisschen sauer weil er nicht Tschüss sagen konnte zu dir. Wir haben es Ihm so gut wie möglich erklärt, und nun ist es wohl ok.
Ich würde alles dafür geben dich nochmal drücken zu können, oder einfach nur zu hören wie du sagst: Na mein Kind, wie siehts aus bei dir.
Am 19. ist die Einschulungsfeier im Gymnasium, und wenn ich daran denke das Du nicht dabei bist....du warst so stolz auf Joey....und er vermisst dich so.
Letzte Woche hat er Opa in der Stadt getroffen, und musste mal ganz dringend, da hat Opa ihm den Schlüssel für die Wohnung gegeben, und er ist schnell nach oben.....
da stand er dann an deinem leeren Bett, und auf deinem Nachtschrank lag noch das kleine Herz welches er dir von Helgoland mitgebracht hatte...das war ganz schlimm für Ihn,
ich glaube da hat er begriffen das er dich nicht wiedersehen wird! Abends hat er dann ganz doll geweint und hat es mir dann erzählt.

Ach Mama warum musstest du schon gehen???? Warum??? Es ist so ungerecht und gemein

Ich hab dich lieb
Anja
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  #13  
Alt 01.08.2011, 14:32
Sammarly Sammarly ist offline
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Hallo liebe Anja,

ich kann nicht zuklicken, ohne dir ein paar Zeilen zu schicken. Ich würde dich gerne irgendwie trösten, nur weiß ich, dass es da nichts gibt, was trösten kann.....
Ich bin mir ganz sicher, dass sich deine Eltern getroffen haben, die sind da oben nicht alleine, ganz bestimmt.

Deine Mama hat deine Zeilen sicher gelesen und wenn sie könnte, dann würde sie zurückkommen und dich in den Arm nehmen. Sie sind um uns herum, und wenn das nicht so ist, dann sind sie in uns drin. Solange wir an sie denken, sind sie nicht fort!
Ich hab meiner Mama auch einen Brief geschrieben, ich mußte ihr nochmal sagen, wie lieb ich sie habe und wie sehr sie mir fehlt.

Ja, sie fehlen, sind nicht zu ersetzen....

Ach Anja, ich bin in Gedanken bei dir, liebe, traurige Grüße
Heike
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  #14  
Alt 01.08.2011, 19:23
Benutzerbild von Eithne_1982
Eithne_1982 Eithne_1982 ist offline
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Liebe Anja, auch ich möchte dich hier mal besuchen. Ich frage nicht, wie es dir geht, denn das weiß ich nur zu genau. Statt dessen drück ich dich mal ganz lieb

Vor einer Woche war ich bei einem Konzert (Take That), welches ich eigentlich mit Mama besuchen wollte. Robbie moderierte "Angels" mit den Worten an "Remember your Mamas love you, will always be there and protect you" und meine Mädels und ich haben das ganze Lied geheult. Ich weiß, dass Mama mich dafür verrückt erklärt hätte und gesagt hätte, das ich das Konzert genießen und nicht heulen soll. Aber du sagst es schon richtig, sie fehlt einfach. Sie fehlt an allen Ecken und Kanten. Dazu habe ich dann letztens auch einen schönen Spruch gelesen

Ich vermisse dich - wenn ich traurig bin
Ich vermisse dich - wenn ich einsam bin
Aber am meisten vermisse ich dich, wenn ich glücklich bin.

Ich weiß, dass ich auch wieder glücklich sein werde, habe jetzt schon gute Momente, in denen ich nicht daran denke, was passiert ist. Aber dann, dann will ich es Mama erzählen und da ist er wieder, dieser ganz gemeine Schmerz, dass der Mensch, mit dem ich noch so vieles teilen wollte, einfach nicht mehr da ist.

Sorry, ich wollte dich nicht zuduseln oder mit Zitaten zukleistern. Aber ich selber habe noch nicht die rechten Worte, wollte dir aber sagen, dass du nicht alleine bist

So, ich schnapp mir jetzt den Hund und geh Mama besuchen
__________________
Mama:
19.03.2010 : Diagnose Darmkrebs
29./30.03.2010 : CT und MRT; inoperable Lebermetastasen
03.04.2010 : Staging T3N1M1 Grading G2
04.2010 - 06.2010 : Radiochemotherapie,
30.06.2010 : CT: Metas unsichtbar, Tumor kleiner
21.07.2010 : DarmOP (Stoma-Legung), Metas weg
18.08.2010 : Adjuvante Chemo mit 5FU
25.10.2010 : hepatische Metas im CT wieder da :-(
Anfang 2011: 3x SIRT (jede Metas)
16.06.2011: Jetzt doch OP?
11.07.2011 : friedlich voraus gegangen
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  #15  
Alt 01.08.2011, 22:15
carla44 carla44 ist offline
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Liebe Anja,

ich habe Deine Zeilen gelesen und finde keine Worte, die Dich trösten können.

Ich glaube fest, dass Deine Mama Deinen Papa getroffen hat. Ganz bestimmt.

Gestern abend habe ich ein Bild vor Augen gehabt, wie mein Papa mit seinem Hund an der Leine zur Wohnungstür reinkommt und über den Flur geht und fröhlich Hallo ruft. Da wußte ich, dass die beiden wieder zusammen sind, der Hund mußte nur ein paar Wochen vor meinem Papa gehen.

Den Schmerz kann ich Dir leider nicht nehmen, schicke Dir nur eine liebe stille Umarmung.

Carla
__________________
Mein lieber Vati ist am 17.7.2011 um 16.30 Uhr in meinen Armen friedlich eingeschlafen.

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