Was ist bloß mit meinem Mann los?

[hohesonne]

Ach, im Moment ist es alles traurig hier....
Mein Mann ist wieder so kraftlos, immer müde, immer matt, immer lustlos, desintressiert.
Er kann sich auch nichts merken, sein Kopf ist wie ein Sieb. Er vergisst alles.

Wir können nicht rausgehen, weil Schnee da ist und der Rollstuhl da nicht fährt.
Ich selbst fühle mich wie in eine Zwangsjacke gesteckt - kann mich nicht frei bewegen, kann nicht weg, nichts unternehmen...
Widerum WILL ich, was ich unternehme ja MIT meinem Mann unternehmen und nicht ohne ihn...
Gestern hatte ich den ganzen Tag einen regelrechten Weinkrampf.Alles war so furchtbar...........
Heute ist es ein klein bisschenbesser - aber nicht wirklich.

[Amber66]

Liebe Bettina,

ich kann deine Tränen verstehen.....

Wo soll man auch hin mit seinen Sorgen u. Ängsten, mit dieser Hilflosigkeit?

Man ist doch irgendwie ausgefliefert u. hat das Gefühl nicht wirklich helfen zu können. Aber das stimmt nicht. Was du u. was alle Anderen hier für ihre Partner tun ist mehr, als man in Worte fassen kann. Und es ist schön, dass es Euch gibt.
Ich weiß, dass ist kein großer Trost, aber vielleicht ein kleiner..... u. gibt ein bisschen Kraft, die du so brauchst.
Hast Du denn wenigstens Menschen in Deiner Nähe, die dich etwas unterstützen können?

Ich denke jeden Tag an dich. Leider wohne ich viel zu weit weg, um einfach mal so vorbeizukommen. Aber virtuell nehm ich dich mal ganz fest in den Arm

LG Dagmar

[huanita]

Hallo !
Mein Mann, der eigentlich nach seinen 3 Op`s einen guten Verlauf hat, hatte am Heiligenabend einen schweren Epianfall.........
Die Geschichte hat ihn sehr weit nach hinten geworfen, er sagt , sein Korper ist ihm ganz fremd geworden !!! . Er ist die ganze Zeit am Schlafen....
Grüße Eure Huanita

[hohesonne]

Liebe huanita....
oh je! Das ist aber schlimm! Ist er denn noch in der Klinik, oder zu Hause?
Und du warst doch so optimistisch! Du warst doch so voller Freude!
Das tut mir sehr leid!

[Andorra97]

Liebe Hohesonne,
kein Wunder, dass Du traurig und deprimiert bist. Irgendwo muss das ja auch mal raus!
Ich wünsche Dir und Deinem Mann alles Gute für das neue Jahr 2011. Ich hoffe sehr, dass es ein gutes Jahr wird und kein schlimmes.

[hohesonne]

Ja, danke,liebe Andorra! So wünschen wir uns gegenseitig nur das Beste!

[hohesonne]

Jetzt steht demnächst bei meinem Mann wieder ein MRT an.
Wenn ich ehrlich bin, dann bin ich am überlegen, ob wir das überhaupt machen sollen... Alle 1/2 Jahre diese starke Belastung für das eh schon so stark geschädigte Gehirn...?
Und was ist, wenn was gewachsen ist?
Mein Mann will sowieso keine OP.
Was soll das Gehirn denn noch alles aushalten : OP, Chemo, Bestrahlung, Schlaganfall, Herpes ZosterViren...Spätschäden ...Folgeschäden...
Ich merke doch, wie mein Mann stetig mehr abbaut. Langsam, ganz schleichend, aber stetig. Immer diese Müdigkeit... dann das Vergessen, die Lustlosigkeit, das 'nicht mehr gehen können'. Er ist einfach nicht mehr wie er war.
580 Tabletten nimmt er im Monat. Ich mag gar nicht an die armen Organe denken, die das alles entgiften sollen

Wenn ich an vergangenes Jahr um diese Zeit denke: da konnte mein Mann wenigstens noch gehen. Das ernicht mehr gehen kann, das ist einso enormer Einschnitt...!
Was ist,wenn der Tumor gewachsen ist? Was IST DENN DANN? Ist es nicht besser, man weiß es gar nicht, anstatt diese ganze Prozedur erneut zu erleiden??!!
Denn wenn man erst mal WEISS das da was wächst, DANN MUSS man ja handeln. Ist es nicht besser, man weiß es gar nicht?

Das sind so meine Gedanken zu dem MRT. Morgen müssten wir uns dann den Termin geben lassen
Was meint ihr dazu?

[Andorra97]

Hallo Hohesonne,
kein Mensch zwingt euch dazu diese Untersuchung machen zu lassen. Aber entscheidend ist das, was Dein Mann möchte.
Meine Mutter z.B. wurde vor 1.5 Jahren an Darmkrebs operiert. Sie hat dann noch die Chemo gemacht und ist seitdem zu keiner Untersuchung gegangen. Sie hat gesagt sie will nicht "in die Mühle" geraten. Entweder es hat angeschlagen oder eben nicht. Wenn nicht, dann will sie es nicht wissen bevor es zu spät ist.

Das ist ihre Einstellung und sie lebt gut damit. Es gibt aber viele andere Menschen, die das so nicht aushalten würden. Sie brauchen immer wieder das beruhigende Gefühl, dass alles in Ordnung ist. Die Ungewissheit würde sie wahnsinnig machen.

Nachsorge-Untersuchungen sind nur so lange sinnvoll, wie man bereit ist auch zu handeln. Wenn Dein Mann ohnehin keine OP mehr machen würde oder irgendeine Chemo, dann braucht er auch keine Nachsorgeuntersuchung machen. Aber er muss sich da natürlich so sicher sein, wie meine Mutter. Wenn da noch Unsicherheit ist, dass man eben doch noch jede Chance ergreifen würde, die sich bietet, dann muss man zu den Untersuchungen gehen.

Wie ich selbst entscheiden würde weiß ich nicht.

[HeikesFreundin]

Wollte nur ein paar von Herzen liebe Grüße bei euch lassen ...
Ich wüßte auch nicht was ich tun sollte und wie entscheiden.

Man, was müsst ihr für starke Menschen sein - ich verneige mich
vor euch, die ihr Partner von schwerstkranken Menschen seid!

Ganz viel Kraft für euch
und eine gute Entscheidung!

Herzlichst, Angie

[lamerbodo]

Liebe Bettina...
mein Mann war indem selben Zustand und wenn ich noch daran denke wie ich ihn noch nach Jülich zum Pet geschleppt habe um dann zu hören man weiß nicht genau ob es Tumorwachstum ist oder eine andere Schei...könnte ich auf der Stelle los heulen.
Ich bin heute sogar sicher dass mein Mann nicht am Tumor gestorben ist sondern an den ganzen Medikamenten die er nehmen mußte und immer mit Wiederwillen geschluckt hat.
Ich frage mich immer wieder wie wäre es verlaufen wenn ich Ihm seine Ruhe gelassen hätte??????
I C H bin mir mit dem heutigen Wissen ganz sicher ich hätte ihm die ganzen Aufregungen mit MRT und Pet ersparen sollen,denn mein Mann hat auch immer gesagt Keine OP und keine Chemo mehr also was bringt eimem dann
das fragwürdige Ergebnis.

[parigo]

nicht hinzugehen bedeutet den Kampf aufzugeben, es ist eine Art loslassen
ein Bewustsein vor das was kommen wird. es ist richtig wenn mann in diese phase angekommen ist, wenn mann sein schiksal akzeptiert , wenn mann nicht mehr kämpfen und leiden mag.aber wenn mann weiter kämpfen will und so lange wie nur möglich leben will, dann ist die ungewissheit sicher schlimmer wie das nicht wissen.

der Betrofene muss das entscheiden es ist sein Kampf, sein Leben.

ich habe um meine Frau gekämpft,aber wenn Diana entschieden hätte nichts mehr zu tun, dann hätte ich sie unterstützt, auch wenn es mich innerlich zerrissen hätte.es ist auch den Grund warum ich Ihren wille nicht an Maschinen angeschlossen zu werden durchgesetzt habe.Ich hatte dabei das Gefühl sie im Stich zu lassen, letztendlich auch in den Tod zu schicken.

Dein Mann sollte es entscheiden , Du Kannst Ihm dabei nur zu seite stehen

sorry , ich wollte nichts mehr im forum schreiben

Gruss

[yogi]

Bettina, die gleiche Frage hatte ich mir auch oft gestellt. Meine Frau hatte immer darauf bestanden, zum MRT zu gehen. Es gab Termine, bei denen ich den Stress kaum aushalten konnte. Im Wartezimmer versuchte ich behutsam, das Thema "Sterben" anzusprechen, wenn ich wusste, dass die Untersuchung nicht gut ausgehen würde.

Ich wusste meistens das Ergebnis vorher. Mit einer gewissen Verzögerung hat sich stets im MRT der Zustand meiner Frau widergespiegelt. Du weißt nun auch, dass wohl kein gutes Ergebnis zu erwarten ist.

Wenn Ihr keine Konsequenzen aus den Bildern ziehen werdet, lasst es sein. Es ist so schon schwer genug.

[Auntie Little]

Liebe Bettina,

inwieweit ist Dein Mann noch in der Lage sich diesbzgl. zu äußern. Im Zweifelsfall würde ich ihm die Entscheidung überlassen.

Andererseits kann ich gut verstehen, wenn Ihr Euch das ersparen wollt, soweit Ihr eh keine Konsequenzen aus dem Ergebnis ziehen möchtet.

Es ist ein gaaanz schwieriges Thema. Weiß nicht, wie ich selbst entscheiden würde. Habe früher auch immer gesagt, würde NIEMALS eine chemo macht. Mittlerweile habe ich sie fast 4 Jahre hinter mir.

Drück Euch die Daumen für die (für Euch) richtige Entscheidungsfindung.
Liebe Grüße
Birgit

[hohesonne]

Liebe Birgit,
mein Mann ist in allem mittlerweile so verunsichert. Wenn ich sagen würde:"mach dies", dann würde er es tun, wenn ich sage: "mach das", dann würde er es tun.
Aber ich sehe ja, wie schwer ihm alles fällt und wie traurig er ist, das er nicht mehr gehen kann und so enorm vergesslich ist und: das ICH alles für ihn tun muß - für den 'Krüppel' , wie er sagt.
Aber, komisch, das MRT, das stellt er gar nicht in Frage. Als ich zu ihm sagte:"Ja, aber was nützt es uns denn, wenn wir wissen was ist - oder willst du dann alles wieder von vorn?" Nein, da ist er dann entschlossen. DAS will er nicht.
Wenn ich ihn nun dahingehend berate, NICHT zum MRT zu gehen - mache ICH MIR vielleicht später mal Vorwürfe?
Ach... ich weiß es nicht...

[sunflower77]

liebe bettina

ich kann dich sehr gut verstehen, wie du dich fühlst, alles allein machen zu müssen, zu entscheiden, zu handeln... auch damit irgendwodurch alleine und gefordert zu sein. es tut mir so wahnsinnig leid. und ihr steht vor einer schwierigen entscheidung - hoffentlich findet ihr gemeinsam eine lösung für den nächsten schritt.

ich kann aus erfahrung mir vorstellen, in was für einer situation du bist... kann und möchte dir keine ratschläge geben, dir nur viel kraft wünschen, vorallem auch deinem mann!!!

ich hoffe, bald wieder positiveres zu lesen...!
alles liebe, herzlich chris