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Alt 17.08.2015, 02:20
Sirina Sirina ist offline
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Registriert seit: 26.07.2015
Beiträge: 17
Standard AW: Hilflos...

Hallo Sprosse.

Tut mir furchtbar leid zu hören, dass es deinem Dad so schlecht geht. Da ich gerade Ähnliches durchmache, kann ich nur zu gut verstehen wie du dich gerade fühlst. Lass dich mal drücken
Bei meiner Mutter ist es noch nicht sicher, aber ich fürchte, dass auch sie Metastasen im ganzen Körper hat. Sie hat schon eine Chemo hinter sich, die mehr oder minder erfolgreich war. Sie ist schwach und jeden Tag fürchte ich, dass es mit einem Mal im Sturzflug bergab geht. Irgendwie ist es eine seltsame Zeit des Wartens und häufig auch der Leere. Mir geht es da genauso wie dir. Man ist einfach vollkommen leer, wie ferngesteuert; man funktioniert nur noch und wartet immer in der leisen Hoffnung, dass alles wieder gut wird. Das ist denke ich der Schock und das Nichtwahrhabenwollen. Bei mir war es so, dass irgendwann, als meine Mom meinte sie wird immer schwächer, der Punkt kam, an dem die Leere zu erdrückender Traurigkeit wurde. Ich habe tagelang nur noch geweint und konnte nichts mehr machen, weil mir klar wurde, dass es diesmal verdammt ernst ist. Dann kommen auch wieder Tage, an denen man lachen kann, nur um dann wieder mit Tagen zu wechseln, an denen man dumpf oder traurig ist. Es ist ein ständiges Auf und Ab.
Dass du und deine Familie mit den Nerven am Ende seid, ist klar. Jeder geht mit dieser Situation anders um. Manche fühlen nichts, andere weinen, andere sind aggressiv. Nichts davon ist falsch, solange es einem hilft. Wichtig ist, dass ihr in dieser Zeit alle füreinander da seid, euch zuhört, Verständnis aufbringt, euch gegenseitig keine Vorwürfe macht und der Situation nicht aus dem Weg geht. Sprecht darüber, das ist wichtig. Und es ist auch wichtig an "guten" Tagen die Krankheit beiseite zu schieben und auch mal fröhlich zu sein. Sich in Traurigkeit zu verlieren, macht alles noch schlimmer. Ich mache es so, dass ich möglichst versuche nicht zu sehr dran zu denken, Optimismus zu verbreiten und meine Mom aufzubauen. Das braucht sie und das kann ich auch leisten. Wenn ich traurig wäre, wäre sie es umso mehr und umso trauriger wäre wiederum ich. Noch geben wir die Hoffnung nicht auf, oder vielmehr ich, und versuchen alle Behandlungen auszuschöpfen. Das ist mein Weg damit umzugehen. Das Unvermeidliche akzeptieren, aber bis zum Schluss nicht aufgeben. Doch letztlich ist es ihre Entscheidung, ob sie weiterkämpfen möchte oder nicht. Noch will sie, aber wenn sie mal nicht mehr will, akzeptiere ich das.
Ich kann die Verfassung deines Vaters nicht einschätzen. Vielleicht redest du noch mal mit ihm und mit den Ärzten, ob es nicht doch möglich wäre ihn zu behandeln.

Ich wünsche dir und deiner Familie ganz viel Kraft in dieser schweren Zeit. Verliert nicht den Mut.

Geändert von Sirina (17.08.2015 um 02:24 Uhr)
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hilfe, hilfe gesucht, krebs, tochter, vater stirbt


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