am 01.06.09 ist mein geliebter Mann für immer eingeschlafen

[spacebear]

Hallo Zusammen,

meistens bin ich ja eine stille Mitleserin, hab nur 2-3 Mal im Forum für „Speiseröhrenkrebs“ um Rat gefragt.

Jetzt muss ich leider in dieses Forum schreiben, denn mein geliebter Mann ist am 01.06.09 mit nur 43 Jahren von uns gegangen.
Er hatte Speiseröhrenkrebs, der nur noch palliativ behandelt werden konnte. Leider schlugen alle Chemotherapien nicht an. Aber wenn mir am 14.5.08, als die Diagnose gestellt wurde, jemand gesagt hätte, dass mein Mann nur noch knapp über ein Jahr zu leben hat, hätte ich es nicht geglaubt.
Eigentlich hab ich es bis zum Schluss nicht so richtig glauben können – mein Mann war zwar die letzten zwei Wochen bereits im Krankenhaus, aber wir haben noch Pläne gemacht, was wir alles erledigen müssen wenn er wieder heimkommt, u.a. wollte sich mein Mann einen Rollstuhl zulegen um ein bisschen mobiler zu sein (da er aufgrund seiner auch noch vorhandenen MS-Erkrankung lediglich eine Gehstrecke von ca. 30 Metern hatte), dann wollte er mit unserem Sohn dieses Jahr in den Tierpark…
Aber es ging dann alles recht schnell und die letzten 2-3 Tage hat man schon gemerkt, dass es ihm immer schlechter ging … er wollte natürlich nicht sterben, er wollte noch seinen kleinen Sohn aufwachsen sehen, der jetzt 2 ½ Jahre ist, aber er hat gewusst das es bald zu Ende geht.
Seine Familie (Mama, Bruder, Schwester, Nichte) und ich waren bei ihm als er von uns gegangen ist. Danach waren wir noch sieben Stunden an seinem Totenbett. Obwohl ich bei ihm war als er starb, und obwohl auch die Beerdigung schon war, kann ich es mir immer noch nicht so wirklich vorstellen, dass er nie wieder zur Tür hereinkommt, dass ich ihn nie wieder sehe, wenn er auf der Couch ein kurzes Nickerchen macht, sein Lachen, seine Stimme… wird das irgendwann mal besser ?? Ich weiss es ist jetzt alles noch nicht so lange her, aber ich kanns mir einfach nicht vorstellen… Am schlimmsten ist es abends, wenn ich unseren Sohn ins Bett gebracht habe und dann für mich allein in der Wohnung bin. Dann kreisen meine Gedanken nur um meinen Mann, was hätten wir anders machen sollen, was hätte ich ihm noch sagen müssen, hätte ich viel mehr noch mit ihm reden müssen die letzten Tage…. Ich denke dann das ich ihn vielleicht nicht genug unterstützt habe und mache mir deswegen Vorwürfe …. Mit dem Bruder meines Mannes hab ich auch schon viel darüber gesprochen, er meint, dass ich mir keine Vorwürfe machen darf, weil ich immer für ihn da war usw. usw.
Aber die Gedanken aus einem selber rauszubringen fällt so unheimlich schwer, weil ich ihn so vermisse und er einfach nicht mehr da ist….ER FEHLT MIR EINFACH UNENDLICH!!!!

Viele Grüsse
michaela


THOMAS
*26.03.1966
+ 01.06.2009

Er war so jung, er starb so früh,
wer ihn gekannt, vergisst ihn nie.

[Ela4811]

Liebe Michaela,

es tut mir sehr leid, dass du deinen Mann verloren hast.

Es ist am Anfang unbegreiflich. Bis man versteht, dass der geliebte Mensch nicht mehr wieder kommt, dauert einige Zeit. Manchmal glaube ich heute noch, dass das alles nicht passiert ist, dabei ist meine Mam bereits 17 Monate nicht mehr hier.

Ich wünsche dir viel Kraft für die kommenede Zeit und schicke dir viele Tröste-

Ela

[beatex]

Liebe Michaela,

Es tut auch mir sehr Leid das du deinen Geliebten Mann gehen lassen musstest.
Ich möchte dir mein aufrichtiges Beileit aussprechen.
Du wirst noch eine sehr harte Zeit haben...
Und dafür wünsche ich dir alle Kraft der Welt,um das du und dein kleiner Sohn und deine /seine Familie es überstehen werdet.

Alles Liebe und Gute Beate


"Kleine Seele ich lass Dich gehn,
denn ich weiß wir werden uns wiedersehn!
Dein Leben hier auf Erden war viel zu schnell vorbei.
Ich liebe Dich, deshalb gebe ich Dich frei.
Dein Leiden hat jetzt ein Ende,
ich übergebe Dich in mächtigere Hände.
Auch wenn mein Herz mich schmerzt so sehr,
die Erinnerung an Dich nimmt mir keiner mehr.
Nun lasse ich Dich gehen fort,
über die Regenbogenbrücke, an einen besseren Ort.
Kleine Seele ich lass Dich gehn,
denn ich weiß wir werden uns wiedersehn!"

[geiser]

Liebe Michaela und Hallo an Alle in dieser Runde,

auch ich habe nur immer hier bei den Hinterbliebenen still gelesen, war manchmal im Magenforum.
Auch mein Mann ist am 26.5.2009 also vor rund 3 Wochen verstorben, zu Hause im Kreise unserer Familie.
Wir hatten sehr guten Beistand über die Vereinigung "Pallium", die Schmerzen und die Unruhe konnten wir meinem Mann nehmen, aber diesen allerletzten Weg musste er alleine gehen. Und er hat sich den Tag ausgesucht sowie den Tag zuvor als er noch mit uns an den Tisch sitzen wollte, obwohl er seit Wochen ans Bett gefesselt war.
Er hat gelacht und sein Glas Wein getrunken und ich war so glücklich.
Das war sein Abschiedsgeschenk an uns, am nächsten Morgen gegen 9.30 Uhr ist er eingeschlafen.
Mein Mann war auch erst 51 Jahre alt und die Diagnose lag jetzt 1,5 Jahre zurück. Es hat mir im November 2007 den Boden unter den Füßen gerissen, aber wir haben versucht dagegen zu kämpfen - mein Mann hat nie geklagt - er hat noch alles versucht was ging und seine Zeit die ihm blieb für sich genutzt.
Ich liebe ihn über alles und ich mußte ihn loslassen... es war besser so, denn sein Leiden zu verlängern nur damit er bei mir bleibt, ich ihn riechen und küssen kann wäre egoistisch gewesen.

Er ist eingeschlafen und erlöst und er hat gelächelt sah besser aus als all die Wochen zuvor in denen er wirklich gelitten hat.

Gott gebe mir die Gelassenheit
Dinge hinzunehmen die ich nicht ändern kann

ein Zitat aus dem Gelassenheitsspruch.

Wenn ich alleine bin vermisse ich ihn überall, ich rede manchmal laut mit ihm, wenn ich was suche oder sag ihm einfach gute Nacht.
Mir hilft es, - aber jeder Mensch geht mit Trauer anders um - ich habe für mich auch noch kein Patent gefunden.
Und Trauer ist wichtig -
Denn es ist mein Mann der fehlt und nicht ersetzbar ist und es ist unwiderbringlich!!!

Ich wünsche Allen viel Kraft und Mut für die nächste Zeit

Liebe Grüße

Uschi

[Bremensie]

Guten Tag Michaela,
Zum Tot deines Mannes spreche ich dir mein Beileid aus. Wenn ich darf möchte ich dich auch mal ganz doll drücken und dir Kraft geben. Die wirst du brauchen. Jetzt musst du eurem Sohn Vater und Mutter zugleich sein. Das ist keine leichte Aufgabe. Doch auch wenn du deinen lieben Mann nicht siehst oder spürst er ist bei euch und sieht euch und ist stolz auf euch. Ich persönlich glaube an ein Leben nach dem tot. Er will auch nicht dass du dir Vorwürfe machst denn er weis dass du getan hast was du konntest als er noch lebte und so schwer krank war.
Dieser kleine Schutzengel soll dir und deinem Sohn ebenfalls beistehen und beschützen. Da er seine Aufgabe noch nicht so ganz lange macht hat er noch ein wenig Probleme mit seinem Heiligenschein.
Traurige Grüße von Erika

[beatex]

Liebe Uschi,
Auch dir möchte ich mein aufrichtiges Beileid aussprechen,wenn ich deine Zeilen so lese... du musst deinen Mann wirklich über alles geliebt haben.
Dein Mann ist nun ein Engel,ist in einer besseren Welt!!!
Und er ist bei dir,davon bin ich überzeugt.
Ich wünsche dir auch alle Kraft der Welt,um mit deiner Trauer um deinen geliebten Mann umgehen zu können.

Alles Liebe Beate

Je schöner und voller die Erinnerung,
desto schwerer ist die Trennung.
Aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in eine stille Freude.
Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel,
sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.

[Conan]

Liebe Michaela und liebe Uschi,
auch von mir mein aufrichtiges Beileid, ich wünsche euch viel, viel Kraft für die kommende Zeit und, dass ihr einen Weg findet, mit eurer Trauer zu leben.
Ich bin jetzt schon fast 5 Monate alleine (oh man, wie die Zeit vergeht!) aber ich bin noch lange nicht angekommen in meinem neuen einsamen Leben! Es ist so unsagbar schwer, sich so alleine zurecht zu finden, es tut immer noch so weh! Mein Spatz (er war doch auch erst 44 Jahre jung!) fehlt mir ganz doll.
Ich grüße euch ganz lieb
Carmen