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  #1  
Alt 19.01.2008, 16:50
Thommie Thommie ist offline
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Standard Fragen zur Biopsie

Hallo zusammen,

ich habe da mal ein paar Fragen zur Biopsie.

Seit September letzen Jahres ist mein PSA von 2,64 auf 1,41 im Oktober auf aktuell 2,94 angestiegen.
Die Jahre zuvor waren alle unter 0,9. (Details siehe Profil, mein Alter 48 Jahre ).
Die Prostatagröße liegt bei 30 ml.

Mein Urologe hat mir empfohlen entweder noch einen weiteren Kontrollwert in ca. 3 Monaten abzuwarten oder jetzt bzw. alternativ nach der nächsten Messung eine Biopsie zu machen.
Der Ultraschall war unauffällig, der Tastbefund ergab, dass eine Seite nicht ganz so weich wie die andere ist, allerdings keine Verhärtung nach seiner Aussage.
Von einer Antibiotikagabe hat er abgeraten, da nichts auf eine Entzündung hindeutet und dies bei abakterieller Entzündung auch nicht helfen würde.
Jetzt muss ich mich wohl mit dem Gedanken einer Biopsie auseinandersetzen.
Ich habe gelesen, dass es hier unterschiedliche Methoden gibt (6er, 8-10, 12 und 24er Stanzungen).
Wenn ich das richtig verstanden habe, dann erhöhen die Anzahl der Stanzungen die Trefferquote
(falls denn ein Tumor vorliegt).

Ist denn die Anzahl der Stanzungen abhängig von der Prostatagröße?

Auf was ist bei einer Biopsie besonders zu achten?

Kann mir jemand auch noch sonstige Tipps geben oder ggf. einen Literaur-Link?

Ist eine PET-Untersuchung eine Alternative und mit welchen Kosten ist zu rechnen (bin bei der Techniker Krankenkasse)?

Vielen Dank schon mal für Eure Unterstützung

Thommie
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  #2  
Alt 20.01.2008, 09:02
Hansjörg Burger Hansjörg Burger ist offline
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Beiträge: 296
Standard AW: Fragen zur Biopsie

Hallo,

leider gibt es noch keine Alternative zur Biopsie, trotz allem Fortschritts in der Diagnostik. Die modernen bildgebenden Verfahren geben nur Hinweise und Verdächte. Auch Urin- oder Bluttests konnten derzeit die Biopsie zum Nachweis eines PK noch nicht ablösen.

Eine Biopsie sollte TRUS gesteuert (Transrektaler Ultraschall) durchgeführt werden. Die Anzahl der Stanzen sollte 10 - 12 betragen; der alte Standard von 6 ist out. Mehr Stanzen sind nur angebracht, wenn die Erstbiopsie keinen Nachweis brachte und der Verdacht auf Prostatakrebs weiter besteht.

Vor der Biopsie sollte ein Antibiotikum genommen werden.

Die Aussagen über Schmerzen sind sehr unterschiedlich; von nichts gespürt bis hin zu "Todesqualen". Ich selbst habe mich dem Ganzen durch eine Vollnarkose entzogen. Üblich ist eine örtliche Betäubung.

Man betrachtet heute nicht mehr die absoluten PSA-Wert als Anlass für eine Biopsie, sondern den Anstieg in einem Jahr. Wenn der um 0,75 ng/ml ansteigt, besteht Anlass zur Sorge.

Gruß

Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.
Hansjörg Burger
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  #3  
Alt 20.01.2008, 11:52
Thommie Thommie ist offline
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Ort: Bayern
Beiträge: 12
Standard AW: Fragen zur Biopsie

Hallo,

erst mal Danke für die Infos.

Leider habe ich jetzt noch weitere Fragen:

Ab welchem PSA-Wert sollte denn eine Biopsie durchgeführt werden?
Sollte ich denn nicht noch eine Messung in ein paar Wochen abwarten?
Ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Biopsie einen "Treffer" hat nicht größer wenn der PSA-Wert größer ist?
Wie sieht das mit evtl. Metastasenbildung nach einer Biopsie aus?

Werden den 10-12er Stanzungen auch ambulant durchgeführt oder ist eine Klinik die bessere Wahl?

Sorry für die vielen Fragen, aber ich bin momentan psychisch in einem Tief.

LG
Thommie
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  #4  
Alt 03.02.2008, 21:35
snoopyfuchs snoopyfuchs ist offline
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Registriert seit: 03.02.2008
Beiträge: 17
Standard AW: Fragen zur Biopsie

Hallo Thommie,
der PSA Wert allein ist nicht ausschlaggebend dafür ob biopsiert werden muß. Auch die Höhe allein sagt nichts aus. Z.B. ist der PSA Wert auch bei einer Prostatitis oder Blasenentzündung erhöht. Die größte Sicherheit ergibt wirklich die Biopsie nach dem WHO Standart. Ambulant (d.h. in der Praxis) werden meist 10 Biopsien entnommen. Das sollte unbedingt ultraschallgesteuert gemacht werden. Der behandelnde Urologe kann vor der Biopsie eine örtliche Betäubung machen, da spürst Du dann bis auf die Stiche der Betäubung nichts. Ich arbeite in einer urologischen Praxis mit 5 Ärzten und kann Dir versichern, daß mind. 80% der betroffenen Patienten hinterher sagen, daß es gar nicht schlimm war. Sollte diese Biopsie nichts ergeben und doch ein begründeter Tumorverdacht bestehen, kann man in der Klinik auch eine sog. Kontrast-Biopsie entnehmen. Das sind dann 24 Biopsien. Ich wünsche Dir alles Gute,
Tina
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  #5  
Alt 03.02.2008, 22:12
Thommie Thommie ist offline
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Beiträge: 12
Standard AW: Fragen zur Biopsie

Vielen Dank für Eure Antworten.

Jetzt will ich mich nochmals mit einem Zwischenbescheid melden.

Also vor ca. 1 Woche habe ich, nachdem im Unterbauchbereich leichte Schmerzen bzw. ein Knödel im Schambereich spürbar war eine Urin- und Spermaprobe beim Urologen abgegeben. Außerdem war das Abtasten der Prostata sehr schmerzhaft.

Ergebnis war:

Keim: Morganella Marganii
Pilze: positiv - Mycoplasmen, schwach positiv - Clamyden

Jetzt soll ich 10 Tage ein Antibiotikum nehmen und dann erneut auf Keime etc. testen.

Also momentan abwarten und hoffen, dass die Erhöhung des PSA durch die gefundenen Erreger ausgelöst wurde.

LG
Thommie
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  #6  
Alt 04.02.2008, 14:06
Benutzerbild von centaurus
centaurus centaurus ist offline
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Standard AW: Fragen zur Biopsie

Reinardo

Ich erachte Deine Aussage :

"Mit 48 Jahren bist Du viel zu jung für Prostatakrebs"

mindestens für sehr fragwürdig, wenn nicht so gar für gefährlich. Ich war gerade mal 50 J. alt, als bei mir PK diagnostiziert wurde. Gerade in den letzten Jahren sind immer mehr "junge" Männer (ab 40) an PK erkrankt. Ich hatte auf meiner Station einen Patienten, der war noch 8 Jahre jünger als ich. Ich mit 50 war also bei Weitem nicht der Jüngste.

Dies n.B.
Gruss, Markus

Geändert von centaurus (04.02.2008 um 14:08 Uhr)
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  #7  
Alt 04.02.2008, 17:57
snoopyfuchs snoopyfuchs ist offline
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Registriert seit: 03.02.2008
Beiträge: 17
Standard AW: Fragen zur Biopsie

Hallo Thommie,
noch eine kurze Anregung für eine Untersuchung vor einer Biopsie. Möglicherweise gibt es bei Dir in der nächsten großen Stadt einen Radiologen, der ein tranrektales MRT macht. Da kann man auch schon einiges sehen. Es wäre sinnvoll, diese Untersuchung vor einer Biopsie machen zu lassen, weil danach eine gewisse Wartezeit eingehalten werden muß. Das Alter spielt bei einem Prostatakrebs nicht wirklich eine Rolle. Unser jüngster Patient war 38 Jahre alt !!!
Die antibiotische Behandlung solltest Du auf alle Fälle abwarten, sie zeigt oft einen positiven Effekt, gerade wenn eine Entzündung vorliegt. Allerdings solltest Du im Anschluß den Pilz behandeln lassen. Vielleicht macht Dein Urologe dann auch beim nächsten PSA Test das freie PSA mit und läßt den Quotienten bestimmen. Dieser Quotient ist auch noch mal ein ganz guter Anhaltspunkt.
Alles Gute für Dich, Tina
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