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#1
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AW: nun bin ich auch hier...
die Trauerfeier. Ich habe eine riesen Angst davor. Ich befürchte, dass dann alles so real wird.
Es ist nun schon 6 Tage her, dass meine Mama gegangen ist. Ich habe mich die ganze Zeit gekümmert um alles. Es hat gut getan, kann ich doch so noch was für sie tun. Ich habe die Sonne genossen und dabei viel an sie gedacht. Obwohl mir die Bilder durch den Kopf schiessen, als ich ihre Hand hielt und es doch nichts Realeres gibt, ich glaube es nicht. Natürlich kommen mir ab und zu die Tränen und ich weine. Aber es ist alles noch so normal. Bis zur Trauerfeier. Ich weiß nicht, wie ich das überstehen soll! Wobei, das habe ich auch gedacht, bevor sie gegangen ist. Ich glaube, ich gehe nächste Woche noch nicht arbeiten. Ich will nicht verdrängen, ich will alles spüren und verstehen. Verdrängen kommt noch früh genug. Vor einigen Wochen habe ich mir vorgenommen, dass ich in den Urlaub fahre, wenn sie nicht mehr da ist. Damit ich einfach mal alles hinter mir lassen kann. Vielleicht mache ich das auch. Nach der Urnenbeisetzung. Die kommt ja auch noch. Es ist einfach alles der Horror!!!!
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Seht die Blumen blühen und denkt an mich. Ich bin in jeder Knospe, jeder Farbe, jedem Duft. Mit jedem neuen Frühling bin ich bei Euch, immer wieder, immer da. copyright by K.S. |
#2
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AW: nun bin ich auch hier...
noch was...
als ich mich im September 2009 hier angemeldet habe, habe ich auch bei den Hinterbliebenen gelesen. Weil ich mich nach der Anfangsdiagnose "Endstadium- ein halbes Jahr bis Jahr" direkt damit beschäftigt habe. und ich dachte, ich könne mich irgendwie vorbereiten, um es mir leichter zu machen. Nix da. Wir haben 4,5 Jahre gekämpft und meine Mama hatte entgegen aller Prognosen noch eine gute Zeit. Ein Gewinn und ich bin unendlich dankbar dafür. Aber der Kampf war trotzdem aussichtslos. und jetzt weiß ich, ich konnte lesen, so viel ich will. Es macht gar nichts leichter und ich war nicht vorbereitet. Was hab ich nur gedacht... Wie naiv war ich.
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Seht die Blumen blühen und denkt an mich. Ich bin in jeder Knospe, jeder Farbe, jedem Duft. Mit jedem neuen Frühling bin ich bei Euch, immer wieder, immer da. copyright by K.S. |
#3
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AW: nun bin ich auch hier...
Liebe Prissi,
auch ich möchte dir sagen, wie Leid es mir tut, dass ihr den Kampf nun verloren habt und deine Mama zu den Engeln gegangen ist. Wie jeder hier, kann auch ich dir sagen, dass ich deine Gefühle so nachvollziehen kann. Auch ich war dabei, als meine Mama von uns ging. Diese Bilder des Monitors, wie die Nulllinie und der monotone Ton erklang, habe ich wochenlang mit mir geschleppt. Und trotzdem war ich von der ersten Sekunde an dankbar, dass ich bei ihr sein durfte. *wein* Oft denke ich in letzter Zeit, wie es meinem Papa und meiner Tante ergangen sein muss, dass sie nicht dabei waren. Dass sie erst durch meine Schwester, die ebenfalls bei Mama war, von Mamas Tod erfahren haben. Gerade mein Dad. Er ist vor einem Monat gestorben. Nun kann ich ihn nicht mehr fragen, ob er auch gern dabei gewesen wäre. Deine Angst vor der Trauerfeier kann ich verstehen. Aber ich muss sagen, dass ich mich sowohl bei Mama als auch bei Papa irgendwie auf den Moment „gefreut“ habe. Noch einmal offiziell Abschied nehmen zu können. Noch einmal das Gefühl zu haben, ganz nah bei demjenigen zu sein. Meine Mama war eine Erdbestattung und damit hatten wir in einer Woche alles erledigt. Bei Papa haben wir 3 Wochen auf die Trauerfeier mit anschl. Urnenbeisetzung gewartet. Und ich muss sagen, es war eine Qual. Bis dahin schwebt man in der Leere und wartet einen Abschluss zu finden. Keinen Abschluss der Trauer, sondern einen Abschluss der Endgültigkeit, dies zu begreifen. Wobei ich nicht sagen kann, dass ich bin heute begriffen habe, dass beide weg sind. So suche ich sie überall. Auf der Straße, jedem Radfahrer schaue ich hinterher. Aber sie kommen nicht wieder. Zitat:
Daher liebe Prissi, ich ermuntere dich auf dein Gefühl zu hören und wirklich nur das zu machen, was für dich gut ist. Andere können dir raten, aber am Ende ist es deine Entscheidung, denn es ist dein Körper und nur du weißt, was dein Herz braucht. Tut mir leid, dass der Text nun so lang geworden ist. Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die bevorstehenden Wochen.
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Die Trauer hört niemals auf, sie wird ein Teil unseres Lebens. Sie verändert sich und wir verändern uns mit ihr. Mami am 06.02.1958 geb. Diagnose Leukämie: am 26.08.2013 ein Engel seit dem 20.09.2013 Papi am 06.03.1956 geb. tödlich verunglückt und ein Engel seit dem 03.02.2014 Ihr fehlt mir |
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