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  #1  
Alt 15.02.2012, 13:38
michale michale ist offline
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Registriert seit: 15.02.2012
Beiträge: 4
Standard Diagnose Lungenkrebs meines Vaters 01/2012

Liebe Alle,

ich habe in den letzten zwei Wochen immer wieder in diesem Forum gelesen, hab dann auch den gesamten Beitrag von Udine gelesen ist glaub ich in einem anderen Forum hat einen eigenen Thread gemacht von ihrer Ma. Ich bin auch ganz neu, hab immer nur gelesen. Bei meinem Pa wurde Ende Jänner die Diagnose LK gestellt. Leider auch mit ausgeprägten sehr sehr vielen Knochenmetastasen. Ich bin unendlich traurig und dann bin ich wieder vollkommen wütend. Manchmal denk ich wir träumen einen Traum und werden nur nicht wieder wach. Es ist alles so schlimm. Dann denk ich wieder, wie fühlt er sich? Was denkt er sich? Hat er Angst vor dem Tod? Dann denk ich wieder ich bin recht stark und komm damit zurecht, dann wieder gar nicht. Ständig dieses auf und ab. Ich hab mich nun entschlossen mich hier anzumelden, weil ich glaube, dass dieser Austausch gut tut. Das es hilft zu reden, mit Betroffenen und Angehörigen. Das wir uns gegenseitig stützen können. Ich wünsch euch allen sehr viel Kraft und freu mich, dass wir uns ein Stück weit begleiten werden und uns gegenseitig Kraft und Trost spenden können. Ich hoff es hilft!!!

LG Michale
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  #2  
Alt 16.02.2012, 10:54
LauraS LauraS ist offline
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Registriert seit: 29.12.2011
Beiträge: 25
Standard AW: Diagnose Lungenkrebs meines Vaters 01/2012

Hey Michale,

scheiße! Tut mir leid, dass eure Familie auch so ein Schlag getroffen hat. Es ist einfach furchtbar und man fühlt sich als ob man gegen eine Wand rennt. Ich denke alle Angehörigen hier kennen das Gefühl und können deine Gedanken nachvollziehen. Mir selbst hat es auch sehr gut getan in diesem Forum zu lesen. Während der Krankheit meines Papas (Lungenkrebs, verstorben 02.02.2011) hatte ich aber NIE die Kraft hier zu schreiben.

Aber die Gedanken: was denkt mein Papa? geht es ihm gut? hat er Angst? haben mich auch verrückt gemacht. Ich glaube wir können uns aber nicht vorstellen was in einem Betroffenen vorgeht. Das lesen der Beiträge der Betroffenen in diese Forum hat mir persönlich aber geholfen mir die Fragen ein Stück weit zu beantworten. Redet dein Papa über seine Gefühle? Mein Papa bis auf wenige male eigentlich nicht. Aber das war ok, diese Entscheidung muss er treffen und ich habe ihn auch nie dazu gedrängt.

Was ist bei euch geplant, welche Therapien etc?

Ich drück euch die Daumen für eine hoffnungsvollen Weg den ihr jetzt gehen müsst
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  #3  
Alt 16.02.2012, 12:34
michale michale ist offline
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Registriert seit: 15.02.2012
Beiträge: 4
Standard AW: Diagnose Lungenkrebs meines Vaters 01/2012

Liebe LauraS,

danke dass du geantwortet hast, hatte schon Angst dass meinen Thread vielleicht niemand sehen wird. Wusste nicht welchen Namen ich diesem Thread geben soll damit ihn viele ansehen und irgendwie Kontakt aufnehmen. Das dein Papa gestorben ist tut mir sehr leid.
Mein Papa redet nicht sehr viel über Gefühle. Er sagt einfach nur: es ist wie es ist und man kanns nimmer ändern. Da die Erkrankung schon so weit fortgeschritten ist, wird nur noch eine Chemotherapie gemacht. Die Ärzte wissen allerdings nicht wie oft die Chemo gemacht wird, da sie ja noch nicht wissen wie Pa drauf ansprechen wird. Ich habe zwei Kinder, wobei meine größere Tochter schon 10 ist und da doch einiges mitbekommt, sie gibt glaub ich meinem Papa die meiste Kraft, da er sehr an ihr hängt. Meine Kleine ist erst ein paar Monate alt und bekommt das ganze noch nicht mit (Gott sei Dank). Man macht sich halt schon sehr viele Sorgen, auch wie die Große mit dem Allen was da auf uns zukommen wird umgehen kann oder lernt umzugehen. Bei meinem Pa sind schon sehr viele Knochenmetastasen vorhanden, eigentlich ist fast der ganze Körper betroffen. Das bereitet ihm natürlich sehr viele Schmerzen, aber er möchte soweit es geht die Schmerzmedikation im Untersten Niveau beibehalten, da er sagt, er wird sicherlich noch mehr brauchen und Angst hat dass es dann nicht mehr hilft.
Man macht sich einfach ständig Gedanken. Zwischendurch ist man nur sehr zornig auf diese Diagnose, dann wieder total traurig und dann denkt man wieder das ist alles ein Irrtum, ein Traum, einfach irreal. Kennst du diese Gefühle auch? Naja sicherlich wahrscheinlich jeder hier. Ich hab mich jedenfalls sehr gefreut dass du geantwortet hast.

lg Michale
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  #4  
Alt 16.02.2012, 14:27
LauraS LauraS ist offline
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Registriert seit: 29.12.2011
Beiträge: 25
Standard AW: Diagnose Lungenkrebs meines Vaters 01/2012

Hey Michale,

ach mir kommt es heute alles noch surreal vor. Man fühlt sich einfach wie in einem Film. Es ist ja auch so, man bekommt gesagt LK im fortgeschrittenen Stadium, ab da kann man ja wirklich nicht mehr viel machen wie zuschauen und hoffen. Ich glaube, das wird sich nicht ändern, es wird nur mit der Zeit normaler. Wobei ich sagen muss, dass ich nie wütend war auf die Diagnose. Ich hatte einfach nur furchtbare Angst.

Zu deinen Kindern möchte ich dir sagen: dass ich ca. 13 Jahre alt war, als mein Opa an Lungenkrebs erkrankt ist und dann ca 10 Monate nach Diagnosestellung gestorben ist. Mir damals war es sehr wichtig bei meinem Opa zu sein und noch viel Blödsinn mit ihm machen zu können. Zudem habe ich ihm jeden Tag einen griesbrei gemacht und zusammen mit ihm gegessen. Das war wunderbar für ich, ich erinnere mich gerne daran. Es war so ein Ding zwischen mir und meinem Opa. Und mein Opa hat auch jeden Tag gestrahlt als ich vorbei kam. Das hat mir damals sehr geholfen als Kind. Wobei ich sagen muss, dass man als Kind doch nicht so viel mitbekommt wie als Erwachsener, weil man vieles einfach auch nicht versteht und viel lockerer damit umgeht. Die Krankheit meines Papas hat mich da um einiges mehr mitgenommen, weil man bei jeder neune Beschwerde ganz ängstlich ist und überfordert.
Was mich aber bis heute ärgert ist: als mein Opa nachts gestorben ist, hat meine Oma alle angerufen und gesagt, dass sie vorbei kommen sollen, sie glaubt er stirbt bald. Meine Eltern haben mich damals nicht geweckt, das hat mich sehr verärgert. Ich hatte mir so gewünscht dabei zu sein und nochmal tschüß zu sagen, aber meine Eltern dachten, dass das zu viel für mich sei. Deswegen würde ich dir raten mit deinen Kindern darüber zu sprechen und sie zu fragen.
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