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  #1  
Alt 12.02.2016, 21:53
Benutzerbild von Kanina
Kanina Kanina ist offline
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Standard AW: HER2 positiv und Östrogen positiv

Hallo ihr lieben Frauen,
es scheint zwar keine Frauen mit einem HER2 positiven und Östrogen positiven Tumor hier im Forum zu geben, aber dennoch möchte ich meine Aussage über die Resistenz gegen Hormon- und Antikörpertherapie korrigieren:
Es stimmt wohl, dass bei dieser Rezeptorenkonstellation eine Resistenz gegen Antihormontherapien entsteht, diese wird aber wohl wieder aufgehoben, wenn man parallel zur Antihormontherapie einen Antikörper bekommt. Das gibt mir wieder ein wenig Zuversicht.
Liebe Grüße an euch.
Kanina
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  #2  
Alt 13.02.2016, 14:52
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Cat65 Cat65 ist offline
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Standard AW: HER2 positiv und Östrogen positiv

Hallo, bei mir soll wegen HER 2 und Hormon (beide) positiv diese Cemo erfolgen:*4xEC,12xPaclitaxel, duale Blockade Pertuzumab und Trastuzumab. Nach Op und Bestrahlung dann wohl noch Antikörper und 5 Jahre Antihormontherapie. Ich glaube, ich habe von dieser Studio gelesen, die Du meinst. Ich schau nach her mal nach. Bis dahin liebe Grüße
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  #3  
Alt 13.02.2016, 19:36
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Kanina Kanina ist offline
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Standard AW: HER2 positiv und Östrogen positiv

Liebe Cat,
du erhältst mit der dualen Blockade eine super Therapie, die eine sehr gute Prognose verspricht. Der HER2 Tumor hat in der Konstellation mit den beiden Hormonrezeptoren seinen Schrecken verloren. Das ist toll.

Mittlerweile macht sich die Onkologie auf dem Weg einer personalisierten Therapie. D.h. über Biomarker zu entschlüsseln, welche Therapie bei wem angesagt ist. Die gründsätzliche Frage Chemo ja oder nein, ist ja mittlerweile über recht zuverlässige Tests zu beantworten.
Aber welche Therapie bei wem? Taxane? Anthrazykline? Platinhaltige Therapien?
Es lohnt sich auf jeden Fall sich zu belesen und die Therapien zu hinterfragen. Aber welche betroffene Frau bei Diagnosestellung ist dazu in der Lage?
Ich hätte gerne mehr Informationen damals gehabt, aber ich hatte kaum Energien überig, um die vielen Informationen zu verarbeiten und Entscheidungen zu treffen.
Jetzt nach über drei Jahren, weiß ich einiges mehr. Beispielsweise habe ich an meinem paraffiniertem Tumorgewebe nochmals die Hormonrezeptoren bestimmen lassen, in der Hoffnung es mögen doch noch Progesteronrezeptoren gefunden werden. (ich las im Überlebensbuch Brustkrebs, dass 20 % der pathologischen Ergebnisse falsch sind). Nun, in meinem Fall wurde alles richtig bestimmt. Allerdings hatte der Pathologe auch den KI 67 nochmals, aber diesmal molekularpathologisch, bestimmt. (hatte ich nicht beauftragt, gehörte aber wohl zum MammaTyper dazu). Ergebnis: auf dem KI67 Gen ist die Zellteilungsaktivität tatsächlich bei 40 % (so auch das Ergebnis der ersten pathologischen Untersuchung). Aber auf dem Gen PACGAP1 war die Zellteilungsaktivität nur mäßig, 2,4- fach unterm Grenzwert. Ich fragte um die Bedeutung des zweiten Wertes. Antwort: Es besagt, dass Taxane wenig Benefit bringen. Keine Ahnung, wie das molikularbiologisch zu erklären ist.
Wollte nur zum Ausdruck bringen, dass es mittlerweile eine Vielzahl von molekularpathologischen Untersuchungen gibt, die Informationen über den Nutzen von Therapien liefern.
Es ist alles sehr kompliziert. Ich fragte, ob ich denn nun die Antihormontherapie fortsetzen sollte, nachdem ich ja keine Progesteronrrezeptoren hättet. Antwort: Ich hätte wahrscheinlich nur geringen Nutzen von der Therapie, aber es sei noch nicht über entgültige Studienauswertungen gesichert. Deshalb könne er sich momentan nur an die aktuellen Leitlinien halten und die besagen momentan noch, dass ich eine Antihormontherapie durchführen sollte. Nun liegt es wohl in meinem Ermessen, was ich aus diesen Informationen mache.
Wirklich alles kompliziert.
Eigentlich wollte ich mich nicht so ausführlich damit beschäftigen. Aber durch Zufall kam ich an die Information, dass mein Tumor mit HER2 und nur Östrogen ein eher seltener und aggressiverer Geselle ist. Das machte mir Angst und so kam ich von einer Recherche zur nächsten.

Liebe Grüße für euch von
Kanina

Geändert von gitti2002 (17.02.2016 um 17:45 Uhr) Grund: Beiträge zusammengeführt
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  #4  
Alt 17.02.2016, 17:37
Octo Octo ist offline
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Standard AW: HER2 positiv und Östrogen positiv

Hi,
bei mir wars von der Klassifikation her ein ähnlicher Befund, allerdings
Östrogen o% und Progesteron 5%

(auch wenn ich Östro 0 bin....demnach deute ich mal daß scheints beide Parameter, also ER und PR zum hormonabhängigkeitsstatus zählen)

Weil ab diesem Jahr (bin erst seit letzem Jahr an BK erkrankt, die OP war im Nov. und das Herceptin läuft jetzt noch bis im Juni) wurde mir auch Tamoxifen empfohlen.

Wir könnten jetzt höchstens eine Privat-2-Teilnehmer-Studie führen, auf die nächsten 10 Jahre;-) aber ob die was besagen würde, bezweifele ich.

Ich hab mich - erstmal - gegen Tam entschieden.
"erstmal" heißt ich habs bis Ende des Antikörpers im Juni aufs Eis gelegt.

Mir ist das alles zuviel an Medikament und gleichzeitig zu wenig am Hormonrezeptorstatus.
(Obwohl mir bekannt ist,daß einerseits die Meßergebnisse durch das Meßverfahren selbst abweichen können,als auch durch die Tumorregion selbst, die an anderen Stellen einen anderen Rezeptorstatus aufweisen kann, als da wo gestanzt wurde....(vom OPGebiet kann ja nix mehr getestet werden, da es während der Chemo zu einer Komplettremission gekommen war)
bzw. eine Neuerkrankung ja auch eine ganz andere Zusammensetzung haben könnte, wenn die entsteht (meine ich zumindest mal gelesen zu haben)


naja....es war definitiv eine Bauchentscheidung....der Verstand rattert natürlich sein "man muß jede Chance ergreifen, die einem gegen den Krebs geboten wird"

ja da ist meine Meinung halt, daß mit Chemo und Mastektomie das "Soll" jetzt erstmal erfüllt ist,*Nasevoll*....und ich lese hier ja immer wiedermal zwischendurch
und es kann gut sein, daß ich mich im Juli dann dafür entscheide, es zu nehmen...bzw. wer weiß was bis dahin ist

Viele Grüße
octo
kannst Du mal noch schreiben, was du an Chemo bekommen hast
Bestrahlung hattest du nicht, gel?
:-) ich frag nur, Hirn will immer vergleichen und kapiert aber dabei nicht, daß sich Krebs nicht vergleichen läßt:-)))
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  #5  
Alt 17.02.2016, 21:21
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Kanina Kanina ist offline
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Standard AW: HER2 positiv und Östrogen positiv

Liebe Octo,
ich glaube; du musst dir keine Sorgen machen, denn deine pathologische Komplettremission zeigt eindeutig die Wirksamkeit deiner Therapien. Ob es nun die Taxane oder Anthrazykline oder beide Wirkstoffe waren, ist ja eigentlich egal. Der Tumor ist weg, also war es sehr wirksam. Und eine pathologische Komplettremission gibt Rückschluss auf eine prima Prognose.
Meines Wissens nach, ist nur die Konstellation HER2 positiv und Östrogen positiv ungünstig, da die Signalwege sich negativ beeinflussen.
Aber du hast ja Progesteron und nur ganz minimal. Ich vermute mal, dass dein Tumor sich ähnlich einem HER2 Tumor ohne Hormonrezeptoren verhält. Siehe PCR.
Hast du denn schon beide Antikörper erhalten - Herceptin und Pertuzumab (Perjeta)?
Welchen Benefit dir eine Antihormontherapie über 5 - 10 Jahre bringt ( bei einem so minimalem Progesteronwert), kann ich dir leider auch nicht sagen. Die Onkologen differenzieren sehr wenig. Sie handeln leitliniengetreu und die besagt, dass auch bei den kleinsten Mengen Hormonrezeptoren eine Antihormontherapie durchgeführt werden sollte. Mir sind allerdings keine Studien bekannt, die Aussagen über eine derartige Therapie bei Patienten mit minimalst Hormonrezeptoren erlauben. Aber hier muss Frau selbst entscheiden und Verantwortung übernehmen. Ist verdammt schwierig.

Meine Therapie vor 3 Jahren und 3 Monaten: Ebirubicin mit Cyclophosphamid
(EC) 4x dreiwöchig, anschließend Paclitaxel (Taxan) gemeinsam mit Herceptin 12xeinwöchig, weiter für ein Jahr Herceptin mit Tamoxifen

Alles Liebe für dich.
Kanina
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  #6  
Alt 17.02.2016, 21:24
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Kanina Kanina ist offline
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Standard AW: HER2 positiv und Östrogen positiv

Octo: doch Bestrahlung hatte ich auch.
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  #7  
Alt 18.02.2016, 11:21
Octo Octo ist offline
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Standard AW: HER2 positiv und Östrogen positiv

Hi,
ja, die Chemo lief 18 Wochen mit beiden Antikörpern, Trastuzumab und Pertuzumab und "der Hype" um das "Wundermittel Antikörper" ist mir bekannt:-)
....also in der Geschichte mit Krebs und dessen Behandlung stand die Medizin immerwieder vor solchen Errungenschaften....also wo sie dachte:
"Jetzt haben wirs!!"...naja.

ehrlichgesagt, ich denke, das weiß "man" dann auch erst in 50 Jahren, ob jetzt die Kombi der beiden Antikörper die gute Prognose rechtfertigt
sonst würds ja nicht Prognose heißten, sondern Fakt.

bei dem Tam ist mir auch irgendwie schleierhaft, o.k. es unterdrückt das Östro, stimuliert ABER die Progesteronrezeptoren....
ich BIN ja östro-0% und Progest.5%, also ????häh.?? warum mit einem Medikament etwas hemmen, was eh nicht am Tumor vorhanden war in der path.Untersuchung und warum etwas stimulieren, was auch eigentlich nicht noch mehr stimuliert werden sollte, der Progesteronwert....?? oder bin ich da falsch gewickelt?

mein zweites Häh? hatte ich beim Wiederaufbaugespräch mit den Plastischen im Januar...die Ärztin wollte WEGEN dem laufenen Trastuzumab erst dann operieren, wenn es beendet ist, weil der Antikörper Einfluß hat auf die Abstoßungsreaktionen im Körper...(o.k.ist mir einleuchtend, konnte sie aber davon "überzeugen", daß sie an Ostern bereits die OP macht...sonst bin ich ja an Weihnachten noch nicht fertig und in meinem noch vorhandener Job läßt sich nunmal ein ja, ich komm arbeiten und tschüß ich muß mal kurz auf den OP-Tisch nicht praktizieren)

aber, als ich der Ärztin sagte, wahrscheinlich werde ich ab Februar noch das Tam nehmen, also bei OP hab ich das auch noch intus, da hat sie mit ner wegwerfenden Handbegung gemeint, das sei völlig unrelevant...

leider leider steht beim Tam daß man UNBEDINGT aufpassen sollte wenn man zeitversetzte Brustrekonstruktionsop`s hat, da es zu Blutgerinseln führt, das steht unter WARNHINWEIS...und nicht unter "IRRELEVANT"

das jedes Medikament irgendwas macht und Nebenwirkungen hat, schon klar...
mir "gefällt" die Kommunikation nicht, bei dem ganzen...
es taucht bei mir öfters die Wolke auf, also mit den Ärzten, in Form eines Fragezeichens...also nicht nur ich steh in der Wolke, sondern das betrifft auch die Ärzte:-)
ist aber verständlich, keiner kann Hellsehen.

wenn ich da jetzt den neusten Beitrag lese, ich hatte auch ne Haut-und Nippelsparende Mastektomie, OHA!, was Anfangs kategorisch abgelehnt wurde, auch nur irgendwas! zu erhalten und am Ende dann ohne mein Drängen, erhalten wurde.
jedenn:-)

lieben Gruß
octo
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