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  #1  
Alt 19.01.2016, 18:08
helmut 5 helmut 5 ist offline
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Standard Fragen zur Monotherapie mit Rituximab als Primärtherapie

Mein im Sommer 15 diagnostiziertes Marginalzonenlymphom (B-Zelltyp) zeigte bisher außer der Milzvergrößerung keine Symptome, sodass keine Behandlung erfolgte.

Neuerdings zeigen sich Blutbildveränderungen, welche die Situation möglicherweise ändern und mich zur Durchführung einer Therapie zwingen. Die übliche Kombination von Chemo und Antikörper schließe ich aus, da ich mir - wie anderweitig bereits berichtet - in meinem Alter (86) keine Chemo mehr antun möchte. Ich denke deshalb an eine Monotherapie mit Rituximab, finde jedoch relativ wenig Information zur praktischen Durchführung, v.a. wenn es sich um eine Primärtherapie handelt. Deshalb meine Fragen:

Wie lange wird diese Therapie durchgeführt?
Wie groß sind die Zeitabstände?
Wie lange dauert die einzelne Anwendung?
Gibt es Unterschiede in der Dosierung?
Wie wird das Ansprechen kontrolliert?
Wie stark sind die Nebenwirkungen?
Wie verändert sich die Immunabwehr?

Es gibt Informationen über Reaktionen, welche dramatisch klingen, z.B. bei der geringsten Temperaturerhöhung sofort als Notfall in die Klinik, erhöhte Infektionsgefahr, Schmerzen, Atemnot, Blutungen etc...

Andererseits lese ich, dass die Monotherapie als Erhaltungstherapie über Jahre durchgeführt wird und die Patienten dabei berufstätig sind, was den o.g.Aussagen wohl widerspricht.

Ich bitte um Erfahrungen und Informationen, für welche ich mich im Voraus herzlich bedanke.
Viele Grüße
Helmut
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  #2  
Alt 19.01.2016, 23:24
Benutzerbild von GD54
GD54 GD54 ist offline
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Standard AW: Fragen zur Monotherapie mit Rituximab als Primärtherapie

hallo helmut!

ich versuche einmal, deine fragen zu beantworten:

Wie lange wird diese Therapie durchgeführt? in der regel 2 jahre

Wie groß sind die Zeitabstände? alle 2 monate

Wie lange dauert die einzelne Anwendung? anfänglich lange, wenn du es verträgst, geht es schnell

Gibt es Unterschiede in der Dosierung? als dosierung werden vorgeschlagen 375 bis 500mg/m2 köpreroberfläche. die durchschnittliche körperoberfläche ist ca. 1,8 m2

Wie wird das Ansprechen kontrolliert? das mußt du mit dem arzt besprechen.

Wie stark sind die Nebenwirkungen? von fall zu fall verschieden - grob gesagt sind allergische reaktionen am meisten gefürchtet.

Wie verändert sich die Immunabwehr? sie wird schlechter. meine frau hat rituxi zwei jahre lang als erhaltungstherapie (nach chop - dhap - beam - aszt) erhalten. mittlerweile bekommt sie wg. ihrer schlechten abwehr als weiterführende therapie alle 2 monate immunglobuline.

gruß + alles gute,
thomas
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  #3  
Alt 20.01.2016, 12:56
helmut 5 helmut 5 ist offline
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Standard AW: Fragen zur Monotherapie mit Rituximab als Primärtherapie

Hallo Thomas!

Herzlichen Dank für Deine ausführliche Darstellung, die mich ein Stück weiterbringt.

Wenn ich Deine Angaben richtig verstehe, hat Deine Frau die Monotherapie mit Rituximab als Erhaltungstherapie nach einer aufwändigen, vorhergehenden Therapiekaskade gemacht. Dies veranlasst mich zur Nachfrage:

Ist das Therapieschema bei Primärtherapie vergleichbar?

Sind die NW in den Therapiepausen (2 Monate) gleichbleibend oder treten sie nur kurz nach der Anwendung auf?

Danke für eine nochmalige Antwort und alles Gute für Deine Frau.
Freundliche Grüße
Helmut
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  #4  
Alt 20.01.2016, 17:33
Benutzerbild von GD54
GD54 GD54 ist offline
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Standard AW: Fragen zur Monotherapie mit Rituximab als Primärtherapie

hallo helmut!

nach meinem kenntnisstand ist das therapieschema gleich. die - falls sie überhaupt auftreten (meine frau hatte keine) - nebenwirkungen treten nicht zwingend auf. die erste gabe wird sehr, sehr langsam gegeben. wenn du nicht gerade einen allergischen schock erleidest (sehr selten), flutschen die weiteren gaben immer schneller durch

die langzeit nebenwirkungen sind vor allem eine stärkere infektanfälligkeit.

lass es dir gut gehen,
thomas

p.s.: dein alter ist (zumindest in hamburg) kein grund, auf die chemo zu verzichten.

ist evtl. interessant für dich:
Angehängte Grafiken
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Geändert von gitti2002 (20.01.2016 um 23:14 Uhr) Grund: Beiträge zusammengeführt
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  #5  
Alt 20.01.2016, 18:42
helmut 5 helmut 5 ist offline
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Standard AW: Fragen zur Monotherapie mit Rituximab als Primärtherapie

Hallo Thomas!

Nochmals herzlichen Dank für Deine klaren Antworten.

Zur Verweigerung einer Chemo in meinem Alter darf ich ergänzend erwähnen, dass es natürlich nicht nur um das kalendarische Alter, sondern um den Allgemeinszustand geht. Durch langjährige Polyneuropathie, 15 Jahre Prostatkrebs und Sarkopenie bin ich bereits so geschwächt, dass ich mich zeitweise kaum auf den Beinen halten kann. Einen weiteren Muskel - und Energieabbau möchte ich unbedingt vermeiden.

Viele Grüße
Helmut
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  #6  
Alt 20.01.2016, 20:21
Benutzerbild von GD54
GD54 GD54 ist offline
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Standard AW: Fragen zur Monotherapie mit Rituximab als Primärtherapie

Daran tust du gut. Mit eines der größeren probleme bei jeder behandlung von lymphomen ist die auszehrung.

Gruß,
thomas

Geändert von gitti2002 (20.01.2016 um 23:02 Uhr) Grund: Vollzitat entfernt
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