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Alt 09.09.2013, 21:48
Almnixe Almnixe ist offline
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Registriert seit: 09.01.2012
Beiträge: 469
Standard Für immer losgelassen...

Hallo,

ich habe meine Mama am 10.07.2013 für immer losgelassen. Sie hatte ein kleinzelliges Bronchialkarzinom mit Hirn- und Lebermetastasen. Die Diagnose bekam sie im Mai 2011. 11 Monate nachdem wir meinen Papa verloren haben. Die Ärzte haben damals einen Zusammenhang zwischen der Erkrankung meiner Mama und dem Tod meines Papas gesehen. Sie sagten, dass sie es schon des öfteren bei Ehepaaren erlebt haben, dass nach dem Tod des einen, bei dem anderen eine Krankheit ausbricht. Natürlich nicht immer Krebs und auch nicht immer direkt einer der aggressivsten...aber so war es eben bei uns. Mama hat 2 Jahre so tapfer und ohne ein klagendes Wort gekämpft. Sie hat sich nie beschwert und ihr Schicksal so angenommen. Am 17.07.2013 war die Beerdigung und am 19.07.2013 haben meine Schwester und ich das Haus abgeschlossen und sind in unsere Wohnungen zurückgekehrt, die ca. 300 km von unserem Elternhaus entfernt liegen. In den letzten Wochen habe ich viel gearbeitet und so wenig wie möglich an die letzte Zeit zuhause gedacht und überhaupt an die letzten 7 Monate, wo es anfing Mama ganz schlecht zu gehen. Wenn mir Bilder in den Kopf kamen, von Situationen, in denen Mama so schwach und hilfos war oder die letzten Tage mit ihr, die besonders schön und intensiv waren, aber auch sooo unendlich traurig, dann habe ich ganz schnell an andere Sachen gedacht, um nur nicht zu sehr darüber nachdenken zu müssen. Ich hatte das Gefühl, wenn ich das tue, dann bricht mein Herz so sehr, dass es nicht mehr zu reparieren ist.
Am Samstag war es dann soweit. Ich musste zu meinem Elternhaus fahren. Nach dem Rechten schauen und auch die Danksagungen abholen, die wir nun bald verschicken wollen. Ich bin alleine gefahren, da meine Schwester aufgrund ihrer Schwangerschaft nicht mitfahren konnte. Es hatte mich schon die ganze Woche vorher beschäftigt und ich war total unruhig. Die ganze Hinfahrt habe ich dann geweint. Als ich ankam, war es dann doch gar nicht mehr so schlimm. Ich hatte das Gefühl, nach Hause zu kommen. Eigentlich war es sogar ganz schön. Aber es war nichts vorbereitet. Immer wenn ich zu meiner Mama gefahren bin, hatte sie gekocht, mein Zimmer schön gemacht und sich so wahnsinnig gefreut, dass ich da war. Nun war niemand da, der mich empfangen hat. Das war schlimm. Alles war so ruhig. Erst habe ich mich nicht getraut in Mamas Schlafzimmer zu gehen, da meine Schwester und ich fast alles unverändert gelassen haben, als wir nach der Beerdigung abgefahren sind. Aber dann wollte ich doch gern hineingehen. Das war richtig. Ich habe mit ihr geredet und ihr gesagt, wie sehr ich sie vermisse und wie sehr ich sie liebe. Ich habe mich so befreit gefühlt. Es war somit ein gutes Wochenende und gestern wollte ich gar nicht wegfahren.

Jetzt bin ich wieder hier und ich habe das Gefühl, dass mich die Trauer nun mit voller Wucht trifft. Ich vermisse meine Mama gerade ganz, ganz schlimm und ich würde alles dafür geben, mit ihr reden und sie in den Arm nehmen zu können...

Diese verfluchte Krankheit...

Ich konnte die letzten Wochen hier keinen eigenen Thread aufmachen, da ich gar nicht so genau wusste, wovon ich berichten soll. Das tat mir nun sehr gut, auch wenn es vielleicht ein bißchen lang geworden ist.

Es ist einfach so schwer und das Leben ist einfach ein bißchen weniger schön geworden...Sie fehlt...sie fehlen mir beide so sehr...

LG! Tina
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