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  #1  
Alt 31.10.2012, 11:03
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fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard mama, nun bist du ein engel

hallo..
mein name ist tine und ich bin seit dem 15.okt hinterbliebene. da ist meine liebe mama von uns gegangen.
gerne könnt ihr unsere geschichte lesen.. steht im leberkrebs-forum.
hier eine kurzfassung:
meine mutter hatte sich als junge krankenschwester mit hepatitis-c infiziert.
dadurch entstand dann irgendwann eine leberzirrhose, die aber recht ruhig war. meine mutter hat uns drei kinder allein großgezogen, war immer für uns da.
am 02.11.2010 kam dann die diagnose:leberkrebs.erst war sie in der uni in heidelberg in behandlung.da die entfernung aber zu groß war, sind wir dann zur uni in ulm gegangen. dort wurde zweimal eine tace gemacht, die meine mutter sehr schlecht vertragen hat. es wurde ihr auch nexavar angeboten, was sie aber dann wegen der schlimmen nebenwirkungen ablehnte. so sind wir dann in die onkologie nach wangen, wo meine mutter lebte, umgestiegen. nach einem jahr wurden dann weitere metastasen in der leber und lunge gefunden.
meine mutter sprach nicht gern über den krebs. sie war eine sehr gläubige frau, die total auf gott vertraute.meine schwester und ich haben meine mutter wo es nur ging unterstützt. da ich aber 90km entfernt wohne, war das für mich nicht immer so oft möglich, wie ich wollte.
in den letzten monaten wurde meine mutter, die eh schon sehr schlank war, immer dünner und auch ihr geistiger zustand veränderte sich. vergesslichkeit und verwirrtheit wurden immer öfter spürbar.sie war viel müde und konnte immer weniger ihrem eigentlich tatvollen tagen nachgehen.
ich heiratete am 01.09. und hatte ständig dieses gefühl, daß meine mami die hochzeit noch erleben will und es dann ganz schnell gehen wird.
so war es auch. am 03.10 ging es ihr schlecht, sie war sehr schwach und es war ihr furchtbar übel. mein dritter sohn zog an dem tag gerade aus und ich hab sie während des umzugs immer wieder angerufen. am abend dann rief ich nochmals an und sie war total verwirrt, sprach zusammenhanglos. ich rief dann meine schwester an und bat sie, zu mama zu fahren. hatte kein gutes gefühl. meine schwester fand sie dann total apathisch aufm sofa sitzen. wir telefonierten und beschlossen, mami ins krankenhaus zu bringen. sie hat das kaum realisiert. nur ihr lieblingskissen wollte sie unbedingt mitnehmen. ich bin dann gleich am nächsten morgen zu ihr ins kh gefahren. meine mutter hat nur geschlafen und der arzt meinte, daß sei beginnendes leberkoma. wir weinten viel und rechneten damit, daß mami jeden moment von uns ging.
sie hatte uns mal gesagt, daß sie unbedingt ins dortige hospiz, das auch im kh ist, hin will, wenns soweit ist. wir nahmen also mit dem hospiz kontakt auf und hatten riesen glück, daß ein platz frei war. so konnte mama dann tagsdrauf, am freitag, dort ein wunderschönes zimmer beziehen. mittlerweile war sie wieder ansprechbar, aber sehr verwirrt und man verstand sie kaum. ich blieb die ganze zeit bei ihr, durfte in ihrem zimmer auf so ein klappbett schlafen. das hospiz in wangen ist soo klasse. wir wurden so lieb betreut.
mami wurde dann mit morphium, tavor und atosil versorgt.
am samstag wurde sie dann nachts aggressiv, schrie die pflegerin an, sie solle sofort rausgehen und selbst mich erkannte sie nicht mehr. am nächsten morgen sagte sie noch zweimal meinen namen als sie mich sah und dann fiel sie ins koma. sie schlief und war tagelang sehr unruhig. ich bin nicht von ihrer seite gewichen, nur ab und zu zum rauchen oder duschen raus. meine beiden geschwister kamen so oft sie konnten. wir hatten eine sehr intensive zeit, weinten und lachten auch viel zusammen. wir haben mami vorgesungen, ihr von früher erzählt. ich bin mir sicher, sie hat das alles mitbekommen. ich saß oft stundenlang bei ihr und hielt einfach nur ihre hand. sagte ihr oft, daß sie loslassen und gehen darf. daß alles gut ist. die leute vom hospiz meinten auch schon, daß sie sich den langen weg ausgesucht hat. so verging tag für tag. langsam wurde mami ruhiger und auch ihr atmen veränderte sich. das war dann am samstag. mein mann ist auch zu uns runtergefahren und blieb dann über nacht. ich hab in dieser nacht nicht geschlafen,weil wir zu zweit auf diesem engen klappbett lagen. am sonntag, den 14.okt. hatte mami dann immer länger werdende aussetzer. mein mann fuhr dann wieder heim. gegen abend spürte man den puls fast nimmer und ihr linker fuß begann zu marmorieren. meine schwester blieb da und mein bruder ging dann spätabends nach hause. wir legten uns schlafen und ich schlief auch schnell ein. ich war mit der zeit dann doch sehr erschöpft. um 2.50uhr wachte ich auf und meine schwester sagte, daß mamis atemaussetzer immer länger werden. ich legte meine hand auf ihr herz und es schlug sehr schwach. wir sind dann noch schnell raus, eine rauchen. als wir wieder kamen, war auch der pfleger da und unterhielt sich leise mit uns. ich schaute immer wieder zu mami und auf einmal sah ich, wie sie ihren mund so komisch verdrehte. ich rief meine schwester und legte meine hand auf mamis brust. zweimal spürte ich ganz schwach das herz schlagen, dann starb sie um 4.00uhr. es war furchtbar, wir weinten und ich hielt ihre hand an meine backe, so wie ich es früher immer liebte. mami war tot. weg. gegangen. wir riefen unseren bruder an, der auch gleich da war. wir waren total geschockt. nach einer weile kam der pfleger und sagte, er würde mami jetzt waschen und schön herrichten. aber wir wollten sie dann nicht mehr sehen. sie ist in dem moment, als sie starb, so zusammengefallen. es sah furchtbar aus. so packten wir unsere sachen, ich gab ihr noch einen kuss auf die stirn und erschrak, wie kalt sie schon war. ich fuhr dann nach hause und es regnete stark. ich weiß gar nicht, wie ich es geschafft hab, so weit noch zu fahren. die tage drauf waren dann mit vorbereitungen für die beerdigung und wohnungsauflösung ausgefüllt. wir haben dann dem bestatter noch mamis lieblingskissen gegeben. sie sollte im sarg darauf liegen. ich hab viel um mami geweint. am 22.10. war dann beerdigung und ich brach fast zusammen, als ich den sarg sah. mami hat einen schönen platz für ihr grab bekommen.
meine geschwister haben, als wir ihre wohnung ausräumen mußten, viel von ihr mitgenommen. sie wollte das so. ich hab auch ihr kleid mit, daß sie zu meiner hochzeit trug. es riecht noch sooo sehr nach ihr.
sie fehlt sehr. mittlerweile muß ich nimmer soviel weinen. aber ich fühl mich leer. ich durfte die letzten 12 tage von mama bei ihr sein. das war zwar hart, aber doch bin ich dankbar für diese wichtigen momente. es war soviel liebe und harmonie da, das sagten auch die pfleger vom hospiz.ich weiß, mami hat das gespürt. sie hat bestimmt alles mitbekommen. und ich hoff, wir haben alles richtig gemacht.
so das war unsere geschichte. lang, ich weiß. ich hoff, ich finde hier bißerl kontakt zum austausch. fühl mich oft allein.
seid lieb gegrüßt von tine
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  #2  
Alt 31.10.2012, 14:44
thomasrtl thomasrtl ist offline
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Standard AW: mama, nun bist du ein engel

Hallo FN!

es gibt keine Worte die troesten koennen, das weiss ich selber gut genug. Aber ich fuehle Deinen Schmerz! Mein lieber Vater ist vor 5 Wochen von mir gegangen und auch ich vermisse ihn unendlich!

Lass uns in dem Sinne unserer Lieben weiterleben!!!!!!!!!!!!


Liebe Gruesse und Gottes Segen!

Thomas
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  #3  
Alt 31.10.2012, 16:18
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fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: mama, nun bist du ein engel

danke thomas.. momentan spüre ich noch nichts. ich wart immer drauf, daß ich das gefühl bekomme, daß mami wirklich weg ist. aber ich ignorier das grad total. hab sie noch aufn anrufbeantworter drauf und wenn ich sie höre, mein ich, ich müßt sie gleich mal wieder anrufen. ist glaub grad reiner selbstschutz. ich weigere mich, sie für tot zu halten.
lg tine
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  #4  
Alt 31.10.2012, 17:12
Tiina Tiina ist offline
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Standard AW: mama, nun bist du ein engel

Liebe Tine,
es tut mir sehr leid, dass Deine Mama jetzt auch den langen Kampf gegen diese furchtbare Krankheit verloren hat!

Du hast so liebevoll beschrieben, wie Du in ihren letzten Tagen und Wochen bei ihr warst... Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie hart aber auch wertvoll diese Zeit war - ich habe meine Mami auch bis zur letzten Sekunde begleitet.

Diese "Gefühllosigkeit" ist sicher Selbstschutz - und das ist ja auch gut so. Mit der Zeit wird der Schmerz und die Trauer stärker hervorkommen...

Alles Liebe,
Anja
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  #5  
Alt 31.10.2012, 17:24
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fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: mama, nun bist du ein engel

danke liebe anja..
ja es wird sich ändern.. das weiß ich.. und ich hab angst davor. das endgültige zu begreifen wird furchtbar sein. aber es muß ja sein.
alles liebe für dich.
lg tine
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  #6  
Alt 31.10.2012, 17:39
Larimari Larimari ist offline
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Standard AW: mama, nun bist du ein engel

hallo tine!

ich habe gerade die geschichte deiner mutter gelesen, und es hat mich tief beruehrt.

wir sind gerade noch mittendrin, beim gehen, beim bleiben. mein vater tut sich auch schwer... ich hoffe, dass wir naechste woche einen platz im hospiz bekommen.

ich finde es schoen, dass du die moeglichkeit hattest, bis zuletzt bei deiner mama zu sein. und dass ihr als familie so toll zusammengehalten habt... ich wuensche mir im augenblick manchmal mehr geschwister, um nicht mit allem hier alleine fertig werden zu muessen.

ich hoffe, der schock des endgueltigen wird irgendwann vorbei gehen, und nur ein kleiner schmerz bleiben, den man mit schoenen erinnerungen und einer liebevollen sehnsucht besaenftigen kann.

das wuensche ich dir. und das wuensche ich mir dann auch. ich hoffe, es wird so.
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  #7  
Alt 31.10.2012, 18:26
_Frida_ _Frida_ ist offline
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Standard AW: mama, nun bist du ein engel

Hallo Tine,

auch mich hat die Geschichte sehr berührt.
Deine Ausdrucksweise lässt mich wieder fühlen, was ich nach dem Tod meiner Mutter fühlte.
Vor genau einem Jahr war ich in deiner Situation.
Auch ich habe meiner Mutter fast bis zum Schluss im Hospiz begleiten dürfen und bin unendlich dankbar für diese Zeit.

Die "Schutzfunktion" von der du sprichst, irgendwann blättert sie ab und du kannst die Trauer zulassen.
Aber ich muss sagen auch nach einem ganzen Jahr kommt dieser Mechanismus noch zum Vorschein.
Die Trauer wird vielleicht von Monat zu Monat blasser aber die Lücke füllen, die ins Leben gerissen wurde kann trotzdem niemand.

Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit.
Frida
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  #8  
Alt 31.10.2012, 19:50
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fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: mama, nun bist du ein engel

danke meine lieben für die schönen zeilen.
es tut gut hier zu sein und mich nicht mehr allein zu fühlen.
liebe larimari.. ich wünsch dir viel kraft für die bevorstehende zeit des abschiednehmens. hoffentlich bekommt dein vater bald ein platz im hospiz. du wirst sehen, dort seid ihr alle gut aufgehoben. auch für die angehörigen ist dort raum.. für ihre traurigkeit, ängste und fragen.
liebe frida... danke, daß du mich so gut verstehen kannst... es tut gut. ich bin froh, wenn sich die mauer in mir lösen wird. das ist kein dauerzustand. ein ständiger kampf zwischen verstand und herz. ich wünsch dir weiterhin viel kraft licht und liebe.
es ist schön hier zu sein...ihr kennt meinen schmerz, meine tränen und gefühle. danke dafür
lg tine
__________________
MISS YOU MAMA
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  #9  
Alt 31.10.2012, 20:06
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: mama, nun bist du ein engel

Liebe Tine,

danke, dass du uns eure Geschichte erzählt hast! Nach all dem, was du während der Begleitung deiner Mama erlebt hast, ist es nicht weiter verwunderlich, dass du dich jetzt leer fühlst. Es hat dich ja auch sehr viel Kraft gekostet. Und wie hier schon geschrieben wurde, es ist eine Art Selbstschutz. Ich denke, wir können die Trauer nur "scheibchenweise" zulassen, in dem Maße, wie unsere Seele sie eben ertragen und verarbeiten kann. Außerdem äußert sie sich auch bei jedem von uns anders und das ist auch gut so. Ich konnte anfangs auch nicht glauben, dass mein Vater einfach nicht mehr da ist, ich ihn nicht mehr besuchen kann, nie wieder seine Hand würde halten können... Und es hat mich wütend gemacht, dass überall (Ämter) sein Name sozusagen getilgt wurde. Und dass die Welt überhaupt die Frechheit besaß, sich einfach weiter zu drehen, dass die Sonne einfach schien und das Leben für alle weiter lief, während für mich nichts mehr so war wie zuvor. Aus eigener Erfahrung kann ich dir nur sagen: nimm dir für deine Trauer die Zeit, die du für dich benötigst und hab Geduld mit dir selbst.

Alles Liebe
Miriam
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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  #10  
Alt 31.10.2012, 22:48
tochtervonhoffnung0904 tochtervonhoffnung0904 ist offline
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Standard AW: mama, nun bist du ein engel

Liebe Tine,
Deine Geschichte habe ich mit Tränen in den Augen gelesen.
Ich weiß wie es Dir geht. Auch ich habe meine über alles geliebte Mama am 13.09.2012 verloren. Die Zeit ändert das Denken nicht. Jeder Tag ist schwer.Man fühlt sich Leer und weiß oftmals nicht weiter.
Ich wünsche Dir, dass es Menschen gibt, die Dich auffangen und Dir kraft geben.
Der Tod ordnet die Welt neu, alles ist wie immer, aber nichts ist mehr wie es war.
Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit.
Sei lieb gegrüßt
Sandra
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  #11  
Alt 31.10.2012, 23:01
lucie79 lucie79 ist offline
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Standard AW: mama, nun bist du ein engel

Hallo Tine, diese furchtbare Krankheit, es Tut mir sehr leid für Dich. Meine Mama ist am 02.10.2012 eine Wolkenmama geworden. Ich war leider nicht bei Ihr, das tut jeden Tag weh. Aber es ging so schnell, keiner hatte damit gerechnet. Ich war erst so geschockt von der Nachricht und danach war ich irgendwie erleichtert das sie nicht mehr so leiden muss. Ich dachte ich habe das ganz gut verarbeitet aber eine Woche später hat es mich dann umsomehr umgehauen. Sie fehlt mir so sehr und ich kann es auch nicht glauben das sie nicht mehr wieder kommt, gleich anruft oder um die Ecke kommt. Es tut gut sich mit anderen auszutauschen die das gleiche durch machen müssen. Ganz liebe Grüße Lucie
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  #12  
Alt 01.11.2012, 00:21
Aquintos Aquintos ist offline
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Standard AW: mama, nun bist du ein engel

Liebe Tine,

es tut mir so leid, daß Du Deine Mama hast gehen lassen müssen.

Ich habe Deinen Bericht aufmerksam gelesen und auch schon vorher "still" bei Dir gelesen.

Mir fehlen die Worte.
Du warst da, Du warst dabei; eine Erfahrung und Erinnerung, die Dir keiner mehr nehmen kann. Es ist soooo schwer;
aber es geht trotzdem weiter, auch wenn es sich blöd anhört. Es braucht noch Zeit.

Ich schicke Dir ein gedankliches Kraftpaket für die nächste Zeit.
Alles Gute!

Aqui
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Man sieht die Sonne langsam untergehen; und erschrickt doch, wenn es plötzlich dunkel ist.

Papa: *31.01.1948 +19.05.2012
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  #13  
Alt 01.11.2012, 07:46
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fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: mama, nun bist du ein engel

ach ihr lieben..
ich sag vielmals danke für eure lieben zeilen. es tut so gut, sich verstanden zu fühlen.
ein elternteil zu verlieren ist schwer. wir durften uns von geburt an ihrer sicher wissen. und nun soll es auf einmal weg sein. es macht hilflos, auch wenn man schon erwachsen ist.ein kostbarer schatz ist nicht mehr da.
ich wünsche euch allen ebenso viel kraft und trost. möge eure trauer mit euch behutsam umgehen.
eure tine
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  #14  
Alt 03.11.2012, 18:48
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fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: mama, nun bist du ein engel

hallo ihr lieben..
heut war ich am grab meiner mutter. es tat sehr weh und es kamen viele tränen. die erde ist schon ziemlich gesunken und wir haben die alten rosen aus dem gesteck gezupft. nächsten dienstag fahr ich wieder runter und will mit meiner schwester das grab herrichten.
seit gestern gehts mir nicht gut. ich fang glaub langsam an, die wahrheit zu begreifen. meine mami ist tot. weg für immer. und ich spür leere und die wahrheit kann ich nicht ändern. das ist für mich furchtbar zu akzeptieren.
immer wieder lese ich, daß viele zeichen von ihren lieben gegangen erhalten.
ich hab nichts, ich spüre nichts. ich schau abends zu den sternen und spüre nicht, daß meine mami da oben ist. ich träume auch nicht von ihr. das macht mich noch mehr traurig. warum spüre ich nichts? ich würd soviel drum geben.
ach mami.. du fehlst einfach...
tine
__________________
MISS YOU MAMA
24.02.1944-15.10.2012
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  #15  
Alt 03.11.2012, 19:41
mai-regen mai-regen ist offline
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Standard AW: mama, nun bist du ein engel

Liebe Tine,
als ich deine Zeilen las,standen mir plötzlich die Tränen in den Augen und ich musste schlucken.Zuerst hatte ich dein vorheriges posting gelesen,da hat du es so treffend auf den Punkt gebracht " Wir durften uns von geburt an ihrer sicher wissen. und nun soll es auf einmal weg sein. es macht hilflos, auch wenn man schon erwachsen ist.ein kostbarer schatz ist nicht mehr da." Das ist etwas,was mir erst für mich so falsch vorkam.Und da alle meine Freunde bis auf eine ihre Eltern noch haben,war es schwer,dass zu verarbeiten.Himmel nochmal,wir sind erwachsen,haben selber Kinder,stehen auf eigenen Beinen,und dann stirbt die Mutter oder der Vater.....und man möchte sich wie als Kind an sie klammern,versteht die Welt nicht mehr,stellt sämtliche Wertigkeiten in Frage ( Ich hab z.B einen total stressigen Beruf,den ich aber gern mache,fragte mich plötzlich aber,wofür ich mich da eigentlich abstrample,wenn es doch SO endet...),das Entsetzen ist riesig,man kann nicht schlafen,nicht denken,nur funktionieren....
Und dann fand ich dieses Forum,lauter erwachsene Söhne und Töchter,manche schon Grossmütter,mit den gleichen Ängsten,der gleichen Verzweiflung,der gleichen Trauer.Das tat gut,so konnte ich es besser annehmen.
Ich sehe dich vor mir,am Grab,unter Tränen an den verblühten Rosen zupfen.Dein Schmerz ist ein Geschenk an sie,deine Tränen sind es.Unsere Mütter waren gute Menschen,sie haben uns geboren,versorgt,geliebt und auch wenn wir ihnen manchmal Kummer machten( ich sag nur Pupertät...) war die Tür,war ihr Herz immer offen.Sie sind den Schmerz wert und die Tränen.Obwohl sie uns sicher nicht gerne leiden sehen...
Weisst du,Tine,wenn mich die Trauer überkommt,nehme ich sie an.Miri schrieb hier mal,sie setzt sich mit ihr an einen Tisch.Der Tag,an dem ich keine Trauer mehr um meine Mum fühle,wird der Tag sein,an dem meine Kinder beginnen,um mich zu trauern....
Letztendlich wird man durch den Tod der Mutter aufs schärfste mit der eigenen Vergänglichkeit konfrontiert.Nicht hypothetisch,sondern ganz konkret.Ich musste feststellen,dass mir der Gedanke hilft.Bei allem Schmerz,auch meine Zeit hier läuft ab,und keiner weiss,wieviel Sand noch in unserer Sanduhr ist,in der unseres Partners,der Geschwister,der Freunde,der unserer Kinder....
Das hilft mir,trotzdem froh zu sein,dankbar für die,die ich noch haben darf,für die Zeit,die ich noch bleiben darf.....und dann,daran glaube ich unerschütterlich.....werden wir uns wiedersehen,wo auch immer.
Ich schick dir liebe Grüsse.
__________________
Meine Mum,Lungencarcinom Stadium 4 mit Metastasen
Immer an deiner Seite !

In Liebe gebettet voraus gegangen am 06.05.2012


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